Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum Grenzfrequenz bei -3dB?


von Felix (Gast)


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Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?
Gibt es da einen speziellen Grund?

von Dualist (Gast)


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Felix schrieb:
> Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?
> Gibt es da einen speziellen Grund?

Ja, das halbe/halbe Prinzip, aka Die fifty/fifty Regel.

von Hermann G. (df2ds)


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Dann ist die Leistung halb so groß wie bei 0dB.

von Zugvogel (Gast)


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Dualist schrieb:
> Ja, das halbe/halbe Prinzip, aka Die fifty/fifty Regel.

Nein.

Bei der Grenzfrequenz ist der Realteil gleich dem Imaginärteil und die 
Phasenverschiebung gleich 45°.

von Hochfrequenztechniker (Gast)


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Dann wäre es aber die 6dB-Grenze :-)

Bei Filtern ist es eben einfach der Abfall, der in Verkettung zu dem 
Faktor 2 führt, wenn der Empfänger ebenfalls seine Grenzfrequenz dort 
hat. Dann wirkt die nämlich 2x.

Realistisch sollte man also davon ausgehen, dass ein System bis maximal 
70% der Bandbreite uz betreiben ist, welche durch die G angegeben wird. 
Ein Audio-System sollte also wenigstens 20kHz GF haben, damit wir mit 
den 15kHz, die wir real hören, klarkommen.

Ein Oszilloskop sollte im Umkehrschluss wenigstens 40%, besser 60% mehr 
Bandbreite haben, als das zu messende Signal.

von Bartosz B. (bartosz)


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Dafür muss P1 = ½ * P2 sein

: Bearbeitet durch User
von Lutz V. (lvw)


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Felix schrieb:
> Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?
> Gibt es da einen speziellen Grund?

Gilt Deine Frage nur für ein Filter erster Ordnung?
In diesem Fall sind die bisher gegebenen Antworten durchaus zutreffend:
* Realteil=Imaginärteil,
* Phasenverschiebung 45 Grad,
* Halbe Leistung.

Aber: Es gibt einen Grund für die Definition, der sich aus der 
Systemtheorie für Filterfunktionen herleitet und aus dem die oben 
genannten "Definitionen" abgeleitet sind - allerdings eben nur gültig 
für Filter erster Ordnung.

Auch für manche Filter höherer Ordnung gilt diese allgemeinere 
Definition der 3dB-Grenze - dann gilt aber nicht mehr die 45-Grad-Regel 
und das mit der halben Leistung. Es wird die sog. Polfrequenz in der 
komplexen Frequenz-Ebene zur Definition herangezogen:

* 1. Beispiel (1. Ordnung):
Übetragungsfunktion (einfacher RC-Tiefpass):  A(jw)=1/(1+jwT) mit T=RC.
Systemfunktion: H(s)=1/(1+sT)
Pol von H(s): H(s) gegen unendlich für sp=-1/T
Definition der 3dB-Grenzfrequenz über die sog. "Polfrequenz"
Polfrequenz (Betrag der Polstelle): wp=|sp|=w_3dB=1/T=1/RC.
(Das ergibt sich natürlich auch aus der "einfachen" Definition mit 
Re=Im.)

* 2. Beispiel (2. Ordnung):
Systemfunktion: H(s)=1/(1+as+bs²).
Pole von H(s): Ein konjugiert komplexes Polpaar sp1,2
Polfrequenz: wp=|sp1|=|sp2|

Für alle Filterfunktionen (abhängig von den dimensionsbehafteten 
Faktoren a und b), die KEINE Resonanzüberhöhungen zeigen (wie Bessel- 
und Butterworth-Funktionen), ergibt sich auch hier (wie bei der ersten 
Ordnung): wp=w_3dB .

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Felix schrieb:
> Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?
> Gibt es da einen speziellen Grund?

Man kann versuchen, spezielle Gruende an den Haaren herbeizuziehen, fuer 
viele Faelle (insbesondere in Pruefungen) mag das auch gelingen.
Aber tatsaechlich sind die -3dB Punkte als Grenzfrequenz nicht in Stein 
gemeisselt. Gibt durchaus auch Faelle, wo -6dB fuer die Grenzfrequenz 
gelten oder allgemein der Ripple im Durchlass, oder die Schuhgroesse des 
Entwicklers, oder ...

Gruss
WK

von HST (Gast)


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Hoffentlich nicht wieder eine endlose Debatte über db. Wie von Bartosz 
richtig beschrieben, halbiert sich die Leistung (auch Phasenverschiebung 
45°).
Die Spannung sinkt auf Wurzel(0,5)= 0,707.

Vorsicht: bei Tschebyscheff-Filtern wird oft die sog. 
"Ripple-Grenzfrequenz" angegeben, d.h. bei Welligkeit von 1db --> 
Grenzfrequenz bei 1db. Kann mit einer entsprechenden (hyperbolischen) 
Formel auf 3db umgerechnet werden.

von Novalsockel (Gast)


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Felix schrieb:
> Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?

Nicht zwingend, je nach Anwendungsbereich auch anders:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bandbreite#3-dB-Bandbreite

https://de.wikipedia.org/wiki/Bandbreite#Carson-Bandbreite

https://de.wikipedia.org/wiki/Bandbreite#Nyquist-Bandbreite

etc.

Falls Du digital mit Datenraten, Digital-Codecs, Code-Raten usw. rechnen 
möchtest - Vorsicht, es gibt sehr viele Fallstricke und Fettnäpfchen 
Frequenzen sind nicht immer direkt in Bits/s umrechenbar, da gibts dann 
noch Ballastbits für Fewhler und Verwaltung, den üblichen Kilostrick mit 
1024 statt 1000 Einheiten usw.

von Martin H. (horo)


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Ein graphisches Argument hab ich noch - bei der Frequenz, wo sich die 
Asymptoten von Durchlass- und Sperrbereich im Bode-Diagramm schneiden, 
zeigt die Übertragungskennlinie (des klassischen HP / TP erster Ordnung) 
-3dB.

von Peter P Petersson (Gast)


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Es gibt unterschiedliche Grenzfrequenzen, je nach Fall. Teils gibt es 
Gründe, teils wird einfach eine einheitliche Wahl getroffen um 
vergleichbare Ergebnisse zu haben. Manche Systeme (z. B. Audio) sollte 
man deutlich unter 3db-Grenzfrequenz betreiben. Andere (z. B. dig. 
Kommunikation) kann man auch deutlich darüber fahren. Kommt immer 
überall auf d Fall an.

von Wolfgang (Gast)


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Felix schrieb:
> Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?

Anschaulich: Die Grenzfrequenz ist der Punkt auf der Frequenzachse, bei 
dem sich in der doppelt logarithmisch dargestellten 
Amplitudenübertragungsfunktion die Asymptote von niederfrequentem und 
hochfrequentem Teil schneiden.

von c-hater (Gast)


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Felix schrieb:

> Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?
> Gibt es da einen speziellen Grund?

Ja, der Grund ist: "e".

Wenn du dir die vielen Formeln genauer anschaust, wird dir das schnell 
klar, warum e diese nur scheinbar willkürliche Grenze bestimmt.

Und nicht meckern: e hat als Naturkonstante unseres Universums jedes 
Recht dazu.

von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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Noch ein ganz pragmatischer Grund.

Manche Filter wie Chebyshev haben im Grenzbereich Wellen. Aber praktisch 
niemand baut Filter mit Wellen größer als 3dB. Hat halt sich einfach die 
Definition durchgesetzt: bei -3dB ist man aus dem Übergangsbereich 
heraus.

von Harald W. (wilhelms)


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Felix schrieb:

> Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?
> Gibt es da einen speziellen Grund?

Weil man dann den Hoch/Tiefpass ganz einfach mit R*C berechnen kann.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Am Oszi ist der -3dB Punkt leicht nach der 6/4 Kästchen Faustregel 
erkennbar.

Wenn man bei Resonanz den Pegel so einstellt, daß er genau sechs 
Gratikullinien ausfüllt und dann die Frequenz nach irgendeiner Seite so 
verstimmt, daß jetzt die Amplitude vier Gratikullinien überstreicht, hat 
man -3dB Punkt gefunden. Der doppelte Abstand zwischen zwei dieser -3dB 
Punkte definiert dann die Bandbreite und es lässt sich Q eines 
Schwingkreises errechnen, da bekanntlich Q von F[ctr] / (F1 - F2) 
ableitbar ist.

Manchmal ist ein Oszi dafür ganz nützlich.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Zugvogel schrieb:
> Dualist schrieb:
>> Ja, das halbe/halbe Prinzip, aka Die fifty/fifty Regel.
>
> Nein.

Doch.

> Bei der Grenzfrequenz ist der Realteil gleich dem Imaginärteil

Deswegen halbe/halbe

von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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> Gibt es da einen speziellen Grund?

Anscheinend ist der Grund: Es gibt 100 Gründe für -3dB. Und nur 99 
Gründe für eine andere Definition.

von Elliot (Gast)


Angehängte Dateien:

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Der Opa aus der Muppet Show schrieb:
> Es gibt 100 Gründe für -3dB. Und nur 99
> Gründe für eine andere Definition.

Nee, oft ist die Definition der Grenzfrequenz über die Phase und nicht 
die Amplitude wesentlich besser. Dazu mal ein Beispiel im Anhang.

Würde man die Filter über die -3dB-Grenzfrequenz vergleichen wollen, 
hätte man ein Problem, der Vergleich über die Phase dagegen ist ganz 
einfach.

von Lutz V. (lvw)


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Elliot schrieb:
> der Vergleich über die Phase dagegen ist ganz
> einfach.

Das ist nicht richtig.
Du vergleichst hier nur Filter zweiter Ordnung miteinander. Dazu kommt, 
dass diese Filterfunktonen (für unterschiedliche Gütewerte) nur bei der 
sog. POLFREQUENZ die Phasenverschiebung von 90 Grad zeigen - diese ist 
aber nicht gleich der 3dB-Grenzfrequenz (nur bei 
Butterworth-Charakteristik ist das der Fall).
Ein Filter 1. Ordung hat bei der Grenzfrequenz 45 Grad.
Also sagt die Phase noch gar nichts aus über die 3dB-grenze.
(Die Definition der Polfrequenz hab ich in meinem längeren Beitrag vom 
9.8. erläutert).

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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siehe Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Grenzfrequenz

dort steht

Die Grenzfrequenz eines Verstärkers ist in üblicher Konvention jene 
Frequenz, bei der die Spannungs- bzw. Stromverstärkung auf den 1 2 = 2 − 
1 2 {\displaystyle {\tfrac {1}{\sqrt {2}}}=2^{-{\frac {1}{2}}}} {\tfrac 
{1}{{\sqrt {2}}}}=2^{{-{\frac {1}{2}}}}-fachen Wert der maximalen 
Verstärkung abgesunken ist (rund 70,7 %). Die an einen rein ohmschen 
Lastwiderstand (Verbraucher) abgegebene Leistung ist dabei exakt der 
halbe Wert der Maximalleistung.

Ralph Berres

von Elliot (Gast)


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Lutz V. schrieb:
> nur bei der
> sog. POLFREQUENZ die Phasenverschiebung von 90 Grad zeigen - diese ist
> aber nicht gleich der 3dB-Grenzfrequenz
...
> Also sagt die Phase noch gar nichts aus über die 3dB-grenze.

Ja, genau darauf wollte ich ja hinweisen. Und in solchen Fällen wie dem 
gezeigten ist es nicht sinnvoll, die Grenzfrequenz durch den 
Amplitudenabfall von 3dB zu charakterisieren, sondern man besser eine 
Phasengrenzfrequenz (bei diesen Filtern 2. Ordnung eben bei -90°) 
definiert. Man hat ja nur einen veränderten Übergang vom Durchlass- in 
den Sperrbereich, dort aber jeweils den gleichen Verlauf.

von W.S. (Gast)


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Felix schrieb:
> Warum ist die Grenzfrequenz bei einer Dämpfung von -3dB definiert?
> Gibt es da einen speziellen Grund?

Na klar doch: Irgendein Kriterium muß man sich halt aussuchen. Das ist 
wohl alles.

Welches Maß würdest du denn auswählen?

W.S.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Elliot schrieb:
> Und in solchen Fällen wie dem gezeigten ist es nicht sinnvoll, die
> Grenzfrequenz durch den Amplitudenabfall von 3dB zu charakterisieren,
> sondern man besser eine Phasengrenzfrequenz (bei diesen Filtern 2.
> Ordnung eben bei -90°) definiert.

Welche Definition der Grenzfrequenz man sinnvollerweise wählt, hängt
weniger von der Art der Schaltung ab, sondern davon, wozu man die
Schaltung einsetzen möchte.

von Ralph B. (rberres)


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In irgend einer Norm wurde mal festgelegt, das die Grenzfrequenz die 
halbe Leistung gegenüber dem Durchlassbereich ist.

Ist aber sehr lange her.

Ralph Berres

von Dualist (Gast)


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Elliot schrieb:
> Und in solchen Fällen wie dem
> gezeigten ist es nicht sinnvoll, die Grenzfrequenz durch den
> Amplitudenabfall von 3dB zu charakterisieren, sondern man besser eine
> Phasengrenzfrequenz (bei diesen Filtern 2. Ordnung eben bei -90°)
> definiert.

Aber die knifflige Frage ist, wie einfach und zuverlässig  man das 
sicher Messen soll?

Für den Amplitudengang reicht ein Ein-Kanal Scope, für die Phase müssen 
es schon zwei Eingänge sein. Merke: ma sollte nich Eigenschaften 
spezifizieren, die man nicht überprüfen/testen kann.

von Lutz V. (lvw)


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Elliot schrieb:
> Lutz V. schrieb:
>> nur bei der
>> sog. POLFREQUENZ die Phasenverschiebung von 90 Grad zeigen - diese ist
>> aber nicht gleich der 3dB-Grenzfrequenz
> ...
>> Also sagt die Phase noch gar nichts aus über die 3dB-grenze.
>
> Ja, genau darauf wollte ich ja hinweisen. Und in solchen Fällen wie dem
> gezeigten ist es nicht sinnvoll, die Grenzfrequenz durch den
> Amplitudenabfall von 3dB zu charakterisieren, sondern man besser eine
> Phasengrenzfrequenz (bei diesen Filtern 2. Ordnung eben bei -90°)
> definiert. Man hat ja nur einen veränderten Übergang vom Durchlass- in
> den Sperrbereich, dort aber jeweils den gleichen Verlauf.

Nein - gerade DAS trifft doch nicht zu! Bei Filtern 2. Ordnung hat die 
Phasenverschiebung den Wert von 90 Grad doch nur bei der POLFREQUENZ, 
die aber eben NICHT der 3db_grenze und auch nicht irgendeiner anderen 
Durchlassgrenze gleicht. Nur bei Butterworth-Charakteristik ist Pol- 
gleich 3db-Grenzfrequenz.
Über die Phasenmessung kannst Du nur die Polfrequenz einer Funktion 2. 
Grades ermitteln - weiter nichts!

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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In irgend einer Norm wurde mal festgelegt, das die Grenzfrequenz die 
halbe Leistung gegenüber dem Durchlassbereich ist.

Ist aber sehr lange her.

Ralph Berres

Lutz V. schrieb:
> Nein - gerade DAS trifft doch nicht zu! Bei Filtern 2. Ordnung hat die
> Phasenverschiebung den Wert von 90 Grad doch nur bei der POLFREQUENZ,
> die aber eben NICHT der 3db_grenze und auch nicht irgendeiner anderen
> Durchlassgrenze gleicht. Nur bei Butterworth-Charakteristik ist Pol-
> gleich 3db-Grenzfrequenz.

Noch mal auch wenn ich dafür wieder negativ bewertet werde. Die 
Phasenverschiebung von 45° ist NICHT!! die Definition der Grenzfrequenz, 
sondern das ist die Frequenz bei der die Leistung gegenüber der Leistung 
im Durchlassbereich um die Hälfte abgefallen ist.

Bei Filter 1 Ordnung ergeben sich die 45° Phasenverschiebung bei der 
halben Leistung zufällig. Bei höheren Ordnungen ist das schon nicht mehr 
der Fall.

Ralph Berres

von Praktiker (Gast)


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Hallo

die Diskussion und Vermutungen bzw. Begründungen sind ja durchaus 
interessant - leider aber ausschließlich für Leute mit wirklich 
tiefgreifenden Wissen _> "Expertenstreit"

Aber:
So wie die Frage von Felix formuliert wurde und das er sich (vermutlich 
eingeschüchtert) nicht mehr meldet deutet doch darauf hin das die 
Antworten und Argumentation doch ein "wenig" abgehoben und arg 
Akademisch sind.
Etwas mehr Background und Erklärungen zu den wie und warum und was 
hinter der jeweiligen Begründung (oder doch nur Vermutung?) steht würde 
nicht nur den TO deutlich mehr bringen, als ein "Expertenstreit".

Also bitte:
Deutlich mehr ausholen oder wenigstens Quellen nennen die 
verständlich(!) Hintergrundinfo bzw. "Beweise" für die jeweilige Aussage 
geben (könnten) - und nein:
Wikipedia, so gut diese auch sonst in so vielen Bereichen ist, ist 
leider im E-Technik Umfeld wenn es um Details geht keine wirklich gute 
Quelle - sondern eher eine "Bestätigung" von schon vorhandenen 
Expertenwissen von Experten in ihrer unverständlichen "Sprache".

Praktiker

von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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> In irgend einer Norm wurde mal festgelegt...

Na ja... Die Ingenieure haben es einfach. Sobald die International 
Organization for Standardization irgend etwas in irgend einer Norm 
festgelegt hat ist die Diskussion beendet.

Das was die Ingenieure machen finde ich langweilig, lieber eine endlose 
Diskussion.

von Dualist (Gast)


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Praktiker schrieb:

(pseudo-) Praktiker schrieb:
> So wie die Frage von Felix formuliert wurde und das er sich (vermutlich
> eingeschüchtert) nicht mehr meldet deutet doch darauf hin das die
> Antworten und Argumentation doch ein "wenig" abgehoben und arg
> Akademisch sind.

Was ist an fifty/fifty akademisch? Oder einschüchternd?

Es ist nun mal so das es an einer definition nicht viel zu erklären 
gibt. Die muss man stur auswendig lernen. So wie die Kreiszahl π. Oder 
die Vorfahrtsregel in der Fahrschule.

von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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> Die muss man stur auswendig lernen.

Trotzdem können wir die Frage stellen. Warum haben die Leute das damals 
so definiert.

(Und worum haben die Engländer andere Vorfahrtsregeln?)

von Lutz V. (lvw)


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Praktiker schrieb:
>
> Aber:
> So wie die Frage von Felix formuliert wurde und das er sich (vermutlich
> eingeschüchtert) nicht mehr meldet deutet doch darauf hin das die
> Antworten und Argumentation doch ein "wenig" abgehoben und arg
> Akademisch sind.
>
> Also bitte:
> Deutlich mehr ausholen oder wenigstens Quellen nennen die
> verständlich(!) Hintergrundinfo bzw. "Beweise" für die jeweilige Aussage
> geben (könnten)

In der ursprünglichen Frage war nichts über die Ordnung der 
Übetragungsfunktion gesagt - also hab ich versucht, in meiner ersten 
(längeren) Antwort klar zu machen, dass einige Aussagen (45 Grad, halbe 
Leistung) NUR für die erste Ordnung gelten.
Da die DEFINITION einer Grenzfrequenz aber sinnvollerweise auch für 
höhere Ordnungen (insbesondere für die 2.Ordung) anwendbar sein soll, 
bin ich notwendigerweise auf die Definition der Polfrequenz gekommen, 
die nämlich das Bindeglied ist für die unterschiedlichen Ordnungen.
Manchen mag das zu akademisch erscheinen, aber anders gehts nun mal 
nicht.
Außerdem gibt es bei den Definitionen in der Filtertheorie keine 
"Beweise" - nur eben sinnvolle Festlegungen (Definitionen eben), um eine 
gemeinsame Sprache zu haben.

von Dualist (Gast)


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Der Opa aus der Muppet Show schrieb:
>> Die muss man stur auswendig lernen.
>
> Trotzdem können wir die Frage stellen. Warum haben die Leute das damals
> so definiert.
>
> (Und worum haben die Engländer andere Vorfahrtsregeln?)

Warum, warum, ist die Banane krumm?

Klar kann man jede Frage stellen um sich die Zeit zu vertreiben. Manche 
haben aber keine Zeit um zweckbefreite Fragen zu beantworten. oder 
wenigsten eine höfliche Geschichte darüber zu erfinden. Und den 
IG-Nobelpreis für abstruse Forschung einzuheimsen.

https://www.br.de/wissen/nobelpreis-ig-nobel-2020-ignobelpreis-100.html

von Ralph B. (rberres)


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Dualist schrieb:
> Warum, warum, ist die Banane krumm?

Sarkasmus ein

weil sie das Bananenbiegewerk in Trier durchlaufen hat.

Sarkasmus aus

Ralph Berres

von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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> Manche haben aber keine Zeit um zweckbefreite Fragen zu beantworten.

Ist klar. Aber wir gehören zu den Anderen. Wir haben Spaß an solchen 
Fragen. Und ab und ab und zu kommt dabei unbeabsichtigt etwas 
weltbewegendes bei raus.

Aber die meisten von uns habe einfach nur Spaß an zweifelsfreien 
Diskussionen und Pöbeleien. Die Frage, ob die Antwort einen Zweck hat 
finden finden wir vollkommen irrelevant.

von Lutz V. (lvw)


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>> Manche haben aber keine Zeit um zweckbefreite Fragen zu beantworten.

"zweckbefreite Fragen" - schon dieser Ausdruck zeugt von...ja wovon? Von 
Ignoranz, Dummheit, Desinteresse,..?
So etwas kann eigentlich nur jemand schreiben, der die Antwort kennt und 
diese aber als sinn-(zweck-)los ansieht.
Ob das der Fall ist? Zweifel erscheinen als angebracht.

: Bearbeitet durch User
von Dualist (Gast)


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Lutz V. schrieb:
>>> Manche haben aber keine Zeit um zweckbefreite Fragen zu beantworten.
>
> "zweckbefreite Fragen" - schon dieser Ausdruck zeugt von...ja wovon? Von
> Ignoranz, Dummheit, Desinteresse,..?
> Ob das der Fall ist? Zweifel erscheinen als angebracht.

Du hast die Fragesucht, auch als 'Pathologisches Grübeln' benannt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCbeln#Psychopathologie

Ich bin nicht Jesus, ich kann mich nicht um jeden Kranken kümmern. Such 
Dir professionelle Hilfe.

von Praktiker (Gast)


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Hallo

Lutz V. schrieb:
> In der ursprünglichen Frage war nichts über die Ordnung der
> Übetragungsfunktion gesagt - also hab ich versucht, in meiner ersten
> (längeren) Antwort klar...


Hallo da das ja eine Reaktion auf meine Anmerkung war nehme ich stark an 
das du diese (meine Anmerkung) falsch verstanden hast.

Denn deine Reaktion wäre sonst beste Realsatire, da es genau diese 
tiefgreifenden und akademischen (unabhängig das das so alles zutrifft 
und korrekt ist) Details sind es doch welche für einen "unschuldig" 
Fragenden wie den TO und so manch einen sich interessierenden oder auch 
nur neugierigen Mitleser ganz schnell vertreiben - und in in Forum 
bestimmt (sollte...) nun mal der TO das Thema und auf welchen 
(fachlichen) Niveau diskutiert werden sollte.

Ansonsten:
Wer nicht mehr neugierig hat und kein Interesse an das wie und warum 
auch von (besonders) alltäglichen Dingen hat ist wahrlich ein "Alter 
Sack" geworden,  und zwar nicht der "Alte Sack" mit den sich so manch 
einer Ironisch slbstkritisch aber mit zwinkernden Auge bezeichnet, 
sondern dieser "Alter Sack" von den so mancher jüngerer spricht und wo 
das "alt sein" nichts mit den tatsächlichen alter zu tun hat...

Praktiker

von Lutz V. (lvw)


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Lieber "Praktiker" - etwas wirr das Ganze...vielleicht wäre aber eine 
sachliche Antwort auch von Dir (als Praktiker) für den Fragesteller 
hilfreich gewesen?

von Rainer V. (a_zip)


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Spätestens jetzt sollte dem TO und vielleicht auch einigen Mitlesern 
klar geworden sein, dass mal wieder eine "harmlose" Frage in 
erschütternde Abgründe führt. Warum? Weil die Frage so unsinnig 
allgemein gehalten ist, dass jeder drunter verstehen kann, was er 
möchte. Es gibt eben nicht d i e Grenzfrequenz bei -3dB! Wie auch immer 
der TO zu seiner Frage gekommen sein mag, er hat zumindest einige 
Anhaltspunkte zur Problematik bekommen und ist jetzt vielleicht in der 
Lage, seine Fragen zukünftig präziser zu stellen. Zumindest in diesem 
Dunstkreis!
Gruß Rainer

von Lutz V. (lvw)


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Rainer, einerseits muss ich Dir Recht geben - nämlich, dass die Frage 
nicht präzise genug gestellt war. Andererseits beinhaltet die Frage aber 
auch eine Behauptung, die eben so allgemein nicht korrekt ist.
Das will und kann ich dem TO aber nicht vorwerfen, denn man kann 
derartige vereinfachende Aussagen durchaus in manchen (einfachen, für 
Bastler gedachten) Büchern und anderen Veröffentlichungen finden.
Aber wer offen ist, etwas dazu zu lernen, konnte jetzt wenigstens 
erfahren, dass - wie Du richtig sagst - es eben nicht DIE Grenzfrequenz 
gibt, sondern eine Durchlassgrenze, welche von der Filterart und auch 
von der jeweiligen Anwendung abhängen kann.

von W.S. (Gast)


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Rainer V. schrieb:
> Warum? Weil die Frage so unsinnig
> allgemein gehalten ist...

Ach nö, es gibt sicherlich eine ganze Reihe von Sonderfällen, aber im 
Allgemeinen hat man sich auf -3 dB geeinigt. Es ist ja auch nur ein 
Richtwert, um Systeme miteinander vergleichen zu können. Genauso könnte 
man hier auch fragen, warum man oft genug 10% und 90% eines Anstieges 
als Grenzpunkte hernimmt, um damit die Anstiegsgescheindigkeit zu 
charakterisieren. Ist eben auch ein Richtwert, auf den man sich einigt 
(oder nicht). Es gibt keine tieferen Gründe für so etwas. Aber irgendein 
Kriterium muß man finden, um miteinander Reden zu können. Und das sollte 
dann so einigermaßen einfach sein.

W.S.

von Rainer V. (a_zip)


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Kurz gesagt, die Antwort ist schlicht "darum". Und hat dem TO eben 
hoffentlich ein paar Anstösse - wohin auch immer - gegeben.
Gruß Rainer

von Lutz V. (lvw)


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W.S. schrieb:
> Genauso könnte
> man hier auch fragen, warum man oft genug 10% und 90% eines Anstieges
> als Grenzpunkte hernimmt, um damit die Anstiegsgescheindigkeit zu
> charakterisieren. Ist eben auch ein Richtwert, auf den man sich einigt
> (oder nicht). Es gibt keine tieferen Gründe für so etwas.

Meinst Du! Ganz sicher?
Versuch doch mal, Dich zu informieren, bevor Du solche Behauptungen 
aufstellst. Für die meisten Definitionen - die sinnvoll und praktikabel 
sein sollten - gibt es durchaus "tiefere Gründe".

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Lutz V. schrieb:
> Für die meisten Definitionen - die sinnvoll und praktikabel
> sein sollten - gibt es durchaus "tiefere Gründe".

Nein, jedenfalls nicht in so praktischen-handwerklichen Bereichen wie 
der elektrotechnik. Da ist der offensichtliche Grund: es muß einfach 
anwendbar sein. Und Amplitude-halbe zu bestimmen, ist einfach.

Man darf halt nicht den Fehler machen, aus jedem klein-klein gleich eine 
Wissenschaft machen zu wollen. Grenzfrequenz von 
selbstgewickelten/gelöteten Filter hat man schon vor 100 Jahren 
bestimmt. Ohne Taschenrechner, Spice und Octave.

Die Frage ist eher, warum man das umständlich '3 db' nennt und nicht 
'Halbe' oder 50%. Wohl, damit sich die 'Ingenieure' vom gemeinen 'Pöbel' 
abheben können ;-)

von Lutz V. (lvw)


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Fpgakuechle K. schrieb:
> Nein, jedenfalls nicht in so praktischen-handwerklichen Bereichen wie
> der elektrotechnik. Da ist der offensichtliche Grund: es muß einfach
> anwendbar sein. Und Amplitude-halbe zu bestimmen, ist einfach.

Dir ist aber schon klar (oft genug hier erwähnt), dass halbe Leistung 
nicht identisch ist mit halber Amplitude?
Und dass "halbe Leistung" nur für Filter erster Ordnung gilt?
Also - ganz so einfach ist die ganze "praktisch-handwerkliche" Sache 
vielleicht doch nicht?
Und was die Rechnung mit "dB" betrifft - hast Du evtl. dabei noch 
Nachholbedarf?

: Bearbeitet durch User
von Elektrofan (Gast)


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> Die Frage ist eher, warum man das umständlich '3 db' nennt und nicht
> 'Halbe' oder 50%. Wohl, damit sich die 'Ingenieure' vom gemeinen 'Pöbel'
> abheben können ;-)

Klar.
Nur die richtig 'volks'nahen Vertreter/iNNen/iXXe
[bzw. Bewerber/iNNen/iXXe für's Kanzler(ösen)amt] wissen genau:
Jedwede Aussage -egal zu welchem Thema- die "50% + x" enthält,
ist per se einfach "gut" und "richtig".
Weil ja die meisten Verweigerer/iNNen/iXXe ...,
wenigstens bis jetzt noch, zum Glück, diese 50% nicht erreichen ...

von Dualist (Gast)


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Lutz V. schrieb:
> Dir ist aber schon klar (oft genug hier erwähnt), dass halbe Leistung
> nicht identisch ist mit halber Amplitude?

Kommt darauf an womit man den Ausschlag (Amplitude) abliest - Leistungs 
oder Pegelmesser.

> Und dass "halbe Leistung" nur für Filter erster Ordnung gilt?

Mumpitz, die Grenzfrequenze wird bei jedem Filter beim Abfall 3db 
bestimmt und spezifiziert. Nicht nur bei dem erster Ordnung. Es ist eben 
eine Mess-anweisung:
"Ermittle die Frequenz bei der der Abfall 3 dB beträgt" und eben nicht 
eine Demontage-Anweisung "Schraube das Kasterl und zähle die Stufen 
...!"

Und du kannst in jedem Lehrbuch nachlesen, das ein Filter durch 3 Punkte 
beschrieben wird:
-Grenzfrequenz (wo Abfall 3 dB)
-Anzahl der Stufen
-Charakteristik der Übertragungsfunktion (Tschebyschew, Butterwörth, 
Cauer, ...)

> Also - ganz so einfach ist die ganze "praktisch-handwerkliche" Sache
> vielleicht doch nicht?
Doch, nur verwechselst du permanent (Messtechnisches) Handwerk mit 
akademischer Zahlenkasperei und Korinthenkacken auf die 42. 
Dezimalstelle.

> Und was die Rechnung mit "dB" betrifft - hast Du evtl. dabei noch
> Nachholbedarf?

Ich glaub, du hast eher Nachholebedarf beim Praktischen Rechnen, 3dB ist 
zwar 0,477 wird aber in der Praxis immer bei 0,5 gesetzt. Es sei denn, 
man hat eine dB-Skala, da kann man natürlich 3dB eindeutig ablesen.

von Lutz V. (lvw)


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Hallo Dualist, es ist ja keine Schande, wenn man sich in der 
Filter-Theorie nicht so auskennt. Aber dann sollte man sich doch etwas 
bedeckt halten und nicht mit Worten wie "Mumpitz","Korinthenkacken" und 
"Nachholbedarf im Rechnen" um sich schmeißen. Man macht sich evtl. nur 
lächerlich....

Schau Dir mal die Tabellen für Tschebyscheff- oder elliptische 
Cauer-Filter an für die verschiedenen "ripple"-Werte, die der jeweiligen 
Grenzfrequenz entsprechen. Vielleicht findest Du die aber auch nicht in 
Deinen Lehrbüchern.
Aber Du scheinst ja alle Lehrbücher zum Thema "Filter" zu kennen...

Man kann nicht so ganz ernst genommen werden, wenn man bei der Amplitude 
einer Spannung (die Leistung hat keine Amplitude!) den 3dB-Wert mit 
0,477 angibt.

von Dualist (Gast)


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Lutz V. schrieb:
> Hallo Dualist, es ist ja keine Schande, wenn man sich in der
> Filter-Theorie nicht so auskennt. Aber dann sollte man sich doch etwas
> bedeckt halten und nicht mit Worten wie "Mumpitz","Korinthenkacken" und
> "Nachholbedarf im Rechnen" um sich schmeißen. Man macht sich evtl. nur
> lächerlich....

Nun es wäre ja nix Neues, wenn sich ein Theoretiker in der Praxis 
lächerlich macht und voller Rachedurst danach trachtet den 
Praktiker/Messtechniker auf das Glatteis der Theorie zu locken um ihn 
dort den Gespött der anderen Theoretiker auszusetzen.

> Schau Dir mal die Tabellen für Tschebyscheff- oder elliptische
> Cauer-Filter an für die verschiedenen "ripple"-Werte, die der jeweiligen
> Grenzfrequenz entsprechen. Vielleicht findest Du die aber auch nicht in
> Deinen Lehrbüchern.

Schau, wenn man die Grenzfrequenz eines Filters bestimmen soll, dann 
schaut man nicht ins Lehrbuch, sondern auf das Messgerät.

Und dann bestimmt man mit Wobbel am Eingang was das Maximum ist, 
berechnet davon denn Wert bei der Grenzfrequenz und wobbelt dann bis 
genau diese Amplitude gemessen wird.
Und das funktioniert ohne irgendwelche Tabellen für Butterworth, Bessel, 
...

> Aber Du scheinst ja alle Lehrbücher zum Thema "Filter" zu kennen...
Zumindest habe ich die gängigen Standardwerke konsultiert-ein 'Lutz' ist 
nicht darunter.

> Man kann nicht so ganz ernst genommen werden, wenn man bei der Amplitude
> einer Spannung (die Leistung hat keine Amplitude!) den 3dB-Wert mit
> 0,477 angibt.

Klar kann man eine Leistung-Zeitreihe mit einer Amlitude darstellen, 
Amplitude ist lediglich der Ausschlag/Auslenkung, resp. die Spur v. 
y=f(x). Spannungs-Pegel ebenso. Und Halbe ist Halbe.
Wenn man natürlich die Leistung aus dem Spannungspegel ableitet (P= 
U²/R), dann weiß man natürlich wie man mit dem Exponenten verfährt, wenn 
man mit den Logarithmen rechnet  Log(x²)=2*log(x) ... willst du hier 
tatsächlich Schulwissen abprüfen?

Und log_10( 3 ) = ???.

Man wird nicht ernst genommen, wenn man im Lager lauthals nach einem 
24,63 nF Kondensator verlangt, weil man genau diesen nach seiner Theorie 
ausgerechnet hat.

von W.S. (Gast)


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Lutz V. schrieb:
> Meinst Du! Ganz sicher?

Ja, ganz sicher.

W.S.

von Dualist (Gast)


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Grmpf,  Rechenfehler 10**0,3 = 0,5012, der Ansatz log_10(3) führt zwar 
auch zu einer Zahl um Halbe ist aber nach defintion nicht legitim.

Aber insgesamt bleibt es bei der Aussage: 3dB entspricht Halbe/doppelte 
obwohl das den Nachkommastellen nach nicht exakt stimmt.

von Lutz V. (lvw)


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Dualist schrieb:
> Zumindest habe ich die gängigen Standardwerke konsultiert-ein 'Lutz' ist
> nicht darunter.

Na ja - schau mal nach bei "Aktive Filter und Oszillatoren".

Zitat: "Und dann bestimmt man mit Wobbel am Eingang was das Maximum ist,
berechnet davon denn Wert bei der Grenzfrequenz und wobbelt dann bis
genau diese Amplitude gemessen wird.
Und das funktioniert ohne irgendwelche Tabellen für Butterworth, Bessel"

Frage dazu: Hast Du noch gar nicht bemerkt, dass wir hier nicht darüber 
reden, wie gemessen wird, sondern wie die Definition der zu messenden 
Grenzfrequenz lautet...bei welcher Amplitude Du also beim Wobbeln 
stoppen must?
Immer schön beim Thema bleiben....auch als Praktiker!

von W.S. (Gast)


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Lutz V. schrieb:
> Hast Du noch gar nicht bemerkt, dass wir hier nicht darüber
> reden, wie gemessen wird, sondern wie die Definition der zu messenden
> Grenzfrequenz lautet...bei welcher Amplitude Du also beim Wobbeln
> stoppen must?

Es ging hier nicht um die Definition, sondern um den vermuteten tieferen 
Grund für die Definition. Und der ist sehr simpel: ein Absinken der 
Leistung auf die Hälfte ist eine recht gute und handliche Konvention.

Also bleib mal auf dem Teppich.

W.S.

von Martin H. (horo)


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Dualist schrieb:
> Rechenfehler 10**0,3 = 0,5012

ja, auch das ist ein Rechenfehler, denn 10 ** 0.3 = 1.995...
Du meinst 10 ** -0.3

von Lutz V. (lvw)


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W.S. schrieb:
> ein Absinken der
> Leistung auf die Hälfte ist eine recht gute und handliche Konvention.

Mindesten dreimal wurde nun schon hier erwähnt, dass die halbe Leistung 
nur für simple RC-Filter erster Ordnung gilt - für die Messung (an 
welchem Verbraucher denn?) nun überhaupt nicht zu gebrauchen.
Also dann doch lieber die -3dB für 70.7% der Spannung, oder?

PS: Wieso wirst Du eigentlich immer gleich so persönlich ("bleib mal auf 
dem Teppich") - was soll das?

: Bearbeitet durch User
von Christian F. (christian_f476)


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Die Grenzfrequenz von Filtern ist eine Verschwörung von der ISO und die 
Formel für die Berechnung zu einfach.

Endlich kommen mal die wahren Probleme auf den Tisch 😁

von W.S. (Gast)


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Lutz V. schrieb:
> was soll das?

Das soll dich vom Herummotzen weg und zu einer sachlichen Diskussion 
hinführen.

W.S.

von Rainer V. (a_zip)


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Lutz V. schrieb:
> Immer schön beim Thema bleiben....auch als Praktiker!

Und deshalb sollten wir auch mal kurz an die Praxis denken. Ich behaupte 
jetzt mal, dass der Praxisalltag darin besteht, dass ich für was auch 
immer ein Filter brauche. Dazu bestimme ich die Randbedingungen und 
berechne es. Heutzutage kann ich es auch online berechnen lassen. Eine 
der Randbedingungen ist zufällig die Bandbreite, die ich haben möchte 
und die wird durch die Spannung, die ich rechts und links von der 
Mittenfrequenz-Spannung -3dB habe. Und genau das prüfe ich dann auch 
durch Nachmessen. Weitere Kriterien wie Phasenverlauf oder 
Gruppenlaufzeit lasse ich mal aussen vor. Insofern sind die 3dB reine 
Konvention. Dass sie auch im einfachsten (Filter)fall einfache 
Spannungs-, Leistungs- und Phasenverhalten mitbringt, wird sicher zu 
dieser Wahl beigetragen haben. Ob aber jetzt jemand noch in der Lage 
ist, mit Logarithmen zu rechnen oder Schlimmeres, können wir doch 
getrost erst einmal vergessen :-)
Gruß Rainer

von Grätengitterichganter (Gast)


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Gerhard O. schrieb:
> Gratikullinien

YMMM ツ

von Fpgakuechle K. (Gast)



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Auszüge aus vier Büchern (Hochschullehrbuch,Berufsausbildung, 
Weiterbildung, US-Funkamateurvereinigung). Alles 3dB Abfall, nix mit 
Phase.

von Elektrofan (Gast)


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1.) "Halbe Leistung" als Kriterium zu setzen, ist selbstverständlich
    komplett willkürlich, aber nicht desto trotz eher zweckmässig,
    jedenfalls für meine Begriffe.
    Warum sollte man denn z.B. Pi²/16 der Nennleistung als Bezug nehmen?
2.) Sehr oft hat man doch als wichtigstes Grenzfrequenz-bestimmendes
    Kriterium eine Anordnung erster Ordnung, die anderen spielen
    dann eine untergeordnete Rolle.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Elektrofan schrieb:
> 1.) "Halbe Leistung" als Kriterium zu setzen, ist selbstverständlich
> komplett willkürlich, aber nicht desto trotz eher zweckmässig,
> jedenfalls für meine Begriffe.

Die halbe Leistung als Kriterium ist auch in anderen Bereichen üblich.
Sie wird u.a. auch bei der Festlegung des Abstrahlwinkels von
Strahlunngs-/Lichtquellen wie bspw. LEDs verwendet (genauer gesagt nicht
die halbe Leistung, sondern die halbe Bestrahlungs- bzw
Beleuchtungsstärke, die aber beide einen Bezug zur Leistung haben).

von Dualist (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Die halbe Leistung als Kriterium ist auch in anderen Bereichen üblich.

man denke nur an Halbwertszeit in der Nukleartechnik oder an die 
Verdopplungszeit(Generationszeit) in der Biologie. oder an die 
Halbwertdicke von 'Dämmstoffen'. Oder Oder Oder.

Sicher hat daran auch einen Anteil, das man etwas mit Augenmaß leichter 
halbieren, als dritteln, fünfteln, siebteln, oder sonstwie 'primteln' 
kann.

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