Hi Ich lese gerade den Artikel https://www.electronics-tutorials.ws/de/verstarker/verstaerker-der-klasse-ab.html Es geht um den AB Verstärker, der die Verzerrung im Vergleich zum B Betrieb ja nicht hat. Im Text wird erwähnt: Wenn die Eingangsspannung 0V ist, stellt sich an der Basisspannung 0.7V (npn) und -0.7V (pnp) ein. Das habe ich nicht ganz verstanden, denn: Der Arbeitspkt ist eingestellt und gäbe es kein Ue, dann würde bei symmetrischer Beschaltung bei VCC=10V, genau 5V zwischen den Dioden anliegen. Es fliesst wie beschrieben also ein kleiner Strom, an der Basis vom pnp liegen 4,3V und npn ca. 5.7V an. Der npn leitet also und am Ausgang liegen 5V an. Da an der Basis des pnp 4.3V anliegen leitet also auch der pnp?? Ein glatter Kurzschluss? Irgendwie obwohl alles simpel erscheint ist es irgendwie doch nicht. Das habe ich dann mal simuliert und dann stellte ich noch 2 weitere Dinge fest. Ue darf ja eigentlich nicht direkt ohne Einkopplungskondensator angeschlossen werden oder? Warum eigentlich nicht? Und wenn ich einen hinzufüge zB 100nF, dann ist der mit dem Gleichanteil nach oben verschobene Sinus amplitudenmässig kleiner, erst bei 1uF ist entspricht der Sinus amplitudenmässig dem Ue. Wovon ist das abhängig und wie kann man das auch ohne Simulation berechnen? Die Simulationsdatei ist im Anhang und das Bild vom Tutorial
MadDog schrieb: > Und wenn ich einen hinzufüge zB 100nF, dann ist der mit dem Gleichanteil > nach oben verschobene Sinus amplitudenmässig kleiner, erst bei 1uF ist > entspricht der Sinus amplitudenmässig dem Ue. > > Wovon ist das abhängig und wie kann man das auch ohne Simulation > berechnen? Das hängt nicht nur von der Größe des Kondensators ab, sondern auch von der Frequenz des Sinus. (Stichwort: Hochpass)
Wolfgang schrieb: > MadDog schrieb: > >> Und wenn ich einen hinzufüge zB 100nF, dann ist der mit dem Gleichanteil >> nach oben verschobene Sinus amplitudenmässig kleiner, erst bei 1uF ist >> entspricht der Sinus amplitudenmässig dem Ue. >> Wovon ist das abhängig und wie kann man das auch ohne Simulation >> berechnen? > > Das hängt nicht nur von der Größe des Kondensators ab, sondern auch von > der Frequenz des Sinus. (Stichwort: Hochpass) Achso ja, verstanden. Macht natürlich Sinn. Wobei noch gut wäre zu wissen, was hier der Eingangswiderstand mit all diesen Komponentrn ist. Aber das ist etwas was ich mir erst später ansehen muss.
MadDog schrieb: > Ue darf ja eigentlich nicht direkt ohne Einkopplungskondensator > angeschlossen werden oder? Doch, man muss nur sicherstellen, daß das Ruhepotential von Vin=+Vcc/2 ist. > Warum eigentlich nicht? Weil die von +Vcc/2 abweichende Spannung eine Aussteuerung darstellt und somit das Potential an den gemeinsamen Emittern verschiebt. Dadurch wird die Signalaussteuerbarkeit verringert oder die Schaltung sogar ohne Signal in die Sättigung getrieben (z.B. bei Vindc=0).
MadDog schrieb: > Wobei noch gut wäre zu wissen, was hier der > Eingangswiderstand mit all diesen Komponentrn ist. Als erster grober Anhaltswert, wäre hier zu nennen R1 parallel R2, und davon die Hälfte, als Annahme der fiktive Eingangswiderstand der Transistoren wäre gleich. D.h. (R1||R1)||(R2||R2) und dann vergleichen mit der Messung aus der Simulation, wie weit dieser abweicht.
MadDog schrieb: > Wobei noch gut wäre zu > wissen, was hier der Eingangswiderstand mit all diesen Komponentrn ist. Der Eingangswiderstand ist R1||R2||(B*(Ut/Ic+RL)).
MadDog schrieb: > Wobei noch gut wäre zu > wissen, was hier der Eingangswiderstand mit all diesen Komponentrn ist. Lass dir von LTSpice den Frequenzgang zwischen Eingang und Emitter der Ausgangstransistoren ausgeben. Dann siehst du die Grenzfrequenz und kannst den Eingangswiderstand auch darüber ausrechnen.
Elliot schrieb: > Der Eingangswiderstand ist R1||R2||(B*(Ut/Ic+RL)). Kleine Korrektur: re=R1||R2||(B*(Ut/2Ic+RL))
Danke euch. ja ich nehme, dass für die Berechnung von Rein die Ersatzschaltung benötigt wird. Ich sehe das nämlich nicht auf Anhieb was parallel zu was liegt. Sehe ich das richtig, dass wenn Ue direkt ohne DC Anteil von VCC/2, also mit direktem Anschluss das Potential in dem Moment wo sie 0V ist, auch das Potential zwischen den Dioden auf 0V ziehen würde. Dadurch wäre dann nur der npn leitend der pnp aber nicht, da kein Strom über D2 fliesst.
MadDog schrieb: > Sehe ich das richtig ... Du hast die LTSpice Simulation doch vor dir. Guck dir die Potentiale in der Schaltung und den Strom durch D2 an.
Hi, vielleicht noch von Interesse: Um die Aussteuerbarkeit der positven Halbwelle zu verbessern, findet man fast ausnahmslos bei derartigen Verstärkern die Bootstrap(-Rückkoplungs-)Schaltung vor. Quelle: https://www.ostfalia.de/cms/de/pws/ahrend/lehre_labore/labor_es/versuchsumdrucke/LaborES_V4-NFVerstaerker_v5_6.pdf Seite 12 "...Im Ruhezustand und während der negativen Aussteuerung lädt sich der große Kondensator auf einen Wert knapp unterhalb der Betriebsspannung UB auf. Wenn CB nun so groß dimensioniert wurde, dass sich seine Spannung während der positiven Halbwelle kaum ändert, dann wird die Spannung am Knotenpunkt zwischen R1A und R1B bei positiver Ausgangsamplitude weit angehoben, ggf. sogar über UB. Durch diese dynamische Mitkopplung (bootstrapping) wird eine wesentliche Verbesserung der Verstärkung der positiven Halbwelle erreicht..." ciao gustav
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Wolfgang schrieb: > MadDog schrieb: > >> Sehe ich das richtig ... > > Du hast die LTSpice Simulation doch vor dir. Guck dir die Potentiale in > der Schaltung und den Strom durch D2 an. Eigentlich bin ich schon behämmert oder? 😂 Schaltung vor der Nase und trotzdem die bescheuerte Frage... Ich hoffe ich komme dafür nicht gleich in die Hölle...
MadDog schrieb: > Ich hoffe ich komme dafür nicht gleich in die Hölle... Zu spät. Du bist ja schon hier. 😂
MadDog schrieb: > Die Simulationsdatei ist im Anhang und das Bild vom Tutorial Die Schaltung ist großer Mist. Für AB-Betrieb fehlen die Emitterwiderstände und die Einstellmöglichkeit des Ruhestromes. Außerdem erlaubt sie keine Vollaussteuerung, d.h. es wird unnötig viel Leistung verheizt. Für geringen Klirrfaktor braucht man außerdem eine hohe Spannungsverstärkung mit Gegenkopplung vom Ausgang.
Peter D. schrieb: > MadDog schrieb: >> Die Simulationsdatei ist im Anhang und das Bild vom Tutorial > > Die Schaltung ist... > ...großer Mist. (Anmerkung: Praktisch angewendet zutreffend.) Aber sie ist auch die: Allergrundlegendste / einfachstgestaltete AB-Prinzipschaltung mit (simpelstvorstellbarer) Ruhestrom(-erzeugung via 2 Dioden). > Für AB-Betrieb fehlen die Emitterwiderstände und die Einstellmöglichkeit > des Ruhestromes. Für AB-Betrieb? Bist Du da sicher? > Außerdem erlaubt sie keine Vollaussteuerung, d.h. es wird unnötig viel > Leistung verheizt. Siehe Antwortzeile eins. > Für geringen Klirrfaktor braucht man außerdem eine hohe > Spannungsverstärkung mit Gegenkopplung vom Ausgang. Siehe Antwortzeile eins.
Bubu H. schrieb: > Allergrundlegendste / einfachstgestaltete AB-Prinzipschaltung Genau so ist es. Für das Verständnis des Diodentricks wäre es aber auch hilfreich die Stromspiegelschaltung anzusehen.
von MadDog schrieb: >Der npn leitet also und am Ausgang liegen 5V an. Da an der Basis des pnp >4.3V anliegen leitet also auch der pnp?? Ein glatter Kurzschluss? >Irgendwie obwohl alles simpel erscheint ist es irgendwie doch nicht. Wenn zwei gleichgroße Spannungen verbunden werden ist die Differenzspannung null, es fließt dann kein Strom, also kein glatter Kurzschluss.
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