Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auswahl Oszilloskop


von Schnipp (Gast)


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Hi, was ist besser - ein Oszilloskop im Kastenformat mit eingebauten 
Bildschirm oder eins mit USB-Anschluss für Computer? Mit 
Kastenoszilloskopen wäre man mobiler und braucht kein anderen Computer, 
die mit USB sind die dann vielleicht genauer, weil sie einen guten PC 
angeschlossen haben?

von H. H. (Gast)


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Schnipp schrieb:
> die mit USB sind die dann vielleicht genauer,

Nö.


> weil sie einen guten PC
> angeschlossen haben?

Man kann das Menü anders gestalten, hat ja mehr Platz.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Schnipp schrieb:
> die mit USB sind die dann vielleicht genauer, weil sie einen guten PC
> angeschlossen haben?

Nein, das hat nichts miteinander zu tun.

Je nachdem, wie die Anbindung über USB erfolgt, fängt man sich aber eine 
schöne Masseschleife oder Störsignale aus dem PC ein.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Was ist besser? Ein VW Polo oder ein LKW?

Was möchtest Du machen? Brauchst Du eher ein mobiles Oszilloskop für 
unterwegs? Oder eher eins für das Labor, wo ein angeschlossener PC Sinn 
macht (z.B. um Meßreihen abzuspeichern)?

Soll es ein analoges sein, oder ein digitales?

Und vor allem: was möchtest Du messen. Reichen 10MHz Bandbreite oder 
sollen es 100MHz sein?

Du siehst, das hängt von vielen Faktoren ab. Und Du kannst €50 ausgeben 
für ein kleines USB-Oszi oder das 100-fache.

Da Du offensichtlich Einsteiger bist, würde ich Dir ein preiswertes 
Modell empfehlen, evtl. gebraucht, und damit Erfahrungen zu sammeln. 
Später weißt Du dann genauer was Du brauchst.

Schnipp schrieb:
> die mit USB sind die dann vielleicht genauer, weil sie einen guten PC
> angeschlossen haben?

Die Genauigkeit hat mit an PC angeschlossen oder nicht überhaupt nichts 
zu tun.

von qq (Gast)


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Hängt in erster Linie davon ab, wie groß dein Budget ist.

Mohandes H. schrieb:
> Dir ein preiswertes Modell empfehlen, evtl. gebraucht,

Aber bitte kein hoffnungslos überteuertes 30 Jahre altes von ebay mit 
Röhre. Sowas wird hier immer wieder vorgeschlagen, wenn von analogen 
oszis geschrieben wird.

Da brauchbare stand-alone DSOs zwischen 360-500 Euro beginnen 
(Rigol/Siglent)...

Mohandes H. schrieb:
> damit Erfahrungen zu sammeln.

Die Bedienung eines oszis ist keine Wissenschaft. Ein kleines online 
tutorial reicht da.

Mohandes H. schrieb:
> Später weißt Du dann genauer was Du brauchst.

Das ist natürlich ein Punkt. Was möchtest du mit deinem Oszi machen? 
>10GBASE-T Signale untersuchen, oder etwas mit uC basteln.

Ansonsten: Es gibt hier mittlerweile 1000 Freds und Wiki-Artikel, die 
sich mit deiner Frage beschäftigen! Schaue dir diese mal an. Wenn du 
dann noch Fragen hast...

von Trollerkenner vom Feinsten (Gast)


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Schnipp schrieb:
> Hi, was ist besser

Klingt der Nick schon nach Troll….ist der Thread bestimmt nicht so doll🤡

Kastenoszilloskop, nicht zu verwechseln mit Kastenbrot.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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qq schrieb:
> Die Bedienung eines oszis ist keine Wissenschaft. Ein kleines online
> tutorial reicht da.

Nein, ist keine Raketentechnik. Trotzdem sind die elementaren Grundlagen 
mit einem einfachen Oszi besser zu erlernen.

Ich habe schon Leute erlebt, die waren ganz stolz auf ihr €2.000-Oszi 
aber das Gerät zu triggern war eher Zufall. Besser ein einfaches Gerät 
mit dem man gut zurecht kommt als ein Supergerät was man nicht bedienen 
kann.

von 2aggressive (Gast)


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SCNR
Trollerkenner vom Feinsten schrieb:
> Kastenoszilloskop, nicht zu verwechseln mit Kastenbrot.
Oszilloskopkasten! Das Wort heisst Oszilloskopkasten!

Homer Simpson "Nukular. Das Wort heißt nukular."
https://www.youtube.com/watch?v=ii2WyLkKpcg
/SCNR


Falls_ der TO kein Troll, sondern ein unwissender Fragesteller sein 
sollte:
Mohandes H. schrieb:
> Besser ein einfaches Gerät
> mit dem man gut zurecht kommt als ein Supergerät was man nicht bedienen
> kann.
Dritte Möglichkeit: ein Gerät welches praktisch unbedienbar/unbenutzbar 
ist. Entweder von Hause aus, oder bedingt durch sogenannte "updates" von 
dritter Seite.
Bei reinen PC-scopes mit "nur Windows-funktionalität", nach dem nächsten 
Windows-update (bin allerdings weder Windowsnutzer noch -basher, und ist 
mir egal was andere machen) rennt das Teil Softwareseitig womöglich 
nicht mehr?


Meine Meinung: Zum "Einstieg" für "Anfänger" sind "Standalones" aka 
"Oszilloskopkasten" der bedenkenlosere Anfang. Solche sind ohne 
Einschränkungen auch später als "Zweitscope" immernoch zu gebrauchen, 
oder wiederverkaufbar.

HTH

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Ich finde eines mit "Kasten" ist doch die bessere Wahl. Wenn es mobil 
sein soll, schleppt man mit USB-Oszilloskop und Laptop schon zwei Geräte 
herum und ein neumodisches DSO mit Display, also ohne lange Bildröhre 
ist weder groß noch schwer und auch nicht dick, sondern im Vergleich zu 
"früher" eher lächerlich in den Ausmaßen und im Gewicht. Also nimm 
lieber eins mit Kasten, denn früher beim Fenseher war es auch immer gut, 
wenn drumherum noch ein Kasten war, dann war es der Fernsehkasten. Schön 
am Fernsehkasten waren immer die Varianten mit faltbaren Türen in 
Schleiflack oder mit schiebbarer Tür, die sich magisch in der Ecke 
aufrollte... Die andere Variante war die Musiktruhe mit Fernseher. Gibts 
beim DSO so nicht mehr. Tropenholzeinfassung kann man nicht 
mitbestellen.

mfG

: Bearbeitet durch User
von nachbrenner (Gast)


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Christian S. schrieb:
> USB-Oszilloskop und Laptop

...und galvanische Trennung für USB (wie das heißt,
weiß ich grade nicht - ist aber zu empfehlen).

von 2aggressive (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Schön am Fernsehkasten waren immer die Varianten mit faltbaren Türen in
> Schleiflack oder mit schiebbarer Tür, die sich magisch in der Ecke
> aufrollte... Die andere Variante war die Musiktruhe mit Fernseher
Gut getopptes Stichwort, mobilerweise, auch im Wald, kommen wir nun vom 
Oszilloskopkasten zur Oszilloskoptruhe; diese beinhaltet eine zusätlich 
zum Oszilloskopkasten eine handelsübliche bleischwere USV. Empfehlen 
werde ich das allerdings nicht, weil das Scope dann nicht mehr 
"automatisch" geerdet wäre, in Folge dessen Buchsen und dessen 
Bedienelemente/Bildschirm berührungsproblematisch gefährliche Spannungen 
führen könnten.

Mobil (im Wald) wäre dann die Kombination eines vernünftig isoliertem 
USB-scopes (gibts sowas überhaupt bezahlbar?) plus Laptop womöglich die 
bessere Lösung.


tl;dr
Wir unterliegen sicherlich einem Troll :D

von Mani W. (e-doc)


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2aggressive schrieb:
> in Folge dessen Buchsen und dessen
> Bedienelemente/Bildschirm berührungsproblematisch gefährliche Spannungen
> führen könnten.
>
> Mobil (im Wald)

Mitten im Wald rechnest Du mit gefährlichen Spannungen?

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Mani W. schrieb:
> Mitten im Wald rechnest Du mit gefährlichen Spannungen?

Wenn die Masseklemme des Oszilloskops an einem "heißen" Potential eines 
Weidezaungeräts angeschlossen wird, dann kann das schon ordentlch 
reinhauen. Dieser Fall könnte auch dann eintreten, wenn die Masseklemme 
am vermeintlich sicheren Masseanschluss hinge, aber der Erdungsstab 
nicht angeschlossen wäre und der Weidezaun einen Masseschluss hätte.

Solch ein Szenatio wäre dann realistisch, wenn solch ein Gerät im Labor 
einwanfrei funktioniert, aber nicht im Feld bzw. im Wald.

Ja, auch am Waldrand werden elektrische Weidezäune eingesetzt.

: Bearbeitet durch User
von Schnipp (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Je nachdem, wie die Anbindung über USB erfolgt, fängt man sich aber eine
> schöne Masseschleife

Kann man das mit USB-Trenngerät unterbinden? Ich dachte, dass das USB 
potentialfrei über Optokoppler entkoppelt ist.

Christian S. schrieb:
> Ich finde eines mit "Kasten" ist doch die bessere Wahl. Wenn es mobil
> sein soll, schleppt man mit USB-Oszilloskop und Laptop schon zwei Geräte
> herum und ein neumodisches DSO mit Display, also ohne lange Bildröhre
> ist weder groß noch schwer und auch nicht dick,

Also ist ein Ozsilloskop im Kastenformat mit eingebautem Bildschirm für 
mich besser. Ich dachte immer, dass die dann mit USB genauer sind, weil 
über den Computer alles gemacht wird und der je nach Modell sehr 
leistungsfähig sein kann.

Mit den Windows-Treibern, die es vielleicht bei der übernächsten Version 
nicht mehr gibt, ist auch ein Gegenargument für mich gegen das USB-Gerät 
mit Laptop.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Schnipp schrieb:
> Ich dachte immer, dass die dann mit USB genauer sind, weil
> über den Computer alles gemacht wird und der je nach Modell sehr
> leistungsfähig sein kann.

Das wurde schon beantwortet, und ich bin der gleichen Meinung:

Andreas S. schrieb:
> Nein, das hat nichts miteinander zu tun.

Die Genauigkeit wird im Wesentlichen bestimmt durch durch die analogen 
Eingangsstufen und den AD-Wandler. Und diese Teile sind nicht im PC. 
Der PC sorgt "nur" für Darstellung und Bedienung.

: Bearbeitet durch User
von jo (Gast)


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Jedes Oszilloskop ist besser als keines.

Ich würde mir jedenfalls nicht für viele 100 € ein „schmuckes Spielzeug“ 
holen, statt dessen etwas Handfestes. Eins dieser Teile, die schon vor 
Jahrzehnten ihren Dienst in den Laboren und Pfüffeldern dieser Welt 
klaglos ihren Dienst erwidern haben. Für mich müsste da Tektronix, hp 
oder auch Philips auf der Frontplatte stehen - was aber nicht heißen 
soll, dass die anderen Marken nichts taugen. So was würde ich jedenfalls 
nie behaupten, dann dafür kenne ich diese nicht gut genug.

Ich hatte jahrelang ein PM3217 auf dem Labortisch, 2x50MHz, 2 Zeitbasen 
- und das konnte mehr, als ich je gebraucht hatte.

Voll analog, nix digital, richtige Dreh-/Druck-Schalter, die man 
„nachschmieren“ kann und/oder auch reinigen.

So ein olles Gerät bekommt man manchmal sogar geschenkt, jedenfalls aber 
für billiges Geld.

Kuck dich z.B. hier mal um: 
https://www.mikrocontroller.net/forum/markt?filter=oszilloskop

von Stefan F. (Gast)


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Auf jeden Fall würde ich kein Gerät haben wollen, das ausschließlich 
über spezielle PC Software bedienbar ist.

Was ist, wenn mein nächster Rechner ein Mac wird? Oder ich werde arm und 
es wird ein Chromebook? Oder die nächste Windows Version kann das alte 
Programm nicht mehr ausführen für die es auch kein Update gibt (das 
ist mir schon oft passiert).

Zweitens finde ich ein eigenständiges Gerät erheblich komfortabler, weil 
es sinnvoll angeordnete haptische Knöpfe hat und ein eigenes Display. 
Mein Laptop steht meist daneben und zeigt des Schaltplan oder den 
Debugger.

Wenn ich mal das Oszilloskop-Bild auf den Laptop übertragen will (was 
echt selten vorkommt), dann kann ich das immer noch via USB Stick 
machen. Manche haben einen USB oder Ethernet Anschluss dafür (meins 
nicht). Und wenn mein Oszilloskop nichts davon hätte, würde ich einfach 
vom Bildschirm ab fotografieren. Why not?

Was deine Vermutung angeht, dass USB Geräte genauer sind: Kann man nicht 
so pauschal sagen. Die teuersten Komponenten sind der ADC, der 
Sample-Speicher und eventuell die Triggereinheit. Geräte in meiner 
Preisklasse haben 8 Bit (also Messwerte im Bereich -128 bis +127), egal 
ob mit oder ohne PC. Von Genauigkeit kann da kaum die Rede sein, das 
sind so oder so Schätzeisen. Aber auch nicht schlechter, als 10x teure 
analoge Geräte aus den 90er Jahren.

Sample Speicher will man immer möglichst viel haben, denn dann kann man 
weiter nach links und rechts scrollen. Meins hast nur für 2 
Bildschirmseiten Speicher, ich kann also eine halbe Seite nach weiter 
nach links und eine halbe Seite weiter nach rechts scrollen. Nicht 
selten wünsche ich, es ginge mehr.

Zu den Triggern findet man oft keine klaren Angaben. Bei USB Geräten 
gibt es häufig überhaupt keine Hardwarelösung, da muss dann das analoge 
Signal digitalisiert werden, per USB an den PC gesendet werden und der 
überwacht den Datenstrom und startet die Messung ggf. Aufgrund der 
begrenzen Bandbreite des USB Anschlusses verpasst man häufig den 
gewünschten Moment. Da würde ich dir dringend empfehlen, Testberichte zu 
lesen, damit du nicht bitter enttäuscht wirst.

Zur Masseschleife und dem Risiko von Fremdspannung auf Masse wurde schon 
was gesagt, dem stimme ich zu.

Schnipp schrieb:
> Kann man das mit USB-Trenngerät unterbinden? Ich dachte, dass das USB
> potentialfrei über Optokoppler entkoppelt ist.

Manchmal. Aber dann reduziert sich die Übertragungsrate auf 12 Mbit und 
das Ding darf maximal 500mA Strom aufnehmen. Diese Isolatoren sind toll, 
wenn sie funktionieren. Leider funktionieren sie eben nicht mit jedem 
Gerät zusammen.

von jo (Gast)


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Vielleicht interessiert das verlinkte PDF ja wen - weil es steht u.A. 
auch was über Scopes drin. Ich meine, schon die Titelseite ist 
sehenswert.

http://grandideastudio.com/wp-content/uploads/tools_of_the_hardware_hacking_trade_slides.pdf

by Joe Grand
Originally presented at the RSA Conference, April 22, 2015.
Revised September 10, 2018.

Zitat:
Many electronic devices contain design flaws that could lead to 
exploitable vulnerabilities. In order to discover such flaws [Anm.: of 
electronic devices], hackers and engineers use a variety of tools. This 
presentation explores the tools commonly used during hardware 
hacking/reverse engineering, including those that monitor/decode 
communications, extract firmware, and identify/connect to debug 
interfaces.

von Christian (Gast)


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qq schrieb:
> Die Bedienung eines oszis ist keine Wissenschaft.

Das nicht.
Aber wissen, wie man richtig misst, schon.

von Joachim B. (jar)


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qq schrieb:
> Die Bedienung eines oszis ist keine Wissenschaft.

absolut wenn die Anleitung Mist ist:
HDMI Einstellen (To Set HDMI)
Softkey-Taste HDMI drücken

nur wenn die "Softkey-Taste" nicht zu finden ist, was dann?

Mein TV meint nur stellen sie das Ausgabe Gerät passend ein, die HDMI 
wird ja erkannt vom TV, ich erwartete nun ein Menü am Oszi, ist aber 
nicht.

Oszi Sprache deutsch, Anleitung "denglish" about wird übersetzt zu 
"etwa"

Kapitel 20 Dienstprogramm/System
Softkey-Taste HDMI drücken (nur wie kommt man dahin?)

: Bearbeitet durch User
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