Moin zusammen, gestern Abend hat mein Monitor Samsung 245B den Dienst eingestellt. Mitten im Betrieb ein leises, ca. eine Sekunde langes, "Bzzz" und dann war alles finster. Kein Knall, kein Gestank, kein Rauch, einfach Stille und keine Anzeige mehr im Einschaltknopf. Nach dem ersten Schreck und dem Heraussuchen und Anschließen eines anderen Monitors habe ich den 245B mal zerlegt, da ich ihn gerne weier nutzen würde. Am Netzteil ist für mich nichts offensichtlich erkennbar (siehe Bilder), keine Kondensatoren mit gelüftetem Deckel, keine Halbleiter, die ihr Gehäuse verlassen haben oder abgebrannte Widerstände. Die Suche führte zu einem Schaltplan (siehe Anlage), anhand dessen ich mich vorgetastet habe. Sicherungen sind intakt und am Elko CP801 liegen ca. 330V an. Die 5V-standby-Schiene liefert aber keine Spannung. Sehe ich das richtig, dass der ICB801S (STR-A6159) nach dem Einschalten ohne weitere Bedienung die Standby-Spannung erzeugen sollte? Und wenn ja, wie suche ich da am Besten weiter? Gibt es da irgendwelche bekannten Schwachstellen-Kandidaten? Auf Verdacht alle Elkos im Umfeld tauschen? Das Bauteil FB802S ist ein Sicherungswiderstand mit 33 Ohm und hat den passenden Wert. Vielen Dank für alle Hinweise. Thomas
Das typische Geräusch einer defekten Verbindung? Lupe, Pinzette, Multimeter und alles durchsuchen. Lötstellen, Leiterbahnen, Lötstellen an Übertragern.
Thomas P. schrieb: > Die Suche führte zu einem Schaltplan (siehe Anlage) sorry, das Foto ist mir zu klein, trotz Lesebrille wenig erkennbar und keine Lust, meine Bilbearbeiterprogramme nur dafür einzuschalten. Haste einen Link zum Plan?
Gucke dir zuerst mal die ganzen dioden genau an (Durchgang). Dann gucke ob die ganzen Ausgänge keinen kurzschluss haben. Dann mal die Elkos auslöten und vermessen.
Ja, die Standbyspannung müsste vorhanden sein. CB802, DB802, RB802 und DB851 sowie CB852 prüfen.
Der Schaltplan ist von hier: https://elektrotanya.com/samsung_bn44-00195a_mk32p3_sch.pdf/download.html Habe mir das Board jetzt unter der großen Lupe angeschaut, aber nichts Verdächtiges gefunden. Werde erstmal den Übertrager auf Verdacht nachlöten. Thomas
Thomas P. schrieb: > Der Schaltplan ist von hier: Danke, da kann ich mit Ctrl + vergrößern. Nur kurz überflogen - der Optokoppler gibt eine Rückmeldung, d.h. der Fehler kann auch auf der Sekundärseite liegen.
Einen Teilerfolg gibt es zu vermelden. CB802 hat kaum noch Kapazität gehabt und ein Ersatz hat dazu geführt, dass die 5V Standby wieder da sind. Allerdings schaltet das Netzteil trotzdem nicht ein, da muss ich mal weitersuchen. Der Optokoppler PC801S ist nicht die Ursache, es gibt keine Änderung, wenn ich Emitter/Kollektor kurzschließe. Also irgendwas um QB802 herum oder der TDA4863 selber. Thomas
Nein, die läuft nicht an. Wenn ich das alles richtig verstanden habe, erzeugt die Eingangsgleichrichtung 330V, daraus werden die 5V-Standby erzeugt, aus denen auf der Steuerrechnerplatine 3,3V gemacht werden. Dann kommt vom Steuerrechner das Signal ON/OFF mit 3,3V, schaltet über den Optokoppler PC801S und QB802 den ICP801S ein, der dann seinerseits eine Ausgangsspannung um die 380-400V bereitstellen sollte - da passiert aber nichts. Und etwas Respekt habe ich bei diesen Spannungen schon... Thomas
Siehst du richtig, und wenn die Zwischenkreisspannung nicht hoch genug ist, dann verhindert die Schaltung auf Blatt 2 links oben, dass das Hauptnetzteil anläuft. Es sieht also nach einem Fehler in der PFC aus. Miss mal M_Vcc.
Da muss ich mich erstmal in die Schaltung einarbeiten, das ist für mich Neuland. CP802 ist in Ordnung, als nächstes sind die Elkos dran. So geht ein Sonntag auch rum... Thomas
M_Vcc schwankt zwischen 0,2 und 1,2 V, das dürfte zu wenig sein. Entweder ist der Übertrager hin oder bei DB803/CB806 liegt was im Argen. Thomas
Prüfe RB803, DB803 und CB806. Und miss die Spannung an CB806.
RB803 ok, 1 Ohm DB803 ok, CB806 ok, 46µF, ESR 0,5 Ohm Spannung an CB806: 18V, bricht auf von 0,3 - 3,8V schwankend ein (Messung mit Multimeter), wenn ON/OFF aktiviert wird. Thomas
Thomas P. schrieb: > RB803 ok, 1 Ohm > DB803 ok, > CB806 ok, 46µF, ESR 0,5 Ohm > Spannung an CB806: 18V, bricht auf von 0,3 - 3,8V schwankend ein > (Messung mit Multimeter), wenn ON/OFF aktiviert wird. Dann frisst da jemand zu viel Strom, entweder die PFC, oder der Regler des Hauptnetzteils. Man muss schauen, dass man die einzeln abklemmen kann.
Mist, nicht aufgepasst, und schon hat die Automatik die Fotos verkleinert. Hier dann in voller Auflösung.
Wird dann wohl in der PFC selber zu suchen sein; wie Du schon geschrieben hattest, springt das Hauptnetzteil ja erst dann an, wenn die Zwischenkreisspannung hoch genug ist und dieser Zustand wird ja nicht erreicht. Werde wohl mal den TDA auf Verdacht bestellen und tauschen. Thomas
Thomas P. schrieb: > Wird dann wohl in der PFC selber zu suchen sein; wie Du schon > geschrieben hattest, springt das Hauptnetzteil ja erst dann an, wenn die > Zwischenkreisspannung hoch genug ist und dieser Zustand wird ja nicht > erreicht. Werde wohl mal den TDA auf Verdacht bestellen und tauschen. Der Regler des Hauptnetzteils wird aber auch aus M_Vcc versorgt. Die Überlast kann also auch von dort her kommen.
Schau mal nach J823, zwischen ZK-Elko und Sicherungswiderstand. Es sieht so aus, als ob man damit den Hauptregler von A_Vcc abklemmen kann.
Ja, habe ich gerade gemacht. Zuerst habe ich PFC abgeklemmt, ohne Effekt. Wenn ich den Hauptregler von M_Vcc abklemme, steigt PFC_out auf 390V, PFC startet also und das Problem liegt auf Seite 2 des Schaltplans. Für heute ist erstmal Schluss, danke für Deine Hilfe. Thomas
Das ist doch schon mal was. Aufgrund deiner Schilderung des Geräuschs würde ich den Elko an A_Vcc nahe dem Hauptregler verdächtigen.
ich habe mir zugegeben nicht den ganzen Thread durchgelesen - aber früher viele dieser Samsung-Monitore in der Firma vor dem Schrott gerettet Es war fast immer der gleiche Widerstand - irgendwas mit 1W - irgendwo im Netzteil Lies z.B. mal hier: https://de.ifixit.com/Anleitung/Repairing+Samsung+SyncMaster+245B+Power+supply/31603
@heijz: Vielen Dank für Deinen Hinweis. Da bin ich auch bei meiner Suche als Erstes gelandet. Passt aber leider nicht ganz, da bei mir die blaue Led nicht mehr einschaltet. Die Widerstände sind ohne Befund und wertemäßig in Ordnung. Es wäre schön gewesen... @ hhinz: Die Elkos werde ich mir als nächstes vornehmen. Thomas
Ich konnte nicht widerstehen, bin noch einmal in den Keller getigert und habe den Elko ausgelötet. Sieht aber nicht nach dem Problem aus, hat laut Tester 46,2 µF Kapazität und einen ESR von 0,5 Ohm - passenden Ersatz habe ich nicht mehr hier. Thomas
Thomas P. schrieb: > 46,2 µF Kapazität > und einen ESR von 0,5 Ohm Schade, wäre so naheliegend gewesen.
Jo, aber ich habe selten die einfacheren Probleme am Start, leider. Wenn M_Vcc so in den Keller geht, kann doch eigentlich nur noch der MC33067 selber das Problem sein, mehr hängt da nicht mehr dran, nur noch ein Kerko CM814. Oder es hat an seinen Ausgängen eine der Dioden DM801 oder DM802 geschossen. Thomas
Fuer dieses Modell scheint es recht viel im Netz an Reparaturanleitung zu geben, hast du mal die im Schaltplan rot umkreisten Komponenten (zB. RM801, Sicherungswiderstand zum Schutz der mosfets) getestet?
Thomas P. schrieb: > Wenn M_Vcc so in den Keller geht, kann doch eigentlich nur noch der > MC33067 selber das Problem sein, mehr hängt da nicht mehr dran, nur noch > ein Kerko CM814. So ein Kerko wird auch gerne mal niederohmig. Man muss halt systematisch weiter in der Richtung gehen.
@mgira: Ja, diese Komponenten habe ich mir zuerst angeschaut, mittlerweile ist aber höchstwahrscheinlich keine Unterbrechung sondern ein Schluss nach Masse das zu findende Problem. Ich habe leider keinerlei Erfahrung mit Schaltreglern wie dem MC33067 und wie weit man den ausgangsseitig für die Fehlersuche strippen kann. Ich glaube, ich tausche den mal. Kann man den sockeln oder ist das eine doofe Idee? CM814 gibt es auf meinem Board gar nicht, der kann nicht Schuld sein. Thomas
Thomas P. schrieb: > CM814 gibt es auf meinem Board gar nicht, der kann nicht Schuld sein. Da muss Columbo ermitteln! Ich denke aber auch es wird das beste sein einen MC33067 zu besorgen. Und sockeln kann man den schon.
So, die Ersatz MC33067P sind da. In der Zwischenzeit habe ich den alten MC33067 ausgelötet und eine Fassung eingesetzt. Misst man die Pins des alten IC in der Schaltung mit dem Multimeter gegen Masse (Pins 4 & 13), dann haben die Pins 15 (Vcc) und 12 (Output B) jeweils 6 Ohm Widerstand, der neue IC nicht. Spricht jetzt klar für einen defekten IC, aber warum ist der kaputt gegangen? Sollte ich vor dem Einschalten noch etwas prüfen? Thomas
Thomas P. schrieb: > Sollte ich vor dem Einschalten noch etwas prüfen? DM801/802 Und dann kommt der Test.
Test leider fehlgeschlagen. DM801/802 waren und sind in Ordnung, der MC33067 nach dem schon bekannten Geräusch nicht mehr. :( Thomas
Dann ist der Fehler zumindest eingegrenzt, siehe Anhang. Wirst jedes Teil einzeln prüfen müssen. :-(
In meinem jugendlichen Leichtsinn hätte ich jetzt vermutet, dass ein Problem auf der Sekundärseite des Übertragers nicht zur Zerstörung des primärseitigen MC33067 führen kann - war wohl falsch. Den Übertrager selber wird es ja wohl kaum erwischt haben, die primärseitigen Bauelemente sind in Ordnung. Thomas
Thomas P. schrieb: > In meinem jugendlichen Leichtsinn hätte ich jetzt vermutet, dass ein > Problem auf der Sekundärseite des Übertragers nicht zur Zerstörung des > primärseitigen MC33067 führen kann - war wohl falsch. Leider. > Den Übertrager selber wird es ja wohl kaum erwischt haben, Selbst das ist möglich. > die primärseitigen Bauelemente sind in Ordnung. Dann gehts sekundär weiter.
DM803 und DM804 kann ich durch die parallelen 22R nicht messen, den Übertrager nicht prüfen und die Zenerspannungen von DZM803-DZM806 auch nicht. Ein Herunterupfen des ganzen SMD-Zeugs wird wohl auch zu nichts führen. QM801 und QM802 sind, soweit eingebaut messbar, auch in Ordnung. Ich glaube, ich gebe hier auf, das sind Operationen an einer Leiche. Thomas
Thomas P. schrieb: > QM801 und QM802 sind, soweit eingebaut messbar, auch in Ordnung. Kann man eingebaut nicht beurteilen.
Da werde ich die auch mal noch herauspolken, die sind zusätzlich in Buchsen auf der Leiterplatte verlötet. D-S ist jedenfalls ok. CM808 ist auch in Ordnung, gegenüber dem Schaltplan sind aber 12nF/630V verbaut. Bei CM809 kann ich keine Kapazität feststellen, muss also kleiner 30pF sein, das kann mein Messgerät nicht mehr. Kann hier das Problem liegen und für was ist der überhaupt zuständig? Thomas
Thomas P. schrieb: > Da werde ich die auch mal noch herauspolken, die sind zusätzlich > in > Buchsen auf der Leiterplatte verlötet. D-S ist jedenfalls ok. Dennoch können die einen G-S Kurzschluss haben. > CM808 ist auch in Ordnung, gegenüber dem Schaltplan sind aber 12nF/630V > verbaut. Ist in Ordnung. > Bei CM809 kann ich keine Kapazität feststellen, muss also kleiner 30pF > sein, das kann mein Messgerät nicht mehr. Kann hier das Problem liegen > und für was ist der überhaupt zuständig? Überlasterkennung, an dem kanns nicht liegen.
Kann das Problem auch aus dem Schaltungsteil hinter dem zweiten Übertrager kommen? Da klappert was metallisch drin rum. Thomas
Thomas P. schrieb: > Kann das Problem auch aus dem Schaltungsteil hinter dem zweiten > Übertrager kommen? Nicht direkt. Aber ein defekter MOSFET könnte als Ursache eine Überlast auf Sekundärseite des Haupttrafos haben. > Da klappert was metallisch drin rum. Ich kanns nicht lokalisieren.
Das Klappern kommt aus dem Übertrager zwischen den beiden gleichgroßen Kühlkörpern auf der rechten Seite der Platine. Habe jetzt die beiden Mosfets QM801 und QM802 ausgebaut und wie nach den ersten Messungen zu erwarten war, sind beide intakt, daran liegt es also auch nicht. Thomas
Thomas P. schrieb: > Das Klappern kommt aus dem Übertrager zwischen den beiden > gleichgroßen > Kühlkörpern auf der rechten Seite der Platine. Keine Ahnung was da klappern könnte. > Habe jetzt die beiden Mosfets QM801 und QM802 ausgebaut und wie nach den > ersten Messungen zu erwarten war, sind beide intakt, daran liegt es also > auch nicht. Dann fällt mir aus der Ferne auch nichts mehr ein.
Danke für Deine Unterstützung. Dann brauche ich das Zeug wenigstens nicht mehr zusammenzubauen, ab zum Wertstoffhof. Trotzdem schade um den Monitor. Die Zenerdioden DZM803-DZM806 waren übrigens auch in Ordnung. Thomas
Muss er wohl... Jetzt geht wieder das Problem der Suche nach einem neuen Monitor los, bin vollkommen abgehangen vom Markt. Thomas
Thomas P. schrieb: > Jetzt geht wieder das Problem der Suche nach einem neuen Monitor los, > bin vollkommen abgehangen vom Markt. Woher kommst Du? Vielleicht liegen in der Firma noch paar der 245B rum Ich habe überall auf 27" 2560 x 1440 gewechselt - bereue es null
Ja 2560x1440 steht nach erster Recherche auch auf der Liste ganz oben, bin gerade bei einem Dell U2722DE gelandet, ist nicht ganz so anspruchsvoll an die Grafikkarte wie die UHD-Monitore. Thomas
Thomas P. schrieb: > bin gerade bei einem Dell U2722DE schau Dir den mal an - sogar mit USB-C Hub - schließe daran mein Notebook zum laden an.. https://www.amazon.de/gp/product/B082J5RG6N/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o02_s00?ie=UTF8&language=de_DE&psc=1
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