Hi zum ersten mal muss ich mich mit dieser Thematik befassen: könnt ihr mir so ein In Circuit Tester für Boards ca 10 x 10cm empfehlen? Es geht um eine Klein-Serie, so 1000 Stuck im Jahr. Wenn ich es richtig sehe, muss man für die meisten Tester pro Board auch ein PCB für den Tester bauen, damit die Nadeladapter an der richtigen Stelle sind. Gibt es auch Systeme die so was wie ein Lochraster für die Nadeladapter haben? Danke
Hallo ICTester sind alles andere als günstig. Reicht dir ein Funktionstester nicht aus? Gruß Gerhard
Hi hast Du ein Vorschlag für ein Funktionstester? Ich hatte noch nie mit sowas zu tun.
H. R. schrieb: > Gibt es auch Systeme die so was wie ein Lochraster für die Nadeladapter > haben? > Danke Nein, weil die Testpunkte nicht gerastert sind. Üblich ist z.b. individuell in eine Plexiglasscheibe zu bohren. Je nach Infrastruktur ist der fräsplotter dafür genauso gut wie eine Leiterplatte. Am Ende müssen die Nadeln nur präzise, stabil, kontaktiert und kontaktierend sein.
Ein Funktionstester nutzt die Anschlüsse, die das Board hat. Eingänge werden stimuliert, das Ergebnis am Ausgang überprüft. Zum Teil wird damit die ganze Funktion des Boards überprüft. Damit hast du aber keinen Zugang zu den Bauteilen, sondern eben nur zur Funktion. Aber solche tester sind zumeist wesentlich günstiger als ICT's. Die tsttiefe ist aber auch geringer. Fehlende oder falsch bestückte Bauteile zeigen sich dann nur in der falschen oder nicht vorhandenen Funktion.
Wenn das das Design zulässt, kannst Du auch einen Stecker auf der Leiterplatte mit allen wichtigen Knotenpunkte nach außen führen, um sie zu messen. Bei einem Nadeladapter brauchst Du auch eine spezielle Aufnahme um das Board leicht und beschädigungsfrei einsetzen und entnehmen zu können. Wir haben größere Boards, kostet so ein System um die 10 k€. Vielleicht ist ein finaler Funktionstest (wie im eingebauten Zustand) ausreichend, wenn´s nicht tut, neue Leiterplatte. Ohne vorher ein Prüfkonzept zu erstellen ist es aus meiner Sicht unrealistisch ein Testkonzept zu empfehlen. Es sind die Messgeräte, die Automatisierung und der Personaleinsatz wichtige Posten.
Hi Danke für die Inputs soweit. Also ich brauche doch ein In Circuit Tester. Gibt es da welche die mit sowas wie ein Lochraster kommen? Wo ich dann praktisch meine test Punkte auf ein bestimmtes raster setze und dadurch dann keine dedizierte PCB für den Tester brauche?
H. R. schrieb: > Also ich brauche doch ein In Circuit Tester. > > Gibt es da welche die mit sowas wie ein Lochraster kommen? Selbst wenn du ein so grobes Raster wie 2,54 mm benutzt, was bei heutiger SMD-Technik unsinnig ist, brauchst du für 10 x 10 cm 1600 Anschlüsse, das ist absurd unwirtschaftlich. Wir hatten mal einen Bare-Board-Tester (also für unbestückte LP), der hatte 150000 Nadeln und hat so viel gekostet wie ein Haus. Heute sind die grösstenteils durch Flying Probe Tester ersetzt. Das einzige was bezahlbar ist ist "Design for Testability". Ein spezieller Adapter ist trotzdem nicht zu vermeiden. Um die gefederten Nadeln zu führen braucht man sogar 2 oder 3 Adapterplatten. Georg
Das teure an deinem ICT wird nicht der die Platine für das Nadelbett werden. Und wenn Du zwingend einen solchen gerasterten Adapter haben willst, baust Du ihn Dir einfach. Im Layoutprozess der Produkte, die damit getestet werden sollen, wirst Du dann merken, wie unschlau diese Idee ist. Das, was wirklich für Kosten sorgt, ist das Testkonzept und der damit verbundene Bedarf an Messgeräten, Matrizen und allem voran das steuernde System.
H. R. schrieb: > könnt ihr mir so ein In Circuit Tester für Boards ca 10 x 10cm > empfehlen? Von der Packungsdichte eher so wie Handy mit vielen winzigen Bauteilen oder eher so wie eine Anfängerschaltung mit viel Platz und grobschläctigem Layout? > Gibt es auch Systeme die so was wie ein Lochraster für die Nadeladapter > haben? Heutzutage lässt man sich die Nadeladapter einfach in 3D drucken, dann kann man auch Höhenunterschiede bei den Kontakten ausgleichen. Das macht dann aber auch jemand, der sich mit sowas auskennt und das schon öfter gemacht hat. > Es geht um eine Klein-Serie, so 1000 Stuck im Jahr. Ich würde meinen, du brauchst da lediglich einen Funktionstest. H. R. schrieb: > Also ich brauche doch ein In Circuit Tester. Zeig doch mal deine Platine und sag, was du testen willst. > Also ich brauche doch ein In Circuit Tester. Was ist dein Budget?
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Bearbeitet durch Moderator
Die Kosten eines ICT sind nicht zu verachten. Da muss erst mal der Tester angeschafft werden, dann individuelle Teile für ein bestimmets Board, dann brauchst du jemanden, der das Programm schreibt und jemanden, der dann testet. Das ist nix für kleine Firmen. Alternative wäre es evtl einen Dienstleister zu beauftragen. Gruß gerhard
Mit Zeit und 3d-Drucker kannst du dir was selber bauen: https://www.instructables.com/How-to-build-a-custom-bed-of-nails-tester-for-your/
H. R. schrieb: > Hi > Danke für die Inputs soweit. > Also ich brauche doch ein In Circuit Tester. > > Gibt es da welche die mit sowas wie ein Lochraster kommen? Wo ich dann > praktisch meine test Punkte auf ein bestimmtes raster setze und dadurch > dann keine dedizierte PCB für den Tester brauche? Warum? Darf dein Tester nur 99 Euro kosten? Tu dir einen Gefallen und vergiss die Basteleien. Es gibt hunderte Firmen, welche den Aufbau von solchen Testadaptern anbieten. Wenn man will, manchen die auch gleich den ganzen Test, auch wenn das natürlich nicht umsonst ist. Aber rein der mechanische Adapter + Testnadeln ist relativ billig. Für deine 10x10cm Platine mit vielleicht 100 Testpunkten kostet das kaum 1000 Euro. Dafür bekommst du ein Gehäuse mit Deckel und passender Haltemechanik + die Nadeln in einer Platte. Das Ding kannst du dann mit deiner Testelektronik verkabeln und den Test vollständig machen. Billiger bekommt man das nicht wirklich hin, schon gar nicht in besserer Qualität. Hier ist einer unserer Partner für sowas. https://ingun.com
> Gibt es da welche die mit sowas wie ein Lochraster kommen? Wo ich dann > praktisch meine test Punkte auf ein bestimmtes raster setze und dadurch > dann keine dedizierte PCB für den Tester brauche? Das ist Unsinn. Das teure an dem tester sind nicht die 200-300Euro fuer die Adapterplatte sondern der Tester selber und der Arbeitsaufwand das in Betrieb zu nehmen. Bedenke das du eine solide und genaue Mechanik brauchst die deine Testnadeln jederzeit reproduzierbar und gerade nach unten faehrt. Das ist nicht mal eben so zu fummeln! Olaf
Falk B. schrieb: > Hier ist einer unserer Partner für sowas. > > https://ingun.com Zur Vollständigkeit noch die günstigere Konkurrenz (Meine Erfahrung): Leitec und ATX (die Firmen stehen im Abstand von 1km)
H. R. schrieb: > Also ich brauche doch ein In Circuit Tester. Brauchst du nicht! Selbst große und namenhafte Firmen für welche ich Testadapter gebaut habe, setzten auf einfache Funktionstests. ICT bzw. Flying Probe macht Sinn wenn du höhste Qualität garantieren musst wie z.B. Explosionsschutz.
Zero V. schrieb: >> Also ich brauche doch ein In Circuit Tester. > > Brauchst du nicht! Selbst große und namenhafte Firmen für welche ich > Testadapter gebaut habe, setzten auf einfache Funktionstests. > ICT bzw. Flying Probe macht Sinn wenn du höhste Qualität garantieren > musst wie z.B. Explosionsschutz. Der Fragesteller kennt doch die Unterschiede und damit den Aufwand gar nicht.
A. S. schrieb: > Nein, weil die Testpunkte nicht gerastert sind. liegt doch nur am Layout, wer das selber macht kann alles in 1/10" Raster packen , also auch Testpunkte. Da ich Prototypen fädel/verdrahte auf Lochraster könnte ich so auch PCB bestellen. Zero V. schrieb: > Selbst große und namenhafte Firmen für welche ich > Testadapter gebaut habe, setzten auf einfache Funktionstests. aber von getrennten ICT / Funktionstests kam man weg seit es Kombitester gibt. Aber auch die sind keine eierlegenen Wollmilchsäue und brennen schon mal gerne bei "richtigen" Netzteilen ab :)
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