Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Filterentwurf mit Impedanzanpassung, wie geht man vor?


von Hans (Gast)


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Hallo,

ich habe in der Literatur gesucht bin aber nicht wirklich fündig 
geworden. Ich möchte wissen, wie man passive Filter, insbesondere 
LC-Filter, von einem bestimmten Typ (Bessel etc.) auslegt und dabei 
gleichzeitig eine Impedanzanpassung an die Quelle und Last vornimmt. Bei 
z.B. einem LC-Bessel Tiefpass Filter 4. Ordnung bereitet mir das 
Kopfzerbrechen, insbesondere komme ich da mit den Tabellen nicht klar, 
die wohl nur für rein ohmsche Lasten vorgesehen sind? Ich habe keine 
bestimmte Anwendung, es geht mir hier rein um das allgemeine Wissen.

Ich bitte um Vorschläge für eine generelle Vorgehensweise, 
Literaturempfehlungen, Links etc.

VIELEN DANK IM VORAUS!!!

von Georg (Gast)


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Hans schrieb:
> Ich bitte um Vorschläge für eine generelle Vorgehensweise

Man nimmt eine niederohmige Quelle (OpAmp-Ausgang) und einen hochohmigen 
Eingang (OpAmp).

Ich hatte mal ein Handbuch zum Filterdesign, aber das was du meinst wäre 
mir zu mühsam, weil natürlich ein folgendes Filter zurückwirkt auf das 
vorherige wenn man sie nicht entkoppelt, bei 3 oder 4 Filterstufen 
werden die Gleichungen äusserst komplex (der Eingang eines folgenden 
Filters ist ja nicht ohmsch, sondern komplex, ändert also erheblich den 
Frequenzgang des Vorgängers).

Grundsätzlich lässt sich alles berechnen, aber bei einem 4stufigen 
Filter landet man bei Gleichnungen 8 Grades oder mehr.

Georg

von Georg (Gast)


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von Hans (Gast)


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Danke Georg, ich möchte dem Thema auf den Grund gehen und auch das 
"Mühsame" hier verstehen einfach aus grundsätzlichem Interesse. OPVs 
kann bzw. möchte ich nicht generell in den Filter einfügen, es soll rein 
passiv sein

von Karadur (Gast)


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evtl. hilft die Seite: https://rf-tools.com/lc-filter/

von Hans (Gast)


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Karadur danke kenne ich schon, berücksichtigt leider keine komplexen 
Lastimpedanzen

von Klaus R. (klara)


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Hans schrieb:
> Karadur danke kenne ich schon, berücksichtigt leider keine
> komplexen
> Lastimpedanzen

Ja, warum wohl?
mfg Klaus

von Egon D. (Gast)


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Hans schrieb:

> Ich möchte wissen, wie man passive Filter, insbesondere
> LC-Filter, von einem bestimmten Typ (Bessel etc.)
> auslegt und dabei gleichzeitig eine Impedanzanpassung
> an die Quelle und Last vornimmt.

Ich kenne das so, dass man zum Filtern Filter und zum
Anpassen der Impedanz Anpassnetzwerke verwendet.


> Bei z.B. einem LC-Bessel Tiefpass Filter 4. Ordnung
> bereitet mir das Kopfzerbrechen, insbesondere komme
> ich da mit den Tabellen nicht klar, die wohl nur für
> rein ohmsche Lasten vorgesehen sind?

Soweit ich weiss ist das so, ja.

Hängt schätzungweise damit zusammen, dass am Übertragen
von Wirkleistung auch immer Wirkwiderstände beteiligt
sind.

von Hans (Gast)


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Klaus R. schrieb:
> Hans schrieb:
>
>> Karadur danke kenne ich schon, berücksichtigt leider keine
>> komplexen
>> Lastimpedanzen
>
> Ja, warum wohl?
> mfg Klaus

Kläre mich bitte auf Klaus

von Rainer V. (a_zip)


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Hans schrieb:
> Karadur danke kenne ich schon, berücksichtigt leider keine komplexen
> Lastimpedanzen

Ich glaube, du verstehst etwas grundlegend nicht...das Filter als 
BlackBox hat einen Eingangswiderstand und einen Ausgangswiderstand. Wenn 
dir der 50Ohm Widerstand nicht reicht, dann mußt du da halt eine Stufe 
vor bzw. dahinter schalten.

Georg schrieb:
> Ich hatte mal ein Handbuch zum Filterdesign

...ja, habe ich auch und der Tietze Schenk sagt auch was dazu. Und wenn 
man das tatsächlich zu Fuss nachrechnen möchte, bitte schön. Aber bitte 
auch genau lesen. Ist alles nicht ganz so einfach :-)
Gruß Rainer

von Günter Lenz (Gast)


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von Georg schrieb:
>Man nimmt eine niederohmige Quelle (OpAmp-Ausgang) und einen hochohmigen
>Eingang (OpAmp).

Bei einem Parallelschwingkreis als Filter sollte die
Quelle eben nicht niederohmig sein weil dann die
Betriebsgüte kaputt ist. Die Impedanz der Quelle sollte
da nicht kleiner als der Resonanzwiderstand des
Schwingkreises sein. Der Eingang der nachfolgenden Stufe
kann hochohmig sein, wenn nicht kann man ja transformieren,
zum Beispiel durch anzapfen der Spule oder mit einen
kapazitiven Spannungsteiler. Man kann natürlich auch
die Quelle transformatorisch an den Schwingkreis anpassen.

von Rainer V. (a_zip)


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Hans schrieb:
> ich habe in der Literatur gesucht bin aber nicht wirklich fündig
> geworden.

Vielleicht gehst du einfach mal einen Schritt zurück und schaust dir 
z.B. mal an, wie Abschwächerketten gebaut und berechnet werden. Da gibts 
auch die üblichen aus der HF-Technik - also 50Ohm - aber auch die 
HiFi-Abschwächer mit verschiedenen Ein- und Ausgangsimpedanzen.
Gruß Rainer

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>komplexen Lastimpedanzen
Reicht es nicht aus, dem Filter eine konjugiert komplexe Quelle oder 
Last anzubieten, also das Filter erst für einen reellen Widerstand 
berechnen und dann irgendein L oder C parallel oder in Serie?
Zu Fuß hat man das mit den Smith-Diagramm bestimmt, das ist allerdings 
immer nur schmalbandig.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen, hallo Hans.

> Bei einem Parallelschwingkreis als Filter..
Der TO hatte von einem (Bessel) TP! 4. Ordnung gesprochen.

Den AADE Filter-Designer gibt es ja leider nicht mehr. Bitte keine 
Korrekturen und ..zig Hinweise oder Links darauf, wo man ihn doch noch 
zerren könnte!
Suche mal nach Tonne-Soft 'ELSIE'. Da gibt es auch Filterberechnungen, 
von deren Struktur du noch nie etwas gehört hast. Man muss schon damit 
spielen, um ein Gefühl zu bekommen. Ein Tabellenbuch, wie z.B. der Saal, 
ist im Vergleich zu einem Programm viel zu unflexibel und starr; ...und 
vor allen Dingen vviieell zu viel Mathe. (und  viel zu teuer, (;->)) 
Früher gab es nichts anderes, aber Filter-Software ist einfach nur toll. 
Und stelle dir vor, den Krempel kannst du dann schon vor dem Aufbau mit 
solch simplen Dingen wie 'RF-SIMM99' rechnerisch überprüfen.

Zu deinen komplexen Quellen und Lasten: Meistens kann man es im Anfangs- 
oder Schlussglied kompensieren. Wenn nicht, Pech -> Anpassung ausdenken.

73
Wilhelm

von Hans (Gast)


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Danke erstmal, Elsie hab ich schon, hat mir noch nicht viel genützt ist 
aber ein super Programm

Also man geht wie folgt vor, wenn man komplexe Impedanzen hat:

1) so tun als ob Last und Quelle nur Wirkwiderstände hätten und das 
Matching vornehmen

2) dann der "komplexe" Teil, entweder die Absorptions- oder 
Resonanzmethode, siehe Videos:

entweder nutz man ein einfaches LC Glied (L-Network) oder ein T oder Pi 
Glied (Problem hierbei: nicht breitbandig) oder ein cascaded L-Network 
eben mehrere LC-Glieder.

https://www.youtube.com/watch?v=54BtMEe5sts

https://www.youtube.com/watch?v=QsXRhnWI6Co

sowie Google ist unser Freund, amen

aber wie ich da einen Bessel unterkriege ist mir ein Rätsel...

von Rainer V. (a_zip)


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Hans schrieb:
> aber wie ich da einen Bessel unterkriege ist mir ein Rätsel...

wenn es dafür keine Online-Rechner gibt, dann hast du eben Pech gehabt. 
Für aktive Filter gibts ja einige...passiv brauchst du halt ein (oder 
zwei) gute(s) Buch/Bücher. Dort gibt es Koeffiziententabellen für die 
gängigen Filtertypen!
Gruß Rainer

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Sorry,
vergiss den Scheiss mit Tabellen.

Meinen 'Saal' (*), den ich in geistiger Verwirrung Mitte der 80er Jahre 
für viel Geld (ich wollte ihn haben) für ein Heidengeld gekauft habe, 
hat mir in meinem Leben danach nicht nur Nichts sondern eigentlich gar 
nichts gebracht. Obwohl Hochschulabsolvent, schon der Anfang war nicht 
meine Mathe. Zu den vielen Seiten Einleitung hat mir dann ein 
Klassenkamerad (Mathepauker) etwas Zugang und Verständnis verschafft. 
Nix für mich! Ich war dann glücklich und froh, dass ich die Werte für 
den 3- und 5-poligen Pi_Tiefpass aus dem 'Radio Amateurs Handbook' 
(Ausgabe irgendwas in den 80er Jahren, unwichtig) doch tatsächlich in 
diesem Werk wiedergefunden habe. Und wenn die Amis das so einfach 
gestalten...Ein paar dumme Formeln, etwas Rechnen.., aber man muss schon 
wissen, was man tut.
Mir haben u.a. unendlich weitergeholfen Artikel aus den 70er Jahren des 
HAM RADIO MAGAZINE, in denen u.a.  Netzwerkanalyse im Handbetrieb! auf 
einem (damals luxuriösen) programmierbaren HP25 mit 50! 
Programmschritten gemacht wurde. Ich habe es auf meinem HP97 versucht 
nachzuvollziehen. Aber... die Stunden, Tage und Wochen, die ich 
gebraucht habe, es zu verstehen, möchte ich nie mehr missen. Es hat mich 
(berufsfremd!) unendlich weitergebracht.
Und darum: Nix Katalog, schlabbere durch das Net, man findet Zeug ohne 
Ende. Am grunsätzlichen Verständnis kommt man leider nicht vorbei, und 
dazu gehört leider auch zumindest ein bisschen Theorie.

'Denn sie wissen (nicht) was sie tun'

Viel Glück beim Forschen, Hans

73
Wilhelm





(*)
Rudolf Saal, Handbuch zum Filterentwurf
(C) 1979 AEG Telefunken,
Berlin Frankfurt
Preis steht noch drin : 220,00 DM!

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Hans schrieb:
> aber wie ich da einen Bessel unterkriege ist mir ein Rätsel...

Da wuerd' ich auch sagen: Das haut halt einfach nicht hin. Simple LC 
Impedanztransformationen sind immer nur fuer 1 Frequenz gut, und auch 
nur, wenn die Frequenz nicht 0 oder unendlich ist. Sonst sind die 
Bauteile unangenehm gross/klein. Und halt so ein bisschen in der Naehe 
der Frequenz.
Du kannst evtl. mit mehrstufigen Transformationen die Bandbreite etwas 
vergroessern, aber 0 bzw. unendlich nicht erreichen, d.h. ein 
Besseltiefpass kann prinzipiell bei 0 Hz keine Impedanztransformation 
machen.
Speziell beim Bessel kommt noch dazu, dass die Impedanztransf. auch noch 
ordentlich an der Phase schraubt.
Da koennt's g'scheiter sein, sich erstmal auf die reine 
Impedanztransformation mit irgendeinem Tiefpasscharakter einzuschiessen, 
und sollte man das mit ausreichender Bandbreite fuer deinen Fall 
hinkriegen, danach gucken, ob man mit ein paar Allpaessen die 
Gruppenlaufzeit der Impedanztransf. wieder irgendwie gerade ziehen kann. 
Oder zumindest weniger beulig.

Gruss
WK

von Rainer V. (a_zip)


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Hans schrieb:
> Bei
> z.B. einem LC-Bessel Tiefpass Filter 4. Ordnung bereitet mir das
> Kopfzerbrechen, insbesondere komme ich da mit den Tabellen nicht klar,
> die wohl nur für rein ohmsche Lasten vorgesehen sind? Ich habe keine
> bestimmte Anwendung, es geht mir hier rein um das allgemeine Wissen

Ich fang noch mal vorn an. Du hast also Tabellen für passive LC-Filter. 
Und für die Ordnung 4 hast du Koeffizienten. Weiterhin wirst du das 
entsprechende Schaltbild haben und einen Eingangs- und einen 
Ausgangswiderstand. Dann wirst du Beispiele für normierte  Widerstände 
haben und Beispiele für "konkrete" Widerstände, z.B. eben 50 oder 
600Ohm. Dann wird da auch stehen, was man in welche Formel einsetzen 
muß, wenn man was haben möchte. Dabei gibt es eigentlich nichts zu 
verstehen. Du mußt nur etwas mit Formeln umgehen können.
Du müßtest also alles vor dir haben und weiterkommen werden wir nur, 
wenn du jetzt genau aufschreibst, was du nicht kapierst. Anderenfalls 
kann man dir kaum helfen...
Gruß Rainer

von Egon D. (Gast)


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Dergute W. schrieb:

> Das haut halt einfach nicht hin.

Naja, für mich ist schon der physikalische Sinngehalt
der Fragestellung zweifelhaft.

Stellen wir uns einen induktiven Sensor vor, eine
Fangspule beispielsweise. Wie soll eine reine
Induktivität eine Wirkleistung liefern, die man z.B.
in einem Verstärker weiterverarbeiten kann?

Richtig!

Sie kann das nur als Teil eines "Transformators", also
in Form einer Gegeninduktivität, die von einem externen
magnetischen Wechselfeld durchsetzt wird. Man dürfte
sich daher nicht auf die "Streuinduktivität" dieses
Transformators fokussieren, sondern müsste an den
"transformierten Quellwiderstand" anpassen. Nur wie
bestimmt man den?

von Rainer V. (a_zip)


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Wilhelm S. schrieb:
> Meinen 'Saal' (*), den ich in geistiger Verwirrung Mitte der 80er Jahre
> für viel Geld (ich wollte ihn haben) für ein Heidengeld gekauft habe,
> hat mir in meinem Leben danach nicht nur Nichts sondern eigentlich gar
> nichts gebracht.

...immer wieder erstaunlich, wie lange Lebewesen auch ohne nennenswerte 
Hirnfunktion leben können...
Gruß Rainer

von Egon D. (Gast)


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Rainer V. schrieb:

> ...immer wieder erstaunlich, wie lange Lebewesen
> auch ohne nennenswerte Hirnfunktion leben können...

Nette Leute hier.
Und so zuvorkommend und höflich...

von Rainer V. (a_zip)


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sorry...wenn ich wissen will, wie es Wilhelm die letzten 30 Jahre 
ergangen ist, dann besuche ich seine Männergruppe...wenn ich wissen 
will, wie ich eine Tabelle für Filterdimensionierung richtig benutze, 
dann frage ich hier :-)
Gruß Rainer

von HST (Gast)


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Hallo,
Dass Filter immer mit reellen Abschlüssen berechnet werden, wurde hier 
ja schon vermerkt.

Hans schrieb:
> aber wie ich da einen Bessel unterkriege ist mir ein Rätsel...

Kapier' ich nicht. Elsie (selbst in der kostenlosen Version) bietet dir 
doch alle gängigen Filterarten (außer Legendre) an. Anbei ein Bild eines 
1MHz Bessel-TPs 7. Ordnung.
Gibt es einen Grund für dich, Bessel zu favorisieren? Hat eine äußerst 
miese Flankensteilheit um eine konstante Gruppenlaufzeit im 
Durchlassbereich zu erzielen.

Die Verwendung der üblichen Tabellen mit normierten Werten ist barfuß 
eine u.U. zeitraubende, aber keineswegs komplizierte Angelegenheit. Alle 
einschlägige Publikationen mit solchen Tabellen enthalten garantiert 
auch die Anleitungen für die De-Normalisierung auf die gewünschten 
(grundsätzlich reellen) Abschlussimpedanzen und Frequenzbereiche, 
einschließlich der Transformation aus den TP-Parametern zu HP und BP.

Ich verstehe auch nicht, wieso der "Saal" nutzlos sein soll. Nach meiner 
Erinnerung aus meiner Praktikantenzeit bei Telefunken Weitverkehr besaß 
auch der Saal einige Seiten mit entsprechender Anleitung.

Eine empfehlenswerte und von mir oft benutzte "Filter-Bibel" ist das 
Buch von Anatol Zverev, "Handbook of Filter Synthesis". Leider nur noch 
antiquarisch erhältlich.

Ich würde übrigens das Filter von der komplexen Last durch einen 
Trennverstärker mit dem vom Filter geforderten reellen 
Eingangswiderstand trennen.

MfG, Horst

von argos (Gast)


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Hans schrieb:
> Ich möchte wissen, wie man passive Filter, insbesondere
> LC-Filter, von einem bestimmten Typ (Bessel etc.) auslegt und dabei
> gleichzeitig eine Impedanzanpassung an die Quelle und Last vornimmt.

Passive Filtertypen (z.B. Bessel) lassen sich auch mit unterschiedlichen 
Quell- und Lastwiderständen berechnen, allerdings handelt es sich dabei 
nicht um eine echte (Leistungs)Anpassung.

Reelle wie auch komplexe Ein- und Ausgangsimpedanzen können breitbandig 
angepasst werden, das hat aber nur wenig bis gar nichts mit den 
bekannten Filtertypen zu tun. Unter gewissen Einschränkungen, lassen 
sich die Berechnungen händisch durchführen. Eine passende HF-Design 
Umgebung, die die Synthese und Optimierung von unterschiedlichen 
Anpassnetzwerken unterstützt, wäre hilfreich.

von Hans (Gast)


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Zwischenzeitlich vielen Dank für die wertvollen Beiträge

von HST (Gast)


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Ist ja irre - wen es interessiert:
Den Zverev gibt es jetzt tatsächlich als pdf-Download

https://ia803101.us.archive.org/20/items/HandbookOfFilterSynthesis/Handbook%20of%20Filter%20Synthesis.pdf

von udok (Gast)


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Hans schrieb:
> Ich möchte wissen, wie man passive Filter, insbesondere
> LC-Filter, von einem bestimmten Typ (Bessel etc.) auslegt und dabei
> gleichzeitig eine Impedanzanpassung an die Quelle und Last vornimmt.

Du kannst keine Impedanzanpassung machen, sonst wäre es ja kein Filter 
:-;

Wenn du nur im Durchlassbereich eine Anpassung brauchst,
dann teile das Problem auf in 1. Anpassung an X Ohm, und 2.
Filter mit X Ohm. Ansonsten wirst du händisch nicht fertig.

Wenn du schlecht in Rechnen bist, kauf dir eine professionelle 
Filterdesignsoftware, Filter Solutions kann z.B auch komplexen 
Impedanzen.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

Danke Horst, wie immer einfach nur super!

> Den Zverev gibt es jetzt tatsächlich als pdf-Download

> https://ia803101.us.archive.org/20/items/HandbookOfFilterSynthesis
/Handbook%20of%20Filter%20Synthesis.pdf

Das ist der Weisheit letzter Schluss! Ein absolutes Muss Haben!!!

Danke Egon.
> Nette Leute hier.
> Und so zuvorkommend und höflich...

@ Rainer V.
In einem Beitrag vor deinem Gemecker habe ich den TO auf ELSIE 
hingewiesen, dazu eine Anmerkung, dass man komplexe Anteile u.U. auch in 
den Anfangs- und Endgliedern des Filters auffangen kann.
Dass oder ob ich mit meinem Saal zufrieden oder unzufrieden bin, muss 
dich doch nicht kümmern. Ist es mein oder dein Lehrgeld, dass ich 
bezahlt habe?
Ich habe es nur erwähnt und habe auch kein Taschentuch gebraucht, um mir 
die nicht vorhandenen Tränen abzuwischen.

73
Wilhelm

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


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Der Zverev ist eine super Lektüre! Nur hat er die Koeffizienten verkehrt 
in den Tabellen was sehr frustrierend ist weil ich einen ganzen Tag 
versch... haben um das zu checken.

Eine Frage wegen Elsie: Wie bzw. wo kann man da eine komplexe 
Lastimpedanz eingeben, sodass das Programm dann eine Anpassung an diese 
durchführt?

von Rainer V. (a_zip)


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Hallo, das ist jetzt nicht dein ernst? Wie hast du denn herausgefunden, 
dass die Koeffizienten falsch sind?? Und es wurde dir doch schon gesagt, 
dass es da keine komplexen Impedanzen geben kann und muß! Vielleicht 
hast du ja mal die Güte, uns mitzuteilen, für welche Anwendung du diese 
Impedanzanpassung denn nun brauchst. Vielleicht kann dir ja doch noch 
geholfen werden...
Gruß Rainer

von Hans (Gast)


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@ Rainer:

Das mit den komplexen Impedanzen handle ich dann schon, es reicht mir 
wenn man den Lastwirkwiderstand eingibt. Bin draufgekommen indem ich das 
ganze simuliert habe (die Koeffizienten sind in verkehrter Reihenfolge 
dargestellt). Wie gesagt gibt es keine bestimmte Anwendung.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Vielleicht kann dir ja doch noch
> geholfen werden...

Ihm gewiss . Aber Dir eher nicht mehr .
Du, "Unser Rohrspatz vom Dienst".
Dein Rat- und Hirnloser Prof.Rudi

von Rudi Ratlos (Gast)


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Dank an alle  Verlinker !
Elsie läuft auf w2k ! Und Zverev für alle  gar schwer verdaulich

von Rudi Ratlos (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> gibt es auch Filterberechnungen,
> von deren Struktur du noch nie etwas gehört hast.
> Man muss schon damit spielen, um ein Gefühl zu bekommen.

Schöner kann man es nicht sagen.
Man kann sich auch künstlerischer entfalten...

trotzdem schönes  Lautsprecher-Weichen-Design

von HST (Gast)


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Hans schrieb:
> Der Zverev ist eine super Lektüre! Nur hat er die Koeffizienten verkehrt
> in den Tabellen was sehr frustrierend ist weil ich einen ganzen Tag
> versch... haben um das zu checken.

Was ist denn da verkehrt??

Der Zverev enthält drei Arten von Tabellen:
- Normierte L- und C-Werte
- Normierte k- und q-Werte
- Die etwas komplexeren Tabellen für elliptische Filter

Für die Anwendung aller dieser Tabellen werden in Kapitel 6 (ab S.290) 
detaillierte numerische Rechenbeispiele gezeigt.

Die k&q Werte für die meist verwendeten Filtertypen Butterworth und 
Tschebyscheff kann man übrigens für jede Polzahl und Welligkeit 
(Tscheby) mit einem recht einfachen Programm errechnen - ist also nicht 
auf Tabellen angewiesen.

Hans schrieb:
> Eine Frage wegen Elsie: Wie bzw. wo kann man da eine komplexe
> Lastimpedanz eingeben, sodass das Programm dann eine Anpassung an diese
> durchführt?

Probier's doch über die Edit-Funktion aus. Ich glaube nicht, dass das 
geht. ABER - Elsie produziert asc.-Files für LTSpice. Dort kannst du ja 
dranhängen, was du willst.

Rudi Ratlos schrieb:
> Und Zverev für alle  gar schwer verdaulich

Das stimmt, ist kein Bastelbuch für alle....8-))
Aber man muss sich nicht unbedingt durch 200 Seiten Theorie wühlen, um 
die Tabellen und praktischeen Beispiele für ein eigenes Filterdesign 
heranzuziehen. Besonders wertvoll waren für mich früher die Tabellen für 
"Predistorted Parameters", die reale Verluste in den Bauteilen 
berücksichtigen. Ist für schmalere Bandfilter wichtig.

Eine didaktisch wesentlich verdaulichere Einführung (allerdings nur für 
Buttw. & Tscheby) findet sich im Buch von Wes Hayward "Introduction to 
RF-Design" (IRFD) - leider auch nur noch antiquarisch. Wer aber die 
zweite Ausgabe des Buchs "Experimental Methods of RF-Design" von 
Hayward, Campbell & Larkin besitzt, findet IRFD als pdf auf der CD (das 
EMRFD gibt's z.B. bei Box73).

Sorry, aber der Kram ist eigentlich mehr für HF gedacht. Für 
Lautsprecherweichen wäre das Meiste ein Overkill.

Ohje, das war jetzt eine laaange Tube Senf...

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen,

Etwas Offtopic,
aber für diejenigen, denen der Zverev nicht umfangreich genug ist:

https://ia803103.us.archive.org/15/items/MicrowaveFiltersImpedanceMatchingNetworksAndCouplingStructures/Microwave%20Filters,%20Impedance-Matching%20Networks,%20and%20Coupling%20Structures.pdf

George L. Matthaei, Leo Young, E. M. T. Jones:
'Microwave Filters, Impedance Matching Networks and Coupling Structures'
(C) Airtech House, 1980.

Nicht nur ein 500 Seiten sondern auch in den 80er Jahren ein 400,- DM 
Werk.
Ja, damals gab es noch kein I-Net, wo man so etwas kostenlos zerren 
konnte.

73
Wilhelm

@ Rudi Ratlos
Was hast du dir da denn für ein verwegenes Design ausgedacht?

von HST (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> @ Rudi Ratlos
> Was hast du dir da denn für ein verwegenes Design ausgedacht?

Ich konnt's nicht lassen. Hier ist ein bisschen predistortion zugange. 
Ist kein magic design - nur gutes Handwerk.
Bei Elsie dürfte es ein Cauer-Filter 7.Ordnung sein (maximale Ordnung 
bei der Freeware). Hab' auch mal mit "Tune Part" gespielt, war aber zu 
faul, das exakt hinzubekommen. Was wären wir ohne Software....

von Rainer V. (a_zip)


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Hans schrieb:
> Bei
> z.B. einem LC-Bessel Tiefpass Filter 4. Ordnung bereitet mir das
> Kopfzerbrechen, insbesondere komme ich da mit den Tabellen nicht klar,
> die wohl nur für rein ohmsche Lasten vorgesehen sind?

Ich wiederhole mal...auf die Frage wurde jetzt schon mehrfach die 
Antwort gegeben, dass es diese komplexe Anpassung nicht gibt. Bei 
genauer Überlegung stellt sich diese Frage auch noch als unsinnig 
heraus. Aber der TO hat eh noch damit zu tun, seine Koeffizienten zu 
sortieren. Alle anderen schauen gelassen in ihr Filterhandbuch, wenn sie 
ein passives Filter benötigen oder bemühen einen Onlinerechner. Mehr ist 
nicht zu sagen!
Gruß Rainer

von Rudi Ratlos (Gast)


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HST schrieb:
> Der Zverev enthält drei Arten von Tabellen:
Ich hätte hilfsweise noch einen 72er-Rechenschieber, das erleichtert.

> ist also nicht auf Tabellen angewiesen.


> ABER - Elsie produziert asc.-Files für LTSpice. Dort kannst du ja
> dranhängen, was du willst.
Sehr gut, DAS ist seehr gut.

> Das stimmt, ist kein Bastelbuch für alle....8-))
Es ist ein zuhöchst informatives (uraltes) Buch über Filter.
En gros - et en detail.
Wenn das soo einfach wäre, ein paar Tabellen, ein kleines Programm, 
zack-zack fertig ist das Filter, wäre MOOG schon vor einem halben 
Jahrhundert in die Pleite geschlittert. Oder Uli Behringer würde 
-endlich- erstmalig einen brauchbaren Audio-Filter nachbauen.

Wollen oder Können - das ist auch hier der Unterschied .

> Sorry, aber der Kram ist eigentlich mehr für HF gedacht. Für
> Lautsprecherweichen wäre das Meiste ein Overkill.
Frequenz ist Frequenz.

von Rudi Ratlos (Gast)


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HST schrieb:
>> @ Rudi Ratlos
>> Was hast du dir da denn für ein verwegenes Design ausgedacht?
>
> Ist kein magic design - nur gutes Handwerk.

Mir hats einfach derartig gut gefallen, daß ichs hochladen MUSSTE

Was mich daran fasziniert ist, daß man ein Filter selbst -in 
künstlerischer Vollendung verbiegen- kann. Und auch abenteuerlichste und 
unsinnigste Kombinationen etwas Konkretes bewirken. Dabei kann man ein 
Ziel vor seinen Augen haben, muß aber nicht.

Weil das ist doch alles ein Blödsinn, mit irgendwelchen Polynomen ein 
Bessel-Butter-Chevy-Filter nachzubauen, das geht ja sowieso nicht, weil 
die Bauteile-Realität zu einem abweichendem Filterverlauf führt, sogar 
führen muss. Selbstverständlich kann es von Anwendungsfall zu 
Anwendungsfall notwendig werden, sich an einen polynomgestützten 
Filterverlauf "anzunähern" . Aber besser ist es alleweil, wenn man 
versteht, wie das alles zustandekommt. Und seiner Kreativität freien 
Lauf läßt !


Daher, an TO: nicht lange fragen, einfach tun!
So wie das die alten Meister immer schon gemacht haben.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Danke für den Tip mit Zverev. Den Namen hatte ich schon öfter gelesen, 
aber noch nie reinschauen können. Ein Kapitel über Helixfilter ist noch 
drin, die sind speziell für VHF/UHF interessant, wo Lambda/4 Kreise noch 
zu unhandlich sind.

von Rainer V. (a_zip)


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Rudi Ratlos schrieb:
> Weil das ist doch alles ein Blödsinn, mit irgendwelchen Polynomen ein
> Bessel-Butter-Chevy-Filter nachzubauen, das geht ja sowieso nicht, weil
> die Bauteile-Realität zu einem abweichendem Filterverlauf führt, sogar
> führen muss. Selbstverständlich kann es von Anwendungsfall zu
> Anwendungsfall notwendig werden, sich an einen polynomgestützten
> Filterverlauf "anzunähern" . Aber besser ist es alleweil, wenn man
> versteht, wie das alles zustandekommt. Und seiner Kreativität freien
> Lauf läßt !

Endlich mal wieder Prosa vom Feinsten. Allerdings trotzdem Blödsinn. 
Wenn ich ein Filter benötige, dann brauche ich weder Kreativität, noch 
tieferes Verständnis von dem, wie es zustande kommt...ich muß schlicht 
nur wissen, wo ich nachschlagen muß! Aber vielleicht warten wir erst mal 
ab, ob der TO sich nach der Sortiererei seiner Koeffizienten überhaupt 
noch mal meldet.
Gruß Rainer

von HST (Gast)



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Filterbau als kreatives Happening aus dem Nichts halte ich auch für 
reichlich übertrieben.
Rudi R., dein Filter hast du auch nicht aus dem Ärmel geschüttelt, denn 
die kreativen Änderungen wären ohne Software wie hier Elsie auch nicht 
möglich. Die Bemerkung über Bauteile-Realität kann man nur anhand deiner 
B-Werte nachvollziehen - z.B. 47µF mit einer Güte von >3000 ist schon 
abenteuerlich (aber trotzdem mit großem Aufwand evtl. machbar). 
Übrigens, das Filter mag ja toll aussehen, aber mit einer 
Laufzeitverzerrung von fast 3,5msec schon grenzwertig.

Breitere Filter (BF mit >10% BBr, bzw. Tief- & Hoch-Pässe) sind recht 
gutmütig gegenüber Bauteiltoleranzen. Ist nur meine Erfahrung von 
einigen Jahrzehnten mit Berechnung und Bau von allen möglichen Filtern.

Na ja, man diese Diskussion natürlich endlos weiterführen. Jeder kann 
für sich selbst entscheiden, wie er/sie/div Filter bauen will.

Für Leute, die Spaß daran haben könnten, habe ich übrigens noch mein 
Papierchen wieder ausgegraben, das die Berechnung von k&q Parametern für 
Tscheby und Butterworth (hier in Form einer einfachen Delphi-Routine) 
beschreibt. Das kann man ja um die direkte Berechnung der gewünschten 
Bauteilwerte für das gewünschte Filter erweitern.

MfG,  Horst

von Michel M. (elec-deniel)


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http://www.ae6ty.com/Smith_Charts.html
können auch ganze Netzwerke eingetragen werden .

und dann gibt es noch
https://www.youtube.com/watch?v=20ZrfUZjUUA

von Werner H. (werner45)


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Ich möchte mich einfach für die wertvollen Links bedanken!

Werner

von Rainer V. (a_zip)


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Werner H. schrieb:
> Ich möchte mich einfach für die wertvollen Links bedanken!

Danke für die Rückmeldung! Und du hast hoffentlich eingesehen, dass 
deine Idee mit der Impedanzanpassung nichts war...
Gruß Rainer

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