Hallo Leute, was mache ich falsch? Ich habe mir am WE mal das QucsStudio heruntergeladen und wollte mir ein Bandpassfilter für 2.4Ghz berechnen lassen. (Soll vor einen Down-Mixer am SDR-Stick mit 2GHz-ZF, um dann auf 400Mhz runtermischen zu können, damit ich mir W-LAN und BT ansehen kann) Die Bedienung des Programms ist ja auch für Nichtprofis gut gemacht, Respekt an den Autor DD6UM, natürlich auch an das Qucs-Team! Der Filterdesigner liefert mir ein Schaltbild(bp2.3-2.5_sch.png), welches man aus der Zwischenablage einfügen und simulieren kann(bp2.3-2.5G_GRAPH.png). Unter "Werkzeuge" kann man aus dem Schaltbild ein Board erzeugen(bp2.3-2.5_pcb.png). Super. Ich habe die entsprechenden Screenshots mal angehangen. Das Layout passt aber nun mal garnicht. Sind hier die XY Koordinaten der Striplines verkehrt? MS2 und MS4 liegen ja, den Erwartungen gemäß mit Länge und Breite in den Regionen, wo ich das bei 50R erwarten würde. Die Stubs aber nicht, oder? Länge von 14,15mm passt ja, aber die Breite ist mir suspekt. Die Simulation wird das schon richtig rechnen, bin ich mir sicher. Aber selbst, wenn das dann so aussehen sollte, kann ja beim Erstellen des Layout irgendwas nicht stimmen. Wie macht man das richtig? Herzlichen Dank für weiterführende Kommentare. DG1RTO Axel
Axel R. schrieb: > Herzlichen Dank für weiterführende Kommentare. Bei früheren Arbeiten (damals noch mit TouchStone) war die Mathematik sehr geduldig und rechnete und optimierte beliebige Leitungslängen und -breiten zu einem theoritisch funktionierenden Gebilde zusammen. Wenn der Entwickler zu blauäugig war dann ging das sehr schnell schief. Ein einfaches Beispiel sollte verdeutlichen dass es da Grenzen geben muss da sich bei Hochfrequenz die Stromverteilung nicht an Gleichstromverteilung hält. Eine Leitung von 20mm Breite und 1mm Länge (also eine sehr kurze, sehr niederohmige Leitung) wird sich nicht so verhalten wie berechnet da der relle Knotenpunkt der Einspeisung und der Auskopplung bei diesem Leitungsstück nicht so breit ist wie die Leitung selbst. Das scheitert schon bei jedem Sprung von Leitungsbreiten (weswegen man in moderneren Mikrowellen-Programmen explizit einen Step mit der Länge Null als Bauelement zur Verfügung hat um diese Effekte einigermassen nachzubilden. Auch Anzapfungen, "Tees" gibt es als solche Elemente). Nun hast du bei deinen Stubs bereits stark entartete Leitungen mit riesiger Breite und sehr kurzer Länge, was in der Realität nicht als solche Leitung funktioniert. Man muss sich also mit seinen Leitungs-Dimensionen stark beschränken, sonst klappt das nicht. Ob das jetzt das Problem mit dem Programm im Layout löst weiss ich nicht. Selbst wenn du die Leitungsstücke von Hand zusammenstöpselst wird dein Filter aber nicht funktionieren wie berechnet. Ich habe mir es jedenfalls immer zur Aufgabe gemacht eine Leitung nur dann als solche zu betrachen und zu erlauben wenn sie deutlich länger als breit ist, sonst schaffen das die Modellrechnungen nicht.
hard werker schrieb: > Ich habe mir es jedenfalls immer zur Aufgabe gemacht > eine Leitung nur dann als solche zu betrachen und zu erlauben > wenn sie deutlich länger als breit ist, sonst schaffen das die > Modellrechnungen nicht. guter Hinweis, vielen Dank! wie sollen die (in meinen Augen) auch nebeneinander passen, wenn die Gesamtbreite der Stubs(?) deutlich größer ist, als die Gesamtlänge des ganzen Aufbaus. Gruß Axel
Probiere noch einmal die selbe Simulation mit 0.8 oder 0.5mm Substrat-Dicke. FR4 mit 1.6mm kann zu solchen “merkwürdigen” Breiten für die Lambda/4 stubs führen..
Hi, ich habe mal an die Kreuzungspunkte und Abzweigungen im Schaltplan Stripline-Abzweigungen von links aus der Komponentensammlung gesetzt und dort die Werte der Leiterbahnbreiten eingetragen. Der Layouter arbeitet ansich schon korrekt, prüft aber die Eingangsdaten nicht auf Plausibilität. Warum auch. An dem liegt es also nicht. Dass der Filterentwurf eben nur die essentiellen Sachen ausspuckt, war mir nicht klar. Ich werde als nächstes einen Bandpass für die ZF (400Mhz) versuchen (Aber mit "konzentrischen Elementen") zu entwerfen und einen für den Eingang vom SDR-Stick. Obgleich ich für die 2.4Ghz am Mischer-Eingang sicher auch was kleines fertiges aus'nem alten HAMA BT-Dongle nehmen könnte. Bin also erstmal zufrieden mit dem QucsStudio und bedanke mich für die Hinweise. Auf die Idee, dünneres Material zu verwenden, bin ich nicht gekommen, obwohl ich 0.5er FR4 hier habe. Anderes Material steht mir leider iM. nicht zur Verfügung. Gruß DG1RTO Axel
2.4GHz Filter gibt es oft auch als SAW-filter, ob die aber dann nur den ISM-Bereich (wie fuer Wifi oder BT) abdecken muesste man dann untersuchen. Vielleicht noch ein hiweis auf OpenEMS als Zweit-Tool wenn man was gegen-checken moechte. http://openems.de/start/index.php Es gibt auch tools wie https://github.com/jcyrax/pcbmodelgen um ein KiCad PCB design in eine OpenEMS simlation zuuberfuehren. Hab es aber selber noch nicht ausprobiert.
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