Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Reperatur defekter Elektronik


von Christian S. (chri1999)


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Hallo zusammen,

ich bin zwar kein Elektroniker, aber doch sehr interessiert an der 
Thematik, vor allem im Bereich der Reperatur von defekten Platinen etc. 
Da ich als Mechatroniker tätig bin, habe ich Grundkenntnisse über die 
verbauten Bauteile bzw. Literatur zum Nachschlagen. Vereinzelt habe ich 
schon durch finden und erneuern von defekten Lötstellen Geräte wieder 
instandgesetzt.

Mir geht es nur ums Lernen und Basteln, daher die Fragen: Gibt es Geräte 
die für den Anfang relativ simpel aufgebaut und "leicht" zu reparieren 
sind? Ich denke da an ältere Geräte welche wenig SMD Bauteile haben.
Gibt es eine generelle Vorgehensweise bei solchen Reperaturen?


Vielen Dank für eure Antworten

Liebe Grüße,
Christian

von roehrenvorheizer (Gast)


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Hallo,

normalerweise beginnt man, die Stromversorgung zu prüfen, dann kann man 
entweder von vorne her ein Signal drauf geben und schauen, wie weit es 
das Gerät durchläuft, oder von hinten her schauen, was raus kommt, wenn 
man an den einzelnen Baugruppen ein Signal einspeist. Aber um das alles 
richtig und schadlos zu machen, braucht man ein paar passende Geräte 
dazu, die alles bereit stellen, Stromversorgungen, am besten 
einstellbare, und immer viel Erfahrung, sonst ist schnell was kaputt. 
Nicht umsonst sind Elektronikwerkstätten umfassend ausgestattet, 
zumindest was ihr Spezialgebiet angeht.

Alte Radios waren früher eine dankbare Spielwiese, Steckernetzteile sind 
sogar heute noch diskret aufgebaut. Energiesparbirnen findet man noch. 
Fernseh war eigentlich nur für gelernte zu reparieren. Aber ohne 
Unterlagen kommt man in der Regel nicht weit.

Mfg

von Joe (Gast)


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Einfache Schaltungen aufbauen, mit dem Oszi die Spannungen und -verläufe 
prüfen, so dass man weiß, was man zu erwarten hat.
Man kann sich dabei sicher steigern, vom einfachen Netzteil bis ...
Netzteile brauch man sowieso.
Dann kommen Verstärker mit ICs oder diskret aufgebaut.
Messverstärker mit OPs und analoger Anzeige bzw. Arduino o.ä.
Wenn du damit durch bist, dann hast du schon Grundlagen für Reparaturen.

von Inn Länder (Gast)


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Christian S. schrieb:
> "leicht" zu reparieren

Christian S. schrieb:
> bei solchen Reperaturen

jajadiedeutschespracheistschwäresprache

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Als Tipp um die Funktionsweise der Bauteile zu erlernen,
Lade dir die Free Edition von Edison herunter,
da kannst du mahl die Funktionsweise und vor allem die Limits von 
Bauteilen beibringen.
Das schöne dabei ist die Bauteile rauchen da nur virtuell ab ;-)

So kannst du deine Grundkenntnisse dabei erweitern ohne das reale 
Bauteile abrauchen.

: Bearbeitet durch User
von ich³ (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Gibt es Geräte
> die für den Anfang relativ simpel aufgebaut und "leicht" zu reparieren
> sind?

Netzteile (nicht Schalt-), einfache Verstärker wurden ja schon genannt. 
Aber: Ohne gescheite Messgeräte wird das ein erkenntnisarmes stochern im 
Nebel. Trenntrafo, Scope, Multimeter und Signalgenerator sind das 
absolute Minimum. Und natürlich das Fachwissen, das gemessene 
hinreichend sicher zu interpretieren.

von Experte (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Gibt es Geräte
> die für den Anfang relativ simpel aufgebaut und "leicht" zu reparieren
> sind?

Schaltnetzteile, vulgo Wandwarzen: Einfach die Elkos tauschen, und in 
gut 80% der Fälle geht das Ding wieder.

von H. H. (Gast)


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Experte schrieb:
> Wandwarzen

Sind aber meist verklebt oder verschweißt.

von Martin L. (makersting)


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Du gehst du verkopft ran. Zu Beginn ich nicht der Gedanke, was auf dem 
Tisch landen könnte. Der Beginn ist, dass etwas auf deinen Tisch landet 
und dann erkundest du.

von Manfred (Gast)


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Experte schrieb:
>> für den Anfang relativ simpel aufgebaut und "leicht" zu reparieren
>> sind?
> Schaltnetzteile, vulgo Wandwarzen: Einfach die Elkos tauschen, und in
> gut 80% der Fälle geht das Ding wieder.

Oh ja, ein wahrer Experte!

Die letzten zwei, die hier abgeflogen sind, waren zu jung für Elkos. Bei 
einem war die Diode am Ausgang durch, beim anderen der Leistungs-FET.

von Georg M. (g_m)


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Inn Länder schrieb:
> jajadiedeutschespracheistschwäresprache

Für die Reperatur eines Apperates brauche ich einen seperaten 
Komperator.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Georg M. schrieb:
> Komperator.

Komparator ist aber auch ein echt Handy feindliches Wort, beim 
(ein)touch(en)!
Mein CAT interpretiert da oft die vulgärsten Worte daraus und muss meist 
nach dem Absenden, nochmals korrigieren:
Seit als bitte etwas Tolerant :-D

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Seit als bitte etwas Tolerant :-D

Sint wir doch 😄

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Sint wir doch 😄

Hast du mir das "o" geklaut und dafür das "t" reingemogelt? 😄
Nicht? Dann war's doch wider der Touch :-@

: Bearbeitet durch User
von Nichtverzweifelter (Gast)


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"Nider" mit dem Touch!

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Georg M. schrieb:
> Für die Reperatur eines Apperates brauche ich einen seperaten
> Komperator.

Bei diesen Temparaturen macht man eh keine Reperaturen...

von Christian F. (christian_f476)


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a) Bau Grundschaltungen nach und mess die von vorn bis hinten mit dem 
Multimeter und dem Oszi durch. Z.B. Bau Dir selbst ein Netzteil mit 
Trafo, Gleichrichter, Linearregler und filter dahinter mit einem 
Kapazitätsmultiplizierer  und einem Transistor. Wenn das geht bau 
dahinter irgendwelche Filter-, Verstärkerschaltungen, Schaltregler usw..

b) Dann nimmst Du Dir irgendein Gerät und versuchst die Schaltungen, die 
um aktive Bauelemente herum zu finden sind, zu verstehen. Zeichne sie ab 
und/oder simuliere sie. Guck Dir vorhandene Schaltpläne an usw.

c) Dann recherchierst Du wie man mit einem falsch angeschlossenen 
Oszilloskop alles mögliche kaputt macht, zum Beispiel selbiges. Womit 
ist der Tastkopf/Masseanschlussleitung noch verbunden und trifft das 
immer zu?

d) Danach misst Du dann auch an dieser Schaltung herum und guckst ob da 
das passiert was Du Dir vorher überlegt hast.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> "Nider" mit dem Touch!

Du glaubst gar nicht wie mühsam es zum tippen ist, wen auch noch Regen 
auf den Touch tropft ..GRMPF..

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Tod "den" Regen! 🤣

von ich³ (Gast)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Tod "den" Regen!

Wen? Und wen, warumm?
(Hint: Nicht auf Patrick L.s Schreibe achten, ist grauenvoll.)

von Georg M. (g_m)


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Christian S. schrieb:
> Ich denke da an ältere Geräte welche wenig SMD Bauteile haben.

Alte Platinen enthalten bleihaltige Lötverbindungen.
Heute gilt das als unmodern.

https://de.wikipedia.org/wiki/RoHS-Richtlinien

von fat (Gast)


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Patrick L. meinte im Beitrag #6783314:
> Mein CAT interpretiert da oft die vulgärsten Worte rein

Meine CATs (D11 u. 797) nicht.

> und ich muss meist nach dem Absenden nochmals korrigieren:

Zum Glück "korrigieren" beide die Umgebung so, daß sich die
Straße dann schon dort befindet, wo sie hätte sein sollen.

> Seid also bitte toleranter. :-D

Kein Ding. Wie Georg schon (humorigerweise) andeutete, ist

https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/parare-uebersetzung-1.html
https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/parare-uebersetzung-2.html

der einzuprägende Wortstamm.

von Maingottwalter (Gast)


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Inn Länder schrieb:
> jajadiedeutschespracheistschwäresprache

Hack nicht auf Legastheniker. Leg selbst ein Ei wenn Du kannst!

Ansonsten empfehle ich einen Besuch in der Lebenshilfe Deiner Wahl.

von Maingottwalter (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Ich denke da an ältere Geräte welche wenig SMD Bauteile haben.

ältere Damen abfragen?

von Experte (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Du glaubst gar nicht wie mühsam es zum tippen ist, wen auch noch Regen
> auf den Touch tropft ..GRMPF..

Kannst Dir nur ein Unterklassen-Handy ohne funktionierende 
Spracherkennung leisten?

von ... (Gast)


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Ich hatte mal ein defektes Schaltnetzteil für die Halogenlampe in einer 
Lavalampe. Das war diskret aufgebaut und somit relativ leicht zu 
reparieren. Die Kondensatoren sahen alle gut aus, waren also vermutlich 
nicht das Problem.

Ich habe dann mit dem Diodentester eines Multimeters die Spannung aller 
Basis-Emitter- und Basis-Collector-Dioden der Leistungstransistoren 
gemessen. Weicht die Spannung sehr von den zu erwartenden 0,7 V ab, dann 
ist der Transistor vermutlich defekt.
Das war auch bei einem Transistor der Fall. Den habe ich getauscht und 
das Netzteil ging wieder.

von Mani W. (e-doc)


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Christian S. schrieb:
> Da ich als Mechatroniker tätig bin, habe ich Grundkenntnisse über die
> verbauten Bauteile bzw. Literatur zum Nachschlagen. Vereinzelt habe ich
> schon durch finden und erneuern von defekten Lötstellen Geräte wieder
> instandgesetzt.

Schön für Dich, wenn das geklappt hat, früher (tm) waren es oft
Lötstellen - heutzutage sind es andere Probleme mit zerschossenen
Halbleitern, die andere Bauteile dann mitnehmen auf die Reise in
die ewigen Jagdgründe der Elektronik...

von Olaf (Gast)


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> die für den Anfang relativ simpel aufgebaut und "leicht" zu reparieren
> sind? Ich denke da an ältere Geräte welche wenig SMD Bauteile haben.

Von wann sollen die sein? So spaetestens ab 1990 duerfte es in Grosserie 
nichts mehr ohne SMD gegeben haben und selbst davor war das keineswegs 
selten und ungewoehnlich.
Allerdings ist die Idee auch Unsinn. SMD ist keine grosses Problem. Die 
Wahrscheinlichkeit etwas kaputt zu machen ist sogar geringer wenn man es 
mit dem Foen warm macht und einfach von der Platine nimmt als wenn man 
ein DIL muehsam und aus 16 oder 40Loechern rausklamuesern muss.

Leicht zu reparieren ist ein Geraet dann wenn man seine Funktion 
begreift. Also z.B sowas wie ein Labornetzteil oder eine Stereoendstufe. 
(AB)
So etwa ab den 90ern war es auch ueblich das man Mikrocontroller 
verwendet
hat und die Funktionalitaet extrem angestiegen ist. (z.B Videorecorder) 
Ab da ist es schon sehr hilfreich ein Servicemanual zu haben.

Wichtig ist das du dir Gedanken um deine Sicherheit machst. Wo liegen 
230V im Geraet? Trenntrafo? Energiespeicher im Schaltnetzteil? 
Blitzelkos?

> Gibt es eine generelle Vorgehensweise bei solchen Reperaturen?

Gehirn einschalten, Betriebsspannungen pruefen und ab da eher 
Intuition/Erfahrung. :-)

Mein Tip, kauf dir etwas das du auch brauchst damit du auch eine 
entsprechende Motivation hast. Also sagen wir mal einen defekten 
CD-Player (als Beispiel). Aber nur kaufen nachdem du vorher im Internet 
das Servicemanual runtergeladen hast wo du einen Schaltplan in guter 
Bildqualitaet drin findest. Und dann faengst du halt mal an...

Falls du was zum lesen suchst, Onkel Bob hat da auch was amuesantes
zu geschrieben:

https://www.amazon.de/dp/B0035RQA5E/ (Hm..erstaunlich teuer geworden...)

Olaf

von Christian S. (chri1999)


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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Tipps - auch bzgl. 
Rechtschreibung :)

Ich habe schon länger vor, mir ein Oszi, etc. zu kaufen.. Da Neugeräte 
recht teuer sind und ich sie vermutlich selten brauche, dachte ich eher 
an gebrauchte.. Kennt ihr Elektronikkits, bei denen die gängigsten 
Bauteile enthalten sind oder bestellt ihr die Komponenten für 
Schaltungen einzeln? Ich habe leider nur ein paar Widerstände, Leds, 
usw. von einem Arduino Set lagernd.

Olaf schrieb:
> Falls du was zum lesen suchst, Onkel Bob hat da auch was amuesantes
> zu geschrieben:
>
> https://www.amazon.de/dp/B0035RQA5E/

Das Buch werde ich mir besorgen, danke für den Link!

Liebe Grüße
Christian

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Bob Pease ist immer eine gute Adresse.

Wie repariert man ein Gerät? Je älter, desto überschaubarer meistens. 
Verstärker sind gute Objekte um zu beginnen.

Zunächst braucht man den Schaltplan, und auch ein Bestückungsplan ist 
hilfreich. Gibt es das nicht, muß man sich so durchwursteln.

Optischer Eindruck. Kalte Lötstellen, Drähte abgerissen, Bauteile 
verschmort? Viel Dreck im Gerät?

Fehlerbild? Gibt schon ersten Aufschluß. Geht überhaupt nichts, oft ein 
leichter Fall: Sicherung defekt oder etwas im Primärkreis der 
Versorgung. Die Versorgungsspannungen sind eh immer das erste, was man 
prüft.

Man könnte nun alle möglichen Bauteile austauschen wie ein Affe, das 
könnte zum Erfolg führen, kann aber auch gut passieren daß man neue 
Fehler einbaut. Oder daß Arbeitspunkte nicht mehr stimmen.

Also besser systematisch suchen. Beim Verstärker könnte man am Eingang 
ein (kleines) Signal einspeisen und es dann über alle Stufen bis zur 
Endstufe verfolgen. Da wo es abbricht genauer schauen.

Die Spannungen an allen Bauteilen messen, sind sie plausibel? Bei 
Stereo-Verstärkern ist es simpel: beide Kanäle schrittweise vergleichen.

Das waren jetzt nur ein paar Gedanken von mir. Mit der Zeit und dem 
Interesse kommt die Erfahrung und die ist das Wichtigste!

von Olaf (Gast)


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> Das Buch werde ich mir besorgen, danke für den Link!

Robert Pease ist/war ja eine Beruehmtheit. Sicher auch zurecht.
Ich besitze das Buch und finde es auch interessant, aber fuer 50Euro
sollte es doppelt so dick sein wie es ist. Das ist sicher nicht
das erste was du kaufen solltest...

Olaf

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Olaf schrieb:
> das Buch und finde es auch interessant, aber fuer 50Euro
> sollte es doppelt so dick sein

Naja, gibt Bücher für €50, die sind mehr als doppelt so dick aber davon 
ist mehr als die Hälfte Schwafelei.

Bob Pease kommt auf den Punkt und erklärt einfach gut. Er geht sehr in 
die Tiefe und nimmt die Leser dabei mit. Und nicht trocken oder 
langweilig.

Viele Artikel von ihm sind ja auch online ("How about this analog 
stuff").

Gibt ja viele gute Bücher auch antiquarisch.

Beitrag #6783614 wurde von einem Moderator gelöscht.
von besorgter (Gast)


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SehUngeheuer schrieb im Beitrag #6783614:
> und nimmt die Leser dabei mit.

Dann braucht man aber eine Taucher-Lizenz.

von Olaf (Gast)


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> Viele Artikel von ihm sind ja auch online ("How about this analog
> stuff").

Die Grundlage dieser Artikel ist die deprimierende Verzweiflung die
einem FAE und Chipentwickler ueberkommt wenn er von 
Nachrichtentechnik-Ings zuviele dumme Fragen gestellt bekommt  die er 
beantworten muss weil es wichtige Kunden sind. :-D
Das ist erstmal nicht das Zeug das ein Mechatroniker lesen/verstehen 
kann der
ueber sein erstes Oszi nachdenkt.

Vermutlich waere es fuer einen Anfaenger sinnvoll wirklich mal die eine 
oder anderes Schaltung aus einer Zeitschrift nachzubauen. Die wird dann 
auch nicht immer funktionieren, aber es gibt dann halt immer einen 
Schaltplan und es gibt immer eine Erlaeuterung wie die Schaltung 
funktioniert.

Kauf dir das hier:

https://shop.heise.de/elrad-archiv-stick

Man bekommt da 20Jahre Elektronikzeitschriften. Ja, 50% davon ist so 
veraltet das man das nicht lesen will! Aber 20-30% sind gut. Alles an 
Grundlagen zu Netzteilen, Operationsverstaerkern usw ist sinnvoll und 
gut lesen.
Damit hab ich als Schueler angefangen. Bloss das ich noch jedes Heft 
einzeln kaufen musste. :-)
Oh..und es ist fast alles bedrahtet. :-D

Olaf

von Christian F. (christian_f476)


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https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID98597931.html

Das hier ist auch sehr gut als Lern und Nachschlagewerk.

von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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Schlisse dich einem Repair-Cafe an.

Dort können wir uns gegenseitig zeigen, wie wir die Fehler beheben. Wenn 
du auf ein Problem stößt, das du nicht beheben kannst, fragst du einfach 
einen Tisch weiter.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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SehUngeheuer schrieb im Beitrag #6783614:
>> Er geht sehr in
>> die Tiefe und nimmt die Leser dabei mit.
>
> War der auch Taucher?

Ganz lustiger Witz, ist Dir der alleine eingefallen? Und hilft dem TO ja 
ungemein bei seinem Vorhaben. Und steigert das Niveau des Forums.

Oder lass es mich so ausdrücken: was kümmert mich der Bildungshorizont 
der Anderen?

von H. H. (Gast)


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von Stefan F. (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Mir geht es nur ums Lernen und Basteln, daher die Fragen: Gibt es Geräte
> die für den Anfang relativ simpel aufgebaut und "leicht" zu reparieren
> sind?

Taschenlampe. Aber da ist kaum was zum reparieren dran. Überhaupt 
solltest du zur Kenntnis nehmen, dass praktisch alle Consumer Geräte 
absichtlich so hergestellt werden, dass sie irreparabel sind. Was meinst 
du warum entsprechende Handwerksbetriebe ausgestorben sind?

Mit einer Menge Fachwissen kann man natürlich ab und zu auf einen Fall 
Stoßen, wo man zufällig was machen kann. Aber dieses Fachwissen erlangst 
du nicht durch Warten auf eine gute Gelegenheit. Es wird für dich auch 
kaum möglich sein, diese Gelegenheiten zu erkennen.

Christian S. schrieb:
> Ich habe schon länger vor, mir ein Oszi, etc. zu kaufen.. Da Neugeräte
> recht teuer sind

Sind sie nicht. Zu meiner Anfangszeit musste man dafür ein Monatsgehalt 
aufbringen, heute bist du schon ab 200€ dabei.#

Wenn dir das schon zu teuer ist, dann wirst du wohl auch die anderen 
Notwendigen Werkzeuge und Instrumente nicht anschaffen wollen, die zur 
Analyse defekter Geräte nötig sind.

> Kennt ihr Elektronikkits, bei denen die gängigsten
> Bauteile enthalten sind oder bestellt ihr die Komponenten für
> Schaltungen einzeln?

Jedes Gerät besteht aus anderen Bauteilen und das Angebot wechselt 
fortlaufend. Man bestellt Bauteile nach Bedarf. Ich bestelle immer ein 
paar mehr zu Reserve, so hat man Teile zum Tüfteln vorrätig. Es bleibt 
aber das Problem, dass die Bauteile rasch veralten sind und man sie gar 
nicht benutzen will.

Bedrahtete Widerstände und Leuchtdioden bekommt man in der Tat günstig 
als Set in großen Mengen. Aber heute ist SMD angesagt, da kommt es nicht 
nur auf die elektrischen Werte sondern auch auf die Abmessungen an. Wenn 
ich mit jetzt vorstelle, von den 50 gängigsten Werten jeweils 4 Größen 
zu bevorraten ... wo soll das alles hin und wer bezahlt das?

> Ich habe leider nur ein paar Widerstände, Leds,
> usw. von einem Arduino Set lagernd.

Viel mehr als das macht auch keinen Sinn.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Selberbasteln ist auch eine gute Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln. Als 
ich angefangen habe, da habe ich einfach aus Büchern nachgebastelt. 
Vieles hat nicht funktioniert (natürlich).

Später habe ich dann angefangen mich dafür zu interessieren, wie eine 
Schaltung im Detail funktioniert. Und dann nicht locker gelassen, bis 
alles lief. Geduld gehört dazu.

So lernt man systematische Fehlersuche und den Umgang mit Meßgeräten. 
Ein Vielfachmesgerät und ein Oszilloskop sollten schon sein. Auch gute 
Oszis gibt es gebraucht. Und Vielfachmeßgerät mit L-C-R-Meter.

Viel lesen ist immer hilfreich. Aber das Wichtigste ist die Erfahrung 
und die kommt nicht über Nacht.

von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Ein altes 2 Kanal Hameg Scope und ein Röhrenvoltmeter HP410C + 
Trenntrafo
wäre meine Anfangsausstattung wenn ich anfangen würde.
                                   Gruß  Hans

von Olaf (Gast)


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> solltest du zur Kenntnis nehmen, dass praktisch alle Consumer Geräte
> absichtlich so hergestellt werden, dass sie irreparabel sind.

Als Hardwareentwickler moechte ich dem doch mal widersprechen. :-)

Consumergeraete werden so entwickelt das sie moeglichst preiswert
herzustellen sind. Des weiteren bevorzugen Kaeufer haeufig noch Geraete
die so klein und leicht wie moeglich sind. Am besten sogar noch 
wasserdicht!

Das Ergebnis sind dann oft Geraete die nur schwer zu reparieren sind.
Gelegentliche Bosheit von Seiten eines Herstellers mag es geben, aber
wenn man nicht unter behandlungsbeduerftiger Paranoia leidet dann
ist es die Ausnahme und nicht die Regel.

Und dann gibt es noch zwei weitere Probleme:

1. Die Geraete von heute sind erheblich komplexer als die vor 
20-30Jahren.

2. Die Stundenloehne sind im vergleich zum Geraetepreis stark gestiegen.
   Sobald jemand laenger wie 1-2h braucht um ein Geraet zu reparieren 
will
   es der Kunde nicht mehr bezahlen. Auch vor 30Jahren war es schon so 
das
   der Radio-Fernsehtechnik von Oma Kaputtnik 50DM fuer den Austausch 
eines
   Elkos genommen hat den er nach 1min gefunden hat weil er das 3x die 
Woche
   gemacht hat, dafuer hat er dann von Opa Kowalski auch nur 50DM 
genommen
   obwohl er dort 2h gesucht hat bis er den Elko gefunden hat weil der 
das
   Modell noch nicht kannte.
   Ich vermute mal das es ein ziemlicher Scheissjob war.

Ich hab als Student z.B eine Menge Autoradios in der 1000DM Klasse 
repariert. Sowas gibt es heute garnicht mehr. Die Leute wollen die 
billigste Kacke und sie bekommen sie auch nur noch. Niemand laesst ein 
Autoradio das 150Euro gekostet hat fuer 200Euro reparieren.

Olaf

von Stefan F. (Gast)


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Olaf schrieb:
> Bosheit von Seiten eines Herstellers

Wollte ich damit auch nicht ausdrücken. Wie du sagst, ist dies das 
Ergebnis von dem Streben nach immer mehr Funktionen für immer weniger 
Geld in immer kompakteren Geräten.

Es werden spezielle Bauteile eingesetzt, an die man als Verbraucher gar 
nicht heran kommt. Schaltpläne werden nicht mehr veröffentlicht. Auch 
der Zugang zu Wartungshandbüchern (wo Soll-Werte und bekannte 
Schwachpunkte dokumentiert wären) ist Verbrauchen in der Regel versagt, 
falls es überhaupt welche gibt.

Wenn ein Gerät reparabel ist, dann ist vorgesehen, ganze Platinen am 
Stück auszutauschen. Was da drauf ist, wird nur noch selten repariert.

von Michael M. (do7tla)


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H. H. schrieb:
> Experte schrieb:
>> Wandwarzen
>
> Sind aber meist verklebt oder verschweißt.

Kann man denn noch ohne Probleme Öffnen.
Entlang der Naht ringsum mit ein Cuttermesser ritzen.
Dann kann man mit ein kleinen Hammer oder auch mit einer Zange auf die 
Naht klopfen und das Gehäuse sollte sich öffnen.

Man kann das Netzteil auch knapp längs zur Naht in ein Schraubstock 
spannen und ganz langsam zudrehen bis es knackt und man sieht das sich 
die Gehäusehälften Auseinanderbewegen.
Erst dann kann man beide Hälften auseinanderziehen.
Später nach der Reparatur kann man die wieder zusammenkleben.

Diese Reparatur mache ich nur bei richtigen Trafonetzteile.
Schaltnetzteile fliegen gleich in den Müll.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Später nach der Reparatur kann man die wieder zusammenkleben.

Aber ohne Gewährleistung der Sicherheit. Das würde ich so nicht einmal 
für meine Verwandten machen.

Michael M. schrieb:
> Diese Reparatur mache ich nur bei richtigen Trafonetzteile.

Opa erzählt vom Krieg. Diese Trafo-Steckernetzteile sind fast 
ausgestorben, für den TO sind sie nicht relevant.

von Olaf (Gast)


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> Wenn ein Gerät reparabel ist, dann ist vorgesehen, ganze Platinen am
> Stück auszutauschen. Was da drauf ist, wird nur noch selten repariert.

Klar, es sitzt heute niemand mehr am Fliessband und gleicht ein Poti ab.

Das wird heute alles automatisch mit spezieller Software kalibriert.
Sowas kann ausserhalb der Fertigungstrasse nur noch der 
Softwareentwickler und selbst das ist nicht sicher.

Man kann vieles machen, aber nicht auf dem Level einer Firma die danach
100% Funktion mit Garantie erfuellen muss.

Olaf

von Veteran II (Gast)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Diese Reparatur mache ich nur bei richtigen Trafonetzteile.
>
> Diese Trafo-Steckernetzteile sind fast
> ausgestorben,

Man kann durchaus welche finden (es ging ja nicht um Neuware,
aber sogar die läßt sich auftreiben / man kann danach suchen).

> für den TO sind sie nicht relevant.

Stimmt daher nicht so ganz absolut.

> Opa erzählt vom Krieg.

Ach komm, das war einfach nur unnötig (sogar, wenn Du bzgl.
der Trafonetzteile recht gehabt hättest (hattest Du nicht)).

von Michael M. (do7tla)


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Mit Trafonetzteile hat man den Vorteil das die nicht im Funk stören.
Schaltnetzteile müllen das Band komplett zu.
Ok es gibt auch welche die gut Entstört sind aber die Kosten!

von ACDC (Gast)


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Meinen Stundenlohn will halt keiner bezahlen.
Für Freunde repariere ich noch in Anwesenheit der Freunde, damit die 
sehen wieviel Zeit und Equipment es kostet.

Kapitalimus halt....

von Christian S. (chri1999)


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Also nochmal vielen Dank für eure Antworten, ich konnte mir durchaus 
einiges mitnehmen. Jetzt liegt eh es an mir, ein paar Schaltungen 
aufzubauen und zu verstehen. Dass nicht alles von heute auf morgen geht 
ist mir auch klar, wird wohl ein längerfristiges Lernen..

Liebe Grüße
Christian

von Veteran II (Gast)


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Wer weiß, wie das in 20 Jahren aussieht. Theoretisch könnten GaN
und SiC die Störaussendung von Schaltnetzteilen stark schmälern.

Erst recht, wenn man sie noch in Resonanzwandlern einsetzte - da
bliebe praktisch nichts mehr (vgl. mit heutigen, hart schaltenden
PFC und DCDC) übrig - was vielleicht doch noch, könnten parallel
liegende Push Pull Linearstufen geringster Leistung weginjizieren
ohne überhaupt noch induktive BE im Netzfilter zu haben.

Es wird alles immer kleiner und kleiner, da führt auch kein Weg
vorbei, weil der Konsument genau das will: "Unsichtbare" NT und
auch alles andere. Und genau das wäre ja mit GaN und SiC drin:
Vielleicht verschwinden einige starke Störquellen von heute so
fast ins Nichts (nennt man halt Optimismus, aber wieso nicht).

Das klassische Trafonetzteil hat aber noch ganz andere Vorteile
als die v.D.g.: Es ist sehr haltbar.

Obwohl ich die Vorteile moderner Schaltwandler zu schätzen weiß
benutze ich wo der Platz kein absolutes Problem darstellt für
meine Eigenkonstrukte am liebsten sog. AC-AC-Adapter und dann
alles außer dem (mit Primärsicherung und evtl. PTC versehenen)
Trafo gut zugänglich im bequem aufschraubbaren (gern mit Torx)
Gehäuse.

Aber alles auf max. Haltbarkeit kann man wohl auch nur innerh.
des Hobbys, man hat kaum Kostendruck und plant sein Gerät auch
normalerweise so lang wie möglich zu nutzen - und bei Bedarf
natürlich einfachstmöglich zu reparieren...

ACDC schrieb:
> Meinen Stundenlohn will halt keiner bezahlen.
> Für Freunde repariere ich noch in Anwesenheit der Freunde, damit die
> sehen wieviel Zeit und Equipment es kostet.

Ist für Laien eben unmöglich richtig einzuschätzen. Da waren
Deine Freunde sicherlich erst mal ziemlich überrascht. Und am
Ende elend beeindruckt. Evtl. so, daß einer, der mal dabei war,
Dir künftig ohne große Bedenken vertraut. Zumindest habe ich
solche Erfahrungen schon gemacht - einmal dabei, nie wieder.
Stattdessen einfach "kostet ca. ... - zufrieden?" - "ja/nein".
Du nicht?

von Veteran II (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Dass nicht alles von heute auf morgen geht
> ist mir auch klar, wird wohl ein längerfristiges Lernen..

Das ist im Grunde schon die richtige Einstellung - für den Anfang.

Zuallererst solltest Du in Bauteilkunde und Schaltungstechnik die
vorh. Grundlagen gründlich vervollständigen. Darauf baut alles auf
im Analogbereich.

In welche Richtung Du dann mal gehst (vermutlich wird es nicht
dabei bleiben, Dinge reparieren zu wollen) bestimmt alles weitere.

(Der potentielle Lehrstoff ist so umfangreich, daß Du nach Erwerb
allg. Grundlagen genau auswählen solltest, welche Lehr-Lektüre Du
konsumierst - und immer schön Stück für Stück voran, Theorie mit
Experimenten stützen, und immer mehr Deine Vorlieben finden.)

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Opa erzählt vom Krieg. Diese Trafo-Steckernetzteile sind fast
> ausgestorben, für den TO sind sie nicht relevant.

War is over! Diese 'Trafo-Netzteile' haben nicht nur den Vorteil sehr 
geringer Störausstrahlung. Sie sind, im Gegensatz zu Schaltnetzteilen, 
auch für Anfänger leicht zu durchschauen und zu reparieren und genau das 
war doch die Frage des TO:

Christian S. schrieb:
> Geräte die für den Anfang relativ simpel aufgebaut und "leicht" zu
> reparieren sind?

von Manfred (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Stefan ⛄ F. schrieb:
>> Diese Trafo-Steckernetzteile sind fast
>> ausgestorben, für den TO sind sie nicht relevant.
> Diese 'Trafo-Netzteile' haben nicht nur den Vorteil sehr
> geringer Störausstrahlung. Sie sind, im Gegensatz zu Schaltnetzteilen,
> auch für Anfänger leicht zu durchschauen und zu reparieren

Sie sind im Regelfall garnicht zu reparieren, weil der (auf Kante 
genähte) Trafo ausfällt.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Manfred schrieb:
> Sie sind im Regelfall garnicht zu reparieren, weil der (auf Kante
> genähte) Trafo ausfällt.

Da habe ich ganz andere Erfahrungen. Wenn ein lineares Netzteil nicht 
bis an die Grenzen belastet wird, ist der Trafo das letzte was ausfällt. 
Überhaupt leben solche Netzteile viel länger als die meisten 
Schaltnetzteile.

von Christian F. (christian_f476)


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In meiner Erfahrung brennt der Gleichrichter, ein Regler oder 
Leistungstransistor durch. Oder eine der Sicherungsdioden.
Bei den Schaltnetzteilen mit Induktivitäten sind die dann hin und 
parallel noch so viel drumrum und es ist alles voll mit stinkendem 
Heisskleber, dass man das ganze Modul tauschen muss. Das mit dem knapp 
berechnet ist eher da der Fall. Einige Varianten brauchen auch eine Last 
und wenn die durch einen anderen Defekt weg ist zerbrutzeln sie sich aus 
Solidarität mit weil das einfach nicht berücksichtigt wurde.

von Ralf X. (ralf0815)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Überhaupt
> solltest du zur Kenntnis nehmen, dass praktisch alle Consumer Geräte
> absichtlich so hergestellt werden, dass sie irreparabel sind. Was meinst
> du warum entsprechende Handwerksbetriebe ausgestorben sind?

Kannst Du diese Dauerleier nicht mal weglassen?
Olaf hat schon passend geantwortet und meine Dauerbegründungen muss ich 
auch nicht wiederholen.
Allerdings Dein Vorwurf, dass deswegen die Handwerksbetriebe 
ausgestorben sind, ist mir von Dir zumindest neu, zeigt aber, wie 
verquer Du dabei denkst.

Stefan ⛄ F. schrieb:
> Es werden spezielle Bauteile eingesetzt, an die man als Verbraucher gar
> nicht heran kommt.

Wieso sollte der "Verbraucher" (oder auch als Unternehmer) an alles 
rankommen können?
Wir haben auch Entwicklungen "exclusiv" gemacht, auf die niemand als wir 
oder der Auftraggeber offenen Zugriff hat.
Was aber dennoch keinen hindert, das Teil als Gesamtwerk  ggf. zu kaufen 
und zu analysieren.

> Schaltpläne werden nicht mehr veröffentlicht.

Früher i.d.R. auch nicht, sieht man Röhrenradios/TV der guten alten Zeit 
mal ab, wo die dem Gerät beilagen.
Oder mal ein Blockschaltbild im Deckel der WaMa..
Oft war man ja auch in den 70ern/80ern froh, wenn man einen Schaltplan 
zu relativ hohen Kosten vom Hersteller oder über Schaltungsdienst Lange 
bekommen konnte.

> Auch
> der Zugang zu Wartungshandbüchern (wo Soll-Werte und bekannte
> Schwachpunkte dokumentiert wären) ist Verbrauchen in der Regel versagt,
> falls es überhaupt welche gibt.

Du scheinst noch sehr jung zu sein.. *gg
Als ich Anfang der 80er mein Untenehmen gründete, war es Usus vieler 
Elekronikhersteller (und vieler anderer!), Wartungsunterlagen 
ausschliesslich an Vertragsunternehmen unter horrenden Voraussetzungen 
und ggf. Vertragsstrafen herauszugeben.
Und wenn "öffentlich" zu oft absolut horrenden Kosten, z.B. über Lange, 
oft auch von dort nur mit Fachhandelsnachweis und natürlich 
Rechtsbelehrung und Copyright..

Um die Jahrhundertwende entstand da natürlich ein riesiger weitgehend 
rechtsfreier Raum über das Internet.
Plötzlich konnte jeder das geschützte Zeugs für umme bekommen, 
allerdings illegal.
Wer zu der Zeit in die Technik reinkam, hat ggf. ein falsches Gefühl 
entwickelt.

> Wenn ein Gerät reparabel ist, dann ist vorgesehen, ganze Platinen am
> Stück auszutauschen. Was da drauf ist, wird nur noch selten repariert.

Mit der Modultechnik hatten schon in den 70ern/80ern diverse Oldies der 
TV-Technik Probleme.
Der gut ausgerüstete Servicetechniker hatte alle in Frage kommenden 
Module dabei, tauschte innerhalb von 15min vor Ort, kassierte (oft 
kräftig) und Kunde war glücklich.
Der Oldie hätte das Gerät so gerne abgeholt und nach einer Woche wieder 
zurückgebracht.
Aber damals hatten die meisten nur einen TV, manche gar keinen.
Nun scalier das mal auf die heutige Zeit und dem, was die Leute wollen 
und verlangen.

von michael_ (Gast)


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ACDC schrieb:
> Meinen Stundenlohn will halt keiner bezahlen.
> Für Freunde repariere ich noch in Anwesenheit der Freunde, damit die
> sehen wieviel Zeit und Equipment es kostet.
>
> Kapitalimus halt....

Ist eine gute Idee.
Aber kaum praktikabel.

Hier ein Bsp.
Ein Tablet von einem hier bekannten Versender für ca. 120 EUR gekauft.
Akku tot.
Nachgesehen, vor 1 1/2 Jahren gekauft.
Reklamiert.
Nach 3 Wochen Info, der Hersteller gibt nur Garantie für 1/2 Jahr.
Reperatur für 39EUR.
Habe zugestimmt. Aufwand, Nutzen, Selbstreperatur abgeschätzt.
Seitdem sind wieder 2 Wochen vergangen.

Alles vollkommen unmöglich!

Nach 1/2 Jahr so ein Gerät Schrott?
Zeiträume für eine Reperatur undiskutabel!
So ein scheiß Akku soll 1/3 des Verkaufspreises ausmachen?
Wo auch noch der Händler verdient.

Übrigens, wenn so ein Tablet 1 - 3mm dicker wäre, wen stört das?
Wenn es einen selbst wechselbaren Akku hätte.
Und dazu einen Volks-, Standard-, Euro-, Sonstwas-, Akku hätte.

Die Akku-Lobby schlägt voll zu.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Ralf X. schrieb:
> Dauerleier ...

Die 'geplante Obsoleszenz' gibt es nicht. Was sollen das für 'spezielle' 
Bauteile sein? Consumer-Elektronik ist eben auf Kante genäht ("Geiz ist 
geil") und da wird mit jedem Cent gerechnet. Das sind im Prinzip 
Wegwerfprodukte. Reparatur ist nicht vorgesehen. Deswegen gibt es auch 
keine Reparaturbetriebe mehr. Anders als vor 60 Jahren, als z.B. Radios 
so konstruiert waren, daß sie gut zu reparieren waren. Allerdings hat 
ein Radio 1960 auch mehr als den Monatslohn eines Handwerkers gekostet.

Löbliche Ausnahme ist mein TV von Medion, den ich noch zu DM-Zeiten 
gekauft habe! Eigentlich erwarte ich bei jedem Einschalten den black-out 
... bisher noch nicht (ist allerdings auch nicht allzu häufig in 
Betrieb).

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Und wenn "öffentlich" zu oft absolut horrenden Kosten, z.B. über Lange,
> oft auch von dort nur mit Fachhandelsnachweis und natürlich
> Rechtsbelehrung und Copyright..

Käse!

Schaltungsdienst Lange in Berlin lieferte an jedermann, ohne 
irgendwelche "Kommentare",  Rechtsbelehrung etc., dafür aber mit 
Rechnung.

Wovon hätten die auch sonst leben sollen, vom Nichtliefern?

von Ralf X. (ralf0815)


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Mohandes H. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Sie sind im Regelfall garnicht zu reparieren, weil der (auf Kante
>> genähte) Trafo ausfällt.
>
> Da habe ich ganz andere Erfahrungen. Wenn ein lineares Netzteil nicht
> bis an die Grenzen belastet wird, ist der Trafo das letzte was ausfällt.
> Überhaupt leben solche Netzteile viel länger als die meisten
> Schaltnetzteile.

Welche Art Wandwarze zurerst die Grätsche macht, ist von diversen 
Faktoren und Zufälligkeiten abhängig.
Und welche Erfahrungen einer damit macht, ist noch von viel mehr 
weiteren Zufälligkeiten abhängig.

Aber Du hast (wissend?) eingeschränkt:
> Wenn ein lineares Netzteil nicht
> bis an die Grenzen belastet wird, ist der Trafo das letzte was ausfällt.

Und es gibt noch einiges mehr an denkbaren Einschränkungen, womit man 
irgendwelche Vorteile oder Nachteile plausibel erscheinen lassen kann..

Nur wenn es um das "Lernen" geht:
Die Wandwarze Trafo mit stabilisierten Ausgang hat i.d.R. den Trafo, 
vier Dioden, ein C und einen 78..
So tief muss der TE bestimmt nicht einsteigen.. *gg

von Ralf X. (ralf0815)


Angehängte Dateien:

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Mohandes H. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Dauerleier ...
>
> Die 'geplante Obsoleszenz' gibt es nicht.

In gewissen Minimalansätzen doch, aber manche erklären daraus eben ein 
Dauerproblem über alle Bereiche.

> Was sollen das für 'spezielle'
> Bauteile sein?

Ein mir geläufiges Beispiel ist Verschraubung eines Consumer-Gerätes mit 
Schrauben, die sich mit keinem Spezialschrauber der Welt wieder 
(zerstöhrungfrei) lösen lassen können sollen, das Gerät aber nicht 
einmal feuchtegeschützt ist.

> Consumer-Elektronik ist eben auf Kante genäht ("Geiz ist
> geil") und da wird mit jedem Cent gerechnet. Das sind im Prinzip
> Wegwerfprodukte. Reparatur ist nicht vorgesehen.

Absolut richtig.
Warum sollte man ein Wegwerfteil teurer kostruieren, damit es einer von 
10.000 oder 100.000 Konsumenten leichter reparieren kann.

> Deswegen gibt es auch
> keine Reparaturbetriebe mehr.

Naja, die gibt es ja noch, aber nur weniger.

> Anders als vor 60 Jahren, als z.B. Radios
> so konstruiert waren, daß sie gut zu reparieren waren. Allerdings hat
> ein Radio 1960 auch mehr als den Monatslohn eines Handwerkers gekostet.

Tja, das waren noch Zeiten..
(Oft rote) Flügelschrauben am Chassis, Gleitschienen zum leichen 
Herausziehen nach hinten, Kippfunktion auf 45° oder 90°, ggf. auch 
Haken/Ösen, um das oder die Chassis sekrecht schwenkbar aufhängen 
konnte, nach vorne ausklappbare Reglerboards, um die Konvergenz, etc. 
einstellen zu können.
Und es gab auch noch Menschen, die so ein 63cm/70kg Gedöns alleine 
trugen..

> Löbliche Ausnahme ist mein TV von Medion, den ich noch zu DM-Zeiten
> gekauft habe! Eigentlich erwarte ich bei jedem Einschalten den black-out
> ... bisher noch nicht (ist allerdings auch nicht allzu häufig in
> Betrieb).

Naja, dann ist das ja noch eine Röhre mit max 80cm.
Aber was ist da besser gewesen?
Entsorge grad so einen Trump aus einem Gästezimmer, Bild (gerade 
aufgenommen) siehe Anhang für den Rest, der noch vor Ort steht.
Fehler: Dauerte immer länger, bis er mal das Bild brachte, 
wahrscheinlich ein Kondensatorproblem.
Witzlos, da auch nur nur noch weitere Zeit, Kraft oder Geld zu 
verschwenden.
Der Altglascontainer hat sich schon gefreut und selbst die (Glas) Reste 
kommen da noch hin.

von Ralf X. (ralf0815)


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Nichtverzweifelter schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> Und wenn "öffentlich" zu oft absolut horrenden Kosten, z.B. über Lange,
>> oft auch von dort nur mit Fachhandelsnachweis und natürlich
>> Rechtsbelehrung und Copyright..
>
> Käse!
>
> Schaltungsdienst Lange in Berlin lieferte an jedermann, ohne
> irgendwelche "Kommentare",  Rechtsbelehrung etc., dafür aber mit
> Rechnung.
>
> Wovon hätten die auch sonst leben sollen, vom Nichtliefern?

Selbstverständlich lieferte Lange alles an "jedermann", was sie 
"jedermann" liefern durften.
Wenn Du von denen niemals Dokumente haben wolltest, die Lange nicht an 
"jedermann" liefern durfte, ist das ja ok.

Wenn Du etwas weiter nachgedacht hättest, wärest Du alleine darauf 
gekommen, dass ein Unternehmen ggf. noch besser leben kann, wenn es 
zusätzlich Produkte an einen eingeschränkten Käuferkreis liefern darf.

Und bei Lange entscheidet immer noch der Urheber, an wen Lange seine 
Kopien verkaufen darf.
An sich ganz einfach.

von Ralf X. (ralf0815)


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michael_ schrieb:
> Hier ein Bsp.
> Ein Tablet von einem hier bekannten Versender für ca. 120 EUR gekauft.
> Akku tot.
> Nachgesehen, vor 1 1/2 Jahren gekauft.

Also gebraucht gekauft.
Von Gewerbe oder privat?

> Reklamiert.

Bei wem und weswegen?

> Nach 3 Wochen Info, der Hersteller gibt nur Garantie für 1/2 Jahr.
> Reperatur für 39EUR

Info von wem, wer soll reparieren?
.
> Habe zugestimmt. Aufwand, Nutzen, Selbstreperatur abgeschätzt.
> Seitdem sind wieder 2 Wochen vergangen.

Kannst Du keinen Akku selber wechseln?

> Alles vollkommen unmöglich!

Was ist daran unmöglich?

> Nach 1/2 Jahr so ein Gerät Schrott?

Oben waren es noch 1,5 Jahre und nur der Akku am Ende.

> Zeiträume für eine Reperatur undiskutabel!

Hattest Du erwartet, dass da jemand bei Dir zum Akkutausch vorbei kommt? 
*lol

> So ein scheiß Akku soll 1/3 des Verkaufspreises ausmachen?
> Wo auch noch der Händler verdient.

Wenn Du ein 1,5 Jahre altes Gerät gekauft hast, ist es ziemlich 
bescheuert, diesen Gebrauchtpreis mit dem Preis fpr einen neuen Akku, 
dessen Einbau, den DU nicht einmal kannst und allen anderen Kosten auf 
Deine Weise in Bezug zu bringen.
Passt aber zum allg. Bild von Dir.

> Übrigens, wenn so ein Tablet 1 - 3mm dicker wäre, wen stört das?
> Wenn es einen selbst wechselbaren Akku hätte.

Wenn es Dich nicht stört, hättest Dir ja auch etwas kaufen können, wo 
Deine Fähigkeiten zum Akkutausch ausgereicht hätten.

> Und dazu einen Volks-, Standard-, Euro-, Sonstwas-, Akku hätte.
> Die Akku-Lobby schlägt voll zu.

Du kannst jederzeit genormte Akkus kaufen, die böse Akku-Lobby verkauft 
Dir alles.
Leider finde ich gerade das Bild nicht, wo ich lange Zeit eine 18650er 
Zelle an ein 7" Tablet angedockt hatte.
War gar kein Problem (für mich).

Am schlimmsten sehe ich aber an, dass Du bei Deinem hier selber 
preisgegebenen Nicht-Können, anderen in anderen Threads technische 
Ratschläge erteilen möchtest.

von Olaf (Gast)


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> Übrigens, wenn so ein Tablet 1 - 3mm dicker wäre, wen stört das?
> Wenn es einen selbst wechselbaren Akku hätte.

Den durchschnittlichen Kunden stoert das. Es war vor ein paar Jahren 
noch
ueblich das Handys so waren. Aber die Kunden haben halt lieber die 
duennen
gekauft. Haetten sie ja nicht machen muessen.
Aber du kannst auch heute sowas kaufen:
https://www.samsung.com/de/smartphones/others/galaxy-xcover-5-black-64gb-sm-g525fzkdeeb/
Musst du halt nur machen. Und wenn Samsung dann da 10x mehr von verkauft 
wie von ihren anderen Handy werden sie sicher bald wieder mehr davon 
haben.




> gekommen, dass ein Unternehmen ggf. noch besser leben kann, wenn es
> zusätzlich Produkte an einen eingeschränkten Käuferkreis liefern darf.

Das stimmt so allgemein auch nicht. Ich hab eine ganze Menge 
Servicemanuals im Original. Ja richtig in Farbe und zum ausklappen. Die 
konnte ich Anfang der 90er als das Internet noch etwas schwaechlich war 
(keiner hatte einen Scanner) einfach beim naechsten Reparaturbetrieb 
kaufen. War so zwischen 10 und 25DM. Letzeres waren dann die dicken 
Schinken fuer Hifivideorecorder. Da fehlt nur der Einband um daraus ein 
Buch zu machen. :-)

Falls ihr euch wundert wieso die Dinger bei der elektrischen Tanya so 
schlecht lesbar sind, teilweise konnte man bei den Manuals die 
Schaltplaene dreimal in alle Richungen ausklappen. Die waren dann 
groesser DIN-A3 und oft sind die in SW gedruckt mit extra rot um damit 
Anmerkungen, Messwerte oder Signalrichtungen anzuzeigen. Da ist 
natuerlich beim scannen einiges auf der Strecke geblieben.

Olaf

von michael_ (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Am schlimmsten sehe ich aber an, dass Du bei Deinem hier selber
> preisgegebenen Nicht-Können, anderen in anderen Threads technische
> Ratschläge erteilen möchtest.

Deinen Beitrag kannst du selbst beantworten.
Wenn du alles richtig interpretieren willst.
Deine Schlußfolgerungen sind allesamt falsch. Oder Absicht von dir?

von Uwe S. (winterschlaefer)


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Wieder mal ein Mechatroniker! Die leidvolle Zusammenlegung von 
Mechaniker und Elektroniker, oft im Betrieb gesehen ,aber auch die 
imaginären Fragezeichen über deren Köpfen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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So, das war das Wort zum Sonntag, nun darfst Du
in Frieden Deinen Winterschlaf beginnen.

von physicist (Gast)


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Ralf X. schrieb:
> Der Altglascontainer hat sich schon gefreut und selbst die (Glas) Reste
> kommen da noch hin.

Ich fürchte der hat sich nicht gefreut. In den Altglascontainer gehört 
lediglich Verpackungsglas aber kein Geschirr, Spiegel und anderes. Die 
Schmelzpunkte sind anders und führen zu Einschlüssen. Außerdem gibt es 
Zusätze, z.B. ist die Bildröhre verbleit. Steht eigentlich immer drauf.

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