Guten Tag, an meiner Uni wird ein freiwilliger CAD Catia V5 Kurs angeboten. Wie verbreitet ist das Programm in der Industrie? Kann ich durch den Kurs auch andere CAD programmme "bedienen"? Welche anderen CAD Programme sind ähnlich/ weiter verbreitet?
Catia V5 (V6), Siemens NX -> High Level ProE (Creo) -> Middle Level Solid Works, Inventor, ... -> Low Level Ich würde sicher an dem Kurs teilnehmen. Alle CAD funktionieren in gleicher Weise.
Im Maschinenbau ist es in grossen Firmen Standard, speziell Autoindustrie ich glaube auch im Flugzeugbau. Ansonsten sieht man noch Inventor, SolidEdge, SolidWorks,ProEngieneer, teils werden auch mehrere verwendet je nach Abteilung und Gebiet, teils auch AutoCAD. Ein Catiakurs ist schon mal nicht schlecht, unbedingt machen.
Wenn man das so nebenbei mitmachen kann, auf jeden Fall. Wirklich alle 3D-Cad funktionieren nach demselben Prinzip, auch wenn im Detail grosse Unterschiede bestehen. Wenn man schon mal grundsätzlich weiss, wie man vorgehen muss, ist du Umstellung auf ein anderes Programm keine grosse Sache. Aber derjenige der schon Erfahrungen mit 2D-Cad hat hat dadurch keinen Vorteil, sondern eher einen Nachteil, weil der ganze Prozess schon sehr verschieden ist.
Catia schrieb: > Wie verbreitet ist das Programm in der Industrie? So verbreitet das Autos heute alle so aussehen als wären Sie mit dem gleichen Programm entworfen. Sind viele auch, halt mit Catia. Airbus macht damit Flugzeuge. Der Hersteller von Catia (Dassault) baut Kampfflugzeuge . > Welche anderen CAD Programme sind ähnlich/ weiter verbreitet? Solidworks ist Standard, aber nicht bei obigen Industrien. Catia lernen ist aber besser wg. dem High Tech Touch.
Bei den Automobilfritzen ist Catia wohl der Standard. Muss auch ne ordentliche Ecke teurer sein wie die anderen. Kommt natürlich auch auf die Module an.
Mucky F. schrieb: > Der Hersteller von Catia (Dassault) baut > Kampfflugzeuge . SolidWorks ist auch von Dassault ;)
Catia schrieb: > Wie verbreitet ist das Programm in der Industrie? Kann ich durch den > Kurs auch andere CAD programmme "bedienen"? > Welche anderen CAD Programme sind ähnlich/ weiter verbreitet? Erfährst Du in deinem Kurs!
Mit Catia ist oft nicht fertig. Damit baut man die Form. Dann laesst man eine Fluiddynamik Simulation drueber, und kann so interaktiv die Form fuer den Fluss des gewaehlten Fluides optimieren. Oder man laesst eine mechanische Simulation drueber, welche die Kraefte eines Prozesses rechnet, und so kann man die Kraftfluesse gegen die Formen optimieren. Allenfalls laesst man die Catia Form durch ein 3D Print Tool und optimiert die Form gegen Festigkeit, Mterialverbrauch und Fertigungszeit. Also. Ein Zeichen Tool ist nur ein Werkzeug, nachher geht's weiter, Das sollte man sich alles reinziehen und koennen. Wie ich hoerte kostet Catia um die 50kEuro pro Jahr und Arbeitsplatz, je nach Asustattung und Add-ons. Wobei die Add-ons sehr weit gehen koennen. Und jeden Cent wert sind. Mittlerweile haengen ganze Multiphysics Simulationsketten und Prozess Management tools dran. Dass eine Interdisziplinaere Optimierung mit mehreren Teams schnell und effizient eine Aenderung am Projekt vornehmen kann und am Abend schon ein 3D Modell auf dem Tisch hat. Was frueher Monate gekostet hat. Interdisziplinaer bedeutet du hast eine Autoform. Ein Team rechnet die Verschmutzung der Seitenkamera bei Regen und Staub. Dann wird die Position der Kamera gegen die Autoform optimiert, sodass die Kamera moeglichst wenig verschmutzt wird. Dasselbe mit einem Radar, Lidar. Die Simulationen machen jeweils unterschiedliche Teams. Auf demselben Datensatz, auf demselben Server. Frueher hatten diese Tools verschiedene, natuerlich inkompatible Formate, dann musste kovertiert werden, auf Limitationen aufpasseend. Die Arbeitsgeschwindigkeit hat sich in den letzten 30 Jahren radikal geaendert. Mein Maxwell Solver kostet auch um die 20k Euro pro Jahr und Arbeitsplatz, hat aber ein lausiges 3D Zeichentool. Er hat aber auch ein Catia Interface, koennte eingebunden werden.
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Im Automotive Umfeld ist Catia von Vorteil. Daimler ist zwar mittlerweile auf NX umgestiegen, aber BMW und VW (und somit auch Dienstleister) müssten Catia V5 nutzen.
Gebildeter Bildleser schrieb: > Im Maschinenbau ist es in grossen Firmen Standard, speziell > Autoindustrie ich glaube auch im Flugzeugbau. CATIA stammt von Dassault, d.h. damals einem reinen Flugzeughersteller, und wurde dort zunächst nur für den Eigenbedarf eingesetzt. Erst später wurde daraus auch ein auf dem freien Markt erhältliches Produkt, das von dem Tochterunternehmen Dassault Systèmes entwickelt und vertrieben wurde und wird. Als technische Basis der ersten CATIA-Version diente offenbar das 2D-CAD-System CADAM von Lockheed, also ebenfalls ein Produkt für den Flugzeugbau. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie die Anhänger der Autobranche es immer wieder schaffen, sich die Welt so zurechtzubiegen, dass ihre Branche den Nabel der Welt darstellt.
Kommt halt auch ein bisschen drauf an was man machen will, nicht jedes CAD System eignet sich für jede Anwendung gleich gut. Fürs Auto selbst verwendet z. B. Audi/VW Catia, für die Motorenentwicklung Creo. Mit Catia kann man wohl sehr gut Oberflächen designen. Creo finde ich persönlich einen Graus! Geschmackssache... Privat arbeite ich z. B. mit Inventor. Ich finde das ist sehr intuitiv, kann man sich selbst beibringen, wenn man ein wenig Grundverständnis von CAD hat. Der Vorteil ist, es hat einen großen Normteilekatalog (Schrauben, Muttern, etc...aber auch Stahlprofile). Auch kann man mit Inventor recht einfach und schnell z. B. Getriebe, Zahnriementriebe, Kettentriebe, etc. konstruieren und auch berechnen lassen. Find ich eine super Sache und für meine privaten Anwendungen gibts nix besseres. Gruß
Pandur S. schrieb: > Interdisziplinaer bedeutet du hast eine Autoform. Ein Team rechnet die > Verschmutzung der Seitenkamera bei Regen und Staub. Dann wird die > Position der Kamera gegen die Autoform optimiert, sodass die Kamera > moeglichst wenig verschmutzt wird. Dasselbe mit einem Radar, Lidar. Die > Simulationen machen jeweils unterschiedliche Teams. Auf demselben > Datensatz, auf demselben Server. Frueher hatten diese Tools > verschiedene, natuerlich inkompatible Formate, dann musste kovertiert > werden, auf Limitationen aufpasseend. Die Arbeitsgeschwindigkeit hat > sich in den letzten 30 Jahren radikal geaendert. Wenn das alles so toll währe, müßte die Au-do-industrie ja gewaltige Fortschritte in den letzten 30 Jahren gemacht haben. Fahrzeugtechnisch hat sich da aber nicht viel getan. Deshalb 1. Preis im Bullshit-Bingo für diesen Beitrag. Wenn das alles so super währe wie beschrieben, hätten wir gar keine Autos mehr. Dann würde man nur noch rufen müssen "Beam mich rüber Scotty" so wie in der Since Fiction Serie Enterprice.
Andreas S. schrieb: > CATIA stammt von Dassault, d.h. damals einem reinen Flugzeughersteller, > und wurde dort zunächst nur für den Eigenbedarf eingesetzt. Erst später > wurde daraus auch ein auf dem freien Markt erhältliches Produkt, das von > dem Tochterunternehmen Dassault Systèmes entwickelt und vertrieben wurde > und wird. Als technische Basis der ersten CATIA-Version diente offenbar > das 2D-CAD-System CADAM von Lockheed, also ebenfalls ein Produkt für den > Flugzeugbau. CATIA (V4 oder V5 oder beides?) war frueher(tm) sehr verbreitet bei Airbus/EADMS/Eurocopter etc., speziell auf der franzoesischen Seite, ob das heute noch so ist weiss ich nicht. CATIA sollte u.a. vorhandene (und Uralte) Systeme fuers ConfigMgt abloesen.
Scotty schrieb : >Wenn das alles so toll währe, müßte die Au-do-industrie ja gewaltige Fortschritte in den letzten 30 Jahren gemacht haben. Fahrzeugtechnisch hat sich da aber nicht viel getan. Deshalb 1. Preis im Bullshit-Bingo für diesen Beitrag. Genau so lasse ich mir aber diese Technologie zum Einen von Dassault, wie auch von Siemens an den jaehrlichen Demos zeigen. Allenfalls sind nicht alle Industrien eingestiegen. Eigentlich geht's schon viel weiter. Das nennt sich dann digital Twin. Da ist alles simuliert. Ich hab also das Auto in der Simulation. Dessen Form wird auf Luftwiderstand, Look-n'-Feel, Verschmutzung der Sensoren, ..., optimiert. Ein anderes Team designt den Antriebsstrang. Dann hat man den Mechaniker, oder Monteur simuliert, der soll die Batterie, oder den Motor ein- und ausbauen. Mit den Werkzeugen. Waer unguenstig, wenn eine Schraube nicht rausgeht, weil das auszubauende Teil im Weg ist. Oder man baut ein Flugzeug. Einen Airbus. Die Handgepaeck Schubladen muessen ein- und ausgebaut werden koennen, und zwar muss das klar sein, bevor man das erste Modell baut. Kann der Arbeiter die noetigen Handgriffe auch ausfuehren, sind die Befestigungspunkte auch zugaenglich ? Die Festigkeit muss natuerlich vorhanden sein. Die Zeit spart man indem man die ersten 100 Prototypen weglassen kann. Siehe zB https://www.3ds.com/ https://www.plm.automation.siemens.com/global/en/
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Naja, ganz so einfach ist das nicht wie du das beschreibst. Beispiel: bei einem namenhaften Hersteller, kam während der Erprobung eines Prototypen raus; das Teil tauschen kostet entspannte 47 Stunden... ergo musste man nocheinmal ran um es dann in etwas über 20 STD tauschen zu können. Im Übrigen, wenn sie dir Catia anbieten und du hast Bock drauf, bekommst es zeitlich unter, mach das, solange der Prof kein Trottel ist wie meiner, ist Catia ein ganz spannendes Tool, mit dem schon vor über 10 Jahren z.b. Spannungsberechnungen möglich waren, Stichwort Nastran/Patran. Andere CAD Programme sind anders, zumal es 2_D und 3_D gibt. Verbreitung in der Industrie... ja, ist es, aber wenn dein späterer Argeitgeber nicht damit Arbeitet nutzt dir das auch nichts.
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