Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ESP12 mit kleiner Batterie betreiben. Welche Batterie?


von Bernhard (Gast)


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Hallo,

ich würde gerne einen ESP12 per Batterie versorgen. Der ESP hängt dabei 
nicht dauernd an der Batterie, sondern wird per Taster aktiviert. Wird 
der Taster gedrückt, dann wird der ESP mit Strom versorgt und schickt 
eine Nachricht per WiFi. In der ersten Iteration wird es notwendig sein 
den Taster so lange gedrückt zu halten bis die Nachricht geschickt 
worden ist. In der zweiten Iteration soll dann ein p-FET verwendet 
werden, der nach dem Tastendruck die Versorgung so lange aufrecht 
erhält, bis die Nachricht geschickt wurde. Sobald die Nachricht 
geschickt wurde, trennt der ESP die Versorung über den FET.
Vom Prinzip her quasi sowas wie der Amazon Dash Button.

Mein großes Problem ist nun die Batterie. Am liebsten wär mir ein 
Energiespeicher mit recht kleinen Abmessungen (z.B CR2032 bzw. CR2450). 
Allerdings zieht der ESP beim Senden recht viel Strom, sodass mir das 
wahrscheinlich nicht funktionieren wird.

Mit zwei AA Batterien hab ich einen ESP schon für mehrere Monate lang 
betrieben - das funktioniert recht gut, allerdings sind mir die 
Batterien zu groß und klobig.

Akkus, die einen Tiefentladeschutz benötigen fallen für mich flach, da 
ich die Schaltung möglichst simpel halten möchte.

Der Taster wird ca. 300-500 Mal im Jahr gedrückt (an manchen Tagen 
öfters and an anderen Tagen gar nicht).

Hat jemand von euch vielleicht einen Tipp was sich da vielleicht für 
Batterien eignen könnten? Notfalls würd ich halt wieder zu AA/AAA/AAAA 
Batterien greifen.

Vielen Dank!

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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CR2032 plus Supercap?

wen es nur wegen Strom zum senden ist?

Es gibt aber auch die CR2450 die sollte doch reichen?
Sonst schau mal da:
https://www.photobatterie.ch/Knopfzellen.html#knopfzellen-arten

: Bearbeitet durch User
von Bernhard (Gast)


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> CR2032 plus Supercap?

aber bringt mir das nicht nur etwas wenn ich periodisch Daten sende? Der 
Vorteil von "ich drücke den Taster zum Senden" wäre, dass die Batterie 
nur wirklich dann belastet wird wenn ich wirklich etwas senden möchte 
(klar, in der zweiten Iteration gibts dann auch noch den FET, der ein 
bisschen was zieht, aber das sollte wohl nicht so tragisch sein). Um den 
Supercap zu nutzen müsste ich den ja dann konstant geladen halten? Was 
dann wahrscheinlich auch an der Batterie nuckeln wird?

> Es gibt aber auch die CR2450 die sollte doch reichen?

CR2450 hab ich jetzt noch nicht ausprobiert, aber was ich so gelesen 
habe sollen Monozellen für peak currents eher schlecht sein und die 
Spannung bricht dann ein.

> Sonst schau mal da:
> https://www.photobatterie.ch/Knopfzellen.html#knopfzellen-arten

Danke, werd ich mir mal ansehen!

von Joe (Gast)


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Flache LION-Batterie aus einem alten Handy.

von Wolfgang (Gast)


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Bernhard schrieb:
> Allerdings zieht der ESP beim Senden recht viel Strom, sodass mir das
> wahrscheinlich nicht funktionieren wird.

Bernhard schrieb:
> aber bringt mir das nicht nur etwas wenn ich periodisch Daten sende?

Der Sendevorgang mit der hohen Stromaufnahme dauert nur ein paar 
Millisekunden. Genau dafür und während dieser Zeit soll der Super-Cap 
den Strom mit niedrigem Innenwiderstand liefern, so dass die 
Klemmspannung der Batterie nicht einbricht.

von Helmut -. (dc3yc)


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Nimm eine LiSOCl2-Batterie in 14250. Die hat 3.6V und ist 1/2 AA-Größe. 
Kapazität sollte so um die 1200mAh liegen. Gibt's von verschiedenen 
Herstellern auch mit Drähten zum Einlöten.

von Harald (Gast)


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Bernhard schrieb:
> Akkus, die einen Tiefentladeschutz benötigen fallen für mich flach, da
> ich die Schaltung möglichst simpel halten möchte.

Es gibt ja LiIon-Zellen mit integrierter Schutzplatine an der Zelle, da 
ist der Tiefentladeschutz dann schon drin. Jetzt werden Leute sagen, 
dass dieser Tiefentladeschutz mit seinen (oftmals) 2.7V zu spät kommt, 
aber es funktioniert ganz gut. Vorteil für dich könnte die vielfältige 
Bauform sein, z.B. quadratisch und flach.
Jeglicher Supercap oder dergleichen würde ja auch Platz fressen.

von Harald (Gast)


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von Joachim B. (jar)


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von Stefan F. (Gast)


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Ich empfehle einen dieser LiFePO4 Akkus weil du dazu keinen 
Spannunsgregler brauchst: 
https://www.amazon.de/LiFePo4-600mAh-Batterie-Lithium-Eisen-Phosphat-Flat-Top/dp/B01BDRIX34

Komisch, gibt es die nicht in flacher Form, wie die Akkus von 
Smartphones?

Für Knopfzellen ist die Stromaufnahme des ESP Chips zu hoch, da müsstest 
du Klimmzüge machen, die am Ende nicht weniger Platz brauchen und 
außerdem recht teuer sind (bedenke auch den Batterieverbrauch).

von Bernhard (Gast)


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Vielen Dank an euch alle für die Antworten!

Ich hab jetzt mal testweise eine CR2450 (die ich noch zufällig rumliegen 
hatte) über einen Taster mit einem Wemos D1 mini verbunden. Obwohl das 
Wemos D1 mini Board wahrscheinlich mehr zieht als ein kleiner ESP12, hab 
ich jetzt gut 200 Tastendrücke durchgeführt. Bei jedem Tastendruck wird 
das Board mit Strom versorgt und eine MQTT Message an den Message Broker 
gesendet. Bisher scheint das echt überraschend gut zu funktionieren.

> 
https://www.amazon.de/LiFePo4-600mAh-Batterie-Lithium-Eisen-Phosphat-Flat-Top/dp/B01BDRIX34

Danke, die klingen echt interessant! Soweit ich gesehen habe, muss ich 
mir da rund um Tiefenentladung keine Sorgen machen, oder? Gibts da sonst 
irgendwas auf das man bei LiFePo4 Akkus besonders Acht geben sollte? 
Brandgefahr?

von Stefan F. (Gast)


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Bernhard schrieb:
> Soweit ich gesehen habe, muss ich
> mir da rund um Tiefenentladung keine Sorgen machen, oder? Gibts da sonst
> irgendwas auf das man bei LiFePo4 Akkus besonders Acht geben sollte?

Keine Ahnung. Die Brandgefahr soll viel niedriger sein, als bei LiPo und 
LiIo

von Stefan F. (Gast)


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Wenn du später die Selbsthaltung mit einem Transistor machen willst, 
könntest du stattdessen auch einen 3,3V Spannungsregler mit 
Enable-Eingang nutzen. Dann wiederum wäre ein handelsüblicher LiPo Akkus 
geeignet, die gibt es ja auch in schön klein.

https://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/Torex/XC6220.pdf
https://www.amazon.de/380mah-Battery-Charger-Protocol-Dronium/dp/B088QYKP4J

von CR123 (Gast)


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CR123
Da muss man sich um die Kapazitaet keine Sorgen machen.
Und auch um ein paar Strompeaks nicht.

von Toxic (Gast)


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Bernhard schrieb:
> Der ESP hängt dabei
> nicht dauernd an der Batterie, sondern wird per Taster aktiviert.

Sieh dir mal das Video des Schweizers "Andreas Spiess" an.
Enthaelt fuer dich eventuell nuetzliche Informationen
https://www.youtube.com/watch?v=IYuYTfO6iOs

War scho lange nicht mehr auf seinem Kanal - aber er macht recht nette 
Videos...

von Stefan F. (Gast)


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Toxic schrieb:
> aber er macht recht nette Videos...

Ja. Dem Vorschlag ganz am Ende, zwei nicht aufladbare AA Zellen zu 
verwenden weil sie aufgrund ihrer höheren Kapazität x mal länger halten 
sollten, finde ich allerdings fragwürdig. Die Kapazitätsangabe stimmt 
nämlich nur, wenn man sie bis zu 1,8V herunter ausnutzt, aber das reicht 
dem ESP Chip bei weitem nicht. Er kann die Batterien so nur zu maximal 
20% ausnutzen.

Den gleichen Fehler machen auch scheinbar zunehmend Hersteller von 
batteriebetriebenen Geräten. Sie gehen einfach davon aus, dass die 
Batterien konstante 1,5V abgeben. So ist das aber gar nicht.

von MaWin (Gast)


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Bernhard schrieb:
> Mein großes Problem ist nun die Batterie. Am liebsten wär mir ein
> Energiespeicher mit recht kleinen Abmessungen (z.B CR2032 bzw. CR2450).
> Allerdings zieht der ESP beim Senden recht viel Strom, sodass mir das
> wahrscheinlich nicht funktionieren wird.
> Mit zwei AA Batterien hab ich einen ESP schon für mehrere Monate lang
> betrieben - das funktioniert recht gut, allerdings sind mir die
> Batterien zu groß und klobig.

So so, und du glaubst an Wunder, dass es nun mit kleineren Batterie 1 
Jahr hält ?

Mann, bau ein grösseres Gehäuse.

von Schlaumaier (Gast)


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Mein Vorschlag wäre.

Kauf dir für 3-4 Euro die Lipo-Akkus 3.6 Volt für die billigen China 
Hellis / Drohnen.

Die sind nur ein Tick größer als eine CR-2032 + Halterung. Und da man 
nur den Stecker auf die Platine löten muss (was möglicherweise Platz 
spart), kannst du ihn vielleicht woanders verstecken.

von Bernhard (Gast)


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> Ja. Dem Vorschlag ganz am Ende, zwei nicht aufladbare AA Zellen zu
> verwenden weil sie aufgrund ihrer höheren Kapazität x mal länger halten
> sollten, finde ich allerdings fragwürdig. Die Kapazitätsangabe stimmt
> nämlich nur, wenn man sie bis zu 1,8V herunter ausnutzt, aber das reicht
> dem ESP Chip bei weitem nicht. Er kann die Batterien so nur zu maximal
> 20% ausnutzen.

Ich muss aber sagen, dass ich dennoch recht erstaunt war wie lange man 
einen ESP8266 mit zwei AA Batterien betreiben kann. Hab das vor einiger 
Zeit mal selber ausprobiert und den uC jede Stunde für ca 20 Sekunden 
aufgeweckt und den nen Statusbericht per HTTP an den Server schicken 
lassen. Das Ding lief immerhin gute 3 Monate lang. Wenn man bedenkt, 
dass ein stündliches Intervall für die meisten Anwendungen doch recht 
hoch ist und 20sec wake up auch total übertrieben ist, dann kann man nen 
ESP mit 2 AA Batterien durchaus echt lange betreiben.

> So so, und du glaubst an Wunder, dass es nun mit kleineren Batterie 1
> Jahr hält ?

Die Kapazität der Batterie sollte kein Problem sein. Wie gesagt, der 
Taster wird ca 300-500x pro Jahr gedrückt.

> CR123
>
> Da muss man sich um die Kapazitaet keine Sorgen machen.
> Und auch um ein paar Strompeaks nicht.

Danke, die klingt echt interessant!

> Wenn du später die Selbsthaltung mit einem Transistor machen willst,
> könntest du stattdessen auch einen 3,3V Spannungsregler mit
> Enable-Eingang nutzen. Dann wiederum wäre ein handelsüblicher LiPo Akkus
> geeignet, die gibt es ja auch in schön klein.

Danke, werd ich mi auch mal ansehen!

von Schlaumaier (Gast)


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Ich dachte an so was.

Die hält meine 35 cm Kantenlänge Drohne mit Kamera immerhin fast 10 Min. 
in der Luft.  Da sollte der auch reichen für ein ESP ;)

von Guest (Gast)


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Toxic schrieb:
> War scho lange nicht mehr auf seinem Kanal - aber er macht recht nette
> Videos...

Hello her is de gai wis de swiss acent

Für mich als Deutschschweizer immer amüsant wenn Landsleute swenglisch 
sprechen:-)
Ok, ich könnte es vermutlich nicht besser.

Er macht gute Videos, teilweise jedoch zu sehr oberflächlich

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