Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Keine Lust auf Mikrocontoller? (als Ingenieur)


von Arduino (Gast)


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Hi,

studiere E-Technik und stelle immer mehr fest, dass ein typischer 
Bereich in der Elektrotechnik, nämlich Mikrocontroller, überhaupt nichts 
für mich ist.

Ich habe das Studium aus Spaß an elektrotechnischen Zusammenhängen 
begonnen und kann mich einfach kaum für die Informatik-Module 
begeistern.
Programmieren als auch Mikrocontroller sind etwas mit der ich beruflich 
eigentlich nichts zu tun haben will.

Denkt ihr, dass das ein Problem sein könnte?

Vertiefe mich aktuell auch mehr in die Energietechnik statt der 
Informationstechnik und strebe das Berufsfeld der Energieversorgung 
an...

von Harald W. (wilhelms)


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Arduino schrieb:

> Programmieren als auch Mikrocontroller sind etwas mit der ich beruflich
> eigentlich nichts zu tun haben will.
>
> Denkt ihr, dass das ein Problem sein könnte?

Ja, am besten lässt Du Dich umschulen auf Harz IV.
Alternativ eine Zeitreise in die 1960er Jahre.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mit wollte auch schon einmal ein Bewerber im Vorstellungsgespräch klar 
machen, dass er von Computern usw. überhaupt nichts halte und seine 
Schaltpläne schon immer nur auf Papier gezeichnet hat.

von Hans (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Mit wollte auch schon einmal ein Bewerber im Vorstellungsgespräch klar
> machen, dass er von Computern usw. überhaupt nichts halte und seine
> Schaltpläne schon immer nur auf Papier gezeichnet hat.

Und hast Du Ihn eingestellt?

Ciao

von A. S. (Gast)


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Arduino schrieb:
> Vertiefe mich aktuell auch mehr in die Energietechnik statt der
> Informationstechnik und strebe das Berufsfeld der Energieversorgung an.

Energietechnik und Netznachbildung wird wohl häufig mit FPGAs gemacht. 
Aber ich vermute, das ist auch nicht das, was Du suchst.

Wie wäre es mit Elektriker? Da gibt es immer auch Nischen ohne 
Antriebstechnik oder Heimautomation.

von politbüro5041 (Gast)


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Trollifahrer

Setz Dich zusammen mit Leuten und mache mal ein Projekt, das macht 
Spass.

von F. M. (foxmulder)


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Vergiss es!
Heutzutage ist überall ein MCU drinnen, bzw. nicht nur heute, sondern 
die letzten 15 Jahren.

Selbst als Vollblut HF Guru zB. wirst du einen MCU verwenden um PLLs und 
andere IC einzustellen bzw. zu initialisieren.

Es gibt zwar extrem MCU lastige Sachen wie IOT oder irgendwelche GUIs 
für Geräte etc. aber auch sonst ist fast überall ein MCU als "glue 
logic" drinnen, also nur um mal ein paar Endschalter auszuwerten oÄ.

So direkt fällt mir nicht wirklich eine Sparte ohne MCUs ein, eventuell 
IC Design (aber da hast du andere Probleme) vlt. HF (wobei heutzutage 
viel DSP) oder wirklich fette Energietechnik wie Schaltanlagen oder 
Trafos.

Dann halt noch so Posten wo 50/50 Maschinenbau und Etechnik gemacht 
wird, also Automobil oder eben Energietechnik, das sind aber eben keine 
"reinen" Etechnik Jobs.

Aber als traditioneller Entwickler, also für "echte" Elektronik wirst du 
da sicher nicht herumkommen.

Generell schaut es ohne Programmieren schlecht aus:
Java, C, evtl. C++ und evtl. Python/VHDL sollte man schon in den 
"Grundzügen" beherschen. Also so dass man wenigstens einmal etwas 
ausprogrammieren kann ohne alles abzukopieren.

Das braucht man einfach, läuft einen ständig über den Weg.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Arduino schrieb:
> Ich habe das Studium aus Spaß an elektrotechnischen Zusammenhängen
> begonnen und kann mich einfach kaum für die Informatik-Module
> begeistern.
> Programmieren als auch Mikrocontroller sind etwas mit der ich beruflich
> eigentlich nichts zu tun haben will.

wo siehst du denn deine Schwerpunkte bzw. deine Leidenschaft innerhalb 
des weiten Themas "irgendwas was mit Strom zu tun hat"?

von Arduino (Gast)


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Deswegen spezialisiere ich mich aktuell ja auch in die Energietechnik. 
Ich will nach dem Studium einfach kein Programmierer werden, darum geht 
es.

Am besten bei einem Stromnetzbetreiber oder mit Elektrischen Motoren 
z.B. in der Elektromobilität-Branche.

von Bratmaxxe (Gast)


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In der Leistungselektronik könnte das wahrscheinlich am ehesten klappen.
Ich denke da so in die Richtung Leistungshalbleiter wie IGBT oder SiC 
Mosfet.
Muss man halt mögen

von Hugo H. (hugo_hu)


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Hans schrieb:
> Und hast Du Ihn eingestellt?

Klar, als "Hoffürst" :-) (heute Facility Manager)

von A. S. (rava)


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Du siehst schon, du wirst hier ein bisschen angeflamt. Und das aus gutem 
Grund: Kein Brocken Technik funktioniert heute ohne ohne Controller oder 
wenigstens programmierbarer Logik.

In großen Unternehmen gibt es durchaus Schaltungsentwickler, die kaum 
programmieren. Trotzdem benutzen die tools, die dem nahe sind. Da stellt 
sich jetzt die Frage, wie groß deine Aversion ist. Jemand, der 
vielleicht nur passabel programmiert, aber keine krasse Abneigung hat, 
hat da dir gegenüber vielleicht die Nase vorn.

Genauso steht's um Regelungstechnik und Funktionsentwicklung.

Da bleibt eigentlich nur der Weg in einen Bereich, der sonst nicht so 
viele Fans findet. Prozesse wären so ein Kandidat. Oder vielleicht 
Inbetriebnahme. Ein Kumpel von mir, hat da einigermaßen Freude. Aber 
auch weil ihn die Fahrerei nicht stört.

Mittelfristig wäre vielleicht Management schön, aber dazu sollte man 
schon auch mal erfolgreich irgendetwas entwickelt haben ;-)

: Bearbeitet durch User
von Flip B. (frickelfreak)


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am  besten geht man da ins handwerk.

von Dieter H. (kyblord)


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Flip B. schrieb:
> am  besten geht man da ins handwerk.

jop. handwerk hat goldenen boden, denn man steht immer im urin!

von Schnapp (Gast)


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Arduino schrieb:
> strebe das Berufsfeld der Energieversorgung
> an

Is doch cool. Da gibt es viele Ecken, die eher Verwandtschaft zum 
Maschinenbau haben z.B. Kraftwerkstechnik. Und für diese wiederum ist 
ein Microcontroller wie Voodoo.

von Hugo H. (hugo_hu)


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Dieter H. schrieb:
> handwerk hat goldenen boden, denn man steht immer im urin!

Den kannte ich noch nicht :-) - vielen Dank.

von Hans (Gast)


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Hugo H. schrieb:
> Hans schrieb:
>> Und hast Du Ihn eingestellt?
>
> Klar, als "Hoffürst" :-) (heute Facility Manager)

Früher nannte man(n) das Hausmeister

Ciao

von Niko (Gast)


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Du muss ja kein Entwicklungsingenieur werden.

von Manfred (Gast)


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Arduino schrieb:
> Mikrocontroller überhaupt nichts für mich ist.

Und nennt sich "Arduino"

Troll Troll Troll ganz toll

von Hugo H. (hugo_hu)


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Manfred schrieb:
> Und nennt sich "Arduino"

Und träumt aus seiner H4-Position von einem Hausmeister-  Hoffürst-  
Facility-Manager-Job (aber nur aus Gehalts-Sicht - ohne Arbeitsleistung 
:-) )

von Tom (Gast)


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Harald W. schrieb:
>
> Ja, am besten lässt Du Dich umschulen auf Harz IV.

Ist das die Gehaltsklasse eines Lokführers bei der Harzer 
Schmalspurbahn? ;-)
Der Harz ist ein Mittelgebirge in Deutschland!
Das was Du meinst, schreibt sich nach seinem "Erfinder" Peter Hartz 
anders. Was so ein kleiner Buchstabe doch für einen großen Unterschied 
macht!

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Und wenn es kein Mikrocontroller ist, sondern ein PC? Vielleicht wäre 
SAP-Berater der ideale Beruf für dich.

von Andreas H. (ahz)


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Arduino schrieb:
> Programmieren als auch Mikrocontroller sind etwas mit der ich beruflich
> eigentlich nichts zu tun haben will.

Du musst ja nicht in die Entwicklungo.ä. gehen.
Im Verrieb ist es oft egal ob das System mit uCs oder Keksen 
funktioniert.
Die Frage ist nur WAS es macht und was es kostet.

Auch im Bereich Product-specification musst Du selber nicht 
programmieren. Hier musst Du aber (grob) abschätzen ob (und welcher) uC 
in das System rein soll.

HtH

/regards

von Trollerkenner vom Feinsten (kein Ingenieur) (Gast)


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Arduino schrieb:
> Denkt ihr, dass das ein Problem sein könnte?

Nicht für mich;-)

So einen Jammertrollthread hatten wir doch gerade erst.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Holz Schachteln schnitzen und kleben, Koerbe flechten, Perlen aufziehen 
in einem Heimatstil Dorf fuer die Touristen. die stehen dann neben dir 
hin, geben dir einen Euro und machen ein Selfie mit dir.

von MaWin (Gast)


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Jobs für E-Techniker ohne Programmierung die mir spontan so einfallen 
(es gibt mit Sicherheit noch viel mehr): Elektrokonstrukteur 
(Schaltschrankbau), Vertrieb, Planung (z. B. im Anlagenbau), Service, 
Inbetriebnahme (wenn dir das liegt), Laboringenieur, Dozent and einer 
FH, Analogtechnik (eher selten heutzutage, oft doch mit 
Mikrocontroller), Management, Projektleiter, Sicherheitsbeauftragter, 
Vorarbeiter, Schichtleiter in der Produktion

von Q.B.-Qwertzberater (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Arduino schrieb:
>
>> Programmieren als auch Mikrocontroller sind etwas mit der ich beruflich
>> eigentlich nichts zu tun haben will.
>>
>> Denkt ihr, dass das ein Problem sein könnte?
>
> Ja, am besten lässt Du Dich umschulen auf Harz IV.
> Alternativ eine Zeitreise in die 1960er Jahre.

Ich schmeiß mich weg. :D

Also wie schon gesagt wurde könnte man noch bei nem Stromnetzbetreiber 
arbeiten, oder in der Halbleiterindustrie arbeiten oder vielleicht auch 
etwas mit Hochfrequenztechnik machen.
Das sind alles etwas speziellere Jobs von denen es aber auch nicht so 
viele gibt, zumindest meiner Wahrnehmung nach.

Neben den 0815 MCU Proogrammierjobs gibts natürlich auch die 0815 
Hardware Jobs. Also Leiterbahnen malen in EAGLE oder EPLAN erstellen und 
Stücklisten pflegen.
Aber ganz im Ernst, mach nen großen Bogen um diese Jobs. Wenn dir 
Programmieren schon zu langweilig ist, dann wirst du so etwas als ätzend 
empfinden.

Gib der MCU Welt doch nochmal ne Chance und kauf dir son Arduino Ding 
oder so nen Evaluation Board von ST.
Bau dir nen paar Hobbyprojekte und dann wirst du merken, dass das ganze 
auch Spaß machen kann.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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A. S. schrieb:
> Kein Brocken Technik funktioniert heute ohne ohne Controller oder
> wenigstens programmierbarer Logik.

uh uhh

man muss nur eine geeignete Nische finden.

wer sagt denn dass man komplette Geräte bauen muss.

Relais, Lüfter, ganze Microwellen gehen noch ohne µC

von IC Designer (Gast)


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F. M. schrieb:
> IC Design (aber da hast du andere Probleme)

Welche Probleme hat man denn da?

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,
generell unterstelle ich Dir, keine Nähe zu Elektronik zu haben , 
sondern eher zu allem anderen der Elektrotechnik, also Rechnerei und 
"Grobtechnik".


"Ich will nach dem Studium einfach kein Programmierer werden, darum geht
es."

Du brauchst ja nicht alles mit Dir machen lassen. Du kannst Dich 
woanders bewerben oder jederzeit kündigen, wenn sie Dich mit 
Programmierung beaufschlagen wollen. Und in den Elektroautos ist auch 
kein altmodischer Motor mit umschaltbaren Polpaaren mehr verbaut.

Falls Du in der Kraftwerkstechnik landen könntest, da ist wenigstens 
alles groß und von "mikro" weit entfernt...

Vielleicht möchtest du Dich lieber "Strommast" nennen?

mfG

: Bearbeitet durch User
von NichtWichtig (Gast)


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Mein Kollege liefert ein PCB nach dem anderen, bestückt mit 
verschiedenen CPU Modulen, und erzeugt auch die Erstmusterprüfungen 
dafür.

Aber programmieren kann er nicht, das braucht er auch nicht denn dafür 
hat er Kollegen.

Sollte in einem Motorsteuerung ein oder mehrere CPUs drinnen stecken so 
werden diese auch ein passendes Interface zur Bedienung haben, Der 
Motorspezialist braucht die CPU Internas nicht zu kennen.

von Uli (Gast)


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NichtWichtig schrieb:
> , Der
> Motorspezialist braucht die CPU Internas nicht zu kennen.

Warum nicht? Man sollte schon wissen, was man verbaut.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Arduino schrieb:
> Denkt ihr, dass das ein Problem sein könnte?
Das Hauptproblem wird hier eher sein, dass du für die Antwort auf eine 
fast schon blödsinnig einfache Frage offenbar schon Hilfe von anderen 
brauchst.

von Dirk (Gast)


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System- oder Hardwareentwickler werden, dann programmiert die 
Softwareabteilung den Mikrokontroller. Andere Möglichkeit ist nur die 
Anforderungen runterzuschreiben und der Zulieferer muss die Programme 
schreiben.

von Vorname N. (mcu32)


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Andreas H. schrieb:
> Im Verrieb ist es oft egal ob das System mit uCs oder Keksen
> funktioniert.

Stimmt. Juckt ja auch Niemanden ob Kobalt oder Kobolde im Akku sind :))

: Bearbeitet durch User
von Vorname N. (mcu32)


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MaWin schrieb:
> Laboringenieur

Wohl kaum. Selbst da muss man hin und wieder für Testzwecke, wenn auch 
nur auf einem Dev Board, zumindest was copy und pasten können.

von DANIEL D. (Gast)


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Flip B. schrieb:
> am  besten geht man da ins handwerk.

Wenn man da Geld verdienen will muss man auch Programmieren, oder eher 
Parametrieren. Geräte wo man mit Programmiersprachen arbeiten muss sind 
selten, aber Logik, Zeitfunktionen, Netzwerktechnik sind allgegenwertig. 
Aber größtenteils grafisch, aber je nach Hersteller extrem 
verschachtelt.

Schreiner Fliesenleger Weißbinder etc. mal ausgenommen.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Programmieren als auch Mikrocontroller sind etwas mit der ich beruflich
> eigentlich nichts zu tun haben will.
Die allermeisten Probleme lassen sich auch mit FPGA und VHDL lösen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bürovorsteher schrieb:
> Die allermeisten Probleme lassen sich auch mit FPGA und VHDL lösen.
Aber das macht den allermeisten Probleme...  ;-)

von klausi (Gast)


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Arduino schrieb:
> Denkt ihr, dass das ein Problem sein könnte?
Überhaupt nicht, wieso auch

> Vertiefe mich aktuell auch mehr in die Energietechnik statt der
> Informationstechnik und strebe das Berufsfeld der Energieversorgung
> an...

Das ist doch sehr interessant. Es gibt heute tausende Fachbereiche, wo 
Elektrotechnik zum Zuge kommt. Ist heute nicht (fast) überall Elektronik 
drin?
Zum Thema Energieversorgung: hier gibt es mehrere (auch öffentl.) 
Arbeitgeber in Industriesektoren wie:
Stromversorger, Wasserwerke, Kraftwerksbau (plus Inbetriebnahme), 
Eisenbahn, auch Umwelttechnik (Verbrennung und Rückgewinnung der 
thermalen Energie) und und.. mir würden da einige Bereiche aus dem 
Stegreif einfallen..

klausi

von klausi (Gast)


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P.S. ich hatte auch immer mehr Lust auf etwas grosses, lautes und ganzes 
(etwa Anlagen & Automation)

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