Hallo, ich nutze eine externe Soundkarte für Aufnahmen auf meinem Laptop. Diese besitzt mehrere Eingänge als Combo-Buchse (Klinke, XLR). Bei den Aufnahmen auf meinem Laptop (Ladegerät bzw. Dockingstation 2polig ohne Erdung) habe ich bei den Aufnahmen einen deutlichen Brummton. Bei XLR-Kabel mit Metallstecker verschwindet dieser Brummton, wenn ich die Erdung aus der Steckose damit verbinde. Ist natürlich ein Provisorium und funktioniert nicht bei Klinkensteckern oder lackierten oder Plastik XLR. Und ich will nicht immer fuckeln, wenn ich nur mal ein Kabel tausche. Ebenso funktionierte es auch, wenn ich die Erdung auf das Metall des USB-Steckers lege. Leider besitzt die Soundkarte keinen Erdungsanschluss (außer ich muss das lackierte Gehäuse öffnen). Meine Frage wäre, ob ich mit einem Blindstecker, der nur die Erdung zur Steckose belegt hat, an den USB-Port erden kann, bzw. sollte. Habe hier einiges zu EMV und EMV-Problemen gelesen, konnte das aber nicht direkt auf mein Problem (->Netzteil ist ja 2polig) transferieren... Auf der einen Seite hätte die Dockingstation bei einem dreipoligen Anschluß sowieso die gleiche Erdung (wie alle Steckdosen). Auf der anderen Seite stellt sich mir die Frage, ob die Abschirmung, die ja keine Erdung besizt, eine GND-Verbindung irgendwo hat (immerhin bewirkt die Erdung des XLR-Steckers das gleiche wie die Erdung des USB-Steckers). Und GND nach dem Netzteil ist dann ja nicht das gleiche wie die Erdung vor dem Netzteil (jedenfalls nicht in meinem Fall mit 2poligem Stecker), so dass bei Spannungsunterschied Ströme fließen könnten, die im besten Fall mit einigen Euros auf der Stromrechnung landen, im schlimmsten Fall die Dockingstation oder mein Surface selbst auf die Rechnung setzen... Sind meine Bedenken berechtigt oder kann ich einfach über USB erden um das Brummen loszuwerden? Und falls sie berechtigt sind, wie kann ich das Problem anderweitig lösen? Habe schon an einen Kasten mit XLR-Buchsen gedacht, die mit der Soundkarte verbunden werden und deren Buchsen geerdet sind. Aber dann erde ich wohl über diesen Weg auch die USB-Stecker (und ich denke, dass eine zusätzlich verbaute Diode dann das Verschwinden des Brummens aushebelt). Danke für die Anworten schon einmal im Voraus LG Dirk
Dirk schrieb: > externe Soundkarte Was für eine Karte hast du denn da? Solang du nur an einem Punkt was erdest, sollte es kein Problem geben. Und deine Stromrechnung wird das auch nicht sonderlich erhöhen. Baue dir doch einen Schukostecker, dem die Pins fehlen und am anderen Ende eine Krokoklemme oder ein RCA-Stecker (dessen Schirm dann verbunden ist). Die beste Lösung wäre ja ein Erdungspunkt an der Soundkarte. Warum schließt du das kategorisch aus? mfg mf
Dirk schrieb: > Habe hier > einiges zu EMV und EMV-Problemen gelesen, Naja, das EMV Problem hast Du ja jetzt. Du hast es im Audio Bereich, was für das EMV Labor völlig uninteressant wäre. Nehmen wir mal an, Du wirst Dein Problem mit Erdung los und verursachts damit eine hochfrequente Störung, die im Labor ein Problem wäre, die Du aber garnicht mitbekommst. Was kümmert Dich das, wenn Du damit Dein Problem los bist?
Hallo, danke für die Antworten. Es handelt sich um eine Steinberg UR22. Die Erdung an der Soundkarte wäre mit Gehäuseöffnung verbunden. Und dann hätte ich eine wahrscheinlich unbeschriftet Platine vor mir, wo ich raten darf, ob hier 0V oder GND anliegt oder ob ich das überhaupt löten will. Ich dachte einfach, dass die Schirmung über USB bei mir am einfachsten wäre, weil ich einfach mit einem geerdeten USB-Stecker in die Hub reingehe und fertig (GND auf USB ist bei der Dockingstation des Surface übrigens sowieso auch im Kabel durchgeschliffen: Durchgangsmesser piept bei Steckergehäuse und Pin GND. Auch die anderen Buchsen sind zusammen angeschlossen. Das Kabel, was ich zum messen genommen habe hat GND und Schirm getrennt). Aber o.g. hatte ich eigentlich vor: Schukostecker nur auf Erdung anschließen und das Kabel mit USB-Stecker auf Schirmung legen bzw. GND und den dann einfach in die Hub stecken (Durchgang ist ja voll gegeben: Schirmung(USB)-GND-Schirmung(Audio) ist ja alles durchgeschliffen. Ich hatte ja nur Bedenken bei der Tatsache, dass das Netzteil keine Erdung hat und GND und Erdung dadurch einen Stromfluß erzeugen könnten, der Folgen haben könnte. Aber du has natürliuch Recht: Erdung an der Soundkarte wäre ideal (aber wie gesagt wegen Gehäuseöffnung und Anschlußpunktfindung aufwendiger). LG Dirk
Dirk schrieb: > ich nutze eine externe Soundkarte für Aufnahmen auf meinem Laptop. Hi, welches Netzteil verwendest Du dafür, oder kommt die Spannungsversorgung über PC/Notebook via USB oder so? Bei externem Netzteil nimm so eines mit Trafo und Linearregler. Dann hast Du das leidige Gerödel nicht mehr. Beitrag "Re: Netzteil Elektromagnetische Strahlung" Posting oben kam gerade: Also: Laut Datenblatt "...Anschluss für das Netzteil oder einen USB-Akku..." Unter Akku verstehe ich eine Batterie oder sowas ohne irgendein "Fremdpotenzial." Nicht direkt aus Laptop USB-Anschluss kommend. Da liegt der Hund begraben. Tipp: Trafonetzteil siehe oben. Und wieviel Volt und Ampere müsste man noch rauskriegen können. BTW: Mit Schutzerdung irgendwo wäre ich vorsichtig. Wird das Gerät zum Beispiel an einen PC-Tower angeschlossen, ist es automatisch mit PE verbunden, da PC-Netzteil standardmäßig einen PE Anschluss aufweisen muss. Mit Doppel-Erdung hättest Du unter Umständen eine Brummschleife erst erzeugt. ciao gustav
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USB-C-Netzteil für den Laptop? Probier erstmal ein anderes Netzteil. Da wird gern gespart. Was man teilweise in Chinanetzteilen (nicht) findet ist grauenhaft. Alles an die selbe Steckdosenleiste für eine sternförmige Erdungsverteilung mal testen. Auch Drucker und was sonst noch so am Notebook dranhängt. Evtl lässt sich das dadurch erden. Ein Hinweis: Wenn man Schirmungen baut können Ströme fließen. Muss nicht sein, aber ist möglich. Im schlimmsten Fall holt man sich dann wieder hörbare Brummtöne. Ein Widerstand begrenzt die, schafft aber Potentialausgleich. Normalerweise sollte der USB-Schirm mit 1MOhm und einem Kondensator auf GND in den Geräten verbunden sein. Hab mir die Soundkarte angeguckt, evtl musst du die nicht öffnen. Hinten dran sind doch Schrauben, kratz da einfach unter einer den Lack etwas ab und schraub eine Lötöse drunter. "Schukostecker nur auf Erdung" - Keine Lust komische Erdungsstecker zu bauen? Die gibt es fertig, typischerweise für ESD-Arbeitsplätze. https://www.reichelt.de/esd-arbeitsplatz-fuer-smd-tht-bestueckung-5-teilig-bern-9-360-a-p281776.html Schirmung ist nicht gleich Erdung und auch nicht gleich ESD-Schutz.
Genau darum frage ich hier ;) Also: Die Soundkarte ist noch die alte Version (UR22 MK1), die den Strom direkt von USB erhält und leider keinen eigenen Netzteileingang hat. Das Netzteil ist das original Microsoftnetzteil vom Surface 6 Pro und die Dockingstation mit USB-Hub das original Micosoft 1661. Aber wie gesagt ist das Netzteil nur 2adrig, also ohne Erdung. Und da GND und Erdung nicht zwangsläufig Potenialfrei sind (gerade in diesem Beispiel), wollte ich genau danach fragen, ob ich mir damit evtl. Probleme einhandeln kann. Ich meine, das Problem mit dem Brummen verschwindet bei Erdanschluß perfekt, aber das betrifft ja nur den Sound und nicht unbedingt die übrige Elektrik. Und: Ja, ich habe Lust genau so einen Stecker zu bauen, um nicht irgendwelches Kabelgedönse mit Krokos und sonstigen Mist rumfliegen zu haben (bin schon mit den 2 Kabeln am Eingang tlw. überfordert ;) ). Alles was mich noch abhält sind gerade die Bedenken: "Mit Schutzerdung irgendwo wäre ich vorsichtig." Genau, so dachte ich halt oben auch. Andererseits ist es die gleiche Steckdose aus der die Erdung käme, wenn das Ladegerät PE hätte (was eh egal ist, weil alle PE zusammen geerdet sind). Und da es keine andere Erdung gibt... Aber wie gesagt: Bin zu allem bereit, will nur sicher gehen. LG Dirk
Dirk schrieb: > Alles was mich noch abhält sind gerade die Bedenken: > "Mit Schutzerdung irgendwo wäre ich vorsichtig." Hi, für einen Schutzleiter müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein. Er muss einen Mindestquerschnitt haben. Im ungünstigsten Fall fließt nämlich bei fehlendem FI der Auslösestrom des vorgeschalteten LS. Und da habe ich schon rausgerissene Leiterbahnen gesehen in den Geräten. Immer wenn die Waschmaschine heizte, floss Nebenpfad zu N über die Platine. Kommt selten vor, kann aber. Wenn man das nicht weiß, geht man vom worst case aus. Ich frage mich, wenn alles Digital ist, wieso brummt es dann. Das Audiosignal wird doch per USB an PC oder Notebook digital übertragen. Irgendwas ist da noch nicht ganz durchdacht. Wo kommt Audio raus? Aus dem PC/Notebook-Lautsprecher? Brummen kann verschiedene Ursachen haben. Meistens: keine abgeschirmte Leitung zum Mikrofon. Masse (GND) Schleifen. Layoutfehler in den Geräten selbst.(Gleichrichter/Stromflusswinkel) Brummeinstreuung durch Trafos/Magnetfelder in empfindliche Schaltungsteile. ciao gustav
Michael D. schrieb: > Normalerweise sollte der USB-Schirm mit 1MOhm und > einem Kondensator auf GND in den Geräten verbunden sein. Hi, bestimmte Hersteller verbinden Gehäuse mit Schaltungs-GND über beispielsweise 47nF-Kondensator, so wie im Bild gezeigt. Das könnte hier auch probiert werden. Der Vorteil: Es können keine zu hohen Ableitströme fließen, die "Leiterbahnen rausreißen könnten". ciao gustav
Ableitströme/Ausgleichsströme? Der Hintergrund sind oft Entstörglieder im Schaltnetzteil. Wie man z.B. an der Skizze sieht: https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator#/media/Datei:Entst%C3%B6rkondensatoren4.png ODER schlechte Abschirmung gegen mögliche Störquellen oder Masseschleifen.
Hallo, danke für eure Antworten. Ich bin jetzt einfach aktiv geworden und habe einen Kaltgerätestecker geopfert (beide (wie nennt man die Dinger denn nur) Kontaktstifte für Null und Phase abgebrochen) und dessen PE Kabel mit dem Gehäuse mit einer Gehäuseschraube verbunden (sind zwar lackiert, aber nicht im Gewindegang...). Funktioniert. Dann brauche ich auch keinen Kondensator, weil dieser (wenn überhaupt) sowieso dazwischen liegen müsste, richtig? Und wenns der deutsche Elektroingenieur nicht verbaut hat... ich meine ich will nur das Brummen weghaben und bin nur eine kleine Hanswurst, oder? Jedenfalls vielen Dank für eure Hilfe LG Dirk
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