Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Trockenlagerschrank selbstbau möglich?


von Stefan M. (derwisch)


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Hallo,

Für die trockene Lagerung von Halbleitern etc. gibt es für viel Geld 
Trockenlagerschränke (Raumtemperatur).
Mich interessiert, wie die Lufttrocknung so effizient funktioniert.
Da werden Luftfeuchtigkeitswerte von zum Teil 0,xx% erreicht.

Welche Technik steckt dahinter?
Mit Kondensationstrocknung wird es wahrscheinlich nicht so trocken 
werden.
Es gibt aber auch die chemische (hygroskopische) Möglichkeit, bei der 
das Trocknungsmittel dann wieder durch Erwärmung getrocknet wird.

Gibt es andere technische Lösungen, um auf so niedrige 
Feuchtigkeitswerte zu kommen?
Weiß jemand, wie diese Trockenlagerschränke im Detail funktionieren?

Danke, Stefan

von Alex (Gast)


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Moin,

Bei unseren Townern wird einfach getrocknete Druckluft vom vorhandenen 
Druckluftsystem eingeblasen (aber langsam). Die Türme selbst haben gar 
kein Trocknungssystem eingebaut.

https://de.wikipedia.org/wiki/Druckluftk%C3%A4ltetrockner

schönen Gruß,
Alex

von Georg (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Mit Kondensationstrocknung wird es wahrscheinlich nicht so trocken
> werden.

Vor allem ist die notwendige Kühlung mit hohem Energieverbrauch 
verbunden.

Georg

von Alex (Gast)


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Moin,

Stefan M. schrieb:
> Mich interessiert, wie die Lufttrocknung so effizient funktioniert.
> Da werden Luftfeuchtigkeitswerte von zum Teil 0,xx% erreicht.
>
> Welche Technik steckt dahinter?
> Mit Kondensationstrocknung wird es wahrscheinlich nicht so trocken
> werden.

So trocken muss es zum Glück auch nicht werden. Dass es Systeme mit 0,x% 
Feuchtigkeit gibt ist schön und gut, aber wer braucht das schon.

Ich finde auf die schnelle keine richtige Vorgabe, aber so als 
Anhaltspunkt:
"Um dem IPC-Standard gerecht zu werden, lagern die Bauteile im 
SMD-Lagersystem bei 40°C und einer Luftfeuchtigkeit von unter 5 
Prozent."
(https://www.birkholz.eu/smd-trockenlager.php)

Bei uns werden die Teile bei Raumtemperatur auf ca. 5% gehalten und das 
funktioniert wunderbar auch für recht empfindliche LEDs.

schönen Gruß,
Alex

von Stefan M. (derwisch)


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Alex schrieb:
> So trocken muss es zum Glück auch nicht werden. Dass es Systeme mit 0,x%
> Feuchtigkeit gibt ist schön und gut, aber wer braucht das schon.

Das stimmt, 5% ist wohl für technische Anwendungen völlig ausreichend.
Ich denke schon seit einiger Zeit darüber nach, wie man sowas 
kostengünstig selbst bauen kann, ohne das man immer wieder selbst das 
Trocknungsmittel regenerieren muss.
Also ein permanent elektrisch versorgter Aufbau, der nahezu wartungsfrei 
einfach läuft.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Wie wär's mit einem alten Kühlschrank in den man einen Luftentfeuchter 
reintut?

Die Dichtungen vom Kühlschrank müssten ausreichend dicht sein.
Der Luftentfeuchter macht dann den Rest ("Heizen" und Wasser rausziehen)

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von oszi40 (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> der nahezu wartungsfrei einfach läuft.

Letzten Jahrtausend habe ich einfach aufsteigend Wärme einer Glühlampe 
genutzt, um Werkzeug im feuchten Keller trocken zu halten.

Um Schaltkreise lötfähig zu halten, gibt es sicher bessere Varianten. 
Man sollte aber auch an die erhöhte statische Aufladung bei recht 
trockener Luft   kleiner 40% denken. Bei chemischen Trockenmitteln bin 
ich mir nicht so sicher, wie Metalle darauf reagieren. Beschlagene 
Anschlüsse sind kein Vorteil.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Absorptionsentfeuchter.
Munters, Condair, DST etc pp.. Hersteller gibt es viele.
Gemein haben sie den Silicagelrotor.

Der Hobbyist nimmt einen dichten unfunktionalen Kühlschrank und legt 2 
stk 1 kg Silicagelbeutel rein.
Die kommen dann ab und an in den Ofen in der Küche zum dörren.

BTW: Man braucht nicht die Tütchen aus den Schuhkartons über Jahrzehnte 
sammeln. Man kann das beutelweise kaufen.

von Christian M. (christian_m280)


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Sebastian L. schrieb:
> Der Hobbyist nimmt einen dichten unfunktionalen Kühlschrank

Genau das war auch mein Gedanke. Momentan habe ich diese Plastikboxen 
mit

Sebastian L. schrieb:
> Tütchen aus den Schuhkartons

Aber der Kühlschrank wäre doch chick! Wie oft müsste man dann die

Sebastian L. schrieb:
> 2 stk 1 kg Silicagelbeutel

regenerieren? Und wie sind diese billigst-Entfeuchter, wie z.B.:

https://www.emag.ro/dezumidificator-dh-800-maltec-107528/pd/DF7F68BBM/

Für ein KS-Volumen wäre doch das genug. Was müsste man umbauen?
Momentan bin ich auch sehr interessiert an so einer Lösung, vor allem 
für Filament!

Gruss Chregu

von Chris (Gast)


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Manuelle regenerierung funktioniert nur wenn du bei 40% bleiben willst, 
wen man aber bei 5% sein will, dann lieber was automatisches.
Zudem braucht es eine Heizung auf 40 grad.

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