Hallo Zusammen, ist es bei Feinsicherungen in Ordnung einen Ersatz mit einem höheren Ausschaltvermögen einzusetzen? Beispiel Drehdimmer: Lt. Datenblatt soll es eine T1,2E250 sein. Darf eine T1,25H250 (ergo 1500A statt 100A?) rein? Der etwas höhere max. Spannungsfall und das etwas andere Auslöseverhalten wird in diesem Fall wohl keine große Rolle spielen - oder? Falls es in Ordnung sein sollte: Bei welchen Anwendungen sollte man exakt dieselbe verwenden? Bei Multimetern denk ich - wegen dem Spannungsfall - korrekt? Danke und Grüße, Martin
Martin F. schrieb: > Bei Multimetern denk ich - wegen dem Spannungsfall - korrekt? Nein, wegen des Abschaltvermögens, damit dir nicht das Multimeter in der Hand explodiert. Der Strommesspfad mit Shunt ist beim Multimeter so gemacht, dass die Sicherung nicht mitgemessen wird, also ist es egal. Der Spannungsmesspfad enthält beim Multimeter die Sicherung, aber beim Spannung messen fließt nicht so viel Strom, dass die Sicherung einen zu berücksichtigenden Einfluss hätte, also ist es egal. mfg mf
Martin F. schrieb: > Datenblatt soll es eine T1,2E250 sein. > Darf eine T1,25H250 (ergo 1500A statt 100A?) rein? Das Schmelzintegral sollte nicht grösser sein, denn es muss geringer sein als das Schmelzintegral vom TRIAC im Dimmer, den die Sicherung schützen soll. Ich halte 100A Abschaltvermögen für unterdimensioniert es gibt im Kurzschlussfall nur noch TRIAC und Sicherung im Stromkreis und deutlich mehr als 100A. Ein Dimmer gehört ggf. sogar zur Festinstallation. Bei deinen E und H Sicherungen weiss ich nicht welcher Hersteller und habe kein Datenblatt. Eine 1.25A Littlefuse 239 hätte 100A Abschaltvermögen bei einem Schmelzintegral von 19A2s. Eine 1.25A Littlefuse 215 hätte 1500A bei einem Schmelzintegral von 3.2A2s.. Da das Schmelzintegral der 215 viel kleiner ist als das der 239, wird das auch bei 1.2A so sein, halte ich die 239 Sicherung einfach für fehl am Platze, es sollte eine 215 sein.
Von mir noch der Hinweis, dass viele Sicherungen mit hohem Abschaltvermögen lt. Datenblatt nur für den Kurzschlussschutz freigegeben sind. Ob der Leitungsschutz damit sicher gewährleistet ist, kann ich nicht sagen. Der Hersteller wird aber wohl einen Grund dazu haben. Weiß hier vielleicht einer mehr dazu? Würde mich echt mal interessieren. Könnte mir z. B. Vorstellen, dass der Draht ausgrund der Sandfüllung nicht "Wegschmelzen" kann, und daher im Worst case einfach als Schmelze weiter leitet und nur im Kurzschluss Fall genug "Rumms" dahinter ist um die Strecke zuverlässig zu trennen. Ist aber nur geraten.
Minimalist schrieb: > Von mir noch der Hinweis, dass viele Sicherungen mit hohem > Abschaltvermögen lt. Datenblatt nur für den Kurzschlussschutz > freigegeben sind. Du erzählst mit Deiner Verallgemeinerung: Mist. Abschaltvermögen sagt schlicht aus: Diesen maximal Strom kann die Sicherung noch zuverlässig trennen, ohne Schaden in der Umgebung anzurichten. Ist der Strom höher, garantiert dies der Hersteller nicht mehr (weil z.B. der Lichtbogen nicht mehr gelöscht wird, das Sicherungsgehäuse aufplatzt und die Schmelze in die Umgebung schleudert., etc.) > Ob der Leitungsschutz damit sicher gewährleistet ist, kann ich nicht > sagen. Natürlich ist der sicher gewährleistet, sofern die Sicherung passend zur Leitung gewählt ist. > Weiß hier vielleicht einer mehr dazu? Der Hersteller weiß dazu das Relevante. > Würde mich echt mal interessieren. Dann solltest Du dort diese Frage stellen. > Könnte mir z. B. Vorstellen, dass der Draht ausgrund der Sandfüllung > nicht "Wegschmelzen" kann, und daher im Worst case einfach als Schmelze > weiter leitet und nur im Kurzschluss Fall genug "Rumms" dahinter ist um > die Strecke zuverlässig zu trennen. Blödsinn. > Ist aber nur geraten. und das schlecht.
Andrew T. schrieb: > Minimalist schrieb: >> Könnte mir z. B. Vorstellen, dass der Draht ausgrund der Sandfüllung >> nicht "Wegschmelzen" kann, und daher im Worst case einfach als Schmelze >> weiter leitet und nur im Kurzschluss Fall genug "Rumms" dahinter ist um >> die Strecke zuverlässig zu trennen. > Blödsinn. Nicht ganz. >> Ist aber nur geraten. > und das schlecht. Nicht ganz. Schlecht drauf? Ok :D Die "besseren", mit höherem Trennvermögen zB durch Sandfüllung realisiert, brauchen tatsächlich auch mehr (Heiz-)Leistung zum durchglühen und trennen. Deshalb sind die für den gleichen Nennstrom hochohmiger, der Spannungsabfall im Normalbetrieb ist also höher. Bei Netzspannung idR kein Problem, weil dort der Spannungsabfall prozentual kaum bemerkenswert ist. Bei Kleinstspannungen ("gemessener Kurzschlussstrom an 1,5V [oder weniger]") sorgen diese besseren Sicherungen für heftige Messfehler. Billigsicherungen sind in dem Punkt beser. Oder, noch besser, gar keine Sicherungen: Achim M. schrieb: > Der Strommesspfad mit Shunt ist beim Multimeter so gemacht, dass die > Sicherung nicht mitgemessen wird, also ist es egal. Stimmt schon. Aber wer misst misst Mist, die gesamte Bürdenspannung wird bei Kleinstspannungen zu erheblichen Messfehlern --aka Fehlanzeigen-- führen. Absurd: Ein Billigstmultimeter (ohne Sicherung) kommt dann zu genaueren Ergebnissen. Hoch lebe das DT830 :D
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