Forum: Haus & Smart Home Warmwasserboiler Stromverbrauch


von Fritz (Gast)


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Mein 100L Warmwasserboiler mit 1,7kw Anschlussleistung und höchster 
Heizstufe (Wasser ca. 80 Grad) verbraucht, wenn man ihn an den ständigen 
Tagstrom anhängt 4kWh pro Tag.

Hänge ich ihn an den Nachtstrom an, verbraucht er 6kWh pro Tag bei 
üblichem Heißwasser Gebrauch.

Ich denke mir das hängt damit zusammen, dass er das Wasser viel mehr 
aufheizen muss, weil es viel mehr abkühlt bis der Nachtstrom wieder 
eingeschalten wird.

Nun kann ich leider nicht so gut Physik, dass ich das berechnen könnte.

Bis darauf, dass Tag und Nachtstrom schon fast den gleichen Tarif haben, 
konstant gleich heißes Wasser viel angenehmer ist und vor allem auch 
jederzeit heißes Wasser sehr praktisch ist, weiß ich nicht ob meine 
Strommessung mit den physikalischen Gegebenheiten übereinstimmen könnte.


Ich kann das Wasser im Boiler nicht wirklich messen, aber unter normalen 
Umständen kühlt es mit Nachtstrom Anschluss sicher bis auf 40 Grad 
herunter, da man es dann sogar ohne weiteres berühren kann 
(Schmerzgrenze ca 40-45 Grad).


Welche physikalischen Berechnungen könnte man hier anstellen, um diese 
Messungen grob zu überprüfen?

von Katitus (Gast)


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> Wasser ca. 80 Grad

Bist Du sicher? Das ist ziemlich hoch.

von Achim M. (minifloat)


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Fritz schrieb:
> Nun kann ich leider nicht so gut Physik, dass ich das berechnen könnte.

Ein Joule ist eine Wattsekunde:
1J = 1Ws

Wasser hat eine Wärmekapazität von
4190 (J×kg)/°C

Energie, eine Kilowattstunde sind 3,6 Mega-Joule:
1kWh = 3600s/h × 1000 = 3,6MWs = 3,6MJ

Wieviel Heißwasser verbrauchst du am Tag? Dafür muss der 
Temperaturunterschied von Kaltwasser aus der Leitung zu 80°C rein 
geheizt werden.

Dann kann man über den Nachtstrom, wo du kein Warmwasser brauchst, 
abschätzen, wie groß der Wärmeverlust durch die Isolation und 
Wärmeleckage an den Anschlüssen ist.

Jetzt kannst du zu rechnen Anfangen.

mfg mf

von MaWin (Gast)


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Fritz schrieb:
> Ich denke mir das hängt damit zusammen, dass er das Wasser viel mehr
> aufheizen muss, weil es viel mehr abkühlt

Es müsste dann umgekehrt sein, ein kühlerer Boiler hat weniger Verluste.

von Roland E. (roland0815)


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4kWh? Da ist die Isolation kaputt oder Wasserverbrauch höher. 80°C 
braucht man aber nur sehr selten. Mein 80l ist mit 0,7kWh/Tag bei 65°C 
angegeben. Und die hält er auch ein.

1,7kW Anschlussleistung erscheint mir etwas wenig. Normal sind doch 2kW 
pro Phase. Der braucht doch sonst den ganzen Tag für es eine komplette 
Füllung.

von H. H. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Fritz schrieb:
>> Ich denke mir das hängt damit zusammen, dass er das Wasser viel mehr
>> aufheizen muss, weil es viel mehr abkühlt
>
> Es müsste dann umgekehrt sein, ein kühlerer Boiler hat weniger Verluste.

Und wenn das ennommene Wasser kälter ist, steckt auch weniger Energie 
drin.

von H. H. (Gast)


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Roland E. schrieb:
> 1,7kW Anschlussleistung erscheint mir etwas wenig. Normal sind doch 2kW
> pro Phase. Der braucht doch sonst den ganzen Tag für es eine komplette
> Füllung.

Ach wo, die 100l brauchen selbst für die 80°C nur 8kWh.

von Elektrofan (Gast)


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> Wasser hat eine Wärmekapazität von
> 4190 (J×kg)/°C

4,18 Ws/(kg * °C)

von Elektrofan (Gast)


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>> Wasser hat eine Wärmekapazität von
>> 4190 (J×kg)/°C

>  4,18 Ws/(kg * °C)

Immer noch falsch!!!!      ;-)

4,18 Ws/(g * °C)

von Roland E. (roland0815)


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H. H. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> 1,7kW Anschlussleistung erscheint mir etwas wenig. Normal sind doch 2kW
>> pro Phase. Der braucht doch sonst den ganzen Tag für es eine komplette
>> Füllung.
>
> Ach wo, die 100l brauchen selbst für die 80°C nur 8kWh.

8h sind ein ganzer (Arbeits-)Tag...

Ich habe mir gerade mal das Handbuch gezogen, 2/3kW pro Phase 
umschaltbar.

von Ralf X. (ralf0815)


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Bisher ist in meinen Augen bisher niemand wirklich auf die eigentliche 
Problematik eingegangen.
Für die nebensächliche Frage, was man an Energie/"Strom" in eine 
bestimmte Menge Wasser stecken muss, um diese von Temperatur a auf b bei 
welchen Wirkungsgrad zu bringen, gibt es reichlich Onlinerechner.

@ Fritz:
Schildere doch bitte einiges genauer, was für einen Warmwasserboiler Du 
hast, wie Du den Energieverbrauch misst, wann das Warmwasser über den 
Tag verteilt wie genutzt wird, usw..
Ein Unterschied von 4 zu 6 kWh/d je nach Ladezeitraum ist ansonsten 
absolut nicht zu erklären.

von Ralf X. (ralf0815)


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Roland E. schrieb:
> 4kWh? Da ist die Isolation kaputt oder Wasserverbrauch höher. 80°C
> braucht man aber nur sehr selten. Mein 80l ist mit 0,7kWh/Tag bei 65°C
> angegeben. Und die hält er auch ein.

4 oder 6 kWh/d dürften bei dem TE der Gesamtverbrauch sein, Deine 
0,7kWh/Tag bei 65°C Angabe (ohne Nennung der Umgebungstemperatur!) nur 
die Wärmeverluste.

> 1,7kW Anschlussleistung erscheint mir etwas wenig. Normal sind doch 2kW
> pro Phase. Der braucht doch sonst den ganzen Tag für es eine komplette
> Füllung.

Die Zeiten, wo man fast nur in 0,5, 1 und 2 kW abgestuft hat, sind lange 
vorbei.
Was sich der einzelne Hersteller dabei gedacht hat, dürfte sehr 
different sein.

von Roland E. (roland0815)


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Ralf X. schrieb:
> Roland E. schrieb:
>> 4kWh? Da ist die Isolation kaputt oder Wasserverbrauch höher. 80°C
>> braucht man aber nur sehr selten. Mein 80l ist mit 0,7kWh/Tag bei 65°C
>> angegeben. Und die hält er auch ein.
>
> 4 oder 6 kWh/d dürften bei dem TE der Gesamtverbrauch sein, Deine
> 0,7kWh/Tag bei 65°C Angabe (ohne Nennung der Umgebungstemperatur!) nur
> die Wärmeverluste.
>

Sehr wahrscheinlich ist das der Gesamtverbrauch. Das schrub ich ja auch 
so:
> 4kWh? Da ist die Isolation kaputt oder Wasserverbrauch höher.

Wobei 30l 80°C Wasser einem täglichen Vollbad entsprechen. Wenn ich das 
mal grob über den Daumen die Wärmeverluste und Aufheizkosten betrachte.

Der Unterschied zwischen den 4kWh und 6kWh ist natürlich interessant. 
Sollte der Nachtstromzähler so sehr vor gehen? Kann ich mir nicht 
vorstellen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Roland E. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Roland E. schrieb:
>>> 4kWh? Da ist die Isolation kaputt oder Wasserverbrauch höher. 80°C
>>> braucht man aber nur sehr selten. Mein 80l ist mit 0,7kWh/Tag bei 65°C
>>> angegeben. Und die hält er auch ein.
>>
>> 4 oder 6 kWh/d dürften bei dem TE der Gesamtverbrauch sein, Deine
>> 0,7kWh/Tag bei 65°C Angabe (ohne Nennung der Umgebungstemperatur!) nur
>> die Wärmeverluste.
>>
> Sehr wahrscheinlich ist das der Gesamtverbrauch. Das schrub ich ja auch
> so:
>>> 4kWh? Da ist die Isolation kaputt oder Wasserverbrauch höher.

Bitte die Zitatfunktion richtig benutzen!
Natürlich ist der Wasserbrauch verhanden, oder denkst Du, der TE nutzt 
seinen Speicher/Boiler, um Strom zu verheizen?
Wer einen Boiler beheizt, macht das in aller Regel, um warmes Wasser 
nicht nur zu haben, sondern auch zu nutzen.
Wenn das bei Dir anders ist, bist Du ein Sonderling..

> Wobei 30l 80°C Wasser einem täglichen Vollbad entsprechen. Wenn ich das
> mal grob über den Daumen die Wärmeverluste und Aufheizkosten betrachte.

Wieso jetzt 30l?
Um 30l Wasser von sommerlicher Erdtemperatur auf 80°C zu bringen, 
braucht es rund 2,5 kWh, der TE schreibt aber von 4/6 kWh/d.
Kann es sein, dass Du etwas durcheinander bist?

> Der Unterschied zwischen den 4kWh und 6kWh ist natürlich interessant.
> Sollte der Nachtstromzähler so sehr vor gehen? Kann ich mir nicht
> vorstellen.

Oh, Du hast endlich auch den "Punkt" gefunden?
Bleib auf diesem Erfolgskurs! :-)

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Etwas indulgentere Steuerung bauen:

- Abend um eine gewisse Uhrzeit ganz abschalten und nicht die ganze 
Nacht durchlaufen lassen
- Gerade noch so mit Nachtstrom z.B. um 05:30 max. 30Min neu bis auf 
80°C Aufheizen
- Denn Rest des Tages mit "Tagstrom" z.B. auf max. 60°C Nachheizen

Sowas dürften aber die neumodischen Steuerung nicht hergeben, weil man 
dadamit ja am Ende noch Energie sparen könnte.

Vor >20 Jahren als ich noch so einen Teil hatte das aber nur einen 
Zweipunktschalter hatte den man von außen manuell verstellen konnte, war 
das Tägliche Prozedere ähnlich. Abend spät das Teil auf Minimum stellen, 
morgens wieder auf mittlere Temperatur und wenn man Baden will erstmal 
auf Maximum aufheizen, weil die Mischwasser Menge sonst nicht gereicht 
hat.

Zumindest mal damit experimentieren die Temperatur auf weniger als 80°C 
zu stellen, bzw. nur dann wenn man sie auch wirklich benötigt so hoch zu 
stellen.

von Alex (Gast)


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Irgend W. schrieb:
> Etwas indulgentere Steuerung bauen:
>
> - Abend um eine gewisse Uhrzeit ganz abschalten und nicht die ganze
> Nacht durchlaufen lassen

Und was soll das bringen?
Es spielt gar keine Rolle, denn wenn das Wasser nachts mehr abkühlt, 
muss es in der Früh mehr aufheizen.

Ganz ausschalten bringt nur etwas wenn man länger kein warmes Wasser 
braucht und das Boilerwasser auf Umgebungstemperatur abkühlt.

von Armin X. (werweiswas)


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Wenn eine Umschaltmöglichkeit von Tag- zu Naschtstrom besteht bei mir 
der Verdacht, dass bei den 4kWh evtl unbemerkt 2kWh Nachtstrom dabei 
sind...

Die eigentliche Frage ist doch aber: warum kühlt der Boiler überhaupt so 
stark aus?

Zirkuliert da möglicherweise das warme bzw heiße Wasser von alleine aus 
dem Boiler oder wird es durch eine Zirkulationspumpe permanent in die 
schlecht isolierte Leitung gepumpt?

von Gerald K. (geku)


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Interessant wäre wie Bilanz aussieht, wenn 24h kein Wasser entommen 
wird.

Weniger Energie wird verbraucht, wenn die Temperatur niedriger ist. Egal 
ob Isolationsverluste oder durch Warmwasserentnahme.

**Fakten** :
- die Isolationsverluste sind bei 80°C am höchsten
- der Energieverbrauch ist bei 80°C Warmwasserentnahme ebenfalls am 
höchsten

**Fazit** : Je besser es gelingt die Temperatur über die Zeit auf 80°C 
zu halten, umso mehr Energje wird verbraucht.

von Udo S. (urschmitt)


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Gerald K. schrieb:
> **Fazit** : Je besser es gelingt die Temperatur über die Zeit auf 80°C
> zu halten, umso mehr Energje wird verbraucht.

Fakt ist auch dass es ca 8h Nachstrombetrieb und ca. 16h Tagstrombetrieb 
sind.
Also ist der Boiler bei Tagstrom im Mittel deutlich wärmer, hat also 
mehr Verluste.
Ausserdem wird das Wasser (zumindest statistisch) eher tagsüber 
entnommen. Beim Betrieb mit Tagstrom also 80°C heiss, während im Betrieb 
mit nur Nachtstrom die Temperatur tagsüber deutlich fallen dürfte. Beim 
Betrieb mit Tagstrom hat das entnommene Wasser also deutlich mehr 
Energiegehalt.

Nur wenn an den Entnahmestellen temperaturgeregelte Mischer sitzen, 
dürfte sich das (fast) komplett ausgleichen.

von Gerald K. (geku)


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Udo S. schrieb:
> Beim Betrieb mit Tagstrom hat das entnommene Wasser also deutlich mehr
> Energiegehalt.

wie erklärt sich dann :

Fritz schrieb:
> wenn man ihn an den ständigen Tagstrom anhängt 4kWh pro Tag.
> Hänge ich ihn an den Nachtstrom an, verbraucht er 6kWh pro Tag bei
> üblichem Heißwasser Gebrauch.

von Udo S. (urschmitt)


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Gerald K. schrieb:
> wie erklärt sich dann :
>
> Fritz schrieb:
>> wenn man ihn an den ständigen Tagstrom anhängt 4kWh pro Tag.
>> Hänge ich ihn an den Nachtstrom an, verbraucht er 6kWh pro Tag bei
>> üblichem Heißwasser Gebrauch.

Gar nicht. Es sei denn er verbraucht die Hauptwassermenge morgens früh 
oder Abends sehr spät.

Oder sind meine Überlegungen in meinem vorherigen Post in irgendeiner 
Weise fehlerhaft? Ich habe nur deine Ausführungen noch ergänzt, das ist 
kein Widerspruch zu deinen Überlegungen sondern eine Bestätigung.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Gerald K. schrieb:
> wie erklärt sich dann :
>
> Fritz schrieb:
>> wenn man ihn an den ständigen Tagstrom anhängt 4kWh pro Tag.
>> Hänge ich ihn an den Nachtstrom an, verbraucht er 6kWh pro Tag bei
>> üblichem Heißwasser Gebrauch.

Mist gemessen...

von Gerald K. (geku)


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Udo S. schrieb:
> Oder sind meine Überlegungen in meinem vorherigen Post in irgendeiner
> Weise fehlerhaft?

Nein!

Ich denke, dass der TO die beiden Messwerte vertauscht hat.

Die Frage ist wie der TO gemessen hat. Nur über die Spannung? Höhere 
Spannung bedeutet kürzere Einschaltdauer.

H. H. schrieb:
> Mist gemessen

Vermute ich auch.

: Bearbeitet durch User
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