Forum: HF, Funk und Felder Antennenimpedanz (Realteil) verringern


von Volterra (Gast)


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Hallo,

ich experimentiere in einem Antennensimulationsprogramm gerade ein wenig 
mit einfachen Lambda/2 Dipolen herum. Ich simuliere Antennen auf einem 
PCB-Substrat aus Kupferleiterbahnen in üblicher Ausführung. Über die 
Längenänderung der Antenne kann ich den Reflexionsfaktor einstellen und 
natürlich ändert sich auch die Impedanz. Bei einem optimale 
eingestellten Reflexionsfaktor ist auch der Imaginärteil der 
Antennenimpedanz null, die  Portimpedanz beträgt 50+0*j Ohm. Durch die 
Längenänderung der Antenne komme ich nicht auf diesen Wert, der Realteil 
ist bei mir immer so zehn Ohm höher bei einem Imaginärteil von null, 
dies bei der optimierten Antennenlänge mit minimalen Reflexionsfaktor.

Meine Frage lautet: ist es normal, dass man die Antennenimpedanz nicht 
ganz genau auf 50 Ohm Realteil hinbekommt bzw. was könnte ich am 
einfachsten tun, um den Wert zu erreichen?

von dfIas (Gast)


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Hallo,
du befindest dich im zweidimensionalen Raum, hast aber nur einen 
Parameter (die Strahlerlänge) verändert. Du musst also nach einem 
zweiten Parameter suchen, der "linear unabhängig" vom ersten ist. Das 
könnte z. B. die Geometrie sein. Niederohmiger wird es, wenn du die 
beiden Schenkel V-förmig gegeneinander annäherst. Du kannst auch die 
Dicke der Schenkel nach außen hin ansteigen lassen 
(Schmetterlingsdipol).

von nachtmix (Gast)


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Volterra schrieb:
> der Realteil
> ist bei mir immer so zehn Ohm höher bei einem Imaginärteil von null,
> dies bei der optimierten Antennenlänge mit minimalen Reflexionsfaktor.
>
> Meine Frage lautet: ist es normal, dass man die Antennenimpedanz nicht
> ganz genau auf 50 Ohm Realteil hinbekommt bzw. was könnte ich am
> einfachsten tun, um den Wert zu erreichen?

Einen ohmschen Widerstand parallel schalten. :D

Also Vorsicht, nicht alles, was Realteil hat strahlt  auch.
Wenn du du ein schlechtes Substrat hast, oder sehr schmale Kupferbahnen, 
kann die Antenne ein gutes VSWR haben und trotzdem schlecht sein.


Ansonsten kannst du mit Leitungsstücken zwischen Speisepunkt und 
Strahler oder mit Stichleitungen, evtl auch diskreten L oder C, die 
gewünschte Anpassung herstellen. Das Smith-Diagramm hilft dir dabei.

Wahrscheinlich reicht es in deinem Fall aber schon, wenn du den Strahler 
breiter machst und dann die Länge anpasst, bis wieder Resonanz herrscht.

von Bänz (Gast)


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Volterra schrieb:
> ist es normal, dass man die Antennenimpedanz nicht
> ganz genau auf 50 Ohm Realteil hinbekommt

Für einen gestreckten Dipol schon.
Wenn es 50 Ohm sein muss, kann man die Dipolschenkel 100° anwinkeln (je 
nach Umgebung).

Aber 60+j0 Ohm wären VSWR=1,2 und daher unbedenklich.

von Volterra (Gast)


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Zwischenzeitig vielen Dank für die fachmännischen Antworten bin jetzt
schon einen Schritt weiter!!

von DK7SK (Gast)


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Volterra schrieb:
> Hallo,
>
[...]
> Meine Frage lautet: ist es normal, dass man die Antennenimpedanz nicht
> ganz genau auf 50 Ohm Realteil hinbekommt bzw. was könnte ich am
> einfachsten tun, um den Wert zu erreichen?

Die Antwort auf die letzte Frage hast Du schon erhalten. Die 
Antennenimpedanz eines offenen, gestreckten 180°-Halbwellendipoles ist 
ca. 73 Ohm bei Resonanz.

von Marc Oni (Gast)


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Diese Fixierung auf 50 Ohm reell ist eine willkürliche Festlegung. Ich 
kenne keine Antennenform, die das ohne Kompensationsmaßnahmen von Hause 
aus erreicht. Wozu auch?

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