Hallo zusammen, wenn ich ein Relais abschalte, muss ja der Spulenstrom irgendwo hin. Ich wollte jetzt mal berechnen, wieviel Energie da überhaupt gespeichert ist und habe mit einem LCR Meter L messen wollen. Allerdings wird mir da sowas wie 150 mH angezeigt, was mir irgendwie völlig unsinnig erscheint? Muss ich noch andere Parameter berücksichtigen? Irgendwo habe ich mal was von Güte gelesen, so dass mH nicht gleich mH sind?
Jan schrieb: > Allerdings wird mir da sowas wie 150 mH angezeigt, was mir irgendwie > völlig unsinnig erscheint? Kann sein. Je nach dem ob die Spule anzieht oder nicht ist die Induktivität grob unterschiedlich (Luftspalt). > Irgendwo habe ich mal > was von Güte gelesen, so dass mH nicht gleich mH sind? Unsinn. Bei der Güte geht es darum, wie weit die Spannung im Abschaltmoment steigt, auf das 20 oder 100-fache, weil die Energie aus dem Magnetfeld in die awicklungskapazität umgeladen wird.
Jan schrieb: > wenn ich ein Relais abschalte, muss ja der Spulenstrom irgendwo hin. Ich > wollte jetzt mal berechnen, wieviel Energie da überhaupt gespeichert ist > und habe mit einem LCR Meter L messen wollen. Allerdings wird mir da > sowas wie 150 mH angezeigt, was mir irgendwie völlig unsinnig erscheint? Nö, und Du wirst feststellen wenn der Anker angezogen ist am Relais verändert sich die Induktivität drastisch. Messung der Eenrgie ist praxisrelavanter. > Muss ich noch andere Parameter berücksichtigen? den Spulenwiderstand. > Irgendwo habe ich mal > was von Güte gelesen, das gehört auch "irgendwo anders" hin. > so dass mH nicht gleich mH sind? ein mH ist ein mH ist ein mH...
Und wie komme ich jetzt hier weiter? Spule: 25 Ohm Spannung: 5V Strom: 200mA L: 150mH Gesucht: Wieviel Energie muss ich im Abschaltmoment speichern?
Achja, die Formel für L habe ich vergessen, die rückt google aber sicher auch noch raus ;)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel ist. Da brauche ich ja 500uF, um den Spannungsanstieg auf 1V zu begrenzen, wenn man von 5V Versorgungsspannung ausgeht...
Andrew T. schrieb: > ein mH ist ein mH ist ein mH... Je nach Kernmaterial allerdings Frequenzabhängig. Und die Messfrequenz entspricht nicht unbedingt der Betriebsfrequenz.
Jan schrieb: > Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel ist. Da brauche ich ja > 500uF, um den Spannungsanstieg auf 1V zu begrenzen, wenn man von 5V > Versorgungsspannung ausgeht... Warum willst du den Spannungsanstieg mit einem Kondensator begrenzen? Da bietet sich z.B. eine (Freilauf-)Diode an.
Jan schrieb: > Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel ist. Da brauche ich ja > 500uF, um den Spannungsanstieg auf 1V zu begrenzen, wenn man von 5V > Versorgungsspannung ausgeht. Ja nun, der Elko wäre ähnlich gross wie die Relaisspule, warum soll das nicht passen ?
Jan schrieb: > Gesucht: Wieviel Energie muss ich im Abschaltmoment speichern? Jan schrieb: > Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel ist. Da brauche ich ja > 500uF, um den Spannungsanstieg auf 1V zu begrenzen, wenn man von 5V > Versorgungsspannung ausgeht... Du willst wirklich die Energie speicher? Spulen-Energie harvesting wäre wirklich mal was neues. Solte wohl eher so sein: "Gesucht: Wieviel Energie muss ich im Abschaltmoment vernichten?" Begrenzen tut man sowas in der Regel mit einer (Freilauf)Diode: - https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzdiode
Freilaufdiode geht aber nicht bei bistabilen Relais mit nur einer Spule, d.h. mit nur zwei Pins, bei denen man die Stromrichtung umpolen muss.
Antiparallele z-dioden + dioden in Serie mit durchlasspannung ein paar Volt über der Versorgung.
:
Bearbeitet durch User
Je nach dem, wie viel Spannung die ansteuernden Transistoren vertragen genügt oft auch ein simpler Widerstand parallel zur Spule. Mangels Know-How würde ich den passenden Wert experimentell ermitteln.
von Jan schrieb:
>Freilaufdiode geht aber nicht bei bistabilen Relais mit nur einer Spule,
Die Transistoren die die Polaritätsumschaltung machen,
bekommen in diesem Fall antiparallel geschaltete Dioden
an Emitter-Kollektor, damit sie nicht in den Inversbetrieb
kommen. Über diesen Dioden entläd sich dann die in der Spule
gespeicherten Energie.
... könnte man sicherlich mit LTspice berechnen ?! 1. Modellansatz :-) https://hackaday.io/project/110288-click-clack-clock/log/138116-simulating-relays und falls es mehr Schalter werden sollten ... hier aber noch ohne Spule :-) https://wiki.funkfreun.de/wissen/ltspice/relay/start
Jan schrieb: > L: 150mH > > Gesucht: Wieviel Energie muss ich im Abschaltmoment speichern? Das ist dann hoffentlich die Induktivität vorm Abschalten, d.h. bei angezogenem Anker?
Wolfgang schrieb: > Jan schrieb: >> L: 150mH >> >> Gesucht: Wieviel Energie muss ich im Abschaltmoment speichern? > > Das ist dann hoffentlich die Induktivität vorm Abschalten, d.h. bei > angezogenem Anker? Das ist das, was mir das LCR Meter U1733C bei f=120 Hz angezeigt hat. Ich bin mit dem Teil aber noch nie richtig warm geworden.....
Jan schrieb: > Freilaufdiode geht aber nicht bei bistabilen Relais mit nur einer > Spule, d.h. mit nur zwei Pins, bei denen man die Stromrichtung umpolen > muss. Doch, schon, man bringt sie halt intelligent an, siehe L293D.
>so dass mH nicht gleich mH sind?
Und Nachts ist es kälter als draussen oder?
Rainer V. schrieb: > Amil A. schrieb: >> Und Nachts ist es kälter als draussen oder? > > nee, als bergauf... Wollte Mal was anderes verwenden
Jan schrieb: > Das ist das, was mir das LCR Meter U1733C bei f=120 Hz angezeigt hat. > Ich bin mit dem Teil aber noch nie richtig warm geworden..... Das paßt schon. In der Praxis, d,h, wenn der Anker des Relais angezogen hat, sinkt die Induktivität auf einen Bruchteil davon. Ich habe da mal vor Jahren Messugne gemacht, müßte ich mal wieder raussuchen. Die Empfehlung der Freilausdioden wurde ja schon gegeben. Ebenso der Parallelwiderstand (bei Deiner Anwendung empfehle ich 150 bis 220 Ohm 0.5 Watt) macht es noch einfacher, denn dann benötigst Du nur ein Bauteil. Und mußt dich nicht mehr um Polung kümmern, Den Widerstand dicht an der Spule verbauen (= kurze Zuleitungen wählen).
Jan schrieb: > Freilaufdiode geht aber nicht bei bistabilen Relais mit nur einer Spule, > d.h. mit nur zwei Pins, bei denen man die Stromrichtung umpolen muss. Hallo, bei einem bistabilen Relais habe ich noch nie eine Freilaufdiode benutzt. Vorausgesetzt man muß nicht alle 100ms schalten. Anbei eine Simulation mit einem AVR-Ausgang "hochstrom = 40 mA" die 30 Ohm sind in etwa der Innenwiderstand des AVR. Der Elko ist so dimensioniert daß auf jeden Fall die 5ms Schaltzeit des Relais überbrückt werden. Man sieht daß am Prozessorpin (Vuc) keinerlei Überspannung auftritt. Gruß Anja
Anja schrieb: > Anbei eine Simulation mit einem AVR-Ausgang Vielleicht nennst du, der Vollständigkeit halber, noch den ohmschen Spulenwiderstand in deiner Simulation?
Andrew T. schrieb: > In der Praxis, d,h, wenn der Anker des Relais angezogen hat, sinkt die > Induktivität auf einen Bruchteil davon. Umgekehrt, oder? Angezogen wird der Luftspalt im Eisenkreis doch kleiner?
Danke. Ja, dann kann man direkt mit einem AVR-Ausgang schalten, der Spitzenstrom ist unter 25mA. Der TO redete von 200mA und 25Ω an seinem Relais. Das Prinzip bleibt jedoch. Der Vorteil der Kondensatorlösung ist u.a. tatsächlich der, dass keine Freilaufdioden notwendig sind, denn die Überspannung an Spulen tritt nur auf, wenn der Strom schnell abgeschaltet wird. Hier ist es aber der Lade- bzw. Entladestrom des Kondensators und der ist naturgemäß gemütlich im Verlauf und somit auch der Strom durch die Spule ...
Anja schrieb: > bei einem bistabilen Relais habe ich noch nie eine Freilaufdiode > benutzt. > Vorausgesetzt man muß nicht alle 100ms schalten. HildeK schrieb: > Hier ist es aber der > Lade- bzw. Entladestrom des Kondensators und der ist naturgemäß > gemütlich im Verlauf und somit auch der Strom durch die Spule ... Genau das trifft zu. Also ohne C-Schaltung gilt das oben Erwähnte: : Parallelwiderstand einbauen. Oder Freilaufdiode(n).
Jan schrieb: > sowas wie 150 mH angezeigt, was mir irgendwie völlig unsinnig erscheint? Kann schon hinkommen, siehe Anhang.
Andrew T. schrieb: > Oder Freilaufdiode(n). Wobei Christoph K. schrieb: > Antiparallele z-dioden + dioden in Serie mit durchlasspannung ein paar > Volt über der Versorgung. auch ersetzt werden kann durch nur zwei Z-Dioden, aber anti-seriell geschaltet, parallel zur Spule.
Jan schrieb: > wenn ich ein Relais abschalte, muss ja der Spulenstrom irgendwo hin. Ich > wollte jetzt mal berechnen, wieviel Energie da überhaupt gespeichert ist > und habe mit einem LCR Meter L messen wollen. Allerdings wird mir da > sowas wie 150 mH angezeigt, was mir irgendwie völlig unsinnig erscheint? Nein, das passt schon. Ein Omron G5V-1, so ein kleiner Zuckerwürfel, ist in der 5V-Version mit 290 mH abgefallen und 150 mH angezogen spezifiziert. Die 24V-Version kommt schon auf 6,6 H abgefallen und 3,5 H angezogen. Henry, nicht Milli oder Mikrohenry. Insofern war die Freilaufdiode schon eine gute Erfindung.
Soul E. schrieb: > Ein Omron G5V-1, so ein kleiner Zuckerwürfel, ist > in der 5V-Version mit 290 mH abgefallen und 150 mH angezogen > spezifiziert. Umgekehrt!
H. H. schrieb: > Soul E. schrieb: >> Ein Omron G5V-1, so ein kleiner Zuckerwürfel, ist >> in der 5V-Version mit 290 mH abgefallen und 150 mH angezogen >> spezifiziert. > > Umgekehrt!
> Ein Omron G5V-1, so ein kleiner Zuckerwürfel, ist > in der 5V-Version mit 290 mH abgefallen und 150 mH angezogen > spezifiziert. Habe ich während über 30 J. genau andersrum realisiert. Übersetzungsfehler? Neue Baerbocksche Physik?
Soul E. schrieb: > H. H. schrieb: >> Soul E. schrieb: >>> Ein Omron G5V-1, so ein kleiner Zuckerwürfel, ist >>> in der 5V-Version mit 290 mH abgefallen und 150 mH angezogen >>> spezifiziert. >> >> Umgekehrt! https://www.mikrocontroller.net/attachment/527232/G5V_coil_data.PNG Offensichtlicher Druckfehler!
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