Moin zusammen, ich hab jetzt hier stundenlang im Board die ganzen alten Kamellen zu dem Thema gewälzt aber Ende hab ich noch nicht alles ganz verstanden. Ich habe eine Aufsteckplatine für den Raspberry Pi entwickelt. Die Platinen will ich bei jlcpcb bestellen, bestücken lassen und fertig ist. Aktuell müssen meine potenziellen Kunden viel Kleinkram selbst hinfummeln, mit Relais, Sensoren etc. Das hab ich alles auf der Platine quasi untergebracht um den Leuten die Arbeit zu ersparen. Und dann hab ich heute Mittag noch gedacht, ich pack die Platine einfach in einen kleinen OnlineShop und wer Lust hat und sich die Arbeit sparen will, der kauft die Platine eben - denkste... Nun steht man vor diesem ganzen Elektro-Zertifikate-Dschungel und weiß nicht so recht weiter. Eine Aufsteckplatine für den Raspberry Pi muss ja sicherlich auch zertifiziert werden, aber am Ende wollte ich das Ding für 25€ verkaufen. Wenn ich mich jetzt noch um ... ja um was eigentlich alles? Um was für Zertifikate, Anmeldungen oder sonstige Themen muss ich mich eigentlich kümmern? EMV? CE? WEEE? EAR? Oder muss ich mich nur bei einer Sache anmelden und die schließt alles mit ein? Deutschland und seine Normen und Gesetze... bis zu einem gewissen Grad für mich alles nachvollziehbar aber ich will doch nur so eine 0815 Platine verkaufen und keinen Kühlschrank oder einen Schaltkasten. Gibts da nicht mittlerweile andere Lösungen? Die Beiträge hier im Board waren alle schon relativ alt, eventuell gibt es mittlerweile ja bessere/einfachere Möglichkeiten, so eine kleine Platine "komfortabel" zu verkaufen, ohne das ich pro Platine nachher 129€ berechnen muss. Einfach verkaufen und mich damit nicht auseinandersetzen kann ich das nicht... so bald einer der Mitbewerber in dem Segment das Spitz bekommt, bekomm ich böse Post nach Hause. Vielleicht hat ja noch jemand ein paar aktuelle Informationen für mich oder eine Idee, an wen ich mich wegen all dem (nach Möglichkeit unentgeltlich) wenden kann. Viele Grüße!
Beitrag #6779916 wurde von einem Moderator gelöscht.
Ich würde sagen das ist ein rohs konformes Erweiterungsmodul. Das ist wiederum speziell als Teil eines anderen Gerätetyps, der vom Geltungsbereich der weee Richtlinie ausgenommen ist oder nicht in den Geltungsbereich dieser Richtlinie fällt, konzipiert und darin eingebaut und die Funktion nur als Teil dieses anderen Geräts erfüllen kann; 😉 Ausserdem ist es CE konform und läuft mit 5V. So hast du das jetzt verstanden und verkaufst die Teile erstmal. Wenn die so gut laufen dass du damit richtig Umsatz machst schaust du dich nach einem Lager und Versender um zu dem die Teile direkt vom Hersteller geliefert werden.
Tja, ich habe da auch mehrere Kandidaten für, sogar Anfragen für bestimmte Projekte, die's so noch nicht gibt. Allerdings traue ich mich auch nicht an das Thema Nebenverdienst oder evtl. später Selbständigkeit durch Verkauf dieser bestückten Platinen heran. > EMV? CE? Damit hat man bei Schutzkleinspannung und ohne viel HF auf der Platine keine Probleme. Bzw. wenn man HF braucht, für irgendwelche Drahtloskommunikation oder so, dann kann man Module verwenden, die die Normen ihrerseits bereits einhalten. Dann hat man eine annähernde Sicherheit, daß die eigene Platine im Gesamten auch noch den Normen entspricht. > WEEE? EAR? Das war das, weswegen ich die Idee verworfen habe. Da hat sich die Industrie geduldet von der deutschen Politik so ein richtig schönes Bullshit-Bingo einfallen lassen, bei dem man sofort nur für etwas Nebenverdienst voll mit den großen Weltkonzernen mitspielen muß. Das kann einem ganz schnell finanziell so richtig den Hals brechen. Die Rechnungen, die einem da auf den Tisch flattern können, kriegt man durch den Verkauf einiger kleiner Platinen niemals gedeckt. Dazu kommen dann noch die deutschen Steuergesetze, wonach man mit einem Fuß bereits im Knast steht wenn man da irgendwelche kleinen Fehler macht oder die richtige Information nicht findet, was nun eigentlich für einen gilt oder nicht oder wann etwas für einen gilt und wann nicht. Also braucht man noch einen Steuerfachmann, der kostet auch wieder Geld und zusätzlich schmälern die Steuern natürlich die Einnahmen, von denen man den ganzen anderen Spaß (Bauteile, Fertigung, Bullshit-Bingo) bezahlen muß. Mein Tip dazu: Lass es oder wander nach China aus. Oder in ein anderes Land wo der Export in die EU kein großes Problem ist. Deutschland ist nicht der richtige Standort für sowas, die Politik will keine erfolgreichen deutschen Kleinunternehmer bzw. sie bekommen zumindest keinerlei Rückendeckung. Unter mittelständischen Unternehmen gehört es auch zum guten Ton, den Mitbewerber einfach mal so aus Lust und Langeweile zu verklagen. Man ist sich zwar eigentlich im Klaren darüber, daß die Klage keine Aussicht auf Erfolg hat und die Verhandlungen enden oft so, daß der Kläger erst gar nicht erscheint - aber als Angeklagter muß man trotzdem erstmal Resourcen wie Zeit und Geld für den Anwalt aufbringen. Eine befreundete Firma, die unter anderem gebrauchte PC-Hardware über ebay verkauft, kann dir ein Lied davon singen. Die hat sowas 1..2mal pro Jahr, bislang noch nicht einmal mit Erfolg des Klägers.
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Sithys M. schrieb: > Eine Aufsteckplatine für den Raspberry Pi muss ja > sicherlich auch zertifiziert werden Nein. Es ist kein Gerät. Ohne rPi nicht funktionsfähig. Kein Netzteil. Kein Gehäuse. Es muss RoHS erfüllen, also für alle vebauten Teile die Unterlagen sammeln. Mit Netzspannung hat sie hoffentlich nichts zu tun. > Einfach verkaufen und mich damit nicht auseinandersetzen kann ich das > nicht... so bald einer der Mitbewerber in dem Segment das Spitz bekommt, > bekomm ich böse Post nach Hause. Du kannst auch Bauteile verkaufen ohne CE und WEEE. Das einzige, was dich trfft, ist die Verpackungsverordnung. Wenn du nur eine Versandverpackung wählst und keine Verkaufsverpackung trifft dich wenigstens nicht der grüne Punkt. https://www.verpackungsregister.org/stiftung-behoerde/katalog-systembeteiligungspflicht/produktsuche-im-katalog?tx_iscproductdatabase_productsearch%5Baction%5D=search&tx_iscproductdatabase_productsearch%5Bcontroller%5D=ProductSearch&cHash=023ad122ae734468dd3a53f83956b4f2#product-database-searchresults Warum die nur bei <2500 Stück gilt, und diejenigen die richtig viel MÜll machen mit >2500 Stück davon ausgenommen sind, zeigt die Korruptheit unseres Staates.
Michael B. schrieb: > Das einzige, was dich trfft, ist die Verpackungsverordnung. Oh ja, stimmt. Das Verpackungsgesetz ist aber nicht so der Schocker, da gibt es Berechnungstools und 500 gefütterte Umschläge "M" sind danach 11kg Papier und 1,5kg Kunststoff. Dann meldest Du z.B. 25kg Papier und 4kg Kunststoff. Was dann exakt die 39€/a Mindestpreis für die "Lizenzierung" kostet.
Da kannst Du verkaufen und bekommst eben nur eine Provision für Dein Werk: https://www.pcbway.com/project/
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