Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fragen zu zwei Micro-USB Ladegeräte mit TP4056 für 18650 Zellen bei 1 A


von ff (Gast)


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Bevor ich etwas kaputt mache, stelle ich lieber einige Fragen zuviel.

1. Lassen sich zu niedrigschwellige LiIon-Zellen die das Laden 
verweigern zum Laden mit einem BMS HW-107 überlisten bzw. mit einer 
Hilfszelle "Anschiessen"?

2. Was ist der Unterschied vom Modul HW-107 zum Modul 03962A

https://akkuplus.de/Lademodul-Entlademodul-HW-107-zum-Laden-Entladen-einer-Li-Ion-Li-Polymer-Zelle-Micro-USB

https://www.ebay.de/itm/263545692572

beim HW-107 steht
Ausgang (zum Laden der Zelle) : Lötkontakte (BAT+ / BAT-)

3. Soll das dasselbe sein wie B+ und B- auf der Platine?

und da steht noch
Eingang: Mico-USB oder Lötkontakte (IN+ / IN-)

4. Ist das dasselbe wie Micro-USB und bedeuten IN+ und In- dasselbe wie 
+ und - auf der Platine auf dem USB-Seite?

von Peter R. (pnu)


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1. niederschwellig = tiefentladen?

wenn ja, Zelle probeweise mit wenigen  -zig mA laden, dabei die Spannung 
mit Multimeter unter Beobachtung halten.

Wenn die Ladung über eine Grenze gestiegen ist, wird die Zelle evtl 
wieder akzeptiert.

Meistens haben tiefentladene Zellen aber einen Knacks abbekommen.

Zellen, die einen Spannungsunterschied haben darf man nicht direkt 
parallel schalten. Da gibts u.U. heftige Ausgleichströme. ca. 100 Ohm 
dazwischen hilft.


Mico-USB dürfte wohl ein Tippfehler sein.

Bei Abkürzungen wie BAT oder B besteht freie Auswahl. also: kann sein 
oder auch nicht

von Ralf X. (ralf0815)


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ff schrieb:
> Bevor ich etwas kaputt mache, stelle ich lieber einige Fragen zuviel.
>
> 1. Lassen sich zu niedrigschwellige LiIon-Zellen die das Laden
> verweigern zum Laden mit einem BMS HW-107 überlisten bzw. mit einer
> Hilfszelle "Anschiessen"?

Das kommt immer auf die Zelle oder bei Zellen in Serien-Akkupacks auf 
deren BMS an.
Oder auch auf das serienmässige Ladegerät...
Also schon hier gibt es zig unterschiedliche Möglichkeiten, ob es 
überhaupt und wie es geht.
Und wie man es machen sollte.

Zum anderen gibt es Unterschiede, wie und warum Zellen in die absolute 
Unterspannung geraten sind.
Und Unterschiede, wie lange die bei welcher Unterspannung unter welchen 
Voraussetzungen wie und wo rumgelegen haben, wie alt sie sind, welche 
Zellchemie verwendet wurde, welche Leistung sie erbringen sollen, usw..

> 2. Was ist der Unterschied vom Modul HW-107 zum Modul 03962A
>
> 
https://akkuplus.de/Lademodul-Entlademodul-HW-107-zum-Laden-Entladen-einer-Li-Ion-Li-Polymer-Zelle-Micro-USB
>
> https://www.ebay.de/itm/263545692572
>
> beim HW-107 steht
> Ausgang (zum Laden der Zelle) : Lötkontakte (BAT+ / BAT-)
>
> 3. Soll das dasselbe sein wie B+ und B- auf der Platine?

Diese beiden Module sind identisch und werden unter den 
unterschiedlichsten Bezeichnungen ab ~15ct bis 10,-€ von den diversen 
Händlern vertickt.
Es gibt aber auch noch weiter abgespeckte "TP4056-Module" ohne die 
Trennung zwischen B- und Out- und damit ohne Überlastschutz und ohne 
Tiefentladungsschutz. (B+ und Out+) sind an sich immer verbunden.

Der Akku kommt also immer an die inneren Kontakte, die Last/Verbraucher 
an die beiden äusseren.

> und da steht noch
> Eingang: Mico-USB oder Lötkontakte (IN+ / IN-)
>
> 4. Ist das dasselbe wie Micro-USB und bedeuten IN+ und In- dasselbe wie
> + und - auf der Platine auf dem USB-Seite?

Ja, die jeweiligen Eingänge für USB und Lötauge sind jeweils verbunden.

von Manfred (Gast)


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Peter R. schrieb:
> wenn ja, Zelle probeweise mit wenigen  -zig mA laden, dabei die Spannung
> mit Multimeter unter Beobachtung halten.
> Wenn die Ladung über eine Grenze gestiegen ist, wird die Zelle evtl
> wieder akzeptiert.

Wenn ich das richtig sehe, sind diese "Modul HW-107" die 
Standardchinesen mit TP4056 und DW01.

Anladen mit geringem Strom macht der TP4056 von sich aus, solange die 
Zellenspannung unter ca. 3 Volt liegt.

> Meistens haben tiefentladene Zellen aber einen Knacks abbekommen.

Darüber gibt es jede Menge kontroverser Diskussionen.

> Mico-USB dürfte wohl ein Tippfehler sein.

Nö, die China-Platinchen gibt es sowol mit Mini- als auch Micro-USB.

von Peter R. (pnu)


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Manfred schrieb:
> Nö, die China-Platinchen gibt es sowol mit Mini- als auch Micro-USB.

von mini auf mico braucht es aber doppelt so viel Tippfehler wie von 
micro auf mico zu kommen.

 Leider ist der optische Unterschied zwischen mini und micro recht 
gering. Aber erklärende Bilder von den beiden muss man halt im net 
suchen um das zu klären.

Manfred schrieb:
> Anladen mit geringem Strom macht der TP4056 von sich aus, solange die
> Zellenspannung unter ca. 3 Volt liegt.

Schön, das hab ich nicht erwartet. Hab so etwas zwar versucht, aber auch 
nach mehreren Minuten tat sich nichts an den LEDs der Platine.
 Per Ladung separat mit Netzgerät und mA-s sah man per Spannungsmessung 
dass sich etwas richtiges in der Zelle tut.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Nö, die China-Platinchen gibt es sowol mit Mini- als auch Micro-USB.
> von mini auf mico braucht es aber doppelt so viel Tippfehler wie von
> micro auf mico zu kommen.

Ich bin ja auch gerne dabei, Schreibfehler anzumeckern - aber das 
fehlende r habe ich einfach übersehen.

> Manfred schrieb:
>> Anladen mit geringem Strom macht der TP4056 von sich aus, solange die
>> Zellenspannung unter ca. 3 Volt liegt.
>
> Schön, das hab ich nicht erwartet. Hab so etwas zwar versucht, aber auch
> nach mehreren Minuten tat sich nichts an den LEDs der Platine.

Das hatte ich einmal, aber da war der Akku wirklich tot.

> Per Ladung separat mit Netzgerät und mA-s sah man per Spannungsmessung
> dass sich etwas richtiges in der Zelle tut.

Wenn man weiß was man tut, ist das einen Versuch wert.

Wenn ich da richtig verstehe, würde der TP4056 mit 1/10, also 100mA bei 
gesetzten 1A starten, bis die 3V überschritten sind. Im Datenblatt 
NanJing Top Power TP4056 sieht man das gut im Diagramm auf der ersten 
Seite.

Es kann danach eine gute Idee sein, den Akku liegen zu lassen und alle 
paar Wochen dessen Leerlaufspannung zu messen. Wenn die erkennbar fällt, 
denkt man über die Mülltonne nach.

von Ralf X. (ralf0815)


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Peter R. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Anladen mit geringem Strom macht der TP4056 von sich aus, solange die
>> Zellenspannung unter ca. 3 Volt liegt.
>
> Schön, das hab ich nicht erwartet. Hab so etwas zwar versucht, aber auch
> nach mehreren Minuten tat sich nichts an den LEDs der Platine.

Was meinst Du mit "tat sich nichts an den LEDs der Platine"?
Sobald man die Akkuanschlüsse des mit ~5VDC  versorgtem 4056-Moduls 
kurzschliesst oder an einen Akku unter ~4V anschliesst, leuchtet (bei 
den Standard-Modulen) die rote LED.
Irgendwo um 4,25V beendet das Modul die Ladung und wechselt die Anzeige 
auf die blaue LED.
Ist der Akkuanschluss offen, also kein Akku angeschlossen, geht das 
Modul ebenfalls auf die blaue LED, aber die rote ist gleichzeitig leicht 
am flackern.
Wenn bei Deinem Modul gar nichts geleuchtet haben sollte, dürfte/müsste 
ihm die Versorgung gefehlt haben oder einen Fehler haben.

von Ralf X. (ralf0815)


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Ralf X. schrieb:
> Irgendwo um 4,25V beendet das Modul die Ladung und wechselt die Anzeige
> auf die blaue LED.
> Ist der Akkuanschluss offen, also kein Akku angeschlossen, geht das
> Modul ebenfalls auf die blaue LED, aber die rote ist gleichzeitig leicht
> am flackern.

Hierzu eine kleine Ergänzung, da ich gerade einen Akku 18650 über so ein 
Modul geladen habe und die Ladung jetzt zuende ist:
Blau leuchtet hell, aber rot auch noch leicht und stetig.
Löse ich die Verbindung, bleibt das helle Leuchten der blauen LED, aber 
die rote LED flackert und das bedeutend dunkler, als bei noch 
angeschöossenem vollen Akku.
Insgesamt muss sich aber eh nicht jedes dieser Teile immer absolut 
gleich verhalten, das sind keine geeichten Schaltungen..

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