Hallo Zusammen, ich habe zu dem Thema schon Beiträge Gesucht, aber nicht so wirklich Zufriedenstellendes gefunden. Ich suche ne Möglichkeit Elektronik zu Laden, wenn man sich auf Bikepacking Touren oder Selbstversorger-rennen befindet ( Transcontinental Race etc.) Im Prinzip wollte ich mal in den Raum fragen, ob die Konzepte mit Solarzelle oder Dynamo mit Ladeelektronik wirklich Sinn machen, oder ob das einfach nur unzuverlässige Spielereien sind und man am besten mittels USB-C Powerbank an der Tankstelle das Teil mit nem 100W Netzteil „vollprügelt“. Nach allem was ich so gelesen habe kann man von Glück reden wenn man mit einem Dynamo 2,5W an den USB Port bringt. Und Solarzellen scheinen auch nicht so das wahre zu sein (vorallem wenn es kompakt und leicht sein soll). Hat sonst jemand eine Idee für eine autarke Stromversorgung, mit der man wenigstens irgendein Gerät schneller geladen als entladen bekommt? Sorry für die etwas dumme Frage, aber ich habe jetzt nen Haufen Zeug darüber gelesen wie man möglicherweise Strom aus einem Dynamo nutzbar machen könnte, aber ob das wirklich sinnstiftend ist, konnte ich nicht lesen. Danke für die Antworten Grützwurschd
:
Verschoben durch Moderator
Hallo bei Solarzellen kann man mit 100Watt/qm rechnen (real). Also kannst du selber ausrechnen, wie gross dein panel für unterwegs sein muss, dass da was geladen wird. 2,5 Watt bei 5 Volt ist gar nicht so schlecht. Das sind immerhin 0,5A "Dauerstrom". Und ist vielleicht einfacher zu handeln als Solarzellen. 10 Stunden Radeln machen dann 5Ah. Reicht aber vermutlich nicht. Also dann zusätzlich Tankstelle... Gruß Gerhard
Tarkan D. schrieb: > Transcontinental Race Klingt nach vielen Kilometern. 2,5W aus dem Dynamo reicht doch für vieles. Ein Smartphone kann mittlerweile fast alles zumindest ein bisschen und einen Laptop würde ich nicht über mehrere Kontinente mitschleppen wollen. Zum Arbeiten hätte ich nach zehn Stunden Radeln auch keinen Bock mehr. Nabendynamo wäre hier das Mittel der Wahl - Solarzelle ist sperrig, relativ schwer und bei Wolken/Wald/Nacht steigt sie sowieso aus. Außerdem ist sie womöglich nach dem ersten Sturz in der russischen Taiga hin. Die gleiche Frage haben sich auch andere schon gestellt und Lösungen gefunden: https://www.appcon3000.de/collections/appcon/products/nc-17-connect-appcon-3000 http://www.forumslader.de/forumslader-pro/
Korbinian G. schrieb: > Tarkan D. schrieb: >> Transcontinental Race > > Klingt nach vielen Kilometern. Ja. Ich empfehle dazu den Podcast "Enjoy Your Bike". Die hatten letzens eine Folge über das Race Across America. > 2,5W aus dem Dynamo reicht doch für vieles. Ein Smartphone kann > mittlerweile fast alles zumindest ein bisschen und einen Laptop würde > ich nicht über mehrere Kontinente mitschleppen wollen. Zum Arbeiten > hätte ich nach zehn Stunden Radeln auch keinen Bock mehr. Wenn man über so etwas wie RAAM nachdenkt, ändert sich alles. Was man da braucht, ist Licht und GPS. Das Smartphone wird man ausgeschaltet lassen und nur bei Bedarf einschalten. > Nabendynamo wäre hier das Mittel der Wahl - Solarzelle ist sperrig, > relativ schwer und bei Wolken/Wald/Nacht steigt sie sowieso aus. > Außerdem ist sie womöglich nach dem ersten Sturz in der russischen Taiga > hin. Wohl wahr. Solarzellen sind eigentlich nur was für den quasistationäen Fall, wenn man länger am See campt z.B. > https://www.appcon3000.de/collections/appcon/products/nc-17-connect-appcon-3000 > http://www.forumslader.de/forumslader-pro/ Mit einen Nabendynamo kann man gut und gerne 5W dauerhaft ernten. Wenn man genügend Akkus dabei hat, kann man damit moderaten Energiebedarf dauerhaft decken. Man kann dann halt nicht nur nachts fahren, aber wer will das schon. Wenn man nicht völlig autark sein muß und wenigstens alle paar Tage eine Tankstelle/Motel/B2B anfahren kann, wird man mit Powerbanks, die man am Netz nachlädt günstiger kommen.
Mögliche Alternativen: * http://www.velogical-engineering.com/velo-grid---fahrrad-bordstromsystem * https://pedalcell.com/ * https://cinq.de/de/stromversorgung/433/plug5-plus?c=131 Lesestoff: * https://www.cyclingabout.com/list-of-hub-dynamo-power-supplies-for-usb-devices/ * https://www.cyclingabout.com/best-dynamo-usb-chargers-bicycle-touring-bikepacking/ Für "kurze Touren" (1-3 Tage) kann es aber durchaus sinnvoller sein einfach eine große Powerbank mitzunehmen. Ein Nabendynamo bremst immer ein bisschen und ist schwer. Die Modelle Velogical & Pedalcell finde ich aufgrund des geringen Gewichts und der kompletten Deaktivierbarkeit (d.h. dann 0 Laufwiderstand) sehr spannend und habe sie für mein neues Bike in Erwägung gezogen, habe aber Angst um die Carbonfelgen...
Axel S. schrieb: > Solarzellen sind eigentlich nur was für den quasistationäen > Fall, wenn man länger am See campt PS: Die "Nomad Trails" Leute machen das komplett mit Solarzellen auf ihrer Reise, allerdings im sonnigen Afrika: https://nomadstrails.com/the-best-outdoor-solar-charger-sunbeamsystem-solar-panel-review/ IIRC erläutern die irgendwo in diesem Video warum sie keinen Dynamo-Lader verwenden: https://www.youtube.com/watch?v=OsjVzxKPk7Q
Moin, Tarkan D. schrieb: > Hat sonst jemand eine Idee für eine autarke Stromversorgung, mit der man > wenigstens irgendein Gerät schneller geladen als entladen bekommt? https://en.wikipedia.org/wiki/Radioisotope_thermoelectric_generator Duck & wech - aeh, ich meine natuerlich cover, statt wech... WK
Programmierer schrieb: > Axel S. schrieb: >> Solarzellen sind eigentlich nur was für den quasistationäen >> Fall, wenn man länger am See campt > > PS: Die "Nomad Trails" Leute machen das komplett mit Solarzellen auf > ihrer Reise, allerdings im sonnigen Afrika: Und mit Fahrradanhänger. Zugegeben, diese Nummer hatte ich nicht auf dem Schirm, als um ein Transcontinental Race ging. Aber das zeigt mal wieder schön, daß es keine Universallösung gibt. Man wird sich, je nach Lage, anpassen müssen.
Axel S. schrieb: > Aber das zeigt mal wieder schön, daß es keine Universallösung gibt. Man > wird sich, je nach Lage, anpassen müssen. Tja, das ist eine fundamentale Weisheit die auf so viele Aspekte bei Fahrrädern zutrifft: Immer gibt es Nachteile, alles ist ein Tradeoff, und "besser-aber-teurer" gibt es selten, denn oft ist "besser" dann auch "empfindlicher". Gilt für Art des Antriebs (Getriebe vs. Kette), Anzahl und Abstufung der Gänge, Bremsentyp, Rahmenmaterial, Laufradgröße, Reifenprofil, Lenkertyp usw... Man kann nie alle Vorteile haben :) Axel S. schrieb: > Und mit Fahrradanhänger. Zugegeben, diese Nummer hatte ich nicht auf dem > Schirm, als um ein Transcontinental Race ging. Okay, die beiden fahren natürlich kein Rennen und machen auch lange Pausen. Das ist ein Lebensstil.
An meinem Rad habe ich nur einen billigen Seitenläuferdynamo, dem ich eine bessere Wicklung und 4 Schottkydioden verpaßt habe. Damit erreiche ich bei normaler Fahrt etwa 10-11V/0,4A. Das sind ca. 4W. Die gehen bei mir zwar fürs Licht drauf (vorn 3x3W LED in Reihe, + LED Rücklicht), da der Dynamo aber ca. 30V Leerlaufspannung hat, könnte ich auch einen 3s Akku damit aufladen. Nachteil beim billigen Seitenläufer: 4W Licht verbraucht gefühlt doppelt so viel Bewegungsenergie. Der Eisenkern, das Rädchen und die Spule werden warm. Gute Nabendynamos sind viel effizienter und erzeugen mindestens ebenso viel Leistung. Häufiger werden ca. 5-6W bei 12V berichtet. Aus diesen Gegebenheiten entstand der Forumslader. In zivilisierten Gegenden kann man sich das sparen und abends irgendwo aufladen. Kommt man etwas besser voran. Ausreichend großes Solarpanel wäre mir zu sperrig, außer es geht zum campen ins outback.
Hallo Zusammen, danke für die ganzen Antworten. Was zumindest den Dynamo betrifft. Natürlich hat so eine Lösung einen gewissen Charme (wobei sich dann schon die Frage stellt, ob es denn wirklich die superteure Ladeelektronik sein muss und wieviel besser die ist als ein Gleichrichter, Kondensatoren und Dcdc konverter). Was mich halt an der Stelle ganz grundsätzlich interessiert: ja ich kann mir da Theoretisch irgendwelche Leistungen herrechnen, aber hat es tatsächlich schon mal jemand geschafft damit irgendetwas aufzuladen. Wenn man so ein bischen rumsucht entsteht der Eindruck, dass es das entladen eher Beschleunigt, weil das dauernd zwischen Lademodus und nicht Lademodus hin und her eiert. Was eine Solarzelle betrifft: bekommt man da wirklich die oben genannten 100W pro qm raus, oder ist das nur bei allerbesten Sonnenschein mit perfekter Ausrichtung. Wenn dem wirklich so wäre konnte man nämlich einfach 1/4 qm hinten um seine „ars.hrakete“ legen und hätte stabile 2,5W. Ich mein klar, wenn ich mir ne Solarzelle 3 Wochen lang auf meine Jurte lege, dann bekomme auch mal ein Fahrradlicht geladen. Aber kann man da wirklich mehr von erwarten? Oder ist es doch verlässlicher in der Tundra darauf zu hoffen eine Steckdose zu finden?
Tarkan D. schrieb: > aber hat es > tatsächlich schon mal jemand geschafft damit irgendetwas aufzuladen. Ja das funktioniert durchaus. Die kommerziellen Produkte wie die von Cinq erfüllen ihren Zweck. Tarkan D. schrieb: > ob es denn > wirklich die superteure Ladeelektronik sein muss und wieviel besser die > ist als ein Gleichrichter, Kondensatoren und Dcdc konverter). Der Test von Fahrradzukunft hat das genau analysiert. "Müssen" ist relativ, aber ein richtiger Spannungswandler ist schon besser... Tarkan D. schrieb: > dass es das > entladen eher Beschleunigt, weil das dauernd zwischen Lademodus und > nicht Lademodus hin und her eiert. Da kommt der Pufferakku bei den besseren Produkten ins Spiel: Der wird aufgeladen, und dann mit "gesammelter" Energie das Smartphone geladen.
Nicht direkt das Gerät laden, sondern eine 3s (12V) powerbank. Das paßt von Strom und Spannung am besten. Die Powerbank kann dann dein Tele oder Navi oder die Campingleuchte betreiben.
Ich kann Korbinian zustimmen: Ich nutze einen Vorgänger des Appconn3000 - den "be-on-bike Dynamo Harvester Plus" (langer Name) und der macht einen prima Job. Er lädt bei 20 km/h mit mehr als 1 A Smartphones und andere Geräte auf. Bei 25-30 km/h holt er so 7-8 W aus dem Nabendynamo. Damit fahre ich seit rund 3 Jahren Brevets und bin auch Paris-Brest-Paris 2019 (PBP2019) gefahren. Der Strom hat locker gereicht, um ein Samsung-Smartphone zur Navigation, ein weiteres Samsung-Smartphone für die Kommunikation und einen Sigma RX11 zu laden. Bitte keine Diskussion über die Anzahl der Smartphones... Tagsüber lädt der Harvester vom Nabendynamo (Shimano mit Steckachse) die Geräte und dazwischen hängt noch eine 10.000 mAh Powerbank, die gleichzeitig selbst laden und andere Geräte laden kann (das können nicht alle). Nachts brauche ich den NaDy für das Licht (B+M IQ-X) und die anderen Geräte nuckeln an der Powerbank. Man könnte ja auch noch das Licht auf DC-Versorgung umbauen und dann auch noch an den Harvester hängen, aber das ist gar nicht nötig. Ich hatte vorher auch eine Bastellösung (Gleichrichter+LowDrop-Spannungsregler+Kondensatoren), aber die Ladeleistung dieser Lösung war sehr, sehr bescheiden. Da ist die Lösung Harvester/Appconn3000/Forumslader ein ganz anderes Kaliber! Ist zwar teuer bis sehr teuer, aber taugt auch was.
Wolfgang R. schrieb: > Ich kann Korbinian zustimmen: Ich nutze einen Vorgänger des Appconn3000 > - den "be-on-bike Dynamo Harvester Plus" (langer Name) und der macht > einen prima Job. Er lädt bei 20 km/h mit mehr als 1 A Smartphones und > andere Geräte auf. Bei 25-30 km/h holt er so 7-8 W aus dem Nabendynamo. Hallo Wolfgang, das hört sich eigentlich brauchbar an. Bisher habe ich es noch nicht so konkret lesen können :)
Wolfgang R. schrieb: > Damit fahre ich seit rund 3 Jahren Brevets und bin auch > Paris-Brest-Paris 2019 (PBP2019) gefahren Angeber! 🤣
Programmierer schrieb: > Wolfgang R. schrieb: >> Damit fahre ich seit rund 3 Jahren Brevets und bin auch >> Paris-Brest-Paris 2019 (PBP2019) gefahren > > Angeber! 🤣 Naja, 88 Stunden sind eher nix zum Angeben... Durchgekommen ja, aber zum Angeben taugt's nicht... Und frag nicht nach dem Zustand der vielen beteiligten Stationen... Aber alle Geräteakkus waren voll ;-)
> Was für einen Dynamo nutzt du? SON?
SHIMANO Nabendynamo für CENTER LOCK-Scheibenbremse und Steckachse 12x100
DH-UR705-3D
War bei meinen (2019) neuen Rad so verbaut (Rose Randonneur), kostet
solo runde 100 Euro.
Den Harvester hatte ich auch schon vorher an einem Trekkingrad mit einem
30 Euro Shimano Nabendynamo genutzt - ähnliches Ergebnis (vielleicht
knapp geringere Leistung, aber nicht der Rede wert).
Etwas spaete Antwort: Ich habe mit dem Zzing (zzing.de) gute Erfahrungen gemacht (bisherige Strecke damit rund 12 Megameter). Kann allerdings mit Garmin plus Smartphone und dazu Kamera schon mal eng werden, wenn man nicht in bestromtem Gebiet Station machen kann, darum wuerde ich fuer mehr Luxus ein faltbares Solarpanel mitnehmen (Sunpower Maxeon-basierte Dinger sind ganz gut im Energiesammeln). Die Krux ist halt generell, dass hierzulande (Schweiz) ein Nabendynamo nicht mehr als 3W leistung hat/haben darf.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.