Forum: PC-Programmierung Fritzbox ping zwischen Heimnetz und Gastnetz


von Bärtramm (Gast)


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Die Fritzboxen sollen ja das Heim- und Gastnetz komplett trennen. Ich 
kann aber das jeweils andere Gateway (xxx.xxx.xxx.1) anpingen. Andere 
Teilnehmer aber nicht.

Weiterhin habe ich dem Gastnetz nur einen Zeitserver in die 
Freigabeliste geschrieben. Updates usw. gehen auch nicht, aber trotzdem 
kann ich aus dem Gastnetz ins Internet pingen (z.B. www.heise.de).

Soll das alles so sein oder kann das ein Sicherheitsproblem sein?

von Kevin M. (arduinolover)


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Was geht und was nicht hängt einzig und allein davon ab was in der 
Firewall freigegeben ist. Ping läuft über ICMP und nicht über UDP/TCP. 
Was die Fritzbox blockt und was nicht weiß wohl nur AVM, aber Ping 
gerade zum Gateway ist oft erlaubt und stellt imho in diesem Fall kein 
Risiko da. Am WAN sieht das schon anders aus aber da hat die Fritte ein 
Option um Pings zu blocken.

von Hmmm (Gast)


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Bärtramm schrieb:
> Die Fritzboxen sollen ja das Heim- und Gastnetz komplett trennen. Ich
> kann aber das jeweils andere Gateway (xxx.xxx.xxx.1) anpingen. Andere
> Teilnehmer aber nicht.

Das dürfte an der unter Linux beim Packet Filtering üblichen 
Differenzierung zwischen Input (Empfänger ist der Router selbst, egal 
welches Interface davon) und Forwarding liegen.

von c-hater (Gast)


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Bärtramm schrieb:

> Die Fritzboxen sollen ja das Heim- und Gastnetz komplett trennen. Ich
> kann aber das jeweils andere Gateway (xxx.xxx.xxx.1) anpingen.

Logisch. Beides ist letztlich die Fritzbox. Was dazu führt, das du auf 
die Anfrage zum Gateway des jeweils anderen Netzes zuerst mal ein 
ICMP-Redirect bekommst, was auf die Fritzbox-Adresse in deinem Netz 
verweist. An die geht dann die Anfrage wirklich.

Sprich: egal, welche Adresse der Fritzbox du anpingst: effektiv pingst 
du immer nur ihre Gateway-Adresse in deinem eigenen Netz an.

> Andere
> Teilnehmer aber nicht.

Also alles, wie es sein sollte.

> Weiterhin habe ich dem Gastnetz nur einen Zeitserver in die
> Freigabeliste geschrieben. Updates usw. gehen auch nicht, aber trotzdem
> kann ich aus dem Gastnetz ins Internet pingen (z.B. www.heise.de).

Ping ist ICMP. Das wird nicht durch die Freigabeliste beeinflußt, 
ausgehend ist das immer offen, auch für Gäste. ICMP Richtung Internet 
allerdings wird generell etwas gefiltert, dies aber für Gäste- und 
Heimnetz gleichermaßen.

> Soll das alles so sein

Ja.

> oder kann das ein Sicherheitsproblem sein?

Jain. Eine entsprechende Software im Gästenetz kann diese "Lücken" 
natürlich nutzen, um Information zu transportieren. Allerdings nur in 
recht geringem Umfang und relativ unzuverlässig. Effektiv kann diese 
Software das rausschicken, was sie selber weiss und zusätzlich einige 
wenige Informationen über die Fritzbox, die direkt von außen nicht zu 
ermitteln wären, aber andererseits für einen Angreifer außen auch nicht 
gerade sehr nützlich sind. Denn die Software, die diese Information 
übermittelt, ist ja bereits innen und verfügt bereits über diese 
Informationen.

Also ich würde das jetzt nicht direkt als "Sicherheitsproblem" 
titulieren.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Zwei Ports des Gateways im Heimnetz lassen sich aus dem Gastnetz 
erreichen:

192.168.178.1:53: DNS
192.168.178.1:8181: Eine Vorschalt- (besser Redirect-) Seite für 
Fehlermeldung wenn der Internetfilter zugeschlagen hat.

Warum? Keine Ahnung. Das war "schon immer" so.

Umgekehrt geht noch mehr (vom Heimnetz Dienste im Gastnetz erreichen):

192.168.179.1:21: ftp
192.168.179.1:53: DNS
192.168.179.1:80: Weboberfläche
192.168.179.1:139 und 445: SMB
192.168.179.1:443: Weboberfläche
192.168.179.1:5060: SIP
192.168.179.1:5357: Network discovery
192.168.179.1:8181: Redirect-Seite für Fehlermeldung

Warum man aus dem Heimnetz heraus darauf im Gastnetz zugreifen möchte? 
Keine Ahnung.

Und es stellt sich die Frage, warum das Gateway im Gastnetz z.B. 
überhaupt einen SIP-Registrar oder ftp anbietet.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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c-hater schrieb:
> Logisch. Beides ist letztlich die Fritzbox. Was dazu führt, das du auf
> die Anfrage zum Gateway des jeweils anderen Netzes zuerst mal ein
> ICMP-Redirect bekommst, was auf die Fritzbox-Adresse in deinem Netz
> verweist. An die geht dann die Anfrage wirklich.

Grade mal mit Wireshark nachgesehen. Das sind keine ICMP-Redirects. Nur 
ICMP Echo-Requests und ICMP Echo-Replies. Aus Client-Sicht routet die 
Fritzbox für diese Spezialfälle zwischen den zwei Netzwerken.

von c-hater (Gast)


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Hannes J. schrieb:

> Grade mal mit Wireshark nachgesehen. Das sind keine ICMP-Redirects.

Zeig' her!!!

von Hmmm (Gast)


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c-hater schrieb:
> Was dazu führt, das du auf die Anfrage zum Gateway des jeweils anderen
> Netzes zuerst mal ein ICMP-Redirect bekommst, was auf die
> Fritzbox-Adresse in deinem Netz verweist. An die geht dann die Anfrage
> wirklich.

Nein, ICMP Redirects gibt es, wenn Du über das Gateway ein Paket an eine 
Adresse schickst, die das Gateway lt. Routing Table über einen Next Hop 
in Deinem logischen Netz erreicht.

Beispiel:

Der WAN-Router hat 192.168.1.1, ein VPN-Gateway hat 192.168.1.2.

Der WAN-Router hat eine Static Route zu 192.168.2.0/24 über 192.168.1.2, 
die Clients wiederum kennen nur ihr Default-Gateway.

Wenn jetzt der Client 192.168.1.111 ein Paket an 192.168.2.222 über 
192.168.1.1 schickt, sagt der WAN-Router "über 192.168.1.2 kommst Du 
schneller ans Ziel".

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