Hallo liebes Forum! Ich habe einen unbenutzten Lüfteranschluss im BIOS auf eine konstante Geschwindigkeit eingestellt, was zur Folge hat, dass er stabil 6,2 V liefert. Wenn der Lüfteranschluss Strom liefert, sollen auch zwei externe USB-Geräte (eine Maus [max. 100 mA] und eine Webcam [max. 200 mA]) Strom haben. Ansonsten soll dieser automatisch unterbrochen werden, also bei ausgeschaltetem Rechner und im Standby. Ich habe mir überlegt, den beiden Geräten an den entsprechenden USB-Anschlüssen kurze USB-2-Verlängerungskabel vorzuschalten, deren rote Spannungsdrähte von einer kleinen Schaltung unterbrochen sind. Diese soll dafür sorgen, dass Strom fließen kann oder eben nicht, abhängig davon, ob Spannung am Lüfteranschluss anliegt, mit dem die Schaltung ihrerseits dann wieder verbunden ist. Ich habe über die Monate schon mehrere Anläufe für dieses Projekt unternommen, komme mit den online gefundenen Infos aber einfach nicht weiter, weil ich kaum Ahnung von Schaltungen/elektronischen Bauteilen und den ganzen zugehörigen Bezeichnungen habe. Die Bauteile zu besorgen und letztendlich alles zusammenzulöten ist wiederum nicht das Problem. Wenn ich nicht ganz falsch liege, brauche ich einen MOSFET, oder? Aber was sonst noch und wie muss eine komplette Schaltung aussehen? Es wäre sehr nett, wenn mir da jemand helfen könnte. Markus
:
Bearbeitet durch User
Markus A. schrieb: > Ansonsten soll dieser automatisch unterbrochen werden, > also bei ausgeschaltetem Rechner und im Standby. -> Kannst du das nicht einfach für die entsprechenden Geräte selber einstellen? Gerätemanager -> Gerät -> ... -> "Darf Computer aus Standby wecken"=Nein oder so. Und evtl. (das kann aber auch im Bios sein): "USB-Buchse (als Ladegerät-Ersatz) dauerhaft mit Strom Versorgen" auf Nein.
Soweit ich weis werden NICHT alle USB Anschlüsse mit stromversorgt wenn der PC aus ist oder im Standby. Gucke mal was das uefi/Bios hergibt, Um welches Mainboard geht es überhaupt? Windows ? Und nur mal am Rand wenn du USB Geräten den Strom klauen willst die Daten Leitungen aber verbunden bleiben KÖNNTE das zu Problemen führen.
Vielen Dank für eure schnellen Reaktionen. Auf der Kiste läuft macOS, da lässt sich nichts entsprechendes einstellen. Auch im BIOS finde ich keine entsprechenden Optionen. Das Mainboard ist ein Gigabyte H370M D3H. Die USB-Anschlüsse habe ich bei ausgeschaltetem Rechner allesamt durchprobiert. Sie geben alle Strom. DAVID B. schrieb: > Und nur mal am Rand wenn du USB Geräten den Strom klauen willst die > Daten Leitungen aber verbunden bleiben KÖNNTE das zu Problemen führen. Danke für den Hinweis! Das heißt dann wohl, die Schaltung muss etwas umfangreicher werden, um auch noch die Datenleitungen zu unterbrechen, oder?
Markus A. schrieb: > Ich habe einen unbenutzten Lüfteranschluss im BIOS auf eine konstante > Geschwindigkeit eingestellt, was zur Folge hat, dass er stabil 6,2 V > liefert Bist du sicher dass ein keine pulsierende Spannung ist?
Gute Frage … Nein, da bin ich nicht sicher. Ich habe diesbezüglich gerade eine Frage an den Gigabyte Support gesendet. Aber es kann wohl eine Woche dauern, bis die antworten. Gibt es eine Möglichkeit, das selbst schneller herauszufinden? Notfalls müsste ich das im BIOS auf die maximale Drehzahl setzen (was dann 12 V ungepulst entsprechen dürfte). P.S.: Um genau zu sein, handelt es sich bei meinem Mainboard um das „Gigabyte H370M D3H GSM“, aber ich kann meinen letzten Beitrag leider nicht mehr editieren.
:
Bearbeitet durch User
Markus A. schrieb: > Gibt es eine Möglichkeit, das selbst schneller herauszufinden? Mit einem Oszilloskop. Wenn du nur ein Multimeter hast teste ob es geeignet ist: Stelle es auf AC 20 Volt und halte es an eine stabile DC Quelle mit mehr als 3 Volt. Wenn es dabei (annähernd) Null Volt anzeigt, taugt es für die folgende Messung: Stelle dein Multimeter auf AC 20 Volt und messe die Spannung am Lüfterausgang. Wenn es (annähernd) Null Volt anzeigt, hast du wirklich DC. Wenn es mehr als ein paar mV anzeigt, hast du eine pulsierende Spannung.
Bios: CEC 2019 gesetzt und dann geschaut? Plan B: NMOS nehmen, Gate an +12V. Mit je einem die +5V der USB2.x Ports schalten.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Wenn du nur ein Multimeter hast teste ob es geeignet ist: > Stelle es auf AC 20 Volt und halte es an eine stabile DC Quelle mit mehr > als 3 Volt. Ich habe nur ein sehr einfaches Multimeter, bei dem ich das nicht einstellen kann. Ich bin aber auf folgenden Link gestoßen: https://www.wer-weiss-was.de/t/pulsierende-gleichspannung-nachweisen/6384507/3 Dort wird vorgeschlagen, es mittels eines Lautsprechers zu testen. Ich habe hier noch einen alten, den ich zuerst mit dem Ausgang eines 6V-Netzteils verbunden habe, um ein „Vergleichsgeräusch“ zu haben. Nur wenn die Drähte des Lautsprechers sich am Ausgang des Netzteils etwas bewegt haben, gab es ein Knacken. Ansonsten Stille. Hielt ich sie dann an den Lüfterausgang war es genau das gleiche Knacken und Stille, sobald ich sie dann ganz ruhig hielt. Die Spannung an meinem Lüfterausgang scheint also nicht gepulst zu sein. Oder hältst du diesen Test für nicht sicher genug?
Markus A. schrieb: > Die Spannung an meinem Lüfterausgang scheint also nicht gepulst zu sein. > Oder hältst du diesen Test für nicht sicher genug? Wenn die Pulsfrequenz über 15 kHz liegt kannst du nichts hören. Leider kennen wir die Frequenz nicht. Also nein, das reicht nicht.
Markus A. schrieb: > Wenn ich nicht ganz falsch liege, brauche ich einen MOSFET, oder? Aber > was sonst noch und wie muss eine komplette Schaltung aussehen? Du nimmst am Besten einen sogenannten Load Switch. Z.B. einen TI TPS2052. https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tps2052.pdf Der Chip hat 1. einen Spannungseingang. Da kommen 5V rein. 100nF direkt zwichen dem Pin und den GND-Pin unter Minimierung der Leiterbahnlänge. 2. Zwei Spannungsausgänge für Deine beiden USB-Ports. Die haben eine Strombegrenzung drin, d.h. bei mehr wie 500mA wird abgeschaltet, um nichts zu beschädigen. Mach da auch einen 100n und einen 47uF KOndensator als Puffer dran. 3. Zwei OC-Überstrom-Fehlerausgänge. Die werden aktiv, wenn ein Ausgang wegen Überstrom abgeschaltet wurde. 4. Zwei Schalteingänge. Eine Spannung zwischen 2 und 5.5V (mehr verträgt der Chip nicht) schaltet den jeweiligen Ausgang ein. Die 5V kannst Du sicher vom Laufwerks-Stromkkabel abgreifen. Die 5V dort sollten auch im Standby ausgeschaltet sein. Nimm auch GND von dort, damit der Betriebsstrom Strom möglichst auf dem gleichen Weg zurückfließen kann, wo er hergekommen ist. Im Prinzip bräuchtest Du bei Verwendung der 5V von der Festplattenversorgung keine weitere Elektronik, aber eine Überstromabschaltung ist aus Sicherheitsgründen schon sehr empfehlenswert. fchk
Beispiel USB-Stick Stromvesorgung in Software schalten unter Linux: udiskctl power-off -b /dev/sdX
Helge schrieb: > Bios: CEC 2019 gesetzt und dann geschaut? Dafür ist mein BIOS etwas zu alt. Und ich will es lieber nicht updaten, weil Hackintosh-Installationen da u. U. sensibel reagieren können. > Plan B: NMOS nehmen, Gate an +12V. Mit je einem die +5V der USB2.x Ports > schalten. Die NMOS-Logik habe ich mir mal auf Wikipedia angeschaut. Aber zum einen blicke ich da nicht durch (weil ich, wie eingangs erwähnt, kaum Ahnung von Schaltungen und Bauteilen habe) und zum anderen bleibt dann trotzdem das von David genannte Problem: Markus A. schrieb: > DAVID B. schrieb: >> Und nur mal am Rand wenn du USB Geräten den Strom klauen willst die >> Daten Leitungen aber verbunden bleiben KÖNNTE das zu Problemen führen. > > Danke für den Hinweis! Das heißt dann wohl, die Schaltung muss etwas > umfangreicher werden, um auch noch die Datenleitungen zu unterbrechen, …
Peter schrieb: > Beispiel USB-Stick Stromvesorgung in Software schalten unter Linux: > > udiskctl power-off -b /dev/sdX Ja, man kann unter macOS uhubctl installieren. Aber das bringt nichts, wenn der Rechner ausgeschaltet ist. Und wenn er läuft (bzw. in Standby) muss das Mainboard das auch unterstützen.
Frank K. schrieb: > Du nimmst am Besten einen sogenannten Load Switch. Z.B. einen TI > TPS2052. > > … > > Die 5V kannst Du sicher vom Laufwerks-Stromkkabel abgreifen. Die 5V dort > sollten auch im Standby ausgeschaltet sein. Nimm auch GND von dort, > damit der Betriebsstrom Strom möglichst auf dem gleichen Weg > zurückfließen kann, wo er hergekommen ist. > > Im Prinzip bräuchtest Du bei Verwendung der 5V von der > Festplattenversorgung keine weitere Elektronik, aber eine > Überstromabschaltung ist aus Sicherheitsgründen schon sehr > empfehlenswert. > > fchk Vielen Dank für den Vorschlag. Die Schaltung müsste jedoch etwas umfangreicher ausfallen, um zeitgleich (oder sogar kurz vor dem Strom) auch die Datenleitungen zu unterbrechen. Und leider bleiben auch die 5V von der Festplattenversorgung im Standby an, habe das gerade durchgemessen. Es scheint also doch auf den Lüfteranschluss hinauszulaufen.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Markus A. schrieb: >> Die Spannung an meinem Lüfterausgang scheint also nicht gepulst zu sein. >> Oder hältst du diesen Test für nicht sicher genug? > > Wenn die Pulsfrequenz über 15 kHz liegt kannst du nichts hören. Leider > kennen wir die Frequenz nicht. Also nein, das reicht nicht. Es ist wohl besser, ich warte doch erstmal auf die Antwort vom Gigabyte-Support. Sollte diese lauten, dass der Strom nicht gepulst ist, ist ja alles gut. Ansonsten muss ich im BIOS auf die volle Spannung erhöhen. Soweit vielen Dank für eure Bemühungen!
Standby haißt, alles ist unter Spannung? Da hat sich der Apfelmann aber ne helbe Sache einfallen lassen. Wird denn das 'bunt' wenigstens ausgeschaltet? Das müßte ein gewöhnlicher npn-Ausgang sein, den man gut zum schalten hernehmen kann.
Am SATA-Stromstecker hatte ich die roten 5V gemessen und die waren auch während des Sleeps noch vorhanden. Jetzt habe ich aber gerade auch noch die orangenen 3,3V gemessen, da die laut Wikipedia DevSlp heißen. Und siehe da: die sind während des Sleeps aus. Vermutlich war das von Frank K. auch so gedacht und ich hatte das nur nicht verstanden. Damit ist also eine Schaltspannung vorhanden, die ich nutzen kann. Kann ich dann die Lösung von Frank K. verwenden und zusätzlich etwas, um die Datenleitung zu unterbrechen? Oder ist es dann besser, wegen der Datenleitung eine insgesamt andere Lösung zu verwenden?
Ich denke, Du brauchst die Datenleitungen nicht zu unterbrechen. Problere es mal so aus. Ansonsten gibt es USB-Multiplexer wie den hier: https://www.onsemi.com/products/interfaces/analog-switches/fsusb42 Das ist ein Unschalter, aber den benutzt Du dann eben nur als Ein-Schalter. GND unterbrichst Du natürlich nicht. fchk
Okay, dann probiere ich es mit dem Load Switch. Zu deiner ersten Nachricht werde ich zur Verdeutlichung wohl noch ein paar Fragen haben. Aber da komme ich dann noch drauf zurück. Jetzt bin ich erstmal ein paar Tage unterwegs. Nochmal vielen Dank soweit!
Markus A. schrieb: > Oder ist es dann besser, wegen der > Datenleitung eine insgesamt andere Lösung zu verwenden? ich würde evt. einen 100 Ohm zwischen D+ D- legen wenn kein Datenverkehr stattfinden soll, das signalisiert das mehr als 100mA zulässig sind wenn keine 500mA ausgehandelt werden. Einige USB Netzteile arbeiten so. https://www.elektronik-kompendium.de/sites/com/2212141.htm
Frank K. schrieb: > Ich denke, Du brauchst die Datenleitungen nicht zu unterbrechen. > Problere es mal so aus. Kann möglicherweise funktionieren, ist aber Pfusch. Die Spec fordert, dass die Versorgungsleitungen vor den Datenleitungen verbunden werden. Sehr wahrscheinlich geht es auch ohne, aber im worst Case stirbt das USB Device.
avr schrieb: > Frank K. schrieb: >> Ich denke, Du brauchst die Datenleitungen nicht zu unterbrechen. >> Problere es mal so aus. > > Kann möglicherweise funktionieren, ist aber Pfusch. Die Spec fordert, > dass die Versorgungsleitungen vor den Datenleitungen verbunden werden. > Sehr wahrscheinlich geht es auch ohne, aber im worst Case stirbt das USB > Device. Das gilt nur für Steckverbinder. Was ist aber mit einem Self-Powered Device wie einem Drucker oder einer 3.5" Festplatte, das seine Versorgungsspannung von einer eigenen Stromversorgung bekommt und nicht von Host. Das kann man ja auch beliebig ein- und ausschalten, ohne dass die Datenleitungen getrennt werden. fchk
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.