Forum: HF, Funk und Felder Frequenzen von Metalldetektoren problematisch ?


von Hugo K. (huka)


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Hallo,

da ich aus dem Funkbereich und IT weiß, dass Frequenzbänder stark 
reguliert sind und bei Missachtung zu empfindlichen Geldstrafen führen 
können, habe ich mich gefragt, wie sich dass bei Metalldetektoren 
verhält.

Die handelsüblichen "Schatzsuchergeräte" die man so auf dem Markt 
findet, agieren so zwischen 1 und 100 kHz, die meisten jedoch zwischen 7 
und 40 kHz.

Soweit ich weiss, gibt es eine Sendespule und eine Empfangsspule .. das 
"Delta" zwischen beiden wird als Signal verarbeitet. Also auf jeden Fall 
werden Wellen ausgesendet und nicht nur empfangen.

Ich meine klar, die Geräte die man zu kaufen bekommt sind (hoffentlich) 
in D zugelassen, aber gibt es womöglich Situationen, in denen diese sie 
andere Funkeinrichtungen stören können und sogar verboten sind? Ich 
denke da gerade an Funkeinrichtungen und/oder Radar nähe Flughäfen etc. 
oder sind die Geräte normalerweise so wenig energiereich, dass es da 
keine Probleme geben dürfte?

Die Geräte selbst sind jedefalls extrem empfindlich auf jegliche 
Frequenzen. Ein Handy 10m entfernt im Auto reicht um das Gerät 
unbenutzbar zu machen.

PS: Ich habe zwar einen Frequenzplan gefunden, aber schlau ob und wie 
weit irgendwas erlaubt werde ich daraus auch nicht^^

Grüße

von Frequenzplan (Gast)


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Hugo K. schrieb:
> PS: Ich habe zwar einen Frequenzplan gefunden, aber schlau ob und wie
> weit irgendwas erlaubt werde ich daraus auch nicht^^

Irgendein Frequenzplan nützt dir überhaupt nichts.
Den aktuell gültigen Plan für Deutschland findest du z.B. bei der 
Bundesnetzagentur
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Grundlagen/Frequenzplan/frequenzplan-node.html

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Hugo K. schrieb:
> Die Geräte selbst sind jedefalls extrem empfindlich auf jegliche
> Frequenzen. Ein Handy 10m entfernt im Auto reicht um das Gerät
> unbenutzbar zu machen.

Rhabarber, rhabarber...😂

von Kilo S. (kilo_s)


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Hugo K. schrieb:
> Ich denke da gerade an Funkeinrichtungen und/oder Radar nähe Flughäfen
> etc. oder sind die Geräte normalerweise so wenig energiereich, dass es
> da keine Probleme geben dürfte?

Naja, für die suchtiefe die angegeben ist muss da schon Leistung 
rauskommen die groß genug ist den Boden zu durchdringen.

Aber Radar oder Flugfunk wirst du damit nicht stören. Auch keinen UKW 
Rundfunk oder die Polizei.

Bis du bei einem Oszillator der 7-40kHz (eventuell sogar einstellbar) 
die passende oberwelle mit genügend Leistung erzeugen kannst müsstest du 
entweder extrem nahe dran sein (also mit der suchspule im Gerät das du 
stören möchtest) oder aber noch zusätzlich verstärken, viel verstärken.

von Oplev (Gast)


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99.9% aller heutigen elektronischen Geräte haben mindestens einen 
Oszillator.
Bei JEDEM Gerät muss der Hersteller die CE Konformität bestätigen. Also 
dass er die EMV Grenzwerte einhält. Dazu kann man in ein EMV Labor 
gehen, Messung durchführen, schauen, ob man unter den Grenzwerten liegt.

Im Labor hängt aber kein AFU-Bandplan an den Wänden!

Selbst ein 400V Wechselrichter mit angeschlossenem Motor und 10m 
(geschirmter) Leitung kann die EMV Prüfung bestehen.

von Molch (Gast)


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Oplev schrieb:
> Im Labor hängt aber kein AFU-Bandplan an den Wänden!

Warum sollte sich auch der EMV-Ingenieur für die PSK31-Anruffrequenz im 
40m-Band interessieren?

von Pellham (Gast)


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Molch schrieb:
> Warum sollte sich auch der EMV-Ingenieur für die PSK31-Anruffrequenz im
> 40m-Band interessieren?

Muss auch keiner machen, es gibt dafür EN Richtlinien die eingehalten 
werden müssen.
Und zum 40 Meter Band ( 7MHz ) das fällt in den Bereich wo die 
Leitungsgebunden Emissionen definiert sind. Der Bereich 150 KHz bis 30 
MHz.

von Bänz (Gast)


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Bei dem Frequenzbereich wird mit dem H-Feld gearbeitet.
Mit der "Antenne" eines handgeführten Metalldetektors bekommt man <100 
kHz keine nennenswerte Leistung ins Fernfeld abgestrahlt.

Funkstörungen können entstehen, wenn das Gerät nicht angemessen entstört 
wäre. z.B. wenn der Tiefpassfilter nicht korrekt dimensioniert wäre und 
ein oberwellenreiches Signal auf die Spule gegeben würde.

Hugo K. schrieb:
> Die Geräte selbst sind jedefalls extrem empfindlich auf jegliche
> Frequenzen. Ein Handy 10m entfernt im Auto reicht um das Gerät
> unbenutzbar zu machen.

Das sollte nicht so sein und weckt Zweifel an der EMV-Konformität.

von Helge (Gast)


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Bänz schrieb:
> Das sollte nicht so sein

Theoretisch nicht. Aber aus den Batterien wird nicht viel Leistung 
entnommen. Der einfachste Weg ist dann eine überempfindliche Auswertung. 
Das empfängt dann nebenbei auch fast alles.

von MaWin (Gast)


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Hugo K. schrieb:
> Also auf jeden Fall werden Wellen ausgesende

Aber bei den niedrigen Frequenzen müsste man eine grosse "Langdraht" 
Antenne haben, damit sich die elektromagnetischen Wellen auch ablösen 
können und 'senden'.

So grosse Antennen haben die Geräte nicht, daher verwenden sie nur das 
Magnetfeld von Spulen, und die haben eine sehr geringe Reichweite, weil 
sie sich nicht von den Antennen ablösen können.

Du merkst die geringe Reichweite an der Erfassungsreichweite der Geräte, 
die ist ja auch bescheiden.

Sendefrequenzen werden auch in Metern bezeichnet, "80 Meter Band", eine 
Antenne müsste mindestens halb so lang sein. Daher die riesigen 
Antennenanlagen als man noch Langwelle, Mittelwelle und Längstwellen 
nutzte, mit übrigens auch gigantischen Sendeleistungen verglichen mit 
deinem kleinen 9V Block.

von Kilo S. (kilo_s)


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MaWin schrieb:
> So grosse Antennen haben die Geräte nicht, daher verwenden sie nur das
> Magnetfeld von Spulen, und die haben eine sehr geringe Reichweite, weil
> sie sich nicht von den Antennen ablösen können.

Magnetic loop, besonders wenn man wenig Platz hat recht beliebt. 
Natürlich bei diesen tiefen Frequenzen mit geringem Wirkungsgrad.
Außerdem bekommt man auch Kürzere Drähte angepasst und kann damit 
senden. Auch auf sehr langwelligen Bändern.

Ist halt nicht sehr effektiv.

von Wolfgang (Gast)


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Kilo S. schrieb:
> Naja, für die suchtiefe die angegeben ist muss da schon Leistung
> rauskommen die groß genug ist den Boden zu durchdringen.

Das Durchdringen des Bodens ist unabhängig von der Leistung. Für die 
Detektion zählt das Verhältnis von empfangener zu ausgesendeter 
Leistung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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von Stefan M. (derwisch)


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Jörg W. schrieb:
> Allgemeinzuteilung "Induktive Funkanwendung"

Richtig, und wenn Du befürchtest, dass ein Metalldetektor irgend ein 
anderes (Funk)gerät stört, kannst Du gern mal mit einem portablen 
Langwellenempfänger (Reise-Weltempfänger z.B.) durch die Nachbarschaft 
laufen und locker jedes Grundstück finden, auf dem ein Mähroboter 
herumfährt.
Die Leiterschleife, die im Boden um die Rasenfläche verlegt wird -damit 
der Roboter nicht nach Bottrop fährt- verhindert im LW und auch im MW 
Bereich zuverlässig jeden Empfang.
Warum diese Anlagen so verkauft werden dürfen, ist mir ein Rätsel.
Hier bei mir kann ich jedenfalls nur im Winter LW und MW hören, wenn die 
Mähroboter nicht im Einsatz sind, und die Leiterschleife (hoffentlich) 
meist abgeschaltet ist.
Es würde reichen, wenn die Leiterschleife ein sauberes Sinussignal auf 
einer Frequenz bekommen würde.
Aber nein, das wäre ja Schaltungsaufwand.
Also brutzeln die Hersteller munter Rechtecke in die Leiterschleife, 
weils billiger ist.

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Hier bei mir kann ich jedenfalls nur im Winter LW und MW hören, wenn die
> Mähroboter nicht im Einsatz sind,

Damit bist du eben ein Exot und mußt dich der Mehrheit unterordnen.

Wenn kein Mensch mehr LW/MW/KW braucht, dazu kommt demnächst auchnoch 
UKW, dann müssen sich halt Minderheiten, wie auch Funkamateure, dem 
Diktat des Kommerzes unterordnen.

No worries, ich bin auf deiner Seite, aber die Industrie hat nunmal das 
Sagen in Dschland.

....und Mehrwertsteuereinnahmen durch den Verkauf von Mährobotern 
bringen nunmal mehr ein, als deine kümmerliche EMV-Abgabe.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> No worries, ich bin auf deiner Seite, aber die Industrie hat nunmal das
> Sagen in Dschland.

Eigentlich sollte sie aber auch ihre Grenzen haben, in diesem Falle halt 
die in der Vfg. 11/2020 festgelegten. Wer weiß, ob solche Teile 
tatsächlich einer Überprüfung durch die BNetzA standhalten würden, aber 
die BNetzA fährt natürlich nicht von sich aus herum.

von MaWin (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Hier bei mir kann ich jedenfalls nur im Winter LW und MW hören

Bei mir ist auf LW und MW eigentlich gar nichts mehr zu hören, alle 
Sender abgeschaltet, also kein
Wunder dass du dort nur noch Mähroboter hörst, es gibt da nichts 
megawattstarkes mehr.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Eigentlich....

bedeutet immer eine Einschränkung.

Behörden in Dschland?

wo waren die im Abgasskandal?
wo waren die beim Wirecard-Disaster?

Heute in den Nachrichten: Seit einem Jahr, weltweiter Rückruf von 
Mars-Schokolade wegen krebserregender Inhaltsstoffe. WHO klagt 
Deutschland an, weil  Dschland als einziges Land weltweit noch Chargen 
der betroffenen Ware verkauft.

...und wir leisten uns ein opulent ausgestattetes Ministerium für 
Verbraucherschutz.

von Name: (Gast)


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Es sollte ausreichend sein, ein Gerät mit CE drauf zu kaufen. Das sagt 
aus, dass es den hiesigen Normen entspricht, was auch die 
elektromagnetischen Emissionen betrifft.

Besonders wenn das Gerät von einem namhaften Herstller ist kann man mit 
hoher Sicherheit davon ausgehen, dass das passt.

Mehr wird von einem Laien auch nicht verlangt. Wenn das nicht passt, 
dann haftet der Hersteller / Händler wenn die Flieger vom Himmel fallen.

von Kilo S. (kilo_s)


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Name: schrieb:
> Es sollte ausreichend sein, ein Gerät mit CE drauf zu kaufen. Das sagt
> aus, dass es den hiesigen Normen entspricht, was auch die
> elektromagnetischen Emissionen betrifft.

"Ja Nee, Is Klar"...

Das ist ja das Problem. Es gibt Geräte die trotz "CE" eben diese 
Bestimmungen nicht einhalten.

Als Beispiel sei mal ein Funkgerät genannt.
Baofeng UV-5R, mein Gerät das nun seit Jahren unbenutzt rumliegt macht 
selbst bei 1W Störungen im Kabelfernsehen bzw. am TV.

Meine Team Tecom Duo schafft das selbst mit 5W Direkt vor dem Bildschirm 
nicht.

Hinten im Akkufach steht neben einigen anderen Normen auch "CE" bei der 
Baofeng.

von Stefan M. (derwisch)


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MaWin schrieb:
> Bei mir ist auf LW und MW eigentlich gar nichts mehr zu hören, alle
> Sender abgeschaltet, also kein
> Wunder dass du dort nur noch Mähroboter hörst, es gibt da nichts
> megawattstarkes mehr.

Etwas megawattstarkes kann man ja auch mit dem Teekessel empfangen.
Auch mit Mähroboter.
Es geht ja gerade um den Fernempfang in den Abend- und Nachtstunden.
Ausländische Sender sind dann noch mit durchaus passablen Feldstärken zu 
empfangen, sogar mit einem Detektorempfänger.
Dank der Mähroboter aber nicht mehr, selbst wenn man mal einen Kilometer 
von Wohngebieten entfernt ist, sind manche Oberwellen so stark, dass auf 
den Frequenzen nichts mehr geht.

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Name: schrieb:
> Es sollte ausreichend sein, ein Gerät mit CE drauf zu kaufen.

Da muß ich laut lachen.
Als ich vor einigen Jahren mal mehrere Computernetzteile gekauft habe, 
lag der Sendung eine ganze Rolle CE Zeichen bei, zum Ablösen und 
Aufkleben.

von MaWin (Gast)


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Name: schrieb:
> Es sollte ausreichend sein, ein Gerät mit CE drauf zu kaufen.

Wenn sie ihr CE zu Recht tragen.

Mähroboter sind abgedeckt durch:

Desweiteren besteht im Bereich von 9kHz bis 30MHz eine 
Allgemeinzuteilung für induktive Funkanwendungen mit niedrigen 
Sendeleistungen (-15 dBµA/m bei MW).

von Christian M. (likeme)


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die größte HF Sau in jedem Haushalt ist die Induktionsherdplatte. 30kHz 
mit x kW. Da habe selbst ich mit meiner "basstscho" Mentalität sorgen 
das ich da Schäden abbekommen könnte.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Christian M. schrieb:
> in jedem Haushalt

Wieso in "jedem" Haushalt? Übertreib nicht so...

von Christian M. (likeme)


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ok, in jedem 2. Haushalt... ;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> niedrigen Sendeleistungen (-15 dBµA/m bei MW).

Und wieviel Leistung ist das dann im Kabel?

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