Hallo Leute, ich möchte aus zwei Infineon BTN8962TA eine H-Brücke bauen und das ganze über SPI steuern. Gibt es zufällig eine Art Motortreiber-Controller, der auf der einen Seite per SPI ansprechbar ist und meinem Raspberry Pi 4 vielleicht gleich den Motorstrom durch die Brücken auf den SPI liefert? Aktuell könnte ich GPIOs einfach auf INH und IN der Halbbrücken legen und sie dann schon ansteuern. Der Reaspberry würde alles wie PWM etc. machen. Allerdings müsste ich dann für die Isense-Ausgänge der Halbbrücken noch einen ADC an den Raspberry Pi anbinden. Das würde ich mir gerne sparen. Gibt es irgendeinen Motortreiber, der die Halbbrücken ansteuert, die Ströme gleich digitalisiert und auf dem SPI schreibt? Danke und LG, Matse
Matthias P. schrieb: > ich möchte aus zwei Infineon BTN8962TA eine H-Brücke bauen und das ganze > über SPI steuern. Also, ich weiß nicht, wie du jetzt gerade auf konkret diese Chips kommst, aber ich möchte dich darauf hinweisen, dass Infineon noch sehr viel mehr Kram anbietet. > Gibt es zufällig eine Art Motortreiber-Controller Ja, z.B. sowas haben die in ziemlich vielen Varianten. > der auf der einen > Seite per SPI ansprechbar ist Meist UART. Ob es auch welche mit SPI gibt, müsste ich auch erst recherchieren. Deswegen überlasse ich aber gerne dir selber.
Ich musste deine Frage zweimal lesen, um halbwegs zu verstehen, was du willst. In der Regel ist der µC der Master und der Motorcontroller der Slave. Der Motorcontroller "schreibt" als nichts irgendwohin, so lange er nicht danach gefragt wird. Und ja, es gibt diverse Motorcontroller mit SPI-Interface. Nicht nur von Infineon, auch von TI, Allgero, Trinamic, ST,... Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Hallo Ihr beiden, danke für die Antworten. Also ich habe das Problem dass ich eine Gleichstrommaschine mit richtig Leistung regeln will. Wir haben die Maschine vermessen, im Stillstand nimmt sie sich bei 18V 65A. Und das ist für die ganzen integrierten Treiber zu viel. Der BTN8962TA hat genügend Leistungsreserven hierfür und schon µC-geeignete Eingänge. Er ist auch gegen Über-/Unterstrom/-spannung/ und Überhitzung abgesichert und schaltet die Last ab. Soweit alles super. Nur: Er gibt den Motorstrom duch das Halb-H in Form einen Sense-Stromes Isense über einen Pin aus. Diesen müsste ich über einen Widerstand erst mit einem AD-Wandler messen um mit meinem Raspberry die ganze Notabschalter zu realisieren. Die Mechanik, die an dem Motor hängt, die hat Anschläge, es ist eine Getriebekonstruktion. Das bedeutet, dass an diesem Anschlag der Motorstrom tatsächlich auf das Niveau ansteigt. Damit muss ich dann im Raspberry händisch entscheiden, ob ein Endanschlag oder ein Problem vorliegt und die Energie abschalten. Der Motor ist EMV-entstört, da Automotive. Die Entstörung überlebt den Motorstillstand aber wenige Sekunden bevor sie abraucht. Ich muss also nach einer Sekunde stromgemessenen Endanschlag abschalten. Meine Frage ist, ob es einen AdHoc-Controller oben drauf gibt, dem ich quasi nur digital per Datentelegramm PWM und PWM-Frequenz vorgebe und die Drehrichtung bestimme und dann gleich in digitaler Form den Motorstrom zurückerhalte und nichts mehr digitalisieren muss... Wenn einer von Euch einen Baustein kennt, nennt mir bitte einen Namen. Die Weißheit, dass es unter den Millionen Bausteinen einen geben kann, die nutzt mir gar nichts. Ich fand keinen passenden Baustein... Danke und LG, Matthias
Schau dir von Infineon mal die TLE956x Baureihe an. Da sind die Mosfet's zwar extern und kannst die Leistungsbrücken komplett über SPI steuern. Da sind zwar PWM Eingänge dran, müssen aber nicht genutzt werden. Eine integrierte Schutzfunktion mithilfe von drain-source Monitoring ist auch drinnen https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-BLDC_Shield_TLE956x-UserManual-v01_00-EN.pdf?fileId=5546d46272e49d2a0173240cd6a32199
Matthias P. schrieb: > Der BTN8962TA > Nur: > Er gibt den Motorstrom duch das Halb-H in Form einen Sense-Stromes > Isense über einen Pin aus. Meine Erfahrung zeigt, dass dieser Sense-Strom nur als sehr grober Schätzwert taugt, d.h. für eine Notabschaltung o.ä. geeignet ist, aber nicht für die halbwegs präzise Messung des High-Side-Ausgangsstroms. Die Abhängigkeit von Temperatur und vor allem Versorgungsspannung sind bei dieser Halbbrücke doch recht hoch. Konservativ geschätzt bekommt man ca. 30% Toleranz, wobei der auch der Nullpunkt nicht allzu genau ist und somit für die Messung gernger Ströme nichts taugt. Mit einem 1 mR-Shunt und AD8417 zur birektionalen Strommessung am Brückenausgang habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Die Notabschaltung von einem Raspberry abhängig zu machen finde ich sehr mutig...
Mit SPI kann man die Trinamic Chips steuern, z.B. TMC429, TMC260.
Matthias P. schrieb: > Notabschalter zu realisieren. Die Mechanik, die an dem Motor hängt, die > hat Anschläge, es ist eine Getriebekonstruktion. Das bedeutet, dass an > diesem Anschlag der Motorstrom tatsächlich auf das Niveau ansteigt. Dein Konzept ist für die Tonne. Du willst funktionale Sicherheit, die ein Pi nicht liefern kann. An die Anschläge gehören Endschalter, den den Motor hardwaremäßig ohne Zutun einer Prozessors abschalten. Nur so ist das ganze eigensicher. Die Abschaltung hat so zu erfolgen, dass der Motor in der Gegenrichtung anlaufen kann. Wenn Du Isense als Sicherheitsabschaltung verwenden willst, dann nimmst Du einen DAC, der den Schwellwert vorgibt, und einen Komparator (z.B. TL391), der Isense mit dem Schwellwert vergleicht und im Fehlerfall sicher und deterministisch abschaltet. fchk
MaWin schrieb: > Die Notabschaltung von einem Raspberry abhängig zu machen finde ich sehr > mutig... Kann man noch steigern: per WLAN über's Internet und von dort aus zum Aktivator. Nennt man IoT. W.S.
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