Hallo, ich habe eine allgemeine Frage ohne spezielle Applikation: Warum unterscheiden Hersteller zwischen Audio-OPVs und z.B. Präzisions-OPVs, etwa bei TI: https://www.ti.com/amplifier-circuit/op-amps/audio/overview.html https://www.ti.com/amplifier-circuit/op-amps/precision/products.html Wenn ich jetzt einen Vertreter der Gruppen miteinander vergleiche: OPA2156: (Präzisions-OPV) https://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa2156.pdf?ts=1628718225676&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.ti.com%252Famplifier-circuit%252Fop-amps%252Fprecision%252Fproducts.html LME49720: (Audio-OPV) https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lme49720.pdf?ts=1628751979287&ref_url=https%253A%252F%252Fwww.google.com%252F dann sehe ich dort wenig Unterschied. Kann mir wer sagen, warum ich bei Audio-Anwendungen (z.b. ein Mikrofonverstärker etc) den LME492720 bevorzugen sollte, warum ist er "Audio" und der andere nicht? Ist jetzt nur ein Beispiel wohlgemerkt geht es mir um die allgemeine Fragestellung. Danke im Voraus
Ohne jetzt konkrete Datenblätter anzuschauen: Audio verlangt nach Rauscharmut, vor allem auch geruinges Rumpelrauschen, kleine Verzerrungen (bzw. hohe Linearität), linearer Frequenzgang bis weit über die 20kHz, und sicherlich anderes. Präzision dagegen will z.B. kleine Offesetspannungen, geringe Temperaturabhängigkeiten, evtl. geringe Biasströme, u.a., darf dafür aber auch recht langsam sein (geringe GBW). Aber man sollte vermeiden, heutige mit damalige OPV-Typen vergleichen zu wollen. Was früher z.B. als rauscharm galt, wird heute eher als Rauschgenerator betrachtet. Aber es gibt auch wirkliche Spezialisten, die auch damals schon ans Limit von solchen Parametern gegangen sind (z.B. Rauschspannungen von <1nV/Hz, wie irgendwelche Mikrofonverstärker-ICs, die auch heute noch noch als das Nonplusultra gelten können.
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... zum einfacheren Vergleich. Zeigt einfach verständlich und schnell die Antwort auf die gestellte Frage. Einfach die Hauptwerte überprüfen :-) https://www.digikey.de/en/product-highlight/s/stmicroelectronics/op-amps-overview https://www.digikey.de/de/product-highlight/s/stmicroelectronics/op-amps-high-precision
Jens G. schrieb: > Audio verlangt nach Rauscharmut, vor allem auch geruinges > Rumpelrauschen, kleine Verzerrungen (bzw. hohe Linearität), linearer > Frequenzgang bis weit über die 20kHz, und sicherlich anderes. Da bleibt wohl für Audio ein LT1028 der Favorit
Thomas B. schrieb: > Jens G. schrieb: >> Audio verlangt nach Rauscharmut, vor allem auch geruinges >> Rumpelrauschen, kleine Verzerrungen (bzw. hohe Linearität), linearer >> Frequenzgang bis weit über die 20kHz, und sicherlich anderes. > > Da bleibt wohl für Audio ein LT1028 der Favorit Vielen reicht auch der NE5532. Der ist billig und leicht erhältlich.
Thomas B. schrieb: > Jens G. schrieb: >> Audio verlangt nach Rauscharmut, vor allem auch geruinges >> Rumpelrauschen, kleine Verzerrungen (bzw. hohe Linearität), linearer >> Frequenzgang bis weit über die 20kHz, und sicherlich anderes. > > Da bleibt wohl für Audio ein LT1028 der Favorit Jo, ein Favorit ist er ...
Harald W. schrieb: > Vielen reicht auch der NE5532. Der ist billig und leicht erhältlich. Auch der wäre ein Favorit, wenn auch er für heutige Verhältnisse nicht mehr unbedingt in allen Belangen das Optimum darstellt. Aber wie immer kommt es darauf an, was eigentlich die Prämissen sind ...
@Thomas B. da würde ich eher den OPA1612 bevorzugen, der hat eine weit bessere THD+N soweit ich das erkennen kann und ist günstiger
Thomas B. schrieb: > Da bleibt wohl für Audio ein LT1028 der Favorit Eher nicht. Der hat zwar ein geringes Spannungsrauschen aber ein beträchtliches Stromrauschen. Oberhalb von 100 Ohm Quellimpedanz gibt es rauschärmere OPs. Gruß Anja
Anja schrieb: >> Da bleibt wohl für Audio ein LT1028 der Favorit > > Eher nicht. Der hat zwar ein geringes Spannungsrauschen aber ein > beträchtliches Stromrauschen. Oberhalb von 100 Ohm Quellimpedanz gibt es > rauschärmere OPs. > > Gruß Anja Nun, wer es "etwas genauer" nimmt, muss noch unterscheiden, ob er eine niederohmige Quelle wie z.B. Moving Coil Adapter oder hochohmige Quellen hat.
Harald W. schrieb: > Nun, wer es "etwas genauer" nimmt, muss noch unterscheiden, > ob er eine niederohmige Quelle wie z.B. Moving Coil Adapter > oder hochohmige Quellen hat. Hat Anja doch gerade gesagt! Da muß man nix genauer nehmen... Rainer
Anja schrieb: > Der hat zwar ein geringes Spannungsrauschen aber ein beträchtliches > Stromrauschen Hallo! Könntest Du das bitte erläutern (bzw. Könntest Du auf Literatur verweisen)? Das Thema interessiert mich, bzw. ist mir der Unterschied nicht wirklich geläufig. Herzlichen Dank!
> Da bleibt wohl für Audio ein LT1028 der Favorit Leider treiben mir die Preise Tränen in die Augen... Also doch wieder NE5532.
Fabian schrieb: > Könntest Du das bitte erläutern (bzw. Könntest Du auf Literatur > verweisen)? Das Thema interessiert mich, bzw. ist mir der Unterschied > nicht wirklich geläufig. z.b. hier und noch viele andere in Datenblättern verlinkte Application notes: https://www.analog.com/media/en/reference-design-documentation/design-notes/dn003f.pdf Gruß Anja
Anja schrieb: > z.b. hier und noch viele andere in Datenblättern verlinkte Application > notes: Dank dir - Interessant!
Wer nach Qualität fragt und dann nach "unterste Schublade Bastelkram" schielt, der ist nicht zu Helfen...höchstens von Frau Poth... Rainer
Rainer V. schrieb: > Wer nach Qualität fragt und dann nach "unterste Schublade Bastelkram" > schielt, der ist nicht zu Helfen...höchstens von Frau Poth... Obwohl, der Frequenzgang passt :)
Gunnar F. schrieb: > Also doch wieder NE5532. Als Tonstudios und Regietische noch komplett analog waren, waren NE5532 und NE5534 Standard. Für gewisse Anwendungen haben wir die aber zusätzlich auf geringes Funkelrauschen selektiert. Für Filterschaltungen, ich denke da an die Telefunken Compander "telcom", wurden mit TL074 hervorragende Werte erreicht. Ich habe es leider nie verstanden: Der Entwickler von den Dingern malte eine Schaltung auf den Notizblock, überschlug die Eingangsimpedanz "wenn .. haben sie -xx dB Rauschen" - später im realen Aufbau lag man maximal 2 dB neben seinem Wert. Ich würde aber nicht auf die Idee kommen, einen NE553x an Gleichspannung (Meßverstärker) einzusetzen, während sich die TL074 (TL064 / TL084) mit ihrem FET-Eingang da recht gut schlagen. Wer in beiden Disziplinen schlechte Werte haben will, nimmt "Bastlers Liebling", den LM324.
Gunnar F. schrieb: >> Da bleibt wohl für Audio ein LT1028 der Favorit > > Leider treiben mir die Preise Tränen in die Augen... > Also doch wieder NE5532. Der ist für die meisten Anwender ohne "Goldohren" auch völlig ausreichend und deutlich besser als der 741 oder 358.
Harald W. schrieb: > Der ist für die meisten Anwender ohne "Goldohren" auch völlig > ausreichend und deutlich besser als der 741 oder 358. Ja und es ist Jahrhundete her...
Rainer V. schrieb: > Wer nach Qualität fragt und dann nach "unterste Schublade Bastelkram" > schielt, der ist nicht zu Helfen...höchstens von Frau Poth... Das ist nicht gesagt - als völliger Anfänger ohne Überblick über mögliches, nötiges, wünschenswertes mag sich sein Anspruch iwann nahe des Deinen einpendeln oder auch darunter, darüber... egal. Jens hat imho sehr schön dargelegt, worauf es wobei ankommt. Im Normalfall kommt man aber nie daran vorbei, zahllose Datenblätter zu wälzen - Unterscheidung allgemein, Anwendung im Speziellen. Sogar dabei kann man viel lernen - anfangs auch Begriffe, die dann zu erg00glen und genauer zu recherchieren sind. Für Audio-DIY empfehle ich folgende Seite (auf englisch): https://sound-au.com/ Zur Erweiterung des Wissens über Audio (auf deutsch): http://www.sengpielaudio.com/
sorry...was für Blödsinn...der Anfänger hat entweder "erochen" oder nicht...
> Als Tonstudios und Regietische noch komplett analog waren, waren NE5532 > und NE5534 Standard. Ich denke auch das die okay sind. Die waren fuer praktisch alles ausreichend was in den 80er und 90ern gebaut wurde. Und das was damals gebaut wurde ist auch heute noch gut genug fuer meine Ohren. Es gibt heute sicher auch besseres. Aber das ist dann fuer die Leute die glauben mehr wie 16Bit zu hoeren. Oder eventuell auch wenn man nicht mit 30V leben kann. Viele moderne gute OPs von heute koennen nur noch 12V oder gar nur 5V, aber man kann sie halt auch verwenden wenn man nur wenig Spannung hat. Olaf
Gruss zum Sonntag Währe noch die Phasenkonstanz im Vergleich von Audio-OPVs und Präzisions-OPVs zu erwähnen. Exemplarisch vielleicht der OPA134, über 3€ ( bei mir von Kessler). Noch einen schönen Sonntag. Dirk St
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