Hallo zusammen, Ziel des Threads: Erfahrungsaustausch, techn. Diskussion zur Ursache etc. Das Gerät wird ausgetauscht, soweit bereits geklärt. Hatte jemand von euch schon einmal folgendes Problem? Laptop mit Intel i7-10750H und 32 GB RAM. 2 Slots vorhanden, einer belegt, KEIN aufgelöteter RAM. Zweiter 32 GB Riegel wird dazugebaut, dadurch wird Dual-Channel Betrieb erreicht und 64 GB sind verfügbar. Zweiter Riegel ist als kompatibel zum Laptop gelistet. CPU unterstützt bis zu 64 GB. Setting funktioniert sehr gut, CPU-Z zeigt Dual-Channel an, läuft. Nach einem Monat beginnt der Laptop immer häufiger abzustürzen. BSOD mit unterschiedlichen Meldungen. Oftmals auch heftige Grafikfehler und er hängt sich auf (Pixelbrei, Streifen etc.). Abstände werden immer kürzer, aus Stunden werden Minuten und dann Sekunden. Crash direkt nach dem Start. Jedes mal. Also RAM einzeln getestet, jeder für sich läuft, in JEDEM Slot, Gerät fährt hoch. Memtest86 läuft für die RAMs einzeln ohne Fehler durch, mehrfach getestet. Sobald zwei RAMs drin sind beginnt das Problem erneut. Sogar im Memtest86 kommt es zum Crash, aber es werden zuvor keine Fehler angezeigt. Das System crasht NICHT, sofern nur ein Kern im Memtest aktiv ist. Auch wenn im BIOS HT+MT abgeschaltet sind (=nur ein Kern wird noch erkannt) lässt sich Windows mit beiden Riegeln starten. Ist halt unglaublich langsam, aber es läuft. Sobald ein zweiter Kern aktiv wird kommt es wieder sofort zum Crash. Ich habe mit sogar zwei identische RAM Riegel zugelegt, auch bei diesen tritt das Problem auf, RAM kann ich also ausschließen. Auch die Timings sind identisch für alle Riegel (egal ob einzeln oder zusammen eingesteckt). BIOS ist aktuell, Reset auch schon durchgeführt. Meine These ist, dass der Speichercontroller innerhalb der CPU kaputt ging (also auf Chipebene) und mehrere gleichzeitige Anfragen durch mehrere CPUs nicht mehr korrekt verarbeiten kann. Dafür spricht, dass der Fehler häufiger und häufiger wurde und vom OS völlig unabhängig ist. Was sind eure Erfahrungen und Meinungen hierzu?
Thermische Probleme oder Spannungsregler für den RAM am/über Limit. Ist eine Bestückung mit 64GB für das Gerät vom Hersteller freigegeben?
Von welcher Firma ist das Laptop? Kann auch ein Problem mit der Stromversorgung des Prozessors sein. Falls das Laptop das erlaubt kannst Du probieren, die RAM-Spannung oder die nicht-Kernspannungen des Prozessors geringfügig(!) anzuheben und die Kiste damit stabil zu kriegen. Ansonsten müsste man mit einem anderen Prozessor testen, obs am Prozessor oder am Mainboard liegt.
Hoorst schrieb: > Thermische Probleme oder Spannungsregler für den RAM am/über > Limit. Ist > eine Bestückung mit 64GB für das Gerät vom Hersteller freigegeben? Thermische Probleme schließe ich eher aus. Ich hatte das System schon bei richtiger Hitze+draußen in Betrieb ohne Fehler, auch im kühlen Büro trat das Problem auf (auch bei niedriger Last). Bestückung mit 64GB ist freigegeben, siehe Thinkpad P15v specs: https://thinkstation-specs.com/thinkpad/p15v/ Der Lenovo Konfigurator bietet auch 64GB an.
das Laptop, die NAS usw. - ich könnte nur noch kotzen.
Ben B. schrieb: > Von welcher Firma ist das Laptop? > > Kann auch ein Problem mit der Stromversorgung des Prozessors sein. Falls > das Laptop das erlaubt kannst Du probieren, die RAM-Spannung oder die > nicht-Kernspannungen des Prozessors geringfügig(!) anzuheben und die > Kiste damit stabil zu kriegen. Ansonsten müsste man mit einem anderen > Prozessor testen, obs am Prozessor oder am Mainboard liegt. Siehe oben: Lenovo Thinkpad P15v. Sry, hatte ich vergessen zu schreiben. Leider kann ich da gar nichts umstellen, hätte sonst auch erst einmal die Timings etwas lockerer gesetzt.
Jaja, thermisches Problem. Halt mal den Staubsaugerrüssel auf die Lüftungsöffnung. Oder lass es, da das Gerät ja sowieso getauscht wird...
> ich könnte nur noch kotzen
Mach doch, aber wenns geht woanders. Sonst wisch ich's mit Dir auf.
Kann man die Timings nicht per Software ändern, ggf. den Takt eine Stufe
tiefer setzen?
Edit:
Wozu brauchst Du überhaupt so viel RAM? Meine, 32GB kann ich heute ja
verstehen, braucht meine Gaming-Kiste auch für manches Spiel - aber 64GB
im Laptop?
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Ich hatte mal eine Northbridge beim Asus P4P800 Mainboard, bei der sich der Kühlkörper entlötet hatte und der Rechner zwei Sekunden später abstürzte. Hab dann den Kühlkörper wieder montiert und danach festgestellt, das das System dann nur noch mit einer Bank RAM lief. Steckte man die zweite Bank, startete das Board überhaupt nicht mehr. War aber egal, welche Bank. Lief mit einer, aber nicht mit beiden. Kann also passieren.
Ben B. schrieb: > Wozu brauchst Du überhaupt so viel RAM? Dual-Channel = schneller.
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Bearbeitet durch User
Ben B. schrieb: > aber 64GB im Laptop? ramCrash schrieb: > Lenovo Thinkpad P15v Das ist schon im Bereich "mobile Workstation" und kein Spielzeug vom Mädchenmarkt.
> Asus P4P800 Mainboard
Das stammt aber auch aus einer Zeit, wo die Chipsätze ihren Kühler
wirklich brauchten und auch keinerlei Schutzmaßnahmen gegen Überhitzung
oder Energiesparfunktionen hatten. Der i865G lutscht satte 12,9W laut
Intel-Seite.
Lötkolben zu kurz schrieb: > Jaja, thermisches Problem. Halt mal den Staubsaugerrüssel auf die > Lüftungsöffnung. Oder lass es, da das Gerät ja sowieso getauscht wird... Nö das ist es sicher nicht. Der Laptop ist nen Monat alt. Ich hab keine Tiere, rauche nicht und hab nix was übermäßig fusselt. Der Lüfter ist noch komplett sauber. Hoorst schrieb: > ramCrash schrieb: >> Lenovo Thinkpad P15v > > Arbeitsspeicher Bis zu 128 GB > > Nimm RAM von der QVL. Den RAM hab ich: https://www.crucial.com/memory/ddr4/ct32g4sfd832a/ct19146388 Crucial ist ne Marke von Micron, über die sie ihren RAM verkaufen. Crucial/Micron listet diesen RAM als kompatibel zum P15v. Lenovo listet Micron RAM als kompatibel zum P15v. Das passt also.
Hoorst schrieb: > das Laptop, die NAS usw. das Laptop, der Laptop - beides korrekt, wovon wird dir übel?
ramCrash schrieb: > Der Laptop ist nen Monat alt. ramCrash schrieb: > Crucial/Micron listet diesen RAM als kompatibel zum P15v. > Lenovo listet Micron RAM als kompatibel zum P15v. > Das passt also. In einem Lenovo-Forum nach Leidensgenossen suchen. Wenn sich dort keine finden lassen, zurück mit dem Gerät.
Ben B. schrieb: > Kann man die Timings nicht per Software ändern, ggf. den Takt eine Stufe > tiefer setzen? Leider offenbar nicht. BIOS bietet das nicht an. > Edit: > Wozu brauchst Du überhaupt so viel RAM? Meine, 32GB kann ich heute ja > verstehen, braucht meine Gaming-Kiste auch für manches Spiel - aber 64GB > im Laptop? Berechtigte Frage, erläutere ich gern. Ich hatte den 32GB Riegel über, der war eigentlich mal für ein anderes System gedacht. Bevor der nur herumliegt und Staub ansetzt kam der (nach Prüfung der Kompatibilität) in meinen Laptop. Hat sich als sinnvoll herausgestellt. Das ist mein Hauptsystem mit dem ich quasi alles mache. Hier und da mal ne VM die etwas mehr rechnen darf (Simulationen, etc.). Auslagern auf Server ergibt kaum Sinn, weil es länger dauert die fertigen Simulationsdaten (teils 10 GB) zur Auswertung herunterzuladen, als das direkt hier zu rechnen. Ansonsten noch einiges an Bildbearbeitung, Panoramas, Video. Und ein wenig Gaming. Das geht zwar auch alles mit 32 GB, der größte Vorteil ist aber, dass viel Buffer-Speicher zur Verfügung steht. Das reduziert Plattenzugriffe und macht einen großen Unterschied bei einigen Anwendungen. Wenn eine 10GB Datei zur Auswertung im RAM liegt, dann ist sie sofort und schnell verfügbar. Wenn jeder Zugriff auf den Massenspeicher geht... Dann gute Nacht.
>> Kann man die Timings nicht per Software ändern, >> ggf. den Takt eine Stufe tiefer setzen? > Leider offenbar nicht. BIOS bietet das nicht an. Nicht das BIOS, gibts kein Programm, was das auf Deiner Möhre unter Windoze kann? Edit: gerade noch gelesen > Der Laptop ist nen Monat alt. Da würde ich keine Sekunde drüber nachdenken. Zurück damit und fertig. Lenovo ist nicht mehr das, was es früher einmal war, als es noch zu IBM gehörte. Heute ist das in meiner Ansicht nur noch Chinaschrott.
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Ben B. schrieb: >>> Kann man die Timings nicht per Software ändern, >>> ggf. den Takt eine Stufe tiefer setzen? >> Leider offenbar nicht. BIOS bietet das nicht an. > Nicht das BIOS, gibts kein Programm, > was das auf Deiner Möhre unter Windoze kann? Intel XTU kanns zumindest nicht... Das wäre das Standardtool für Overclocking (bzw. auch die andere Richtung) Würde mir in der Situation aber auch nicht so viel bringen. Matthias S. schrieb: > Hab dann den Kühlkörper wieder montiert und danach > festgestellt, das das System dann nur noch mit einer Bank RAM lief. > Steckte man die zweite Bank, startete das Board überhaupt nicht mehr. > War aber egal, welche Bank. Lief mit einer, aber nicht mit beiden. > Kann also passieren. Oh! Danke für diese Info, dann ist das wirklich gar nicht so unmöglich. > Edit: gerade noch gelesen >> Der Laptop ist nen Monat alt. > Da würde ich keine Sekunde drüber nachdenken. Zurück damit und fertig. > Lenovo ist nicht mehr das, was es früher einmal war, als es noch zu IBM > gehörte. Heute ist das in meiner Ansicht nur noch Chinaschrott. Jep, ist schon abgesprochen, werde ich zurücksenden. Aber der ganze Input hier ist für mich sehr wertvoll, um einfach Erfahrungen auszutauschen
Der Fall mit dem P4P800 zählt hier aber nicht, das ist Technik von vor 18 Jahren. Bei heutigen Prozessoren ist der Speichercontroller in der CPU integriert, der Chipsatz auf dem Board hat damit gar nichts mehr zu tun.
Immer wackligere Bits bei immer kleineren Strukturen: https://www.heise.de/news/Winzige-Chip-Strukturen-verschlimmern-Hardware-Angriff-Rowhammer-6056164.html
ramCrash schrieb: > sogar zwei identische RAM Riegel zugelegt Wenn die aus schlechtem Hause sind, wird die Qualität nicht besser. Probleme beim Ramtest sind gelegentlich zeitlicher Natur. Solange man nur eine CPU bedient ist alles ok, je mehr Kerne, desto genauer muß alles stimmen. Deswegen wird ein einfacher 5 Minuten Ramtest nur die gröbsten Fehler zeigen.
oszi40 schrieb: > ramCrash schrieb: >> sogar zwei identische RAM Riegel zugelegt > > Wenn die aus schlechtem Hause sind, wird die Qualität nicht besser. > Probleme beim Ramtest sind gelegentlich zeitlicher Natur. Solange man > nur eine CPU bedient ist alles ok, je mehr Kerne, desto genauer muß > alles stimmen. Deswegen wird ein einfacher 5 Minuten Ramtest nur die > gröbsten Fehler zeigen. Ram ist von Crucial bzw. Micron, die dürften schon wissen was sie tun... RAM-Tests liefen afaik jeweils um die 6 Stunden+ 4 komplette Durchläufe im Memtest86
Ein billiges Prüfprogramm schafft nur Daten hin und prüft sie später. Ein Maschinenzyklus kann jedoch ein sehr kritischeres Zeitverhalten haben. Noch kritischer wird es, wenn mehrere CPUs koordiniert darauf zugreifen sollten. > Immer häufigerer Crash bei RAM Jetzt würde ich einfach mal fönen um Wärmefehler auf dem Board auszuschließen. Ansonsten erbarmungslos Gerät tauschen. RAM-Fehler können sehr tückisch sein. Bei Heise liest man auch. "Leider können Speicherfehler auch durch sehr spezielle Zugriffsmuster oder Wechselwirkungen mit anderen Rechner-Komponenten entstehen, was Memtest86+ nicht entdecken kann." https://www.heise.de/download/product/memtest86-41271
oszi40 schrieb: > Ein billiges Prüfprogramm schafft nur Daten hin und prüft sie später. Memtest ist nicht billig, es ist kostenlos. Und es ist ein hilfreicher und verlässlicher Geselle.
ramCrash schrieb: > Zweiter Riegel ist als kompatibel zum Laptop gelistet. Er ist aber nicht garantiert identisch zum ersten Riegel, denn dazu hättest Du die beiden als Kit kaufen müssen. Mit unterschiedlichen RAM-Riegeln auf demselben Channel gibt's oft Probleme. Sogar dann, wenn sie eigentlich die gleiche Modellnummer haben, aber aus unterschiedliche Chargen stammen.
Nop schrieb: > ramCrash schrieb: > >> Zweiter Riegel ist als kompatibel zum Laptop gelistet. > > Er ist aber nicht garantiert identisch zum ersten Riegel, denn dazu > hättest Du die beiden als Kit kaufen müssen. Mit unterschiedlichen > RAM-Riegeln auf demselben Channel gibt's oft Probleme. Sogar dann, wenn > sie eigentlich die gleiche Modellnummer haben, aber aus unterschiedliche > Chargen stammen. Ram läuft im dual channel Betrieb, siehe oben. Es hängt folglich nur ein riegel pro channel dran, die unabhängig voneinander angesprochen werden. Dadurch bringt ein kit wenig Nutzen.
Ohne jetzt ein Oszillogramm Deines Buses gesehen zu haben würde ich jetzt mal behaupten, dass beide Riegel erkannt wurden, aber auf Grund der RAM-Größe nicht jedes Board dafür ausreichend getestet wurde bei der Endkontrolle. Ein dickes Buch zu durchsuchen braucht mehr Zeit als nur 3 Buchstaben. So gesehen könnte der Controller auch ein zeitliches Problem haben in dieser Konfiguration mit großem RAM und vielen Kernen. Zumindest hatte ich früher schon RAMs, die mit einer CPU gut liefen und mit mehr Ärger machten.
oszi40 schrieb: > So gesehen könnte der Controller auch ein zeitliches Problem > haben in dieser Konfiguration mit großem RAM und vielen Kernen. Das Einzelexemplar mag Probleme haben. Für den Prozessortyp ist das jedoch keine exotische Konfiguration.
(prx) A. K. schrieb: > Einzelexemplar Wenn der Test im Werk nur mit dem dort eingebauten kleinen RAM stattfand, fällt sowas evtl. erst später auf.
oszi40 schrieb: > Wenn der Test im Werk nur mit dem dort eingebauten kleinen RAM > stattfand, fällt sowas evtl. erst später auf. In solchen IC-Tests werden zweifellos keine Komplettsysteme aufgebaut und Windows gestartet, auf das der Bluescreen es aussondert. Sondern es werden speziell konstruierte Tests gefahren, die systematisch sämtliche Elemente des IC ansprechen. Auch jene, die erst bei Maximalkonfiguration genutzt werden. Wäre ja sonst ein Lottospiel. Allerdings rutscht schon mal was durch, das stimmt. Ich hatte mit einen defekten AMD EPYC zu tun, bei dem ein bestimmter Core zum Crash führte. Und zwar erst in Produktion innert einiger Tage, als die Kiste etwas Last drauf hatte, dann aber wiederholbar.
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