Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reiskocher/Multikocher in Schongarer umbauen, Temperaturschalter oder bessere Lösung für Heizspirale


von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Guten Tag, ich habe die Multikocher für mich entdeckt, habe einen 
russischen von Polaris, uralt und alles noch top. Dann gibts noch die 
einfacheren Schongarer und noch einfacheren Reiskocher. Angenommen bei 
einem Multikocher geht die Ansteuerung kaputt, oder man will einen 
vorhandenen Reiskocher zum generellen Kochen verwenden. Dann müsste man 
umbauen, und da würde mich interessieren was es alles für Möglichkeiten 
gibt und was die eleganteste davon wäre. Man muss nur die Heizspirale 
mit 220V versorgen und irgendwie die Temperatur regeln.

Die Bilder sind von verschiedenen Multikochern, einfach um einen 
Einblick in die Funktionsweise zu haben. Aufgebaut sind die so, dass in 
einem Stahlkessel ein Alutopf sitzt, der von einer Heizspirale beheizt 
wird. Unterm Topf und im Deckel bzw den Seiten des Stahlkessels befinden 
sich Temperatursensoren. Der Deckel ist isoliert und enthält einen 
Kondensor der das Wasser wieder in den Topf zurück schickt. Die Teile 
haben lauter unsinnige Programme (reis nudeln dessert...), stattdessen 
hätte man einfach 6 Knöpfe gebraucht, Temperatur, Zeit, Vorlaufzeit die 
man auch während des Betriebs einfach ändern kann.

Mir würde da als einfachste Möglichkeit einfallen einfach dort in den 
Sensor der von unten per Feder an den Alutopf gedrückt wird nen 
Temperaturschalter von 100 Grad reinzubauen. Oder vielleicht noch einen 
Mosfet der per Poti steuerbar ist. Oder einen Raspberry pi, der die 
vorher genannten 6 Knöpfe steuert.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Die eleganteste, einfachste und billigste Lösung wäre:

Einen 220V-PWM-Regler (ca. 2-3 €) an die Heizung anschließen. Damit 
kannst du die Heizleistung (ohmscher Widerstand) von 1V-220V regeln. Der 
Kocher funktioniert damit also wie eine normale Herdplatte, aber mit 
stufenloser Leistungs-Regelung. Bei Bedarf kannst auch noch einen 
digitalen Zeitschalter dazubauen.
Eine Temperaturanzeige ist beim Kochen ja nicht notwendig. Sonst könnte 
man mit einem Induktionskocher gar nicht kochen.

Scheiß mich an, die Preise steigen...
https://www.amazon.de/s?k=PWM-Regler+220V&__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&ref=nb_sb_noss

Denselben um 5,79 (Yosoo, sowieso alles derselbe Scheiß) hab ich für 
alle möglichen Zwecke (Heizdecken, Sitzkissen, Staubsauger..) haben 
damals 2,30 via HongKong gekostet .

von Rudi Ratlos (Gast)


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An diesem blauen Spindeltrimmer kannst übrigens die 'Grundspannung' 
präzise einstellen. Damit wird der Regelbereich des Potis : vergrößert.
Du kannst also zB. von 80-230V~ regeln. Oder auch von 150-230V~
über volle 270°

Das ist vor allem bei Motoren wichtig, weil diese eine Grundspannung 
brauchen. Und beim Kochen? wirst mit 1V~ nicht mal die Heizspirale 
erwärmen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Um auf 220VAC zu kommen, kann man einfach zwei passende antiseriell 
geschaltete Zenerdioden benutzen, auch wenn es nahe der Nulllinie zu 
kleinen Störungen des Sinus kommt.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Der PWM Regler ist eine super Idee, zusammen mit einem 
Temperaturschalter kann man dann das Heizelement so regeln, dass der 
Temperaturschalter nicht zu oft schalten muss. Damit könnte man fein 
abstimmen. Danke das hat schon mal sehr geholfen. Der Temperaturschalter 
verhindert dann auch ein Überhitzen, zur Sicherheit könnte man noch ne 
Temperatursicherung von z.B. 150Grad reinbauen. Damit erschafft man sich 
edelstes Kochgerät das der täglichen Nutzung gerecht wird.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Der G. schrieb:
> Der PWM Regler ist eine super Idee, zusammen mit einem
> Temperaturschalter verhindert dann auch ein Überhitzen

Ich weiß nicht wie oder was du da kochst, wozu du einen Temp-Schalter 
brauchst? Die Heizung regelt doch die Temperatur!
Nimmst du einen Potiknopf mit großem Durchmesser kannst auch eine 
extragroße Skala ausdrucken und diese irrsinig fein unterteilen. Sagen 
wir mal von 60-230V = 17x 10V. Also machst 17 Unterteilungen auf der 
Skala.
Da alles nebenbei auskühlt, reichen zB (Hausnummer) genau 90V zum 
Reisköcheln. Das dauert dann bei 90V genau 13 Minuten.
Da kocht gar nix über. Gleiche Menge Reis und gleiche Menge Wasser 
vorausgesetzt. Wieviel VOLT (Heizenergie) du für was auch immer zuführen 
mußt, wirst eh herausfinden, so wie jede Hausfrau, die einen neuen 
E-Herd bekommt. Jeder Herd heizt anders. Schon allein wegen der 
verschiedenen Töpfe und unterschiedlichen Mengen. Das ist ein 
Erfahrungswert beim Kochen.

Zeitschalter seh ich ein, zB. mein Reis braucht genau 13-14 Minuten mit 
Induktion auf Stufe 1. Seit über 10 Jahren. Oder du würdest was 
aufwärmen, braucht alles immer dieselbe Zeit bei selber Energie.

Aber ein Temp-Schalter schaltet nur AUS-EIN-AUS- wie auch Induktion. Das 
ist stark gewöhnungsbedürftig und zeitigt nicht immer den gewünschten 
Kocheffekt, weil die Temperatur stark schwankt. Ich bezweifle, daß man 
'so' Milch aufkochen könnte, wenn die hochgeht, is alles zu spät !

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Hi rudi, du hast mit allem recht. Ich möchte damit aber Sicherheit mit 
Redunanz bezwecken. Und jeder Mensch macht mal Fehler und man will ja 
nicht dass das Zeug dann beliebig heiß werden kann. Z.B. wenn man es 
vergisst und das Wasser rausgedampft ist.

: Bearbeitet durch User
von Schlaumaier (Gast)


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Du weißt schon das Schongarer eine Laufzeit pro Essen von 12-14 Std. 
haben.

Ich hab mir vor 1 Jahr einen gekauft (6 Liter) mit Keramikschale für 
Gulasch und Co. Ist super lecker.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Der G. schrieb:
> Hi rudi, du hast mit allem recht. Ich möchte damit aber Sicherheit mit
> Redunanz bezwecken. Und jeder Mensch macht mal Fehler und man will ja
> nicht dass das Zeug dann beliebig heiß werden kann. Z.B. wenn man es
> vergisst und das Wasser rausgedampft ist.

Das hindert die Herdplatte aber nicht am Weiterheizen.
Der teuerste Temperaturbegrenzer ist weniger wert als der billigste 
Zeitschalter .


(Auch) in Bezug auf: langsamkochende Schongarer (-Programme).
https://www.amazon.de/dp/B07MNWT2CJ
damit kannst auch 'Stotterkochen' (Loop).
PWM-Regler und Zeitschalter in ein Gehäuse mit Steckdose.
Kocher anstecken und los gehts .

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Der Zeitschalter ist ne super Sache, danke. Nun so sinnlos ist das 
glaube ich nicht, der Temperaturschalter verhindert, dass das Zeug total 
überkocht, oder das Wasser schnell verdampft und wenn ich es so lange 
vergesse dass das Wasser weggedampft ist kann es sich über 100 Grad 
erwärmen und da greift dann die Temperatursicherung, somit wäre 
Anbrennen bzw. der Brand verhindert.

Die Schongarer sind einfacher aufgebaut, die haben nur nen Glasdeckel. 
Das ist nicht so energieeffizient wie ein Multikocher und der kann auch 
ne ganze Menge mehr als ein Schongarer plus eben auch schongaren. Ist 
wirklich eine sehr leckere Sache. Hatte aber nie einen Schongarer, 
vielleicht sind die genauso flexibel wenn man weiß wie man es anstellen 
muss. Die Multikocher sind in 5 Min heiß und halten die Temperatur 
zuverlässig auf garen.

: Bearbeitet durch User
von Rudi Ratlos (Gast)


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Der G. schrieb:
> Der Zeitschalter ist ne super Sache, danke. Nun so sinnlos ist das
> glaube ich nicht, der Temperaturschalter verhindert, dass das Zeug

Wenn das Wasser verdampft ist, brennt alles an. Es brennt solange an, 
bis der Temp-Schalter ausschaltet. Wenn aber die Heizleistung gering 
ist, bekommst nur mehr verkohltes Essen. Weil die 
Temp-Schalter-Temperatur NIE erreicht wird. Wenn du auf 60°C kochst und 
das Wasser ist irgendwann verdunstet, kocht der Rest mit 60°C weiter .

Und zwar solange, bis die Wärmezuführung den Wärmeverlust ÜBERSTEIGT.
Passiert das, erhöht sich die Temperatur nur -ganz langsam- um den Wert 
des Wärme-ÜBERSCHUSSES .

Dazu hat man einen Heizleistungs-Regler. Damit eine konstante Temperatur 
eingestellt werden kann. Und einen Zeitschalter, damit das 
fertiggekochte Essen bei Glockenschlag 'einfach abgeholt' werden kann.

> Temperatursicherung, somit wäre Anbrennen bzw. der Brand verhindert.
Ist sinnvoll, wenn man den Herd voll aufdreht und 'noch schnell' in die 
Disco fährt. Man läßt prinzipiell weder Herde, noch Öfen, 
unbeaufsichtigt.


>
> Die Schongarer sind einfacher aufgebaut, die haben nur nen Glasdeckel.
> Die Multikocher sind in 5 Min heiß und halten die Temperatur
> zuverlässig auf garen.
Du wolltest aber einen programmunabhängigen fein zu regelnden
'Alternativkocher', der deinen Bedürfnissen besser entspricht.
Daher kann ich dir nur empfehlen, einen PWM-Regler plus Zeitschaltuhr 
(plus Temp-Alarm/-Schalter) in ein Gehäuse mit Steckdose zu bauen und 
dort einen 'Kocher' (also die Heizwendel) anzustecken - und
mal Kochen auf eine neue Art zu probieren.
Kocher hast ja genug .

Ich selbst hab mal Induktionskochplatten gekauft - und möchte nicht mehr 
darauf verzichten, allein schon wegen dem 1min-Zeitschalter. Ich habe 
(daher) auch nie mit Temp-Vorwahl gekocht. Das ist einfach zu ungenau, 
da der Sensor direkt unter der "Kochplatte" (ist ja nur eine Abdeckung) 
sitzt und daher gar nicht wissen kann, wie heiß es im Topf ist. Das hab 
ich nachgemessen - Danke - nichts für mich.

Induktion ist aber eine völlig andere Art des Kochvorgangs, wie wohl 
auch Schonkocher, Wok-Pfannen  etc. Manches liegt Einem, manches nicht -
Bei den Nahrungsmitteln, wie auch bei deren Zubereitung.

von Rudi Ratlos (Gast)


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> Induktion ist aber eine völlig andere Art des Kochvorgangs,

wie auch die bei Gourmetköchen überaus beliebten uralten "Holzöfen".
Eine besondere Kunst .

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Hi, du hast wieder mit allem recht. Auf meinem Multikocher steht, dass 
man ihn programmieren kann, zur Arbeit gehen kann und wenn man 
wiederkommt hat er alles fertiggekocht. Also so würde ich das nicht 
machen, ich würde ihn dann in die Badewanne stellen, wo er nichts andres 
anzünden kann und die Tür schließen dass nur der Raum in Mitleidenschaft 
gezogen wird. Und angenommen ich mache einen Fehler und stelle die 
Temperatur zu hoch ein, und merke es nicht, dann ist der 
Temperaturschalter noch mal ein Failsafe. Und angenommen ich habe vor 
immer beim Kochen bei dem Gerät zu bleiben, ich mache etwas andres, 
denke grad nicht dran und bekomme plötzlich ne wichtige Nachricht und 
bin so aufgeregt dass ich gar nicht mehr an das Gerät denke und trotzdem 
weggehe. Weil eben noch eine Restwahrscheinlichkeit besteht dass man mal 
einen Fehler macht, sollte man auf Sicherheit nicht verzichten, die 
Teile kosten ja nur n paar Euro.

Ich hatte vorher auch ne Induktionsplatte, da hab ich das Zeug heiss 
gemacht von der Platte genommen und isoliert und so ist es fertig 
gegart. Ich kann es nicht haben dass ich ein Gerät bemuttern muss. 
Deswegen ist der Multikocher noch besser. Das Zeug ist isoliert gebaut, 
also pulvert die Wärme nicht einfach weg und heizt den Raum auf, die 
Teile sind aufeinander abgestimmt, die Heizwendel beheizt den Alutopf 
(bestes Wärmeileitung Material) optimal, wenn man Eintopf macht kann nix 
anbrennen und ich kann es so lange durchgaren lassen wie ich will. Es 
ist perfekt, effizient, kompfortabel, lecker, ruckizucki.

Die Geräte haben auch Sensoren, die geben erst mal volle Heizleistung 
und wenn die Temperatur erreicht ist, regeln sie die Temperatur auf die 
eingestellte Gartemperatur herunter. Durch deine Tipps hab ich jetzt ne 
gute Möglichkeit so ein Gerät wenn es mal kaputt geht weiterzuverwenden. 
Danke, die empfohlenen Teile sind ja universell einsetzbar und sehr 
praktisch. Am optimalsten wäre wohl ein Raspberry der sich die Sensoren 
borgt und mit dem man die Knöpfe frei programmieren kann. Einer regelt 
die Temperatur in 5 Grad schritten hoch und runter, der andre die Zeit 
in 5Min, genauso die Zeitvorwahl mit langem Tastendruck 30Min. Es gibt 
sogar Multikocher da kann man ganze Programme eingeben, also zuerst sehr 
heiss, dann  Erinnerungston dass man etwas nachlegen kann, dann nochmal 
ne Zeit auf hoch und dann automatisch niedrig weiter usw.
Hab noch nen kleinen, 2 Knöpfe drücken und in 25 min ist eine Portion 
Essen heiß und aufgewärmt. Geht zwar mit ner Mikrowelle auch, aber die 
braucht auch mehr Platz. Und die Dinger halten nach dem Kochen das Essen 
warm, also es wird nicht kalt. Also wer da nicht vor Begeisterung aus 
dem Häuschen ist, dann weiß ich auch nicht :-)

Ich hatte nur eine Indunktionskochplatte, die hat 15 Jahre gedient, und 
steht jetzt immer noch funktionstüchtig in der Ecke. Die hat nen 
Übertemperatursensor unter der Glasplatte aber kocht nur Loop, also man 
stellt die Heizleistung ein, und er dosiert dann in 2 Stromstärken und 
verschiedenen An-Aus Zyklen wie viel Strom in den Topf wandert. Der 
Übertemperatursensor ist oft nicht mehr da wo er sein sollte, besonders 
bei alten Platten vom Aldi, da muss man mit Wärmeleitpaste etc. 
nachbessern, aber bei meiner funktionierts sogar auch noch.

: Bearbeitet durch User
von Rainer V. (a_zip)


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Der G. schrieb:
> Hi rudi, du hast mit allem recht. Ich möchte damit aber Sicherheit mit
> Redunanz bezwecken.

Schongarer vs. Multikocher...und wer kann nun auch Stotterkochen???? Ich 
fühl mich echt wie bei Loriot...fehlen nur noch Mutti's Schnittchen...
Gruß Rainer

von Rudi Ratlos (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> fühl mich echt wie bei Loriot...fehlen nur noch Mutti's Schnittchen...

Da mußt schon zu deiner Mutti gehen, Bub!, nicht zu uns.
... weil Loriot weilt leider nicht mehr unter uns ...

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