Forum: Offtopic Bass dämmen in Hütte


von Luk L. (luk_as_123)


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Hallo zusammen,

Um nach Corona mal wieder richtig feiern zu können richte ich gerade 
eine Hütte her. Da gibts es aber das Problem das die Wände nicht gerade 
schalldicht sind (OSB Platte - Dämmung - OSB Platte) dadurch ist der 
Bass außerhalb sehr gut hörbar. Jetzt meine Frage wie könnte man die 
Wände gegen den Bass isolieren? Ich habe schon überlegt ob ich auf die 
Wand ein Fleece dann 7 cm dickes Styropor und dann eine weitere OSB 
Platte aufbringe, könnte das etwas bringen oder hat jemand vielleicht 
eine andere Lösung?

Danke für eure Anworten im Vorhinein:)

von Ben S. (bensch123)


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Das einzige was hilft ist Masse. Am besten skillst du die Wände auf die 
vierfache Stärke hoch.

von Luk L. (luk_as_123)


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Also könnte OSB - Dämmung - OSB - OSB - OSB - OSB gut was bringen :D

von Sven D. (sven_la)


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Dämmung raus, Sand rein.

von Gerhard Z. (germel)


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Masse und Fugen abdichten.

von Stefan M. (derwisch)


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Rund um die Hütte phasenverschobene Lautsprecher aufstellen (Noise 
cancelling).

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Kopfhörer!

So mach ich das immer, wenn ich Nachbarn mit meinem Bass nicht stören 
möchte.

von Kybernetiker X. (kybernetiker)


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von Achim B. (bobdylan)


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Kybernetiker X. schrieb:
> Ebay-Artikel Nr. 293286009827

Ist für den geforderten Zweck föllig valsches Zeug.

Ben S. schrieb:
> Das einzige was hilft ist Masse.

So siehts aus.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wir haben damals im Proberaum gute Ergebnisse mit 'Raum im Raum' 
erzielt. Dafür haben wir alte Autoreifen an die Wand geschraubt und dann 
auf die Reifen mit Spanplatten und Kippdübeln den inneren Raum gebaut.

Am lautesten kam die Musik dann aus dem Lüftungskanal, aber auf den 
konnte man beim besten Willen nicht verzichten.

von Korax K. (korax)


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Luk L. schrieb:
> Styropor

überträgt Schall, ist ja quasi festes Material. Zur Schalldämmung muss 
(Mineral-)Wolle oder Filz her.

Wie Matthias, schrieb: "Raum in Raum". Die innere Wand darf keine feste 
Verbindung zur äußeren Wand haben (Schallbrücke).

von Luk L. (luk_as_123)


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Also könnte man auf die Wand Fleece - Mineralwolle - OSB Platte machen 
und dann wird es etwas gedämmt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Luk L. schrieb:
> Also könnte man auf die Wand Fleece - Mineralwolle - OSB Platte machen
> und dann wird es etwas gedämmt?

Der Trick besteht darin, keine festen Brücken zur äusseren Wand zu 
bauen. Wenn dir das mit Fleece - Minralwolle - OSB gelingt, ist es gut. 
Wenn du die OSB Platten allerdings wieder durch Fleece und Wolle mit der 
äusseren Wand verschraubst, gibts nur Wärme- aber keine Schalldämmung.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Sieht man in Tonstudios nicht immer Eierkartons? Also ist Eier essen 
angesagt. Eier und nochmals Eier, Eier und Eier. Die Kartons dann mit 
Pattex an die Wand kleben.

Cholesterintest beim Arzt machen lassen, nicht vergessen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rainer Z. schrieb:
> Sieht man in Tonstudios nicht immer Eierkartons? Also ist Eier essen
> angesagt. Eier und nochmals Eier, Eier und Eier. Die Kartons dann mit
> Pattex an die Wand kleben.

Das dämpft aber nicht nach aussen. Abgesehen davon nimmt man heute 
Pyramidenschaumstoff. Aber das macht nur den Raumhall klein, nicht den 
Bumms nach draussen.

von Ralph B. (rberres)


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Rainer Z. schrieb:
> Sieht man in Tonstudios nicht immer Eierkartons?

nöö allenfalls in möchtegernstudios von ahnungslosen Usern.

Die Eierkartons sind viel zu hart als das sie schall dämmen. Die Noppen 
sind zu klein als das durch Reflektion ein diffusen Schall entsteht.

Gegen Frequenzen ab so ca 200Hz hilft Dämmwolle ca 10cm dick, und davor 
schwere Wollgardinen.

Gegen tiefe Frequenzen hilft nur einen Raum in einen Raum baueen. Der 
innere Raum darf keine mechansiche Verbindung zu dem äuseren Raum haben. 
Er sollte an den Ecken auf dicken Filz aufliegen. Vielleicht eignen sich 
hierfür auch Autoreifen? Der Zwischenraum sollte 50cm nicht 
unterschreiten und mit losen schallschluckenden Material verfüllt sein.

Die Lüftung des Raumen stellt eine besondere Herausforderung. Die 
Lüftungsführung muss mehrfach gefaltet sein und innen mit Filz beklebt 
sein, damit sich der Schall an den Rohrwändn bricht und sich totläuft.
Wir hatten die Lüftungskanäle aus Holz gebaut.

Ich hatte mal mit jemanden zusammen ein Tonstudio betrieben und den Raum 
genau so präpariert.

Meterdicke Betonwände gehen natürlich auch.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralph B. schrieb:
> Meterdicke Betonwände gehen natürlich auch.

Cool! Dann ist die Frage des TO's doch beantwortet. Nun kann er schön 
feiern. Corona-BekämpfungsVO (so heißt sie in Schleswig-Holstein) bitte 
noch beachten.

Fand eure Beiträge allerdings selber sehr lehrreich. War ein 
interessantes Thema.

von Richard H. (richard_h27)


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Ein ganz radikaler Ansatz wäre, den Bass bereits bei Komposition und 
Interpretation zu dämmen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ralph B. schrieb:
> Er sollte an den Ecken auf dicken Filz aufliegen. Vielleicht eignen sich
> hierfür auch Autoreifen?

So haben wirs damals gemacht. Auch der Boden war also mit alten 
Autoreifen aufgebaut und darauf dann die Bodenplatten. Das war nicht so 
wackelig, wie es hier klingt. Auch die Verstärker und das Schlagzeug 
haben so gut wie nicht gewackelt - wimre haben wir die Bodenplatten 
untereinander verbunden mit Latten oder so.
Das schlimsste an der Sache war, das wir das an der Stelle des grossen 
Bäckerofens der alten Bäckerei gebaut haben. Das Abreissen des Ofens war 
echte Knochenarbeit und heute würde ich vermutlich diese Aktion scheuen 
:-P Wir waren jedenfalls jeden Abend fix und fertig. Aber wir waren jung 
und hatten kein Geld...

von Luk L. (luk_as_123)


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Also könnte man auf die Wand Autoreifen befestigen und darauf dann die 
OSB Platten festmachen oder welches Material sollte man zwischen die OSB 
Plattenn machen um in dem Zwischenraum etwas schallschluckendes zu haben 
worauf man trotzdem die OSB Platten befestigen kann?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Wir haben damals mit zwei Leuten die Platte gegen die andere gedrückt 
und der dritte hat die Löcher für die Kippdübel gemacht. Die schon 
montierte Platte hat durch den Reifen gefedert und nachdem die zweite 
Platte fest war, haben die dicht abgeschlossen. Ich glaube, wir haben 
dann mit Panzerband 'verfugt'. Das war aber auch so recht stabil und die 
Fugen haben so gut wie keinen Schall durchgelassen. Wir haben damals 
keine Dämmwolle reingemacht, kann man aber, wenn man möchte.
Ist alles schon etwas her, war so um 1979, und Fotos konnte man damals 
noch nicht digital machen...
Die Reifen natürlich auf gleiche Breite aussuchen. Wimre haben wir 
damals Käferreifen benutzt, 165 R15, weil die so häufig waren, und der 
Reifenhändler froh war, die alten Dinger fürn Appel und ein Ei 
loszuwerden.
Man muss dazu sagen, das wir keine Rocker, sondern eher Rock-Jazzer 
waren. Mein Bass Amp hatte damals nur 100W im Gegensatz zu den fast 
500W, die ich heute habe. Wir waren also nicht so brüllend laut, wie sie 
heute alle sind.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Luk L. schrieb:
> welches Material sollte man zwischen die OSB
> Plattenn machen um in dem Zwischenraum etwas schallschluckendes zu haben
> worauf man trotzdem die OSB Platten befestigen kann?

Ich würde in den Zwischenraum lose Dämmwolle ( nicht pressen ) 
anbringen.
Diese dient der Dämmung von Frequenzen ab ca 200Hz.

Die OSB Platten dürfen ausschließlich an den Reifen befestigt werden.
Jede feste Verbindung zur Wand muss vermieden weden. Und noch was es 
muss lückenlos sein also sämtliche Wände plus Fussboden und Decke.

Luk L. schrieb:
> Also könnte man auf die Wand Autoreifen befestigen und darauf dann die
> OSB Platten festmachen

möglichst dicke Reifen, damit der Abstand zur Wand groß wird.

Ralph Berres

von Luk L. (luk_as_123)


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Ist es hierbei egal ob das alte Autorefen sind oder alte Schlepper 
Reifen da diese einen Durchmesser von 1,15m haben, ist der Durchmesser 
hier wichtig? Die Dicke liegt bei den Schlepperreifenn bei ca 23cm.

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Die Reifen sollten eher möglichst weich sein. Der Durchmesser ist nicht 
so wichtig, eher die Dicke. Es geht darum möglichst viel Zwischenraum 
zwischen beiden Wände zu bekommen.

Ralph Berres

von Luk L. (luk_as_123)


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Müssen die Reifen alle die gleiche Breite haben, da ich einige 
Unterschiedliche Reifenbreiten habe?

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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>> Das einzige was hilft ist Masse.
>
> So siehts aus.

So sieht's tatsächlich aus. Die Energie des Schalles muß absorbiert 
werden und das geht nur mit Masse. Eierkartons o.ä. helfen zwar gegen 
Reflexionen, absorbieren jedoch sehr wenig Energie.

von Gunnar F. (gufi36)


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das stimmt nicht, Masse bedeutet nicht Dämpfung! Masse bewirkt 
Reflexion, aber die Schallenergie wird nicht weniger. Dämpfung entsteht 
in Watte oder Dämmstoff, mit ähnlicher akustischer Impedanz wie Luft. Da 
läuft die Schallwelle rein und läuft sich in den vielen Zwischenräumen 
tot, weil die Watte sie in Wärme umwandelt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Luk L. schrieb:
> Müssen die Reifen alle die gleiche Breite haben, da ich einige
> Unterschiedliche Reifenbreiten habe?

Wenn alle die gleiche Breite haben, ist die Montage natürlich einfacher. 
Ein Zentimeter mehr oder weniger ist aber sicher unkritisch.

von Markus W. (naggusm)


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Stefan M. schrieb:
> Rund um die Hütte phasenverschobene Lautsprecher aufstellen (Noise
> cancelling).

Kann ich nur empfehlen darüber mal nachzudenken.
Im professionellen Veranstaltungsgewerbe werden solche Konstrukte sehr 
häufig genutzt, um den Bass von den Bühnen Richtung Anwohner gezielt zu 
bedämpfen und funktioniert recht gut weil man im relevanten 
Frequenzbereich (30-100 Hz) sehr große Wellenlängen (mehrere Meter) hat.

https://eventelevator.de/storys/gerichtete-subwooferanordnungen/

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (nanu)


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Markus W. schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Rund um die Hütte phasenverschobene Lautsprecher aufstellen (Noise
>> cancelling).
>
> Kann ich nur empfehlen darüber mal nachzudenken.
> Im professionellen Veranstaltungsgewerbe werden solche Konstrukte sehr
> häufig genutzt, um den Bass von den Bühnen Richtung Anwohner gezielt zu
> bedämpfen und funktioniert recht gut weil man im relevanten
> Frequenzbereich (30-100 Hz) sehr große Wellenlängen (mehrere Meter) hat.

Ah, ist das so? Bei den letzten größeren Festivals hier hat man die 
Bässe noch in 25-30km Entfernung deutlich gehört.

von Oliver S. (phetty)


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von Anselm 6. (anselm68)


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Warum muss ich spontan an "Per Anhalter durch die Galaxis" denken?
Dort gibt es eine Band "Desaster Area" deren Musik am besten in einem 
Bunker mit meterdicken Betonwänden genossen werden kann.
Die Band spielt sicherheitshalber von einem benachbarten Planeten aus 
:=)

scnr
Anselm

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