Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil DPS5005 Störsignale


von Maci M. (maci_mio)


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Hallo,
ich habe ein günstiges Labornetzteil welches aber sehr blöde Störsignale 
produziert.
Anbei 2 Screenshots von dem Netzteil bei 3V.
Bild 1: 50us/Divison
Bild 2: 1us/Division

Gibt es irgendeine Möglichkeit diese Störung mit einer Filterschaltung 
wegzubekommen?

: Verschoben durch Moderator
von MaWin (Gast)


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Maci M. schrieb:
> Gibt es irgendeine Möglichkeit diese Störung mit ei

Du hast einen Schaltregler gekauft, weil der bei der Leistung so billig 
war.

Zwar kannst du die Störungen durch ein nachgeschaltetes PI-Filter (also 
nach den Auskanhskondensator des Netzteils noch eine Spule zu einem 
weiteren Kondensator nach Masse) reduzieren, aber damit wird auch die 
Regelung langsamer.

Deine Messung ist aber ggf. durch schlechte Messklemmen (Masseführung, 
ungeschirmt) noch schlechter als die Realität, denn 1 PI Filter ist im 
Modul schon drin. Besorge erst mal ordentliche Messkabel (ohne 
Kroko-klemme).

von Maci M. (maci_mio)


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Ja,"richtige" Messspitzen sind schon bestellt, habe das Oszilloskop erst 
seit ein paar Tagen. Aber die Störungen sind ja teilweise fast 1Vpp, das 
ist doch nicht normal oder?

Beitrag #6747204 wurde vom Autor gelöscht.
von Goran E. (gnom_eb_betrach)


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Maci M. schrieb:
> Aber die Störungen sind ja teilweise fast 1Vpp, das
> ist doch nicht normal oder?

bei welcher Last?

von Maci M. (maci_mio)


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Bei keiner, Bin direkt mit den Klammen an das Netzteil.

von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


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Doch, das ist alles normal. Dafür sind diese Netzteile günstig. Am 
Eingang der eigenen Schaltung hat man deswegen auch jeweils einen 
Filter.

von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


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Fuer erhoehte Anforderungen hat man einen Filter, und nachfolgend einen 
Linearregler auf der eigenen Schaltung.

von Michael M. (michaelm)


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Maci M. schrieb:
> ich habe ein günstiges Labornetzteil welches aber sehr blöde Störsignale
> produziert.

Labornetzteil ???? :-DD

von Thomas K. (thomas2021)


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"Labornetzteil DPS5005"...Öhmmm..mal was ganz neues ...
Eher China Böller..

von Gerald K. (geku)


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Was steht im Datenblatt über maximale Störspannungen am Ausgang?

: Bearbeitet durch User
von Jetzt weg mit dem Troll (Gast)


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Ein Labornetzgeraet fuer 100 Euro.. willkommen in der Welt der EMV.
Leider beginnt der EMV Kurs gleich schon hier. Wie schafft man's dass 
die eigene Schaltung mit solchen Speisungen klar kommt.

von MiWi (Gast)


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Maci M. schrieb:

>
> Gibt es irgendeine Möglichkeit diese Störung mit einer Filterschaltung
> wegzubekommen?


Ja.

Klugerweise hast Du kein Foto vom Messaufbau geliefert...

Aber egal: Du nimmst nicht die langen Massekabel vom Tastkopf für solche 
Messungen sondern verwendest die dafür vorgesehenen Federn.

Und Du verwendest das Wort "Labornetzteil" in Zukunft nur noch für 
Geräte die diesen Namen auch verdienen und nicht für einen Chinaknaller, 
der vor allem billig war.

Damit sollten sich diese Störungen soweit drücken lassen das sie Deine 
Aufbauten nicht mehr stören sollten.

btw: Wenn sich eine Schaltung durch solches Pillepalle stören läßt ist 
die Schaltung und nicht das Netzteil drann schuld.

von Gerd E. (robberknight)


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MiWi schrieb:
> Aber egal: Du nimmst nicht die langen Massekabel vom Tastkopf für solche
> Messungen sondern verwendest die dafür vorgesehenen Federn.

Und wenn keine Federn mitgeliefert wurden: ne Büroklammer, sehr straff 
um den Tastkopf gewickelt, tuts für den Anfang auch.

Wichtig ist nur daß die parasitäre Induktivität der Masseanbindung des 
Tastkopfes niedrig ist. Also möglichst kurz von Masse des zu messenden 
Netzgeräts auf die Massefläche um die Messspitze.

von Thomas (kosmos)


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Entweder bekommst du das mit einen Tiefpassfilter hin oder du nimmst 
einen Kapazitätsvervielfacher was aber die Regelung langsamer machen 
wird.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/dc/Cap-mult-q.svg/1280px-Cap-mult-q.svg.png

es gibt ein Video im eevblog da wird genau diese Schaltung so einen 
Schaltnetzteil hinterhergeschaltet und die Linie ist danach wie gemalt.

von Michael M. (michaelm)


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Thomas O. schrieb:
> oder du nimmst
> einen Kapazitätsvervielfacher was aber die Regelung langsamer machen
> wird.

Ist das tatsächlich so? Die Regelung des SNTs merkt doch davon (im 
eigentlichen Sinne) nichts, nur von der Belastung des Ausgangs.
Nach dem Kap-Vervielfacher wird es wohl einen Einfluß geben... ;-)

Viel wesentlicher ist wohl der zusätzliche Spannungsabfall durch den 
K.V. Der sollte hier sehr gut dimensioniert (auf die Stör-F.) sein.

von g457 (Gast)


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> Entweder [..]

..oder er hat den selben Anfängerfehler [0] gemacht wie der Dave vor ner 
Weile.

HTH

[0] https://www.youtube.com/watch?v=gpwkiJC5hfU

von Manfred (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Gibt es irgendeine Möglichkeit diese Störung mit ei
>
> Du hast einen Schaltregler gekauft, weil der bei der Leistung so billig
> war.

Oh weh, das sieht ja aus wie mein China-LED-Netzteil für 2 €uro, wo ich 
die Lampe direkt in den PC-Lautsprechern gehört habe. Da habe ich 
verdammt lange gespielt, das Dingens zur Ruhe zu bekommen. Hätte ich 
nicht zufällig ein Murata Laborsortiment greifbar, hätte ich wohl 
aufgegeben.

Ich liebe meine längsgeregelten Labornetzteile, von denen keines jünger 
35 Jahre ist - und mein Energieversorger mag die auch gerne.

von Tom (Gast)


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, von denen keines jünger 35 Jahre ist - und mein Energieversorger mag 
die auch gerne.


Bist ja ein ganz toller und dennoch entwickelt sich die Zeit weiter und 
für gutes Geld gibt es auch gute Qualität

Deine popligen paar Watt sind deinem Versorger herzlich egal

von Maci M. (maci_mio)


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Habe jetzt eben nochmal mit den neuen Messspitzen nachgmessen und x10 
(inkl. Feder).
Die Ausschläge der Störungen sind nicht mehr so stark aber trotzdem noch 
vorhanden. Ich deneke auch wie oben schon erwähnt, dass die Qualität des 
"China-Böller-Labornetzteil" einfach dem Preis entspricht.

Im Anhang nochmal die Bilder von den neuen Aufnahmen
Bild1: Wieder 50us
Bild2: Wieder 1us

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Maci M. schrieb:
> Habe jetzt eben nochmal mit den neuen Messspitzen nachgmessen und
> x10 (inkl. Feder).
> Die Ausschläge der Störungen sind nicht mehr so stark aber trotzdem noch
> vorhanden. Ich deneke auch wie oben schon erwähnt, dass die Qualität des
> "China-Böller-Labornetzteil" einfach dem Preis entspricht.

Wenn du schon bemerkst, dass deine Art der Messung einen Unterschied 
macht, warum nicht versuchen, die Messung zu optimieren ?

Frage dich, wie Störungen entstehen, eorauf sie eingekoppelt werden, und 
was überhaupt dein Bezugspotential ist. Die Meisten Oszilloskope 
verbinden Abschirmung mit Schutzleiter. Da fliesst auch dann Strom 
drüber, wenn am Abschirmungsende nur ein Impuls anliegt ohne weitere 
galvanische (aber kapazitive) Kopplung.

Überlege warum EMV Messungen auf Schutzleiterplatten gemacht werden. 
Warum es Differenztastköpfe gibt.

Und warum andern sich Störungen, wenn ein Ausgang, in dem die Störungen 
derzeit kapazitiv eingekoppelt werden, deutlich reduzieren wenn man den 
Ausgang ohm"sch belastet.

Richtig gemessen, werden die Störungen noch kleiner. Aber da es ein 
Schaltnetzteil ist, gehen sie nie weg, sie stammen ja aus dem SNT.

Das Wissen, wie man richtig misst, hilft auch, wenn man eigene 
Schaltungen gegen Störungen sicher machen will, EMV betrachtet.

von MiWi (Gast)


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Maci M. schrieb:
> Habe jetzt eben nochmal mit den neuen Messspitzen nachgmessen und x10
> (inkl. Feder).
> Die Ausschläge der Störungen sind nicht mehr so stark aber trotzdem noch
> vorhanden. Ich deneke auch wie oben schon erwähnt, dass die Qualität des
> "China-Böller-Labornetzteil" einfach dem Preis entspricht.
>
> Im Anhang nochmal die Bilder von den neuen Aufnahmen
> Bild1: Wieder 50us
> Bild2: Wieder 1us

und schon wieder keine Bilder vom Messaufbau, keine Anzeige welche DC- 
Spannung gemessen wird, damit ist auhc das 2. Bild für die Katz weil 
keine Relation Störung/DC-Pegel herstllbar ist

Aber egal, auch so eine Versorgung ist in 99% aller Fälle vollkommen 
ausreichend weil man auch lokal filtern muß wenn es heikel ist.

Also werd glücklich mit dem Teil und beim nächsten Netzeil weißt Du es 
besser.

von Thomas (kosmos)


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messen hin oder her, probiere mal die Sekundärwicklung eines Trafos in 
Reihe zu legen, das sollt ein ausreichender Filter für so hochfrequentes 
Zeug zu sein.

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