Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Flicker - Wechselrichter / PV-Inselbetrrieb


von Horst R. (ramsam)



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Grüß euch.

Ich habe einen PV-Wechselrichter mit Batterie der 3 mal 15 A max. 400 
Volt ausgibt im Inselbetrieb. (RCT-Power DC 10). Soweit funktioniert es.

Das Problem ist, dass die Spannung um 3 Volt schwangt und es so zu 
Flicker kommmt.
Meine erste Vermutung war, dass es Störgeräte im Haus gibt. Also habe 
ich mal nur eine 500 Halogenlampe (ohne PWM Regler) direkt am 
Wechselrichter angeschlossen. Dort Flickert es auch. Das seltsame ist, 
dass wenn ich noch ein 1000 Watt Waffeleisen dazuschalte (also insgesamt 
1500 W ohmsche Last) ist der Flicker weg ist.

Ich habe ein paar Screenshots mit den Oszi gemacht. Dort sieht man das 
Flicker Problem.

Habt ihr ne Idee warum es sich so verhält, bzw. ob es da eine Lösung 
gibt?


VG

Horst

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von hmmm (Gast)


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Vermutung: Der 3P Wechselrichter möchte ungern einphasig belastet
werden. Er erwartet ein 3P Netz, in das er einspeisen kann... Bei
Bild 3 ist zwar die Spannungsschwankung weg, der saubere Sinus von
Bild 1 sieht aber trotzdem anders aus. Du könntest versuchsweise
die beiden anderen Phasen mal scopen, während an p1 Halogenlast.
Zeigt sich dort auch eine Schwankung, stützt das etwas die These.

von Horst R. (ramsam)


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Das ist eine gute Idee, könnte sein, werde ich mal messen.
Ich Frage mich ob das ein schlechtes Design ist?
Ich meine im Haus ist es ja gerade nicht ganz einfach ein gleichmäßige 
Belastung hinzukommen, und dann noch mit gleichen Blindlasten auf den 
Phasen. Vll ist es technisch zu aufwendig einen Wecheslrichtersystem so 
zu konstruieren, dass man in jedem zulässigen Betriebszustand einen 
sauberen Sinus hat!?

: Bearbeitet durch User
von Εrnst B. (ernst)


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So schlecht schaut der "Sinus" auf deinem zweiten Bild doch garnicht 
aus, da hab ich an normalen, Atomstrom-getrieben & Netz-gebundenen 
Steckdosen schon Schlimmeres gesehen. Nur das die Abweichungen eher in 
die andere Richtung waren, also Sinus-Scheitel abgeflacht statt 
überhöht.

Macht es denn Probleme? Was meinst du mit "Flicker"? Sichtbare 
Helligkeitsschwankungen an der 500Watt-Halogenbirne?

von Horst R. (ramsam)


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Hallo Εrnst,

mit Flicker meine ich, dass man es an den Leuchtmittel sieht, dass sie 
flackern. Besonders stark bei "billigen" LED "Glühbirnen".
Das Flackern ist Lastabhängig, jedoch nicht so eindeutig, dass man sagen 
kann, ab einer Last von X Watt hört es auf. Das ist manchmal ganz 
unterschiedlich...Z.b bei geringen Last ca. <= 100 Watt ist es komplett 
weg. Bei steigender Last fängt es wieder an und wie in meinem Beispiel 
bei 1500 Watt ist es wieder weg. Also komplexes verhalten, 
wahrscheinlich dann noch in Kombination mit den Lasten auf den anderen 
Phasen und dem Blindstromanteil..

von Εrnst B. (ernst)


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Horst R. schrieb:

> mit Flicker meine ich, dass man es an den Leuchtmittel sieht, dass sie
> flackern. Besonders stark bei "billigen" LED "Glühbirnen".

Die Abweichungen in deinem Oszi-Bild würden mit 100Hz "Flackern". Das 
kann man zwar theoretisch noch sehen (z.B. wenn man den Kopf schnell 
dreht oder sich die Lampe bewegt), aber wenn das LED-Vorschaltgerät 
solche minimalen Störungen sichtbar durchlässt, dann flackert das Licht 
sowieso ständig mit 100 Hz, und das nicht nur um wenige Prozent hin oder 
her.

Kannst du die Frequenz des beobachteten Flackerns abschätzen, und dann 
den Netzspannungsverlauf über einen dafür passenden Zeitraum messen?
Vermute eher dass du einen Effekt wie "10 Sinusschwingungen stark, 10 
schwach, 10 stark" o.Ä. hast.

von Horst R. (ramsam)


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Hallo Ernst,

ja genau, hast du recht, es ist nicht das typische 100 Hz flimmern, 
sondern Schwankungen über viel Zyklen. Schwankt ca. über 100 bis 1000 
ms, relativ unregelmäßig. Auf dem Multimeter es ist ein Delta von ca 3 V 
die hin und her tanzen.

Hier ein kurzes Video

https://thumbsnap.com/fkdakSig

: Bearbeitet durch User
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