Hi, eben in den Nachrichten: Neuer Cyberangriff auf ein IT-Unternehmen in den USA (Kaseya). Nun sind in Schweden Eisenbahn, Apotheken und Lebensmittel platt ... Da wird doch den Leuten pausenlos eingetrichtert, sie sollen immer die neuesten Updates durchführen, das schütze vor Angriffen. Und nun kommt der Angriff mit einem Update. Was muss noch passieren, damit man endlich begreift, dass die globale Digitalisierung ein Irrweg ohne Beispiel ist? Robert
:
Verschoben durch Moderator
Robert U. schrieb: > Was muss noch passieren, damit man endlich begreift, dass die globale > Digitalisierung ein Irrweg ohne Beispiel ist? Richtig! Es lebe der Speer mit dem Feuersteinkopf und das Lagerfeuer
Robert U. schrieb: > Und nun kommt > der Angriff mit einem Update. Es wurde bestimmt schon mal jemand mit einem Feuerlöscher erschlagen. Daher: Verbietet Feuerlöscher, die sind gefährlich! Robert U. schrieb: > Was muss noch passieren, damit man endlich begreift, dass die globale > Digitalisierung ein Irrweg ohne Beispiel ist? Das kann nur jemand sagen der nicht in Prä-Digitalisierter Zeit gelebt hat und die gewaltigen neuen Möglichkeiten nicht schätzen kann. z.B. in diesem Forum zu posten...
Robert U. schrieb: > Da wird doch den Leuten pausenlos eingetrichtert, sie sollen immer die > neuesten Updates durchführen PS: Den Leuten wird auch eingetrichtert, Backups zu machen, da Updates alleine natürlich bei Weitem kein kompletter Schutz sind. Und wenn man Backups hat, ist Ransomware harmlos. Keine Sicherheitsmaßnahme ist alleine ausreichend, und Sicherheit muss bei allen Tätigkeiten des Betriebs mitgedacht werden, die kann nicht "extern drangeflanscht" werden.
Programmierer schrieb: > Das kann nur jemand sagen der nicht in Prä-Digitalisierter Zeit gelebt > hat und die gewaltigen neuen Möglichkeiten nicht schätzen kann. und eine halbe Stunde in der Schlange in der Bankfiliale angestanden hat um ein paar Überweisungen abzugeben und dann nochmal warten um an der Kasse ein paar DM abzuholen. Ja, früher war alles besser.
Robert U. schrieb: > endlich begreift, dass die globale Digitalisierung ein Irrweg Na ja, wie oft wäre deren Kassensystem ausgefallen, wenn Helden wie du ein eigenes System aufgesetzt und verwaltet hätten ?
Udo S. schrieb: > Richtig! Es lebe der Speer mit dem Feuersteinkopf und das Lagerfeuer Im Prinzip hat er schon Recht. Man muß nicht jedes AKW oder Krankenhaus mit dem Internet verbinden. Zumindest sollten es schon mal für solche Einrichtungen 2 physikalisch völlig getrennte Netzwerke sein.
Andreas B. schrieb: > Im Prinzip hat er schon Recht. Man muß nicht jedes AKW oder Krankenhaus > mit dem Internet verbinden. Zumindest sollten es schon mal für solche > Einrichtungen 2 physikalisch völlig getrennte Netzwerke sein. Ich stimme dir völlig zu dass an vielen Stellen unnötigerweise bei dem Sicherheitskonzepten und der Umsetzung geschlampt wird, aber der TO wollte ja nur pauschal über die böse neue Welt herziehen. Deshalb auch mein erster saskastischer Post.
Andreas B. schrieb: > Im Prinzip hat er schon Recht. Man muß nicht jedes AKW oder Krankenhaus > mit dem Internet verbinden. Zumindest sollten es schon mal für solche > Einrichtungen 2 physikalisch völlig getrennte Netzwerke sein. Der Traum eines jeden Systemadministrators. "In a perfect world, nobody would be able to do anything." Das hört sich ja erst einmal alles schön und sinnvoll an. Aber wenn dann plötzlich auf vielen Arbeitsplätzen zwei Geräte stehen, für Wartung wieder die Trupps aus dem Ausland persönlich anrücken müssen, jeder Mitarbeiter am Tag eine halbe Stunde Mehraufwand hat, Fehler beim manuellen Übertragen zwischen den Welten passieren, der administrative Aufwand deutlich größer wird etc. - dann sind ein paar Tage Downtime in einer Klinik von sehr vielen alle zehn Jahre plötzlich gar nicht mehr so schlimm.
Robert U. schrieb: > Was muss noch passieren, damit man endlich begreift, dass die globale > Digitalisierung ein Irrweg ohne Beispiel ist? Kein Irrweg, sondern der einzig richtige Weg, um künftig viele Todesopfer durch Kriege zu vermeiden. Keine (Atom)Bomben, Raketen, Bodentruppen, heimtückische Anschläge usw. Sondern man sorgt dafür, dass der gegnerische Staat im Chaos versinkt. Ein Mausklick genügt.
Jan H. schrieb: > Aber wenn dann > plötzlich auf vielen Arbeitsplätzen zwei Geräte stehen, Warum muß jeder Arbeitsplatz die Möglichkeit haben, auf kritische Infrastruktur zuzugreifen? Ebenso auf das Internet? Jan H. schrieb: > Fehler beim > manuellen Übertragen zwischen den Welten passieren Genau das sollte man eben nicht tun! Und wenn, sind das immer Ausnahmen.
Programmierer schrieb: > Und wenn man Backups hat, ist Ransomware harmlos. Irrtum: Mittlerweile verschlüsselt die Ransomware nicht nur die Platten, sondern kopiert auch vorher die firmeninternen Daten des Unternehmens. Zahlt das Unternehmen nicht, weil die Backups zurückgespielt werden können, werden die kopierten Firmendaten im Darknet veröffentlicht bzw. verscherbelt.
:
Bearbeitet durch Moderator
Gab es da nicht mal den Spruch "Nur ein isoliertes System ist ein sicheres System"? Warum muß Vernetzung immer heißen, mit dem Internet verbunden? Als ob man nicht lokale Unternehmensnetze in diesen relevanten Bereichen betreiben könnte. Ich bin alt genug, um die Zeit vor der Digitalisierung zu kennen. Für eine Überweisung hat man nicht in der Bank angestanden, dafür gab es einen Briefkasten. Nicht alles wird durch die Digitalisierung einfacher. Sicherheit und Datenschutz fallen oft hinten runter. Zudem waren die "analogen" Lösungen oft pragmatisch und mit Augenmaß, die digitalen Gegenstücke lassen das oft vermissen, bei bisweilen zweifelhaftem Zusatznutzen. Und ich sehe diese Dinge nicht etwa deswegen kritisch, weil ich ein Luddit oder Maschinenstürmer wäre, sondern weil ich in der Branche arbeite und das Elend oft genug auch von innen sehe. Die Softwarequalität hat abgenommen im Vergleich zu den "alten Zeiten"; man hat gar keine Zeit, unüberschaubar komplexe Systeme vor Auslieferung vollständig zu testen; um Entwicklungszeit zu sparen, werden Bibliotheken verwendet, deren Sicherheitslücken man zwangsläufig mit importiert; vielen kommerziellen Entwicklern sind neue Funktionen - oft nur kosmetisch - lieber als die Behebung alter Fehler, und über längere Zeit konstante APIs kennt man wohl nur noch in ganz speziellen Branchen. Das alles zusammen trägt den Keim des Niedergangs in sich, fast wie die Blasen am Finanzmarkt. Software ist in weiten Teilen inflationär geworden. Online ist ein Muß, Kundendaten will man sowieso, und Updates werden einem als unbedingte Notwendigkeit und Heilmittel allen Übels verkauft, dabei sind sie in Wirklichkeit Flickwerk und Folge schlampiger Arbeitsmethoden und prinzipiell falscher Ansätze. Nicht viele in der Industrie stören sich dran, denn diese Mechanismen bedeuten Produkte kurzer Lebensdauer, ständig was zu tun, und Profit. Aber von einer neutralen Perspektive betrachtet, erhärtet sich der Verdacht, daß vieles davon ein Fehler ist, der uns mit jedem vergleichbaren Zwischenfall Stück für Stück auf die Füße fällt.
:
Bearbeitet durch User
Programmierer schrieb: > Und wenn man Backups hat, ist Ransomware harmlos. Komplettrestore der Server und danach Neuinstallation der Clients ist etwas, was verdammt lang dauern kann.
:
Bearbeitet durch User
Andreas B. schrieb: > Warum muß jeder Arbeitsplatz die Möglichkeit haben, auf kritische > Infrastruktur zuzugreifen? Ebenso auf das Internet? Die Gauner adressieren heute Ziele, bei denen potentiell sehr viel zu holen ist, und arbeiten sich dort tief hinein. Erst Analyse, wo der Schaden maximal ist. Also nicht einfach beim ersten PC losschlagen, sondern den nur als Ausgangsstation nutzen.
Sebastian E. schrieb: > .... und alles muss natürlich auf die Smartphons der hypermobilen Digitaldeppen angepasst sein.
Sebastian E. schrieb: > "Nur ein isoliertes System ist ein sicheres System"? ... wenn man die USB-Anschlüsse zuklebt.
Frank M. schrieb: > Programmierer schrieb: >> Und wenn man Backups hat, ist Ransomware harmlos. > > Irrtum: Mittlerweile verschlüsselt die Ransomware nicht nur die Platten, > sondern kopiert auch vorher die firmeninternen Daten des Unternehmens. > > Zahlt das Unternehmen nicht, weil die Backups zurückgespielt werden > können, werden die kopierten Firmendaten im Darknet veröffentlicht bzw. > verscherbelt. Wieso sollte das nicht sowieso passieren? Weil die Ransomware-Betreiber ehrliche Leute sind?
Reinhard S. schrieb: > Wieso sollte das nicht sowieso passieren? Weil die Ransomware-Betreiber > ehrliche Leute sind? Weil viel Geld süchtig nach noch viel mehr Geld macht. Das geht aber nicht, wenn der nächste Kunde weiss, dass er sowieso nackt dasteht, egal was er macht.
Gustav K. schrieb: > Sondern man sorgt dafür, dass der gegnerische Staat im Chaos versinkt. > Ein Mausklick genügt. Das sollte man aber nur machen, wenn der eigene Staat die Digitalisierung verschlafen hat. Also noch mit Aktenordner, Fax und Bargeld arbeitet, statt mit Cloud, Mail und Handyzahlung. Hmm. Da fällt mir doch ein Staat ein, dem solche Rückständigkeit dauernd vorgehalten wird. Ist das in Wahrheit eine weise vorausschauende Strategie?
Richard H. schrieb: > und alles muss natürlich auf die Smartphons der hypermobilen > Digitaldeppen angepasst sein. ... weil die Chose ja überhaupt nichts mit deinen geliebten Hassobjekten zu tun hat.
Robert U. schrieb: > Was muss noch passieren, damit man endlich begreift, dass die globale > Digitalisierung ein Irrweg ohne Beispiel ist? Womit würdest du diesen Rant schreiben, wäre es nicht so? Und wer würde es lesen?
Andreas B. schrieb: > Jan H. schrieb: > >> Aber wenn dann >> plötzlich auf vielen Arbeitsplätzen zwei Geräte stehen, > > Warum muß jeder Arbeitsplatz die Möglichkeit haben, auf kritische > Infrastruktur zuzugreifen? Ebenso auf das Internet? Habe ich nie behauptet. Schlecht gelesen oder versuchte Diskussionszerstörung. > Jan H. schrieb: > >> Fehler beim >> manuellen Übertragen zwischen den Welten passieren > > Genau das sollte man eben nicht tun! Und wenn, sind das immer Ausnahmen. Beispiel Krankenhaus: Befunderstellung aus Daten medizinischer Geräte, Speicherung in der digitalen Krankenakte, Weiterleitung an einen externen Arzt. Sicher kein Ausnahmefall. Wartung von Geräten durch externes Personal. Keine Ausnahme. Nutzung digitaler Nachschlagewerke im Internet zur Befundung. Kein Ausnahmefall. Usw. Ich kenne das eher aus der Produktion. Da wird die Trennung auch oft gemacht aber immer stärker aufgeweicht. Die Integration zur Außenwelt hat einfach zu viele Vorteile.
Vielleicht führt die aktuell hochblubbernde Problematik zu innigerer Wahrnehmung der Sicherheitsthematik auch bei jenen, die Dollars statt Bits in den Augen tragen. Bisher war Sicherheit allzu oft nur ein Kostenfaktor ohne erkennbarem Nutzen, materiell und personell. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Zeitlich passend zum aktuellen Desaster kam vor ein paar Tagen die frohe Botschaft, die Schweiz wolle ihre staatlichen Daten bei Alibaba in China deponieren, neben den üblichen Verdächtigen in den USA. Vermutlich redundant, also jeder kriegt eine Kopie. Eine recht rasante Entwicklung, vom einstmals vielbeschworenen strengen Schweizer Bankgeheimnis zu Open Data. Eigentlich fehlt in der Sache nur noch, dass jemand wie REvil die ergaunerten Mäuse in Cloud-Store anlegt, in den dann die nächste Generation von Kundschaft ihre Daten ganz freiwillig reinstellt.
:
Bearbeitet durch User
(prx) A. K. schrieb: > Reinhard S. schrieb: >> Wieso sollte das nicht sowieso passieren? Weil die Ransomware-Betreiber >> ehrliche Leute sind? > > Weil viel Geld süchtig nach noch viel mehr Geld macht. Das geht aber > nicht, wenn der nächste Kunde weiss, dass er sowieso nackt dasteht, egal > was er macht. Hier der O-Ton aus einer (generischen) Erpressermail:
1 | P.S. You are not my single victim. so, I guarantee you that I will not disturb you again after payment! |
2 | This is the word of honor hacker |
Richard H. schrieb: > und alles muss natürlich auf die Smartphons der hypermobilen > Digitaldeppen angepasst sein. ... die dann auch meistens noch aus den oberen Etagen der Geschäftsführung kommen. 'Hach, so ein Kabel am Computer ist ja lästig' - 'Warum komme ich mit meinem Laptop nicht ins Internet' - 'Ist das immer so kompliziert, sich ins Firmennetz einzuloggen, das Passwort kann sich ja niemand merken' - 'Da mache ich mir eine Notiz und hänge sie an den Bildschirm' - quer durchs Büro gerufen: 'Hey Lisa, sag mir mal schnell mein Passwort' Alles Sprüche aus meiner Zeit als Admin - und du sollst dann Löcher ins ehemals sichere Firmennetz bohren. Gut, bei mir warens nur Werbeagenturen...
Matthias S. schrieb: > ... > 'Hey Lisa, sag mir mal schnell mein Passwort' > > Alles Sprüche aus meiner Zeit als Admin - und du sollst dann Löcher ins > ehemals sichere Firmennetz bohren. Gut, bei mir warens nur > Werbeagenturen... Mein Ex-Chef hatte ein Passwortbuch, von allen Mitarbeitern, in seiner Schublade liegen. Ein Admin hat da einen Schock bekommen. Klar Chef - mein Passwort lautet xxx - war natürlich nicht mein richtiges. Chef war zufrieden, keinen Stress, keine Diskussion.
... wenn man die USB-Anschlüsse zuklebt. Dafür gibt es usbguard :-) Falls es jemanden interessiert, laut https://www.huntress.com/blog/rapid-response-kaseya-vsa-mass-msp-ransomware-incident sieht es ja so aus, dass jemand einen "vergifteten" Screenshot auf einen Server von Kaseya hochgeladen und den dort versteckten Code via POST auf eine .asp Seite dann zum Ausführen gebracht hat. Wenn der Angreifer Kontrolle über den Update-Server hat, ist es praktisch nur schwer möglich, ein bösartiges Update zu erkennen. Hier muss meiner Meinung nach der Anbieter Maßnahmen ergreifen, um die Integrität der Updates sicherzustellen. Man könnte z.B. den Build auf einem getrennten System signieren und auch Update und Signatur nicht vom gleichen System ausliefern lassen. Das gibt zwar keine absolute Sicherheit, macht es aber dem Angreifer schwerer. Aber es ist halt erst mal mit Aufwand verbunden und wird deswegen wohl nicht gemacht. Und so ist es nur eine Frage der Zeit, wann es an der nächsten Ecke "kracht". Jörg
Rick M. schrieb: > Mein Ex-Chef hatte ein Passwortbuch, von allen Mitarbeitern, in seiner > Schublade liegen. > Ein Admin hat da einen Schock bekommen. Lieber in der Kladde im Schreibtisch als in einem harmlos verschlüsselten Excel auf Google. An Papier vor Ort ist aus Russland schwerer ranzukommen ;-) Für die Mitarbeiter ist das ein Vorteil: Die können sich rausreden, wenn mit ihrem Zugang Schindluder getrieben wurde.
:
Bearbeitet durch User
(prx) A. K. schrieb: > Rick M. schrieb: >> Mein Ex-Chef hatte ein Passwortbuch, von allen Mitarbeitern, in seiner >> Schublade liegen. >> Ein Admin hat da einen Schock bekommen. > > Lieber in der Kladde im Schreibtisch als in einem harmlos > verschlüsselten Excel auf Google. An Papier vor Ort ist aus Russland > schwerer ranzukommen ;-) > > Für die Mitarbeiter ist das ein Vorteil: Die können sich rausreden, wenn > mit ihrem Zugang Schindluder getrieben wurde. Richtig. Passwortbücher sind - außer bei Militär und Geheimdiensten - genauso ungefährlich wie offene USB-Ports. Die Art von Angriff, um die es hier geht, kommt nie von innen, sondern immer aus der Ferne. Ein solcher Erpresser wäre ja auch verrückt - und nicht lange im Geschäft - wenn er irgendeine physische Beziehung zu seinem Zielobjekt hätte. Zwar kann ich es durch keine Statistik beweisen, aber es ist eigentlich davon auszugehen, daß durch vergessene Passwörter regelmäßig erheblicher wirtschaftlicher Schaden entsteht; es redet bloß keiner drüber. Man kann ein Passwortbuch ja auch in den Tresor legen, als Unternehmen.
Robert U. schrieb: > eben in den Nachrichten... Obwohl Experten von der umfangreichsten sogenannten Ransomware-Attacke überhaupt reden, am gleichen Tag abends (Tagesthemen) schon kein Wort mehr davon. Zig tausend betroffene System in 17 Ländern - nicht wirklich wichtig. Da lassen also Kunden ihre (Kassen)Systeme von IT-Dienstleistern fernwarten, die alle die gleiche Software aus den USA benutzen. Wenn man also "ganz oben" einen Dominostein zu Fall bekommt, dann rasselt es in Windeseile einmal rund um die ganze Welt. Sehr intelligent! Schon bei dem Wort "Fernwartung" rollen sich mir die Fußnägel auf. Wie man weiter lesen kann, zahlt man einfach. Die Zahlungen übernehmen am Ende die Versicherungen. Also alles im Lot und das Ganze kann so weiter gehen. (prx) A. K. schrieb: > An Papier vor Ort ist aus Russland schwerer ranzukommen ;-) Stimmt. Ebenso konnte man die gute alte Ladenkasse (nur echt mit der Kurbel) nicht aus der Ferne platt machen, so dass man seinen Laden schließen musste. Selbst ohne Strom funktionierte das Teil noch. Hochgelobt sei hier die Kurbel. Aber nein, so was wollten wir heute nicht mehr. Wir wollen die volle Abhängigkeit und das volle Risiko, und das immer und überall.
Gustav K. schrieb: > Da lassen also Kunden ihre (Kassen)Systeme von IT-Dienstleistern > fernwarten, die alle die gleiche Software aus den USA benutzen. Wenn man > also "ganz oben" einen Dominostein zu Fall bekommt, dann rasselt es in > Windeseile einmal rund um die ganze Welt. Sehr intelligent! Schon bei > dem Wort "Fernwartung" rollen sich mir die Fußnägel auf. Ist aber Gang und Gäbe und auch sicher, wenn man weiss, was man tut. Unsere Kunden in der chem. Industrie würden sich bedanken, wenn wir wegen jedes Runterfahrens einer Anlage persönlich antanzen müssten, um die Durchflussmesser neu zu kalibrieren. Da sind dann auch mehrere Sicherheitsstufen eingebaut (bspw. ein sehr enges Zeitfenster von wenigen Sekunden, das manuell(!) an unseren Geräten freigegeben werden muss). Und da nur wir und der Techniker vor Ort wissen, wann wir per Telefon "Go!" sagen und wir den Schlüssel/Hash bidirektional nach der Übertragung per Telefon durchgeben, ist das schon sehr sicher. > Aber nein, so was wollten wir heute nicht mehr. Wir wollen die volle > Abhängigkeit und das volle Risiko, und das immer und überall. Ja. Vor allem wollten wir endlich von den Bäumen runter - dass da Raubtiere lauern können, wussten wir :-}
:
Bearbeitet durch Moderator
Chris D. schrieb: > ... wenn man weiss, was man tut. Das ist das übliche Totschlagargument, das man bei Kritik hört. Wenn ich so um mich herum schaue, weiß niemand so genau, was er da tut. Am Ende schaltet man die Firewall ab und es tut wieder. Und man wird von seinem Umfeld als Medizinmann gefeiert und auf den Sockel gestellt. > Vor allem wollten wir endlich von den Bäumen runter - dass da > Raubtiere lauern können, wussten wir :-} Wir gingen aber eher von kleinen Mietzekätzchen aus, die einem ab und zu mal eine tote Maus vor die Füße legen. Sicher ging man nicht davon aus, dass man mal mit einem Mausklick ganze Nationen ausknipsen kann. Momentan füllen sich ja nur ein paar Vollprofis die Taschen mit Bitcoins. In Zeiten der Globalisierung muss man vorne mit dabei sein. Und wenn die vorderen Kühe aufs Eis gehen, dann geht man selbstverständlich mit. Sollten die Kühe im Eis einrechen, ruft man wieder nach dem braven Bürger, denn der ist dann mal wieder mit zahlen dran.
Gustav K. schrieb: > Am Ende schaltet man die Firewall ab und es tut wieder. Microsoft scheint Firewalls und kontrolliertes Networking als natürlichen Gegner zu betrachten, denn es zu vernichten gilt. Besonders nett ist der Betrieb einer Firewall, wenn man wie gerade en vogue auf Microsoft 365 in die Cloud geht. Da heisst es öffnen und öffnen und ... Es reicht aber auch schon, wenn man sich auf dem Handy ansieht, was Microsoft-Apps alles an Verbindungen nach Hause betreiben. Da kommen bei einer harmlosen App 10-20 laufende Verbindungen zustande. Aber was solls. Wenn eine Supply Chain Attack über Microsoft ins Haus schneit, ist sowieso alles zu spät. Dann klettern wir wieder zurück auf die Bäume.
:
Bearbeitet durch User
Die Geräte sind so komplex geworden, 99 Prozent der Anwender wissen nicht wie die Smartphone oder sonstigen Geräte (wirklich) funktionieren. Letztlich (denke ich) ist das auch das Ziel, macht die Leute davon abhängig, später zahlen sie alles um es zu behalten und zu benutzen.
Andre M. schrieb: > 99 Prozent der Anwender wissen > nicht wie die Smartphone oder sonstigen Geräte (wirklich) funktionieren. 99% der Anwender wussten auch nicht, wie deren unsmarte Vorgänger funktionierten. Und auch beim simplen elektrischen Telefon, dem mit Kabel und Kohle, darf man getrost davon ausgehen, dass es weitaus mehr nutzten, als deren Technik kannten. Obwohl unendlich viel simpler. Und was besagt das? Nichts. Wenn es das Ziel sein sollte, dass jeder Mensch in einigem Detail über Wesen, Technik und Prinzipien der Dinge seines täglichen Umgangs Bescheid weiss, die er zu deren Anwendung aber nicht zu wissen braucht, dann haben wir dieses Ziel schon vor abertausend Jahren mit der Arbeitsteilung aus den Augen verloren. Andersrum ausgedrückt: Wenn nur jene Leute technische Geräte nutzen dürfen, die recht genau über deren Aufbau und Funktionsweise Bescheid wissen, dann werden einige schon am Bleistift scheitern, weil nicht aus Blei sondern mit Graphit.
:
Bearbeitet durch User
Johannes S. schrieb: > und eine halbe Stunde in der Schlange in der Bankfiliale angestanden hat > um ein paar Überweisungen abzugeben und dann nochmal warten um an der > Kasse ein paar DM abzuholen. Ja, früher war alles besser. Opa musste sich noch beeilen um den Wochenlohn, ausgezahlt in bar, in ein Brot beim Bäcker tauschen zu können bevor der Wochenlohn nicht mehr reichte! Heute hat man noch die Chance das gleich online zu ordern bevor es zu teuer wird, WENN das Netz nicht gerade ausfällt oder der Rechner in einen Updatewahnsinn versinkt.
:
Bearbeitet durch User
Joachim B. schrieb: > Opa musste sich noch beeilen um den Wochenlohn, ausgezahlt in bar, in > ein Brot beim Bäcker tauschen zu können bevor der Wochenlohn nicht mehr > reichte! Die Ehefrau von so manchem Opa musste sich beeilen, das Geld für das Brot rechtzeitig zu beschlagnahmen, bevor der Wochenlohn in einer anderen Art von Laden umgesetzt wurde.
Das Hauptproblem ist dass die Anwender eine fix-und-fertig Lösung brauchen. Fernwartung ist aus deren Sich toll, Sie müssen sich um nichts kümmern. Dass Sie dadurch sehr angreifbar sind, liegt ausserhalb des Horizonts. Wie of habe ich gehört: "dass muss einfach funktionieren", "Wieso, funktioniert doch" usw....
Man kann nur hoffen, das gerade diese Geiselnahme dazu führt, das Schweden nochmal seine Geldpolitik überdenkt, Bargeld komplett abzuschaffen. Wenn du nicht mal mehr in der Lage bist, was zu futtern zu kaufen, wandelt sich ein Wohlfahrtsstaat schnell in einen Notfallstaat.
Robert U. schrieb: > Was muss noch passieren, damit man endlich begreift, dass die globale > Digitalisierung ein Irrweg ohne Beispiel ist? Ich denke, die Schiene die viele gelegt haben für Digitalisierung und damit auch Datenverluste und Hackerangriffe entstehen, diese Schiene ist ohne Entgleisung nicht mehr zu verlassen... "Sie stolpern auf einer Straße dahin, die sie selbst gepflastert haben" - Indianerspruch...
Gustav K. schrieb: > Kein Irrweg, sondern der einzig richtige Weg, um künftig viele > Todesopfer durch Kriege zu vermeiden. Keine (Atom)Bomben, Raketen, > Bodentruppen, heimtückische Anschläge usw. > > Sondern man sorgt dafür, dass der gegnerische Staat im Chaos versinkt. > Ein Mausklick genügt. Und so Mausklicks können auch falsche Überwachungsbilder aktivieren auf Bildschirmen - die Raketen fliegen nun - oder 99 Luftballons...
Udo S. schrieb: > Robert U. schrieb: >> Was muss noch passieren, damit man endlich begreift, dass die globale >> Digitalisierung ein Irrweg ohne Beispiel ist? > > Richtig! Es lebe der Speer mit dem Feuersteinkopf und das Lagerfeuer Es geht nicht um die Steinschleudern, sondern den Irrweg, alles zu vernetzen und aus Kostengründen zu zentralisieren. Würde man lokale Server ohne Clouds mit wechselnden (LANGSAMEM) update fahren, die eben etwas brauchen um sich zu synchen, dann gäbe es das Problem nicht. Ausserdem kann man updates auch erst einmal auf einem Server einspielen und testen. Aber die IT bügelt ja rücksichtslos und bequem alles automatisch drüber. Und einige Firmen sollten sich vlt. auch von der Nutzung des Spielzeugwindows verabschieden, mit all seinen vielen Multiblödiafunktionen, die wöchentliche Aktualisierungen nach sich ziehen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.