Hallo Forum, ich habe folgendes Problem und suche ein Tool: In einer Meßkammer wird ein Gerät einer Störstrahlung nach EN61000-6-2 ausgesetzt. Ich protokolliere wie sich Gerät verhält und wann es z.B. Aussetzer im Empfang hat. Allerdings kann ich nicht feststellen, welche Frequenz in jedem Moment als Störgröße anliegt. Das Labor fährt dabei typischerweise von 80 MHz bis 6 GHz alle Frequenzen durch und dreht ggf die Polarisation. Dabei wird das Band aber nicht kontinuierlich durchgefahren, sondern in einzelnen Sprüngen. Die Verweildauer auf einer Frequenz ist dabei minimal 1 Sekunde. Bestimmte Frequenzen werden ausgelassen und die Zeit zwischen den Frequenzsprüngen ist leider nicht konstant. Ich habe keinen Zugriff auf den Steuerrechner des Labors. Ich habe schon versucht die Zeiten meines und des Labor-Rechners zu synchronisieren. Das hat leider nicht funktioniert. Deshalb suche ich ein Tool, welches man mit in die Kammer stellen kann (oder nur die Antenne) welches innerhalb kurzer Zeit den Peak finden kann und dann wahlweise in Logfile schreibt oder auf irgendeine Weise die Daten zu meinen Rechner sendet, damit ich es zeitlich zu meinen Daten ablegen kann.
Die Programme zum Steuern der Messabläufe können üblicherweise Zustandsdaten wie Frequenz und Feldstärke als UDP-Pakete ins Netzwerk schicken. Das wird z.B. für Remote-Displays verwendet, oder für die Texteinblendungen im VideoSave. Eventuell kann Dein Labor die Daten auch über die Firewall ins Kunden-WLAN weiterleiten, dann kannst Du sie dort abgreifen. So machen wir das meist wenn wir mit Telemetrie messen. Alternativ gibt es die Daten oft auf einem CAN, den man in seine Restbussimulation mit reinhängen kann.
Rangi J. schrieb: > Deshalb suche ich ein Tool, Spektrumanalyser, Uhr daneben stellen und abfilmen. Der Speki zeigt dir instantan die Frequenz an. Das Labor sollte welche haben und auch kooperativ sein. Das ist schliesslich deren Job Dich bei der Entstörung zu unterstützen. Lass die mal die Frequenz nach oben durchstimmen, ohne das Sprungverfahren. Dann solltest Du schnell sehen ab wann es losgeht. Funkendes Gerät oder schlägt das Leitungsgebunden durch den Filter?
Rangi J. schrieb: > Allerdings kann ich nicht feststellen, welche Frequenz in jedem Moment > als Störgröße anliegt. > Das Labor fährt dabei typischerweise von 80 MHz bis 6 GHz alle > Frequenzen durch und dreht ggf die Polarisation. Dabei wird das Band > aber nicht kontinuierlich durchgefahren, sondern in einzelnen Sprüngen. > Die Verweildauer auf einer Frequenz ist dabei minimal 1 Sekunde. > Bestimmte Frequenzen werden ausgelassen und die Zeit zwischen den > Frequenzsprüngen ist leider nicht konstant. Das mag das Standardverfahren sein. Aber das Testlabor abeitet doch in Deinem Auftrag, Du bist der Kunde und damit hoffentlich König. Wenn es irgendwo Probleme gibt, können die normalerweise den Automatikmodus der Testkammer abschalten und ein anderes Testmuster verwenden, also z.B. die Frequenzen linear durchgehen. Sobald Du die Störung auf dem DUT erkennst, wird angehalten und dann der aktuelle Frequenzbereich ganz langsam durchgestimmt so daß Du genau erkennst wann es auftritt und was da los ist. Mir haben die Testingenieure in dem Fall immer sehr hilfreiche Tipps gegeben und wir haben gemeinsam verschiedene Dinge ausprobiert um die Ursache einzugrenzen und eine Lösung zu finden. Das sollte ein gutes EMV-Testlabor eigentlich schon können...
Soul E. schrieb: > Eventuell kann Dein Labor die Daten auch > über die Firewall ins Kunden-WLAN weiterleiten, dann kannst Du sie dort > abgreifen. Aussage war "Nein", keine Verbindung möglich. Aber die Anfrage läuft. Prokrastinator schrieb: > Spektrumanalyser, Uhr daneben stellen und abfilmen. > Der Speki zeigt dir instantan die Frequenz an. Naja, so ähnlich hab ich mir das vorgestellt. Wobei die Daten jetzt nicht über ne Kamera kommen sollen. Eine Schnittstelle haben die ja wohl alle. Ich habe einen kleine USB-Speki, aber der ist viel zu langsam. Gerd E. schrieb: > Sobald Du die > Störung auf dem DUT erkennst, wird angehalten und dann der aktuelle > Frequenzbereich ganz langsam durchgestimmt so daß Du genau erkennst wann > es auftritt und was da los ist. Ja, so läuft es ja auch. Aber das ist so nicht ordentlich dokumentiert. Ich muss mir dann Handschriftlich notieren welcher Bereich. Es notiert sich aber verdammt schlecht ein Prozentanteil, die Frequenz über einen weiten Bereich. Da wird man ewig nicht fertig. So eine Reihe mit nur 1 s Verweildauer braucht pro Polarisation schon mal 20 min. Dann noch 5 Achsen. Und vergleichbar in ein Diagramm einzeichnen geht dann mit solchen "Handdaten" auch nicht. Für einem Kunden sieht so ein Diagramm auch viel besser aus. Nee, das soll automatisiert aufgenommen werden. Die Auswertung muss man später machen können, sonst sitz ich Tage vor der Kammer.
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