Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lithium Polymer Akku aus Asus T101HA wiederverwenden


von Ruben L. (rieseruebezahl)



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Hallo,

Also folgendes: Ich habe einen defekten Asus transformerbook, dessen 
Akku aber noch ziemlich gut ist. Deshalb wuerde ich ihn gerne in einem 
neuen Projekt weiterverwenden. Das Projekt soll eine mobile 
Verstaerkerbox sein. Nun ist mir bewusst dass Lithium Polymer Akkus 
nicht ohne sind, sozusagen ein woertliches "Spiel mit dem Feuer". Ich 
habe auch schon viele Infos zusammengetragen und hier auch die Suche 
benutzt. Alle Punkte sind mir aber noch nicht ganz klar, bzw. frage ich 
bei solch einem Thema doch lieber noch mal nach.

Also erst mal zu dem Akkupack: Es besteht aus zwei einzelnen Akkus, die 
ueber eine kleine Platine und durch 8 kleine Kabel mit dem Mainboard 
verbunden sind. Das Akkupack hat die folgenden Specs: 3,8V, 32Wh, 
8080mAh. Genaueres konnte ich leider nicht herausfinden, wie zB wieviel 
A maximal entnommen werden kann.

Ich weiss nicht genau ob die kleine Platine ein Lademodul ist, dass das 
Laden ueberwacht, oder ob es nur ein minimaler Schutz ist. Ich habe ein 
Foto davon gemacht, aber es ist bei diesen SMD Bauteilen schwer zu sagen 
fuer mich. Was ich auf jeden Fall erkennen kann: Rechts ist ein 
Thermischer Widerstand, der wohl vor Ueberhitzung schuetzt. Allerdings 
vermute ich dass der Wert ueber ein Kabel mit dem Mainboard verbunden 
ist, die eigentliche Ueberwachung also ausserhalb stattfindet. Die 8 
Kabel sind drei rote und drei schwarze, jeweils drei fuer plus und minus 
(warum drei weiss ich auch nicht). Mysterioes sind das blaue und gruene 
in der Mitte, auf dem Board sind die Pins mit ID und TS beschriftet. 
Vermutung: TS steht fuer Thermal Sensor.

Soviel zum Akku. Jetzt bin ich davon ausgegangen dass der Teil der das 
Laden ueberwacht auf dem Mainboard ist und habe mich nach Charging 
Circuits fuer Lithium Akkus umgeschaut. Ich habe hier bei einem Laden 
dieses Modul gefunden. Die Info ist alles in chinesisch, aber ich habe 
das wichtige mal uebersetzt:

Input voltage 5v
Charging current: 1A
Battery release protection voltage: 2.5V
Battery release protection current: 3A
Max Charging voltage limit: 4.2V
Operating temperature: 10 to 85 Celcius

Also was ins Auge sticht sind die 0,1V Unterschied, das modul ist fuer 
3,7V ausgelegt, mein Akku fuer 3,8V. Dieses Modul schaltet bei 4,2V ab, 
mein Akku ist im voll geladenen Zustand 4,35V. Wenn diese 0,15V 
allerdings nur einen sehr kleinen Unterschied in der Kapazitaet machen 
wuerden und nur ein paar Minuten Laufzeitverlust bedeuten wuerden, ware 
das allerdings okay. Solange mir die Dinger nicht um die Ohren fliegen. 
Ebenso ist die niedrigste Spannung wichtig, ist 2,4V da sicher?

Falls ich dieses Modul benutze, sollte ich die kleine Platine am 
Akkupack entfernen und direkt an die Batterien anschliessen, oder geht 
es auch durch diese kleine Platine. Es koennte eben sein, dass der 
fehlende Teil auf dem Mainboard dann eine Ladung blockiert. Muesste ich 
evtl ausprobieren.

Erstmal irgendwelche Meinungen dazu? Vielen Dank, und ich pass auf jeden 
Fall auf!

von H. H. (Gast)


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Ruben L. schrieb:
> Mysterioes sind das blaue und gruene
> in der Mitte, auf dem Board sind die Pins mit ID und TS beschriftet.
> Vermutung: TS steht fuer Thermal Sensor.

Ja, und ID für Identification. Ist nur die Frage wer sich identifizieren 
muss, der Akku oder der Laptop, oder gar beide...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ruben L. schrieb:
> Dieses Modul schaltet bei 4,2V ab,
> mein Akku ist im voll geladenen Zustand 4,35V. Wenn diese 0,15V
> allerdings nur einen sehr kleinen Unterschied in der Kapazitaet machen
> wuerden und nur ein paar Minuten Laufzeitverlust bedeuten wuerden, ware
> das allerdings okay.

Das ist auch okay so. Du verlierst minimal an Kapazität aber gewinnst 
Lebensdauer. Die Platine am Akku wird höchstens ein Tiefentladeschutz 
sein. Da ist sicher keine Ladeschaltung enthalten.

von Ruben L. (rieseruebezahl)


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H. H. schrieb:
> Ruben L. schrieb:
>> Mysterioes sind das blaue und gruene
>> in der Mitte, auf dem Board sind die Pins mit ID und TS beschriftet.
>> Vermutung: TS steht fuer Thermal Sensor.
>
> Ja, und ID für Identification. Ist nur die Frage wer sich identifizieren
> muss, der Akku oder der Laptop, oder gar beide...

Hm, ja, aber im Endeffekt eigentlich auch egal, da sich in meinem Fall 
jedenfalls niemand identifiizieren kann. Die Frage wird dann nur sein, 
ob ohne ID die Batterie dann blockiert wird. Dann muesste ich die 
Sicherungsplatine wohl ausbauen, und mein Lademodul direkt an die 
Batterien anschliessen.

Was mich dann zu der Frage bringt: Kann ich die beiden Akkus von dem 
einen Modul laden? Also in Paralell? Sollte kein Problem sein, nehme ich 
an...

von Helge (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bei vielen Laptop-Akkus sind Bausteine wie bq8060 und Nachfolger 
verbaut. Bei Tiefentladung (eine Zelle <3V) brennen die die Sicherung 
über den quer dazu draufsitzenden Widerstand durch und sperren den 
Mosfet zum laden und den zum entladen. Ladestrom wird unterbrochen, wenn 
die Akkus voll sind und Entladen wird unterbrochen bei 3,1-3,3V.  Es 
gibt ein ID-handshake zwischen Mainboard und Akkucontroller, wird eine 
nicht erlaubte Kombination erkannt, tut sich gar nichts mehr (aber wird 
gar nichts erkannt, funktionierts!).

Manche chinesische battery shops können die Controller auch 
zurücksetzen, nachdem neue Zellen eingebaut wurden, aber da wird 
Geheimwissenschaft draus gemacht.

Die alten Akkupacks nutze ich einfach so, man hat Tiefentladeschutz und 
überladeschutz und Zellausgleich. Nur Ladestrom und Entladestrom muß man 
selber begrenzen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ruben L. schrieb:
> Kann ich die beiden Akkus von dem
> einen Modul laden? Also in Paralell? Sollte kein Problem sein, nehme ich
> an...

Ist auch keines. Dauert halt länger.

Helge schrieb:
> Es
> gibt ein ID-handshake zwischen Mainboard und Akkucontroller, wird eine
> nicht erlaubte Kombination erkannt, tut sich gar nichts mehr (aber wird
> gar nichts erkannt, funktionierts!)

In Notebooks läuft das normalerweise über den SMBus, aber hier haben wir 
ja keinen. Kann man im ausgebauten Zustand Spannung an den roten und 
schwarzen Anschlüssen messen, ist die ID Leitung nicht nötig.

von Ralf X. (ralf0815)


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Ruben L. schrieb:
> Was mich dann zu der Frage bringt: Kann ich die beiden Akkus von dem
> einen Modul laden? Also in Paralell? Sollte kein Problem sein, nehme ich
> an...

Diese TP4056 Module kosten ja quasi nichts, zumindest wenn man sie beim 
Ali kauft, letztens auch erst wieder 5 Stück einschliesslich VSK nach DE 
für 1,19€ gekauft.
Wenn ich nur ~3,7V brauche, aber ggf. mehr als eine Zelle, sowie es 
mir auf schnelle Ladung und ggf. hohe Ausgangsleistung (also >3A) des 
Akkupacks brauche, bekommt einfach jede Zelle so ein Modul spendiert, 
also Moduleingang und Lastausgang jeweils parallel, die Akkus dann 
selbstverständlich nicht!

von Mike J. (linuxmint_user)


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Ruben L. schrieb:
> Ich weiss nicht genau ob die kleine Platine ein Lademodul ist, dass das
> Laden ueberwacht, oder ob es nur ein minimaler Schutz ist.

Gibt es doch auch auf eBay und davon habe ich schon einige verbaut.

Der TP4056 ist ein ein Ladechip und die beiden kleinen sind ein 
Doppel-MosFET und eine Über/Unterspannungsüberwachung.

https://www.best-microcontroller-projects.com/tp4056.html

Nutze einfach den Akku (rote und schwarze Kabel), verbinde sie mit dem 
Bat+ und Bat- Anschlüssen der Platine und schon kannst du Out+ und Out- 
Pins ein Gerät ran hängen. Ist also ganz einfach.

von Ladefreak (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Ruben L. schrieb:
>
>> Was mich dann zu der Frage bringt: Kann ich die beiden Akkus von dem
>> einen Modul laden? Also in Paralell? Sollte kein Problem sein, nehme ich
>> an...
>
> Diese TP4056 Module kosten ja quasi nichts, zumindest wenn man sie beim
> Ali kauft, letztens auch erst wieder 5 Stück einschliesslich VSK nach DE
> für 1,19€ gekauft.
> Wenn ich nur ~3,7V brauche, aber ggf. mehr als eine Zelle, sowie es mir
> auf schnelle Ladung und ggf. hohe Ausgangsleistung (also >3A) des
> Akkupacks brauche, bekommt einfach jede Zelle so ein Modul spendiert,
> also Moduleingang und Lastausgang jeweils parallel, die Akkus dann
> selbstverständlich nicht!



kurzum: ja, die Module können mehr, als manch Spinner hier oder da 
behauptet.! Ich hab sowas seit Jahren in Benutzung und funktioniert wie 
vorgesehen
- Akku nachladen
- Ladestrom reguliert überwachen
- Entladung verhindern
- Mehrere gleiche Akkus an 1 Platine ladefähig, dauert nur länger bei 
mehr als 1 Zelle
- Logic überwachte Lastentnahme mit WakeUp zum nachladen
- Lade und Detect-Anzeige für Power, Charge,Full und Akku defekt
- Minimaler Eigenverbrauch unter 0,2 uA im Standby
- Konfigurierbarer Ladestrom
unm.
Schnell-Ladung ist Schwachsinn, da das die Zellen nach kurzer Zeit 
zerstört!! Die Module liefern bis 1 A, für 1 Zelle völlig ausreichend!! 
Wenn mehr Zellen dranhängst, verlängert sich nur die Ladezeit. Mehr 
nicht!

Übrigens muß es nicht nur die von dir gezeigte Modulversion sein, es 
gibt noch eine einfachere Version mit nur dem 4056 , ohne 2. Chip. Die 
machen dasselbe, wie deine gezeigten, und mehr wie max 1 A liefern deine 
Module auch nicht, denn der IC ist herstellerseitig auf 1 A ausgelegt. 
Da kannst auch keine 2 A oder gar 3 A erzwingen, das macht der Chip 
sowieso nicht.

Solange 3,6 V \ 3,7 V Zellen dranhängst (3,8 V Zellen gibts garnicht!), 
reichen diese Module für alle Anwendungen. Und hier ist selbst die 
Bauart des Akkus egal, ob der nun 200 mA oder 16 A hat. Der Chip schafft 
jeden dieser Akkus bis Ladeschluss-Spannung 4,22 V bis ca, 4,35 V. Die 
letzte Angabe sollte ams äußerste Grenze betrachtet werden. Der Chip hat 
genauso Toleranzen wie alles sonstige elektronische Bauelement...Die 
Größe des Akkus ist nebensächlich.

Und wenns ganz klug anstellst und verbauen willst, noch einen Gratistip: 
Der Akku kann DAUERHAFT am Modul verbleiben! Der Chip sperrt automatisch 
den Ladepinausgang 5, solange die Spannung bis auf ca 3,8 V abfällt. Ab 
dieser Schwelle schaltet der Chip vollautomatisch aus dem Sleepmode 
zurück und lädt automatisch nach, sobald wieder bis 5,5 V, minimal 
möglichst = / > 2 A für fettere Zellen ab ca. 1200 mA vorteilhaft!) 
angelegt werden, und der Ladevorgang bis zur Grenze ab ca. 4,22 V bis 
max. 4,35 V (Toleranz tut dem Akku garnichts!), alles steuert. Und der 
Akku braucht bei Verwendung dieser Module nicht mal die manchmal 
vorhandene eingepackte Logikschaltung, die kann man weglassen, denn der 
Chip übernimmt hier alle Kontrollfunktionen wie Tiefentladeschutz ( < 
ca. 2,3 V), Ladestrombegrenzung, Überladeschutz bei ca. 4,22 bis 4,35 V 
Ladeschlussspanung). Dieser automatische Statuswechsel läuft autark 
überwacht von ganz alleine, ohne Angst, das Modul könnte was 
verursachen, ab.

Erfahrungen zeigen, daß die Versorgung stabil sein sollte. Aber wer 
5,2V-5,5 V / > = minimal 1,5 A zur Verfügung hat, wird feststellen, daß 
das Modul 4056 erster Klasse auch fette Akkupakete sauber prima 
funktioniert! Ohne Zusatzschnickschnackschaltungen wie Balancer, oder 
solcher Bullshit wie extra Controller usw.

Gegenargumente sind hier nicht zulssig, ich weiß  wovon ich geschrieben 
habe!!! Alles andre ist Bullshit und zeugt von Überheblichkeit ohne 
Ahnung von der Materie zu haben. Auch wenn ich hier überheblich 
rüberkomme: schliesslich beweise ich mein Fachkenntniswissen, allerdings 
nicht hier im Internet, das ist was für Doofe, die nicht wissen, was 
Internet ist. Außer Fake. Das wars aber auch schon. Und wenn das  hier 
alles nur angebliche Fachexperten wären, kämen solche Themen hier 
garnicht zur Niederschrift, kurzum, das Form wäre ja überflüssig. Obs 
das ist, schätze jeder für sich selber ein. Mein Standpunkt zum Thema 
wurde formuliert.

*So, Schluß jetzt, hab noch andres zu tun, als mir vorschreiben zu 
lasden, was und wieviel ich über was warum hier hinterlassen darf und 
was nicht* Aus Stasizeiten ist das her bekannt, daß irgendwer immer 
andre belehren muß! Und diese Bevormundung hier ist nur ein Abbild der 
früheren Stasi
, heißt nur anders jetzt

von Ruben L. (rieseruebezahl)


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Mike J. schrieb:
> Ruben L. schrieb:
>> Ich weiss nicht genau ob die kleine Platine ein Lademodul ist, dass das
>> Laden ueberwacht, oder ob es nur ein minimaler Schutz ist.
>
> Gibt es doch auch auf eBay und davon habe ich schon einige verbaut.
>

Ich glaube es ist ein Missverstaendniss. Mit der kleinen Platine meine 
ich nicht das Lademodul, dass es yu kaufen gibt. Sondern ich meine die 
laengliche die mit den beiden Akkus schon eingebaut ist. Falls diese 
schon das Lademodul drinne hat wäre es ja unnötig (und vielleicht auch 
irgendwie gefaehrlich?) da noch das Lademodul dranzuhaengen. Falls es 
aber nur ein minimaler Schutz ist, waere es natuerlich gefaehrlich kein 
solches Modul zu verwenden... Das war so mein Gedankengang. Aber nach 
den anderen beitraegen zu schliessen, ist auf der duennen Platine kein 
Ladecontroller. Ich denke ich werde das Modul zum Laden verwenden, und 
die kleine Platine an den Akkus lassen, obwohl sie wahrscheinlich ohne 
die Verbindung zum Mainboard eh nicht mehr wirklich funktioniert 
(Zumindest der Temperatursensor und ID nicht...)

> Der TP4056 ist ein ein Ladechip und die beiden kleinen sind ein
> Doppel-MosFET und eine Über/Unterspannungsüberwachung.
>
> https://www.best-microcontroller-projects.com/tp4056.html
>
> Nutze einfach den Akku (rote und schwarze Kabel), verbinde sie mit dem
> Bat+ und Bat- Anschlüssen der Platine und schon kannst du Out+ und Out-
> Pins ein Gerät ran hängen. Ist also ganz einfach.

Ist das das wovor dein Link warnt?

"You should never use the TP4056 as a charger and as a load driver at 
the same time. When charging the battery, switch off the load, and when 
loading the battery, switch off the charger. Alternatively use a 
PMOSFET, a resistor and a Schottky diode."

Also dieser Schutz ist da auf der Platine schon mit eingebaut und 
deshalb kann ich die Ladung dranhaengen haben und zur gleichen Zeit per 
USB die Akkus laden, ohne da jetzt noch irgendwas mit schottky diode 
oder so zu machen, ja?

Helge schrieb:
> Bei vielen Laptop-Akkus sind Bausteine wie bq8060 und Nachfolger
> verbaut. Bei Tiefentladung (eine Zelle <3V) brennen die die Sicherung
> über den quer dazu draufsitzenden Widerstand durch und sperren den
> Mosfet zum laden und den zum entladen. Ladestrom wird unterbrochen, wenn
> die Akkus voll sind und Entladen wird unterbrochen bei 3,1-3,3V.  Es
> gibt ein ID-handshake zwischen Mainboard und Akkucontroller, wird eine
> nicht erlaubte Kombination erkannt, tut sich gar nichts mehr (aber wird
> gar nichts erkannt, funktionierts!).
>
> Manche chinesische battery shops können die Controller auch
> zurücksetzen, nachdem neue Zellen eingebaut wurden, aber da wird
> Geheimwissenschaft draus gemacht.
>
> Die alten Akkupacks nutze ich einfach so, man hat Tiefentladeschutz und
> überladeschutz und Zellausgleich. Nur Ladestrom und Entladestrom muß man
> selber begrenzen.

Danke, sehr aufschlussreich!

Noch eine Frage: Und zwar sind an der Platine des TP4056 Moduls neben 
dem USB Steckplatz noch zwei mit plus und minus bezeichnete 
"loetloecher". Ich nehme an ich koennte hier eine andere Stromversorgung 
anschliessen, falls ich mal anstelle des USB-Kabels die Akkus anders 
laden will (zB mit Photovoltaik). Sollte ich da einen Schalter einbauen, 
der zwischen den verschiedenen Eingaengen waehlt`? Wobei der USB 
steckplatz ja schon auf der Platine ist, da kann ich ja mit einem 
Schalter nicht viel unterbrechen. Ich koennte hoechstens die andere 
Spannungsversorgung ein oder ausschalten.

Ladefreak schrieb:
> Solange 3,6 V \ 3,7 V Zellen dranhängst (3,8 V Zellen gibts garnicht!),
> reichen diese Module für alle Anwendungen.

Hm, 3,8V stehen aber so aussen drauf... Naja, im Endeffekt scheint es ja 
eh alles in den Toleranzbereich zu fallen...

von Ralf X. (ralf0815)


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Ruben L. schrieb:
> Ist das das wovor dein Link warnt?
>
> "You should never use the TP4056 as a charger and as a load driver at
> the same time. When charging the battery, switch off the load, and when
> loading the battery, switch off the charger. Alternatively use a
> PMOSFET, a resistor and a Schottky diode."
>
> Also dieser Schutz ist da auf der Platine schon mit eingebaut und
> deshalb kann ich die Ladung dranhaengen haben und zur gleichen Zeit per
> USB die Akkus laden, ohne da jetzt noch irgendwas mit schottky diode
> oder so zu machen, ja?

Jain.. :-)
Also der dort angeführte Schutz bei gleichzeitiger Ladung und 
verbundenen und "arbeitender" Last ist nicht eingebaut.
Allerdings auch nur in sehr wenigen Einzelfällen angeraten.
Wenn das Modul auf einen Ladestrom in CC von 1A eingestellt ist, beendet 
es die Ladung automatisch (inzwischen im 4,2V CV-Modus), wenn der 
Ladestrom (+ Laststrom!)unter ~100mA sinkt, ansonsten wenn die Spannung 
weiter auf ~4,25V angestiegen ist.

Wenn die Last nun dauerhaft angeschlossen ist und z.B. 50mA zieht, 
schaltet die Ladung erst einiges später ab, nämlich wenn der Akku nur 
noch weniger als 50mA zieht und dabei ggf. schon auf 4,23V hängt.
Oder Last zieht 90mA, da gehts es dann eben bis auf 4,25V hoch, bis der 
Überspannungsschutz die Ladung abbricht.

Oder das Verhältnis von Modulspannung, Modulstrom, Akku und und Last ist 
dermassen ausgewogen, dass die Spannung am Akku permanent um 4,2V hängt 
und das Lademodul gar nicht mehr abschaltet.
Und wenn das über Wochen, Monate oder Jahre so ist, tut das dem Akku 
gar nicht gut.
Aber das wäre auch keine Ladeanwendung mehr, sondern der Missbrauch des 
25ct-Lademoduls in Verbindung mit dem Akku als USV.

: Bearbeitet durch User
von Ruben L. (rieseruebezahl)


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Ralf X. schrieb:
> Jain.. :-)
> Also der dort angeführte Schutz bei gleichzeitiger Ladung und
> verbundenen und "arbeitender" Last ist nicht eingebaut.
> Allerdings auch nur in sehr wenigen Einzelfällen angeraten.
> Wenn das Modul auf einen Ladestrom in CC von 1A eingestellt ist, beendet
> es die Ladung automatisch (inzwischen im 4,2V CV-Modus), wenn der
> Ladestrom (+ Laststrom!)unter ~100mA sinkt, ansonsten wenn die Spannung
> weiter auf ~4,25V angestiegen ist.
>
> Wenn die Last nun dauerhaft angeschlossen ist und z.B. 50mA zieht,
> schaltet die Ladung erst einiges später ab, nämlich wenn der Akku nur
> noch weniger als 50mA zieht und dabei ggf. schon auf 4,23V hängt.
> Oder Last zieht 90mA, da gehts es dann eben bis auf 4,25V hoch, bis der
> Überspannungsschutz die Ladung abbricht.
>
> Oder das Verhältnis von Modulspannung, Modulstrom, Akku und und Last ist
> dermassen ausgewogen, dass die Spannung am Akku permanent um 4,2V hängt
> und das Lademodul gar nicht mehr abschaltet.
> Und wenn das über Wochen, Monate oder Jahre so ist, tut das dem Akku
> gar nicht gut.
> Aber das wäre auch keine Ladeanwendung mehr, sondern der Missbrauch des
> 25ct-Lademoduls in Verbindung mit dem Akku als USV.

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

Das klingt als müsste ich mir da jetzt keine Sorgen machen, nur das ein 
bisschen im Hinterkopf behalten. Generell habe ich eh vor entweder zu 
laden, oder das Gerät zu benutzen. Also in meinem Fall wird es ja ein 
mobiler Verstärker um im Park Musik zu hören etc. Es könnte allerdings 
sein dass ich den auch mal zuhause dann evtl gleich vom Netzteil 
betreiben moechte. Für den Fall wäre es dann sicher gut wenn ich einen 
Schalter einbaue (der die Verbindung zwischen dem 4056 Modul und Akku 
kappt?) um den Akku nicht dauernd gleichzeitig zu entladen und zu laden, 
also so wie du sagst als USV zu missbrauchen. Oder wo sollte ein solcher 
Schalter am besten hin? Also welche Verbindung sollte der kappen? Da der 
USB Eingang ja schon auf dem Board ist, hab ich da ja nicht viel 
Spielraum...

von Ralf X. (ralf0815)


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Ruben L. schrieb:
> Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!
>
> Das klingt als müsste ich mir da jetzt keine Sorgen machen, nur das ein
> bisschen im Hinterkopf behalten. Generell habe ich eh vor entweder zu
> laden, oder das Gerät zu benutzen. Also in meinem Fall wird es ja ein
> mobiler Verstärker um im Park Musik zu hören etc.

Bis hier alles klar.
Aber dann kommt direkt das:

> Es könnte allerdings
> sein dass ich den auch mal zuhause dann evtl gleich vom Netzteil
> betreiben moechte. Für den Fall wäre es dann sicher gut wenn ich einen
> Schalter einbaue (der die Verbindung zwischen dem 4056 Modul und Akku
> kappt?) um den Akku nicht dauernd gleichzeitig zu entladen und zu laden,
> also so wie du sagst als USV zu missbrauchen.

Da müsste man mehr wissen, mindestens mal über Deinen Verstärker/Box, 
was ja an zwischen ~3 und 4,2V auch Tönchen erzeugen soll. :-)
Und welche Spannung Dein Verstärker maximal verträgt.
Das "normale" TP4056-Modul soll bis 8V vertragen, was ich aber nicht 
ausreizen würde.
Und was für ein Netzteil Du vorhast, zur Ladung und/oder Betrieb zu 
verwenden.
Und ob Du den USB-Anschluss des Moduls verwenden möchtest, oder z.B. 
eine runde Einbaubuchse.

Du musst Dir im Klaren sein, dass die Werte aller Komponenten eine Rolle 
spielen, wenn man etwas miteinander verschalten möchte.
Bei zweier meinen TP4056-Modulen habe ich mal gemessen, dass die 
zwischen Akku und Last ~3A zulassen, muss aber nicht bei jedem 
"ähnlicher" Module so sein.
Bisher ist mir auch nichts darüber bekannt, über welche technischen 
Fähigkeiten Du verfügst.

> Oder wo sollte ein solcher
> Schalter am besten hin? Also welche Verbindung sollte der kappen? Da der
> USB Eingang ja schon auf dem Board ist, hab ich da ja nicht viel
> Spielraum...

Das Board hat USB und Lötanschlüsse.
Denkst Du daran, das Board so in ein Gehäuse zu bauen, dass Du den 
onboard-USB-Anschluss dauerhaft und verlässlich benutzen kannst?
Aber dennoch verlässlich zwischen Ladebetrieb und Verstärkerbetrieb am 
Akku oder NT umschalten zu können?
Eine verlässliche Schalterlösung sehe dafür nicht.

von Ruben L. (rieseruebezahl)


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Ralf X. schrieb:
>
> Da müsste man mehr wissen, mindestens mal über Deinen Verstärker/Box,
> was ja an zwischen ~3 und 4,2V auch Tönchen erzeugen soll. :-)
> Und welche Spannung Dein Verstärker maximal verträgt.
> Das "normale" TP4056-Modul soll bis 8V vertragen, was ich aber nicht
> ausreizen würde.
> Und was für ein Netzteil Du vorhast, zur Ladung und/oder Betrieb zu
> verwenden.
> Und ob Du den USB-Anschluss des Moduls verwenden möchtest, oder z.B.
> eine runde Einbaubuchse.

Der Verstaerker ist so ein PAM8403 Modul, D-type, 5V nominal, minimal 
2,5V, maximal 5,5V, also für den akku ja eigentlich ganz gut geeignet. 
Stromversorgung dachte ich über so ein Standard USB Netzteil, für 
Smartphones etc., die sind ja normalerweise alle 5V.  Also ja, über den 
mikro USB anschluss.

> Du musst Dir im Klaren sein, dass die Werte aller Komponenten eine Rolle
> spielen, wenn man etwas miteinander verschalten möchte.
> Bei zweier meinen TP4056-Modulen habe ich mal gemessen, dass die
> zwischen Akku und Last ~3A zulassen, muss aber nicht bei jedem
> "ähnlicher" Module so sein.
> Bisher ist mir auch nichts darüber bekannt, über welche technischen
> Fähigkeiten Du verfügst.
>
>> Oder wo sollte ein solcher
>> Schalter am besten hin? Also welche Verbindung sollte der kappen? Da der
>> USB Eingang ja schon auf dem Board ist, hab ich da ja nicht viel
>> Spielraum...
>
> Das Board hat USB und Lötanschlüsse.
> Denkst Du daran, das Board so in ein Gehäuse zu bauen, dass Du den
> onboard-USB-Anschluss dauerhaft und verlässlich benutzen kannst?
> Aber dennoch verlässlich zwischen Ladebetrieb und Verstärkerbetrieb am
> Akku oder NT umschalten zu können?
> Eine verlässliche Schalterlösung sehe dafür nicht.

Ja ursprünglich hatte ich mir das so gedacht, aber mit dem einbauen ist 
so eine sache, da muss ich mir noch überlegen, wie dieses Modul 
zufriedenstellend dauerhaft in die Box kann , dabei aber zugaenglich um 
das Kabel einzustecken. Im schlimmsten Fall mit Gaffer an die 
Aussenseite :D

Aber wo du das so erwaehnst, vielleicht mache ich eine externe USB 
Buchse an die Loetanschluesse, umgehe also den Mikro USB, so koennte ich 
dann einen Schalter einbauen, der den externen USB ANschluss entweder 
zum PAM8403 leitet und die Batterie laedt, oder eben direkt den 
Verstaerker betreibt. So wäre es dann auch stabiler als der 
MikroUSB-anschluss direkt auf der Platine...

Ich bin schon kein totaler Anfänger, komme aber eher aus dem 
Synthesizer, Audio Bereich, mit Lithium Akkus habe ich keine Erfahrung, 
deshalb frage ich lieber doppelt hehe Allgemein ist mein Wissen aber 
halt eher von Learning by Doing, deshalb gibt es da manchmal auch ein 
paar Löcher...

Danke jedenfalls für die Hilfe bisher!

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