Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Start und Orientierung im 1. Job


von DaisyDuke (Gast)


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Hallo, wie man sieht, kann ich gerade nicht schlafen.

Ich fange in 4 Wochen meinen ersten richtigen Job (Electronic Engineer) 
an.

Relativ kleines Unternehmen (~100) im Medizinbereich. Die Firma hat zwei 
etablierte, elektronische Produkte, die in Übersee produziert werden 
(~5000 Einheiten pro Jahr).

Die Hardwareplattform wurde vor ca. 3 Jahren extern entwickelt und ich 
soll mich nun dort hineinarbeiten.

Es gibt einiges an Dokumentation das liegengeblieben ist (weitere 
Zertifizierung) und in naher Zukunft soll auch In-House (Altium Designer 
ist vorhanden) entwickelt werden. Das sind so ganz grob die 
Rahmenbedingungen.

Wie würdet ihr da vorgehen, um dort zügig Fuß zu fassen?

LG

von faq (Gast)


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anpacken...

von nachgefragt (Gast)


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Hast du dir den Job ausgesucht oder wurde er dir aufgezwungen?
Du musst doch Gründe für die Jobwahl gehabt haben - und Interesse. Also 
solltest du auch einen Plan haben - oder ist dir scheitern egal?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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DaisyDuke schrieb:
> Wie würdet ihr da vorgehen, um dort zügig Fuß zu fassen?
Dort würde ich anpacken:
> und in naher Zukunft soll auch In-House entwickelt werden.
Ergo: schnellstmöglich dahintersteigen und durchleuchten, was bei diesen 
bisherigen Designs womit und wie gemacht wird. Abklären, welche 
Lebensdauer solche Geräte haben. Und dann dein eigenes tragfähiges und 
zukunftssicheres Konzept für eine Hardwareplattform ausarbeiten.

> (Altium Designer ist vorhanden)
Das CAE-Tool ist ungefähr so wichtig wie der Bleistift, mit dem du deine 
Entwicklungsideen aufzeichnest: du brauchst ihn, aber es kommt auf die 
Idee an und nicht auf den Stift, der sie malt.
Der beste Bleistift wird eine schlechte Idee nicht gut machen. Und auch 
ein billiger Bleistift hindert dich nicht daran, eine tolle Idee 
umzusetzen.

> einiges an Dokumentation das liegengeblieben ist (weitere Zertifizierung)
Ach Scheixxe, Akten sortieren. Sieh zu, dass du diesen Anteil unter 10% 
hältst.

> Relativ kleines Unternehmen (~100) ...
> Hardwareplattform ... extern entwickelt ...
> elektronische Produkte, die in Übersee produziert werden
Was machen dann die 100 Leute wenn extern entwickelt und produziert 
wird? Nur verkaufen und verwalten? Oder gibt es da auch eine richtige 
Steuerungsentwicklung? Und wer macht die Software für das Ding?

: Bearbeitet durch Moderator
von Daisy D. (daisywarlordduke)


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Natürlich habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht:
- Verantwortlichkeiten klarstellen, Ansprechpartner, Kontakte, usw.
- Sehen, ob in der Dokumentation Lücken sind (Schaltplan, BOM, Gerber, 
Zeichnungen) und welche
- Schaltplan lesen und verstehen
- Berichte, Testberichte, usw.
- Wie wird die Produktion sichergestellt? Kritische Bauteile?

Das ist mir so über Nacht eingefallen aber gibt es noch mehr 
Stolpersteine. Wie geht ihr daran, wenn ihr in eine neue Firma kommt?

Die anderen sind halt Marketing, Einkauf, Kundenbetreuung, Buchhaltung 
usw. usw. dann einige Wissenschaftler die forschen, entwickeln.
Die Elektronik ist nur ein Teil und benötigt einen Teststreifen. Mit den 
Teststreifen wird das Geld gemacht. Es gibt 3 Softwareentwickler. 
(Software ist ja nie wirklich fertig).

>> Ach Scheixxe, Akten sortieren. Sieh zu, dass du diesen Anteil unter 10%
hältst.
Das scheint schwierig da Medizintechnik. ISO9001/ISO13485...

LG

von Fpgakuechle K. (Gast)


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DaisyDuke schrieb:

> Es gibt einiges an Dokumentation das liegengeblieben ist (weitere
> Zertifizierung) und in naher Zukunft soll auch In-House (Altium Designer
> ist vorhanden) entwickelt werden.
>
> Wie würdet ihr da vorgehen, um dort zügig Fuß zu fassen?

Wenn Du in der Medizintechnik Fuß fassen willst, musst du machen was man 
dort eben macht: Papierkram und Zertifizierung. Du musst also die IEC 
60601 kennen und wissen wie man den Überseekram auf Konformität testet 
(bspw. EMV). Du musst alle deine Arbeiten dokumentieren,sozusagen vor 
jeder Drehung einer Schraube eine Spec eine Montage- und eine 
Testanleitung schreiben.

Da der Grundsatz an Normen: 
https://www.devicemed.de/die-10-wichtigsten-medizintechnik-normen-entstehung-vorteile-anwendung-a-701681/

(brauchst aber eher nur die Hälfte davon)

Das mit dem Altium würde ich erstmal vergessen, dazu wirste nicht sobald 
kommen. Und sobald doch, dann mußte gleich zu Anfang wissen, wie man 
medizintechnik damit baut (BOM in manipulationssicheres 
Warenhaltungssystem überführen, EMV gerecht von Anfang an,...)
Ach ja, wenn ihr nach China liefern wollt, musste dich in die 
chinesischen Normen einarbeiten, viel Spass.

Also wenn man wirklich Elektronik entwickeln lernen will,. sollte man 
nicht direkt bei einer Medizintechnikfirma anfangen. Meine Meinung und 
Erfahrung.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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DaisyDuke schrieb:

> Es gibt einiges an Dokumentation das liegengeblieben ist (weitere
> Zertifizierung) und in naher Zukunft soll auch In-House (Altium Designer
> ist vorhanden) entwickelt werden.
>
> Wie würdet ihr da vorgehen, um dort zügig Fuß zu fassen?


Daisy D. schrieb:

> Das ist mir so über Nacht eingefallen aber gibt es noch mehr
> Stolpersteine. Wie geht ihr daran, wenn ihr in eine neue Firma kommt?

Begehst du grad den Fehler mit zwei verschiedenen accounts in den selben 
thread zu schreiben?!
Also wenn Du es nicht auf die Reihe kriegst unter einem account zu 
agieren sehe ich große Probleme bei der Gewöhnung an einen stark 
regulierten Job.

von Daisy D. (daisywarlordduke)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Ach ja, wenn ihr nach China liefern wollt, musste dich in die
> chinesischen Normen einarbeiten, viel Spass.

Danke erstmal... bisher der beste Beitrag.

Die Hardware wird in China produziert. Der Produzent weiss wie man 
medizinische Gerate herstellt.

von Abrissbirne (Gast)


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DaisyDuke schrieb:
> Wie würdet ihr da vorgehen, um dort zügig Fuß zu fassen?

ernsthaft?!

warum sprichst du nicht mit deinem Chef darüber? woher sollen wir, 
anonyme Benutzergruppe, wissen, was (hoffentlich vertraglich) 
vereinbarte Ziele während der Probezeit und darüber hinaus sind?

AB++

von Fpgakuechle K. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Daisy D. schrieb:

> Die Hardware wird in China produziert. Der Produzent weiss wie man
> medizinische Gerate herstellt.

Das sagen sie alle, aber als In-Verkehr-bringer biste verpflichtet, 
deine Zulieferer regelmäßig zu qualifizieren und deren Produkte zu 
testen.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie zugelieferte Hochspannungsteile 
zerlegt resp. endoskopiert werden mussten, um für die Aufsichtsbehörde 
(LGL) die Stückliste mit den real verbauten Komponente hinsichtlich 
Seriennummer und Herstelljahr abzugleichen.

Und wenn eine Inspektion der Produktionsanlagen ansteht, lässt sich der 
Inspekteur erstmal etliche Aktenmeter bringen und schaut, ob auch die 
richtige Unterschrift zum richtigen Datum zu finden ist. 
Schulungsnachweis, passendes Messmittel-Kalibrierzertifikat, 
Testbericht, ... Da haste auch als einfacher Ingenieur schnell deinen 
'Kopf in der Schlinge' und kannst dich nicht mit "aber ich kann Altium" 
rausreden ;-) .

Schuld an diesen Papierschlachten hat ein gewisser frz. Hersteller von 
Kunst-Titten, der die Prüfer vom TÜV mit doppelter Lagerverwaltung 
narrte.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/124347/Skandal-um-Brustimplantate-Die-unsichtbare-Gefahr

PS:
Anbei die Titelseite der China-EMV. Hatte der Inspekteur aus China bei 
sich während er uns bei der einwöchigen Mess-Kamagne "auf die Finger 
schaute".

von Alex (Gast)


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Daisy D. schrieb:
> Die Elektronik ist nur ein Teil und benötigt einen Teststreifen. Mit den
> Teststreifen wird das Geld gemacht.

Blutzuckermessung? Ja, die Geräte bekommt man geschenkt, die
Streifen kosten 50 cent das Stück und werden nie billiger.

von Erklärbar (Gast)


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Alex schrieb:
> Daisy D. schrieb:
>> Die Elektronik ist nur ein Teil und benötigt einen Teststreifen. Mit den
>> Teststreifen wird das Geld gemacht.
>
> Blutzuckermessung? Ja, die Geräte bekommt man geschenkt, die
> Streifen kosten 50 cent das Stück und werden nie billiger.

Ja in der Medizintechnik treiben sich üble Abzocker rum. Bekanntes 
beispiel:
Theranos, 9 Milliarden in 15 Jahren für nichts verbrannt und den 
Chef-Wissenschaftler in den Suizid getrieben.

https://www.dw.com/de/von-45-milliarden-auf-null-theranos-gr%C3%BCnderin-soll-pleite-sein/a-19299446

https://en.wikipedia.org/wiki/Ian_Gibbons_(biochemist)

von A. S. (Gast)


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DaisyDuke schrieb:
> Electronic Engineer

Die Bezeichnung ist so allgemein, dass nicht klar ist, ob Du löten, 
entwickeln oder Papierkram machen sollst.

Es kann jedoch nie schaden, a) alles über das Produkt greifbare zu lesen 
und b) gerade am Anfang genau zuzuhören, ggf. aufschreiben. Manches 
ergibt erst später Sinn.

von Versager (Gast)


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Ich glaub da fehlen jetzt die Helikoptereltern, wa?

von Wolfgang (Gast)


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Beim Anblick dieser "China-EMV" ...
An deiner Stelle würde ich jetzt erstmal beginnen, Mandarin zu lernen.

Beitrag #6780007 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Wer wettet mit mir, ob der letzte Beitrag von Sen. Ing. gelöscht wird??

von xyz (Gast)


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> Lass alle wissen wer hier der größte Stecher ist.

Am besten ist es eine eigene Abteilung im neuen Unternehmen
zu gründen.
Hab ich nach nur 2 Jahren geschafft, mit direkter Unterstellung
zur obersten Managementebene.
Dazu 4 Gehaltserhöhungen von 1x 17 % und 3x 30 % in knapp
4 Jahren. Falls du schon die Zinseszinzrechnung beherrscht,
kannst du ja mal nachrechnen was bei deinem Einstiegsgehalt
danach herauskommt.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Grundregel für jeden Neuling:

Mund zu, Augen auf.

Zum Rest kann man nur sagen dass, wenn jemand einen Neuling alle 
genannten Aufgaben ohne Einarbeitung überträgt, das schiefgehen wird. 
Ein Frischling der ohne Aufsicht munter durchs Unternehmen hoppelt, 
Dokumentation sucht und Zertifizierungen anschiebt? Ich glaube nicht.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Grundregel für jeden Neuling:
>
> Mund zu, Augen auf.

Ganz falsch!
Gerade in der Startphase ist es wichtig, das man viel kommuniziert - 
also mindestens wöchentlich bei Gruppenmeeting ein feedback geben, 
welche Infos noch fehlen und was bis jetzt gut war. Da cheffe keine Zeit 
hat, muss man selbst aktiv werden und sich von den Mitarbeitern zeigen 
lassen, wie der Laden so funktioniert.
Gut ist es am Anfang die Termine mit viel Reserve anzugehen, also besser 
ein paar tage früher seine Sachen abgegeben und so die Chance auf einen 
kompletten zweiten Versuch haben.
Natürlich gibt es eine Grenze bei der die Mitarbeiter denken, die wollst 
denen deine Arbeit aufhalsen. Deshalb nicht vergessene das man nicht nur 
um Rat fragt sondern auch selbst 'zu liefern' hat.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sen. Ing schrieb im Beitrag #6780007:
>>> Lass alle wissen wer hier der größte Stecher ist.
Da haben wir schon einen, von dem
xyz schrieb:
> Hab ich nach nur 2 Jahren geschafft
Aber eigentlich auch blöd, wenn man nach 2 Jahren am Ende der dortigen 
Karriereleiter angekommen ist. Denn die Nummer mit der 
Abteilungsgründung kannst du nicht jedes Mal durchziehen...

xyz schrieb:
> Am besten ist es eine eigene Abteilung im neuen Unternehmen
> zu gründen.
> Hab ich nach nur 2 Jahren geschafft, mit direkter Unterstellung
> zur obersten Managementebene.
Ach, ein Buchhalter.

von Thomas K. (thomas2021)


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DaisyDuke schrieb:
> Wie würdet ihr da vorgehen, um dort zügig Fuß zu fassen?

Electronic Engineer

Ich weiß nicht was Du studiert hast, aber Planlos bist auf jedenfalls..
Jugend von heute...Grausam...

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> Grundregel für jeden Neuling:
>>
>> Mund zu, Augen auf.
>
> Ganz falsch!
> Gerade in der Startphase ist es wichtig, das man viel kommuniziert -
> also mindestens wöchentlich bei Gruppenmeeting ein feedback geben,

Oh ja, Feedback vorm versammelten Team:

"Chef, der ABC hat mir die Infos noch nicht gegeben."
"Ich kam nicht weiter weil der XYZ mir keine Vorlage geliefert hat."
"UVW weiß nicht wie man das macht, wen kann ich noch fragen, Chef?"

Ja, so macht man sich Freunde fürs Leben im Team.

Dazu am Besten noch ein:

"Das ist alles komplett falsch, heutzutage macht man das so ...".

Ergebnis:

Vielen Dank Herr Küchle für Ihr Feedback heute im Teammeeting. Ach ja, 
leider muss ich unsere gemeinsame Sitzung für morgen absagen. Wichtiger 
Kundetermin, Sie verstehen? Aber Sie können sich ja schon mal in die 
Materie einlesen. Nächste Woche dann? Hmm, sieht schlecht aus. Das mit 
dem Kunden wird dauern. Fragen Sie doch mal die anderen im Team, oder 
fragen Sie den Chef.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Hannes J. schrieb:
>>> Grundregel für jeden Neuling:
>>>
>>> Mund zu, Augen auf.
>>
>> Ganz falsch!
>> Gerade in der Startphase ist es wichtig, das man viel kommuniziert -
>> also mindestens wöchentlich bei Gruppenmeeting ein feedback geben,
>
> Oh ja, Feedback vorm versammelten Team:

Naja, üblicherweise lernt man recht früh im Leben, das man vieles im 
direkten Zwei-Personen-Gespräch und nix beim Lagerappell bei der 
Kommandeursansprache. Aber manche leben immer noch wie zu Zeiten der 
Kulturevolution, Parteirüge und "Selbstkritik vor dem Kollektiv".

> Ja, so macht man sich Freunde fürs Leben im Team.
Freunde macht man sich nach Feierabend, in die Firma geht man, um zu 
arbeiten.

> "Das ist alles komplett falsch, heutzutage macht man das so ...".

Das ist auch keine Kommunikation aka Informations- A U S T A U S C H, 
sondern 'Kommandowirtschaft - naja, manche haben in Ihrem Leben nie was 
anderes kenngelernt.

> Vielen Dank Herr Küchle für Ihr Feedback heute im Teammeeting. Ach ja,
> leider muss ich unsere gemeinsame Sitzung für morgen absagen. Wichtiger
> Kundetermin, Sie verstehen? Aber Sie können sich ja schon mal in die
> Materie einlesen. Nächste Woche dann? Hmm, sieht schlecht aus. Das mit
> dem Kunden wird dauern. Fragen Sie doch mal die anderen im Team, oder
> fragen Sie den Chef.

Nö, die Fragerei spart man sich dann durch Gang ins Personalbüro in dem 
man seine Kündigung abgibt. Sorry, wenn sich schon in der Probezeit die 
Firma als Augiasstall erweist, den man alleine auszumisten hat, dann 
bleibt man dort nicht länger als nötig. Irgendwann kommen die auf den 
Trichter, das sich was ändern muss, wollen sie neue Mitarbeiter behalten 
- "Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende!"

von xyz (Gast)


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: Aber eigentlich auch blöd, wenn man nach 2 Jahren am Ende der dortigen
: Karriereleiter angekommen ist.

Falsch. Das sichert eine nahezu unbeschraenkte Freiheit bei
allen zu treffenden Entscheidungen.
Und von fast ganz oben, sch..sst es sich besser als andersherum.
Ausserdem hast du die damit verbundenen (((1.17*1.3)*1.3)*1.3)
wohl uebersehen.

> Ach, ein Buchhalter.

Und schon wieder falsch.

Insgesamt leider nur 0 Punkte.

von Jürgen (Gast)


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Krieche deinem Chef bei jeder Gelegenheit bedingungslos in den Arsch und 
ordne alles diesem Ziel unter.

von Abrissbirne (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Ein Frischling der ohne Aufsicht munter durchs Unternehmen hoppelt,
> Dokumentation sucht und Zertifizierungen anschiebt? Ich glaube nicht.

in einem "Kickback" Unternehmen keine seltenheit: hauptsache stellt 
dieser "Frischling" keine unangenehmen Fragen und sitzt brav die 8h ab

von Realist (Gast)


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Schönes Beispiel wie alle denken sie haben die grosse Erfahrung und 
Weisheit mit Löffeln gefressen, aber letztlich total verschiedene 
Ansätze als alternativlos propagieren und trotzdem doch alle beruflich 
nicht gescheitert sind.

Was lernen wir: Bloss nicht auf die Leute hier hören. Da sind ein paar 
+50er dabei, die sämtliche Entwicklungen der letzten Jahrzehnte verpennt 
haben und ihren Job nur wegen der sicheren deutschen Arbeitsverträge 
behalten durften. Gut für sie, schlecht für die Firma.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Realist schrieb:
> Was lernen wir: Bloss nicht auf die Leute hier hören. Da sind ein paar
> +50er dabei, die sämtliche Entwicklungen der letzten Jahrzehnte verpennt
> haben und ihren Job nur wegen der sicheren deutschen Arbeitsverträge
> behalten durften. Gut für sie, schlecht für die Firma.

Ich finde deine negative Einstellung gegenüber Boomern in diesem Forum 
nicht gerechtfertigt. Ich habe einige ältere Kollegen, die ich gerne mal 
um Rat frage, und deren Hinweise waren stets hilfreich für mich. Das 
Zögerliche, nicht jeder neuen Sau nachzulaufen, die gerade durchs Dorf 
getrieben wird, finde ich sogar gut. Von Erfahrungen anderer kann man 
nämlich auch lernen, ohne jede schlechte Erfahrung selbst durchlebt 
haben zu müssen. Auch sollte man am Anfang seiner Karriere nicht zu 
empfindlich sein und Kritik annehmen.

Hier im Thread finde ich die Hinweise auf die vielen Normen in der 
Medizintechnik hilfreich, damit muss man sich in dieser Branche eben 
beschäftigen. Wer das nicht mag, soll sich besser eine andere Branche 
suchen, wo es nicht so streng zugeht.

Als Neuling im Beruf wird man aber immer ins kalte Wasser geworfen 
werden, da hilft keine Vorbereitung der Welt. Daher sich am besten 
einfach nicht verrückt machen und mit viel Engagement in den neuen Job 
starten, am Anfang eher kleine Brötchen backen und viel von den alten 
Hasen lernen.

von Erklärbar (Gast)


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Senf D. schrieb:
> und viel von den alten
> Hasen lernen.

Ja, man muss aber die alten Hasen von den alten Seilschaften/Genossen 
unterscheiden.

von A. S. (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
>> Mund zu, Augen auf.
>
> Ganz falsch!

Ich weiß nicht, ob Dir klar ist, was vermutlich gemeint war: Da kommt 
jemand in eine neue Abteilung (als Gast, Frischling, neuer Chef, 
Qualitätsbeauftragter), dem man schon nach 10 Minuten nichts mehr 
erklären braucht, weil er schon bei Wikipedia, seinem Frisör oder im 
Studium gelernt hat, wie man es eigentlich macht.

von Senf D. (senfdazugeber)


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Erklärbar schrieb:
> Senf D. schrieb:
>> und viel von den alten
>> Hasen lernen.
>
> Ja, man muss aber die alten Hasen von den alten Seilschaften/Genossen
> unterscheiden.

Diese Unterscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Falls Genosse = 
Gewerkschaftsmitglied heißen soll, das ist mir herzlich egal. Gut 
vernetzt zu sein im Unternehmen ist nach meiner Einschätzung eh 
wichtiger als unbedingt fachlich brilliant sein zu wollen.

von A. S. (Gast)


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Senf D. schrieb:
>> Ja, man muss aber die alten Hasen von den alten Seilschaften/Genossen
>> unterscheiden.
>
> Diese Unterscheidung kann ich nicht nachvollziehen.

Alter Hase: Macht mit 3 Zeilen Code, einem Widerstand und einem 
Fädeldraht das, was 2 normale Ingenieure in 4 Wochen nicht hinkriegen.

Seilschaften/Genossen: Arbeiten nur mit LM741 und ohne VCS, weil sie dem 
Chef weismachen können, dass der neumodische Kram Teufelszeug ist und 
niemals funktionieren wird.

von Erklärbar (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Falls Genosse =
> Gewerkschaftsmitglied heißen soll, das ist mir herzlich egal. Gut
> vernetzt zu sein im Unternehmen ist nach meiner Einschätzung eh
> wichtiger als unbedingt fachlich brilliant sein zu wollen.

Senf D. schrieb:
>> Ja, man muss aber die alten Hasen von den alten Seilschaften/Genossen
>> unterscheiden.
>
> Diese Unterscheidung kann ich nicht nachvollziehen. Falls Genosse =
> Gewerkschaftsmitglied heißen soll, das ist mir herzlich egal.

Mit Genosse ist wohl eher ein 'Parteigenosse' gemeint, also einer, der 
seinen Posten 'durch Schwenken der roten Fahne' erreicht hat. Ist 
Classic-Ost-Jargon, muss man als Jungspund ( Jahrgang 1975+) und 
westlich von Jammertal geboren nicht kennen.

> Gut
> vernetzt zu sein im Unternehmen ist nach meiner Einschätzung eh
> wichtiger als unbedingt fachlich brilliant sein zu wollen.

Kommt darauf an, wie die Zukunft des Unternehmens ausschaut, es ist 
nicht gut sich im Netz eines untergehenden Dampfers zu verfangen. 
Fachliche Brillianz ist eine 'Versicherung' gegebenenfalls anderswo neu 
anfangen zu können. Wobei es natürlich ein 'anderswo' geben muß, man 
sollte sich also nicht auf das Unternehmen bei dem man gerade angestellt 
ist komplett spezialisieren.

> Alter Hase: Macht mit 3 Zeilen Code, einem Widerstand und einem
> Fädeldraht das, was 2 normale Ingenieure in 4 Wochen nicht hinkriegen.

Ja, Improvisationstalent wie McGyver ist etwas, was man sich abschauen 
sollte, also die Fähigkeit auch ohne Beziehungen und Mauscheleien in 
widrigen Umständen (i.e. LM741 nicht mehr lieferbar) creativ zu sein.

von Dieter H. (kyblord)


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Mac Gyver vs Chuck Noriss, wer gewinnt?

von Alter Hase (Gast)


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A. S. schrieb:
> Alter Hase: Macht mit 3 Zeilen Code, einem Widerstand und einem
> Fädeldraht das, was 2 normale Ingenieure in 4 Wochen nicht hinkriegen.
>
> Seilschaften/Genossen: Arbeiten nur mit LM741 und ohne VCS, weil sie dem
> Chef weismachen können, dass der neumodische Kram Teufelszeug ist und
> niemals funktionieren wird.

Diese Beschreibung gefällt mir, auch wenn ich kein Programmierer oder 
Elektroniker bin;-)

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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A. S. schrieb:
> Alter Hase: Macht mit 3 Zeilen Code, einem Widerstand und einem
> Fädeldraht das, was 2 normale Ingenieure in 4 Wochen nicht hinkriegen.

Und nippelt dann ab und keiner weiß mehr, wie dieses Gestrüpp 
funktioniert ---> es muss für ein paar 100k€ neu entwickelt werden.

von Stanley Tweedle (Gast)


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> Mac Gyver vs Chuck Noriss, wer gewinnt?
Das Obihörnchen!

von A. S. (Gast)


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Weich W. schrieb:
> Und nippelt dann ab und keiner weiß mehr, wie dieses Gestrüpp
> funktioniert ---> es muss für ein paar 100k€ neu entwickelt werden.

Ja, leider. Da unterschätzt der Jungspund die Komplexität der einfachen 
Lösung, findet viele Fehler, baut das mit Arduino nach und lernt auf die 
harte Tour, dass viele Features kein Bug waren. Genau das sagt aus was

Hannes J. schrieb:
> Mund zu, Augen auf.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>>> Mund zu, Augen auf.
>>
>> Ganz falsch!
>
> Ich weiß nicht, ob Dir klar ist, was vermutlich gemeint war: Da kommt
> jemand in eine neue Abteilung ... dem man ... nichts mehr
> erklären braucht, weil er ... im
> Studium gelernt hat, wie man es eigentlich macht.

Genau das ist der Punkt, ein neuer Mitarbeiter, erst recht einer mit 
Hochschulausbildung bringt einiges an Alternativen Lösungsansätzen mit. 
Und genau deswegen heuert man einen solchen auch an, andernfalls muss 
man Lehrbubeb oder -madel nach seinen antiquierten Vorstellungen 
zurechthunzen.

Wenn man aber als neuer Mitarbeiter spürt, das man mit seinen 
KnowHow/Erfahrung nicht wirklich erwünscht ist, sondern widerspruchslos 
malochen soll, dann ist Zeit über den Abschied nachzudenken.
Sollen die sich doch einen dressierten Affen von Carl Hagenbeck, Hamburg 
schicken lassen.

von Realist (Gast)


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Denkt ihr eigentlich an konkrete Personen, wenn ihr hier so extrem 
pauschalisiert?

von i like it (Gast)


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A. S. schrieb:
> Alter Hase: Macht mit 3 Zeilen Code, einem Widerstand und einem
> Fädeldraht das, was 2 normale Ingenieure in 4 Wochen nicht hinkriegen.

genau meine erfahrung...

von Senf D. (senfdazugeber)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Wenn man aber als neuer Mitarbeiter spürt, das man mit seinen
> KnowHow/Erfahrung nicht wirklich erwünscht ist, sondern widerspruchslos
> malochen soll, dann ist Zeit über den Abschied nachzudenken.

Wenn der neue Mitarbeiter selbst noch ein Anfänger in seinem Beruf ist, 
dann brauchst du mir nicht mit großem Know How und Erfahrung kommen. Da 
kommen dann höchstens theoretische Vorschläge aus einem Lehrbuch 
wiedergegeben, die den Praxistest nicht bestehen würden.

Wer als Absolvent mit einer Haltung gegenüber den Kollegen auftritt "Ich 
zeige Euch jetzt mal, wie man das richtig macht", der wird unweigerlich 
scheitern. Stattdessen gilt es gerade als Anfänger viel von den Kollegen 
zu lernen anstatt groß die Klappe aufzureißen.

von Erklärbär (Gast)


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Senf D. schrieb:
> Wer als Absolvent mit einer Haltung gegenüber den Kollegen auftritt "Ich
> zeige Euch jetzt mal, wie man das richtig macht",

Naja, die alten Herren und ihre Gehörprobleme - da sagt der Neue: "ich 
habe da Erfahrung mit ein paar Lösungsansätzen aus der aktuellen 
Forschung wie 'automatisiertes Testen', 'maschinelles Lernen' oder 
'Requirement based development' und darüber hinaus hatte ich eine 
Einführung in die Normen bspw. IEC 61508, die in absehbarer Zeit auch 
hier verbindlich werden ..."

und der Alte will gehört haben, das Jungsche, ganz verdorben von der 
akademischen Theorie, ihn auf den Haufen "Alteisen" verwerfen will, (was 
weder gesagt noch gedacht wurde).

Das Fatale daran, diese, allein auf  Erhalt des Besitzstandes 
ausgerichtete Haltung verselbständig sich mit den Jahrzehnten und jeder 
der jünger ist als der [40-63]-jährige Cheffe wird nach Methode 
"Mushromm-managment" (keep them dark, feed 'em shit) klein gehalten. 
Spätestens jetzt sollte man sich frage, ob und warum die Firma 'den 
Anschluß' verloren hat.

von A. S. (Gast)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Wenn man aber als neuer Mitarbeiter spürt, das man mit seinen
> KnowHow/Erfahrung nicht wirklich erwünscht ist, sondern widerspruchslos
> malochen soll, dann ist Zeit über den Abschied nachzudenken.

Du hast das Wesentliche nicht mit zitiert:

A. S. schrieb:
> dem man schon nach 10 Minuten nichts mehr
> erklären braucht,

von Fpgakuechle K. (Gast)


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A. S. schrieb:
> Fpgakuechle K. schrieb:
>> Wenn man aber als neuer Mitarbeiter spürt, das man mit seinen
>> KnowHow/Erfahrung nicht wirklich erwünscht ist, sondern widerspruchslos
>> malochen soll, dann ist Zeit über den Abschied nachzudenken.
>
> Du hast das Wesentliche nicht mit zitiert:
>
> A. S. schrieb:
>> dem man schon nach 10 Minuten nichts mehr
>> erklären braucht,

Das ist IMHO nicht das Kernstück, sondern eine bloße Sprachfloskel. 
"Kernstück", das mir hier übel ausfstößt, ist:

>Grundregel für jeden Neuling:
>Mund zu, Augen auf.

Also Kommunikationsabbruch/-ausschluß und Isolation des Neuen. Das ist 
eine Methode aus dem Instrumentarium des Mobbings. Und damit 
grundfalsch.
Mag ja im Sinne einer zügigen Einarbeitung 'gut gemeint' sein, erreicht 
aber eher das Gegenteil - "Wenn hier mein Expertise nicht gefragt ist, 
dann geh ich halt weg zu ner Firma, wo sie nicht nur gefragt sondern 
auch bezahlt wird.

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