Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie kann ich die Übertragungsleistung einer Spule erhöhen?


von Vinc M. (vincent_f332)


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Grüß Gott,

ich habe hier für ein Projekt einen kleinen Empfänger, der Signale über 
eine interne Spule samt Verstärkerschaltung empfängt und 
weiterverarbeitet.

Die Signale entstehen dadurch, dass ein analoges, massiv vorverstärktes 
Audiosignal auf eine Spule mit festem Durchmesser gegeben wird. Das 
Problem besteht nun darin, dass die Reichweite des Spule nicht 
ausreicht. ( Die Reichweite muss 3m betragen, allerdings kommen wir nur 
auf etwa 1,75m, bevor der Empfänger nicht mehr in der Lage ist das 
Signal zu deciphern.)

Meine Frage ist nun wie ich die Spule anpassen kann, um eine möglichst 
hohe Sendeleistung zu erzielen. Ich habe die Anzahl der Windungen 
erhöht, aber die Sendeleistung ging zurück, offenbar gibt es also 
irgendwo ein Optimum.

Ich will nun nicht dutzende Experimente machen und dann irgendwie die 
optimale Windungszahl approximieren, da ich dafür zu wenig Spulendraht 
habe.

Da ich kaum etwas über Physik weiß, würde ich gerne wissen ob hier 
jemand ggf. einen Weg kennt um die Sendeleistung über die Windungszahl 
zu optimieren, oder ob es eine entsprechende Formel gibt.

MfG

von Gerald K. (geku)


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Wie sieht die Form der Spule aus (Durchmesser).

Wie ist der Aufbau: Luftspule, Ferrit oder Eisenkern.

Welche Frequenz?

von Peter D. (peda)


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Nimm was fertiges, z.B. RFID schafft bis 10m.

von MaWin (Gast)


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Vinc M. schrieb:
> Meine Frage ist nun wie ich die Spule anpassen kann, um eine möglichst
> hohe Sendeleistung zu erzielen

Vinc M. schrieb:
> Da ich kaum etwas über Physik weiß

Die physikalischen Grundlagen des Elektromagnetismus erlernen.

Deine Frequenz ist so niedrig, dass du dich im magnetisch wirksamen 
Bereich aufhältst.

Luft ist ein schlechter Magnetfeldleiter.

Die Magnetfeldlinien treten vorne an der Spule genau so aus wie hinten. 
Man könnte die dich wohl nicht interessierende hinteren Wege erst mal 
kürzen, in dem man beide Spulen um einen magnetisch gut leitfähigen Kern 
ergänzt, Stichwort Topfkern. Oder hinten einfach ein Blech und in der 
Mitte ein zylindrischer Spulenkern.

Dabei sollte man die magnetische Sättigung des Kernmaterials beachten 
mehr (Strom, Windungen) bringen nicht mehr ausser dass die Spule heisser 
wird.

Bleibt die Frage nach der Induktivität, oder warum Trafos nicht nur 1 
Windung haben. Die betrifft den Leerlaufstrom. Trafos sollen möglichst 
wenig Energie verballern, wenn sekundär keine Last dran hängt. Deine 
sekundäre Last macht eh keinen Unterschied weil sie extrem gering ist. 
Für dich gilt also das Optimum aus Wicklungswiderstand und 
Amperewindungen zu finden, der Draht sollte nicht durch zu viele 
Windungen und zu hohen Widerstand zu heiss werden während die 
Stromaufnahme gering bleiben sollte und trotzdem die maximale 
Magnetisierung (Sättigung) erreicht werden kann. Je kleiner die Spannung 
aber grösser der Strom den dein Verstärker kann, um so weniger 
Windungen. Allerdings wird dein Verstärker 4 Ohm vorgeben. Dein Draht 
sollte also so lang sein, dass er 4/Ohm hat, oder man darf den 
Verstärker nicht weit aufdrehen (bei 0.4Ohm z.B. nur auf 1/10 der 
Spannung,xeas auch nur 1/10 der Leistung ergibt.

von Erwin D. (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Wie sieht die Form der Spule aus (Durchmesser).
>
> Wie ist der Aufbau: Luftspule, Ferrit oder Eisenkern.
>
> Welche Frequenz?

Ich setze die Fragerunde mal fort:
Spannung bzw. Leistung des "analogen, massiv vorverstärkten
Audiosignals"?

von Gerald K. (geku)


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MaWin schrieb:
> Luft ist ein schlechter Magnetfeldleiter

Zum Glück, sonst gebe es einen magnetischen Kurzschluss.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Vinc M. schrieb:
> Meine Frage ist nun
Was willst du denn machen? Welche Informationen willst du da "massiv 
verstärkt" in die Welt trompeten?

> Ich habe die Anzahl der Windungen erhöht, aber die Sendeleistung ging
> zurück, offenbar gibt es also irgendwo ein Optimum.
Du musst die Spule GROOOOßßßß machen, mit viel Durchmesser. So machen es 
die Hörgeräteschleifen in Museen oder Kirchen.

> massiv vorverstärktes Audiosignal
In Zahlen?
Mein größter PA-Verstärker hat 3kW RMS-Leistung pro Ausgang. Damit wäre 
für mich ein Signal "massiv vorverstärkt". Damit dürfte auch eine 
suboptimal gewickelte Spule recht weit kommen.

> Die Signale entstehen dadurch, dass ein analoges, massiv vorverstärktes
> Audiosignal auf eine Spule mit festem Durchmesser gegeben wird. Das
> Problem besteht nun darin, dass die Reichweite des Spule nicht ausreicht.
Ich kenne Sender, die senden Informationen mit ein paar mW einige Meter 
weit. Du scheinst mir da auf einem Um- oder gar Irrweg zu sein...

> da ich dafür zu wenig Spulendraht habe.
Ohne Witz?
Merk dir eines: die Entwicklung eigener Ideen bis zur Produktreife 
kostet Geld. Und da dürfte 1kg Kupferdraht nicht das Problem sein.

: Bearbeitet durch Moderator
von Gerald K. (geku)


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MaWin schrieb:
> Dein Draht sollte also so lang sein, dass er 4/Ohm hat, oder man darf
> den Verstärker nicht weit aufdrehen (bei 0.4Ohm z.B. nur auf 1/10 der
> Spannung,xeas auch nur 1/10 der Leistung ergibt

Wichtiger wäre die Impedanz:

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Es gibt diese Hörgeräte-Schleifen in Kirchen und Vortragssälen. Das sind 
Luftspulen mit großer Fläche. Wenn die Impedanz einigermaßen stimmt, 
kann man einfach den Lautsprecherausgang eines Audioverstärkers 
benutzen. Das wären etwa 2-8 Ohm. Ein Kabel mit vielen Einzeladern ist 
die einfachste Möglichkeit, alle Adern werden hintereinandergeschaltet. 
Schon der Gleichstromwiderstand kommt dann in diese Größenordnung. Den 
kann man einfach aus der Gesamtlänge, Aderzahl und -Querschnittsfläche 
und dem spezifischen Widerstand von Kupfer berechnen.

: Bearbeitet durch User
von Vinc M. (vincent_f332)


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Allgemein zur Technik:

Die Frequenz der Signale entspricht dem menschlichen Hörspektrum, da es 
sich um eine Audioanwendung handelt. Es ist eine Luftspule mit einem 
Durchmesser von etwa 7cm.

Ich habe den Schaltkreis des Hauptverstärkers in Ermangelung anderer 
Möglichkeiten aus einem Logitech Z120 USB-Lautsprecher mit einer 
überragenden Leistungsaufnahme von etwa 1W herausgeschlachtet.

Die Kabel die an den eigentlichen Lautsprecher herangelötet wurden habe 
ich an einen Aux-Stecker umgelötet, daran habe ich nun die 
selbstgewickelte Spule gesteckt.

Außerdem habe ich das Audiosignal mit einem Headphone Amplifier 
vorverstärkt, dadurch ging die Reichweite von etwa 20cm auf die besagten 
175cm, weshalb ich es mir wohl nicht verkneifen konnte diesen Aufbau als 
"massiv" zu bezeichnen. Nun, für die von mir anvisierte Anwendung reicht 
es aus, der Aufbau darf eine bestimmte Größe ohnehin nicht übersteigen.

MaWin schrieb:
> Dein Draht
> sollte also so lang sein, dass er 4/Ohm hat, oder man darf den
> Verstärker nicht weit aufdrehen (bei 0.4Ohm z.B. nur auf 1/10 der
> Spannung,xeas auch nur 1/10 der Leistung ergibt

Nun gut, ich habe jetzt eine neue Spule mit dem Widerstandswert der 
Lautsprecher angefertigt. Ich komme jetzt tatsächlich auf eine 
Reichweite von etwa 3,5m...

Insofern ist das Problem gelöst, vielen Dank!

von MaWin (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> Wichtiger wäre die Impedanz:

Irrelevant bei der niedrigen Frequenz und Induktivität.

von HildeK (Gast)


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Vinc M. schrieb:
> Ich habe die Anzahl der Windungen
> erhöht, aber die Sendeleistung ging zurück,
Du musst die Zahl der Windungen beim Empfänger erhöhen.

von Stefan F. (Gast)


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Ist das ein einmaliges Experiment oder willst du deine magnetische 
Übertragung durch etwas Vernünftiges ersetzen, zum Beispiel 
Infrarot-Licht oder Funk in einem höheren Frequenzband?

von roehrenvorheizer (Gast)


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"ein analoges, massiv vorverstärktes Audiosignal "

"Logitech Z120 USB-Lautsprecher mit einer überragenden Leistungsaufnahme 
von etwa 1W herausgeschlachtet.

"Außerdem habe ich das Audiosignal mit einem Headphone Amplifier 
vorverstärkt"

Wie gut, daß allen klar wird, was es bedeutet, ein massiv vorverstärktes 
Audiosignal erzeugen und gefahrlos auf dem Experimentiertisch unter 
Kontrolle zu halten.

Ich dachte schon, alleine die Vorverstärkung hätte 3 kW 
Ausgangsleistung.

mfg

von |tilt| (Gast)


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Vinc M. schrieb:
> Die Frequenz der Signale entspricht dem menschlichen Hörspektrum, da es
> sich um eine Audioanwendung handelt.

Je niedriger die (bei einem breiten Bereich die niedrigste) Frequenz
desto größer die nötigen Spulendurchmesser für optimale Ergebnisse -
und je breitbandiger (falls so breitbandig), desto Kacke.

Jdfs. ist solch eine Übertragung so gut wie nicht linear über jenen
Frequenzbereich zu kriegen. Stört das nicht in Deiner Anwendung???
Kann ich mir ehrlich gesagt kaum vorstellen... oder korrigierst Du?
Aber auch wenn ist das doch Herumgedoktere an unnötigen Symptomen.


Audio wurde schon seit Urzeiten noch viel weiter übertragen. Und das
ginge (für 1-Ort-zu-1-Ort) mit verblüffend kleinen Spulen (z.B. aus
zwei älteren AM-Radios, als Sendespule die größere der beiden). Das
würde beide Probleme auf einmal lösen, bei optimalem Ergebnis - ganz
ohne Leistung ohne Ende reinzupumpen...

https://www.google.com/search?client=opera&q=Amplitudenmodulation&sourceid=opera&ie=UTF-8&oe=UTF-8

von |tilt| (Gast)


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roehrenvorheizer schrieb:
> Ich dachte schon, alleine die Vorverstärkung hätte 3 kW
> Ausgangsleistung.

Nicht nur Du verstehst unter "massiv" etwas anderes. :-)

von Peter D. (peda)


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Der Trick für hohe Reichweiten ist Resonanz, d.h. eine konstante 
Trägerfrequenz.
Ich hab z.B. mal mit einem Transistor einen Oszillator auf ~100MHz 
aufgebaut. Gespeist mit einer 4,5V Flachbatterie und einen NF-Verstärker 
in Reihe. Die Spannungsänderung bewirkt eine Frequenzmodulation, d.h. 
mit einem UKW-Radio konnte man die NF hören. Natürlich sollte auf der 
Frequenz kein anderer Sender sein.

von Rainer V. (a_zip)


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Vinc M. schrieb:
> da ich dafür zu wenig Spulendraht
> habe.

...dann wars das wohl jetzt...ist aber auch zu elend...keine Ahnung und 
keinen Draht...schlimmer geht nicht mehr...

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