Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ballast und Sockel für eine Spektrallampe Na/10


von Helmut H. (Firma: GuB) (ublala_pung)


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Gegrüßt!

Für mein Polarimeter möchte ich diese abgebildete Lampe (die auch genau 
für sowas vorgesehen ist) als Lichtquelle verwenden. Mir ist es schon 
vor längerem gelungen zwei Spektrallampen Osram Na 10 sehr günstig zu 
erwerben und ich habe auch die dazugehörigen Starter vom Typ St 191 
gefunden.
Was mir fehlt ist ein passender Ballast oder Streufeldtrafo.

Da diese Lampen im Normalfall sehr sehr teuer sind möchte ich damit 
keinesfalls herumexperimentieren, also mit dem fertigen Polarimeter 
schon aber eben nicht mit der Lampe.

Die beiliegende Anleitung/Datenblatt benennt die Lampe mit 15V  15W  
1A. Gehe ich richtig dass es die 1A sind auf die es im Endeffekt 
ankommt, also dass der Maximalstrom ausschlaggebend ist ähnlich wie bei 
LEDs? was bedeuten würde dass ich wenn an 230V angeschlossen wie im 
Schema einen 15W Ballast brauche?
Gibt es außer den 15W Ausgangsleistung bei der Wahl des Ballastes noch 
etwas zu beachten?
Der bisher einzige Ballst den ich gesehen habe der 15 W abgibt ist mit 1 
x 30W oder 2 x 15W angegeben. Kann ich diesen benutzen also nur 1 x 15 
anschließen oder würde das negative Auswirkungen auf Ballast oder Lampe 
haben?

Und noch eine Frage zur Lampenfassung (Sockel): Die Fassung wird mit 
Pico9 angegeben und sieht für mich wie ein ziemlich üblicher 
Röhrensockel aus. Aber unter Pico9 habe ich keine Bezugsquelle gefunden, 
Wäre dieser (ECC83 EL84)
https://www.ebay.de/itm/310374758133?hash=item4843c6f6f5:g:kh0AAOSwXwBZoE3c
oder dieser (B9A)
https://www.ebay.de/itm/284408229321?hash=item42380d2dc9:g:iqIAAOSw4tdhFkeO
kompatibel?

Aufgrund der hohen Temperaturentwicklung (>300°C) muss es ein 
Keramiksockel sein.

Natürlich würde ich mich auch freuen wenn jemand Ballst und/oder Fassung 
rumfliegen hat und mir das günstig überlassen würde.

Ein spektraler gelber Laser wäre natürlich eine Alternative, solche sind 
aber auch selten und teuer. Das ferige Gerät möchte ich auch mit einem 
blauen Laser (Laserpointer) alternativ betreiben, der hat den Vorteil 
einer größeren Ablenkung und damit einer weiteren Spreizung, aber die 
Literaturwerte für die Ablenkung für chirale Substanzen beziehen sich 
immer auf die gelbe Na Lichtfarbe und ich bezweifle dass sich das so 
einfach umrechnen lässt, aber das wird sich zeigen.

/Helmut

von Andrew T. (marsufant)


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Helmut H. schrieb:
> Gehe ich richtig dass es die 1A sind auf die es im Endeffekt
> ankommt, also dass der Maximalstrom ausschlaggebend ist ähnlich wie bei
> LEDs? was bedeuten würde dass ich wenn an 230V angeschlossen wie im
> Schema einen 15W Ballast brauche?
> Gibt es außer den 15W Ausgangsleistung bei der Wahl des Ballastes noch
> etwas zu beachten?

Osram liefert auch die RICHTIGEN Vorschaltgeräte.
Wenn Du es da nicht kaufen willst, bekommst Du zumindest kostenlose 
Auskunft was Du benötigst wenn du den Support anfragst:

https://www.osram.de/ds/ds_services_and_support.jsp

Dann kannst du mit einem konkreten Typ z.B. hier anfrragen.

von Werner H. (werner45)


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Die Lampen laufen überwiegend mit Vorschaltdrosseln an 230 V. Diese 
1-A-Drosseln kann man auch in Straßenlaternen mit Quecksilberdampflampen 
finden. vielleicht hat die Gemeinde eine übrig. Die Drossel, die ich 
gesehen hatte, war sogar um 1 A herum einstellbar, mit dem Abstand 
(Luftspalt) des I-Kerns vom E-Kern.

Ein Polarimeter läuft ja nicht dauernd, hier kann man auch einen 
passenden Vorwiderstand verwenden, an dem der Rest verheizt wird 
(kombinierte Halogen-Baustrahler?). Die finanzielle Belastung durch den 
schlechten Wirkungsgrad ist wohl verkraftbar.

Eine Alternative wäre eine gelbe Powerled mit dem eingebauten 
Na-Glasfilter im Polarimeter, es braucht kein Interferenzfilter zu sein.
Drehwinkel bei anderen Wellenlängen (blau) sind nicht zu empfehlen, sie 
sind nicht gelistet und auch nicht umrechenbar, weil sie nicht bei allen 
Substanzen gleichartig abweichen.

Ergänzung: In automatischen Polarimetern wird die Na-Lampe mit DC 
betrieben. Philips lieferte mal eine speziell umgebaute Lampe dafür. 
Normale Lampen kann man dann auch mit DC betreiben, wenn man sie beim 
Neueinschalten des Gerätes jedesmal umpolt, das kompensiert die 
Ionenwanderung.
In den 1960er gab es auch Spektral-Polarimeter (!) mit Vormonochromator 
zur Messung des Drehwinkels bei beliebigen Wellenlängen. Die haben sich 
überhaupt nicht durchgesetzt, ich kenne nur eines aus einem 
(aufgelösten) Museum, könnte jetzt in der TU Claustal-Zellerfeld 
gelandet sein.

: Bearbeitet durch User
von Vorn N. (eprofi)


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Der Strom einer Drossel hängt ja auch ein wenig von der Spannung ab, die 
an der Drossel anliegt, und daher von der Brennspannung.
Einer DER Hersteller solcher Vorschaltgeräte ist Vossloh Schwabe (VS).
https://www.vossloh-schwabe.com/produkte/konventionelle-lichttechnik
Katalog:
https://www.vossloh-schwabe.com/fileadmin/user_upload/Service_und_Downloads/Literatur/Broschueren_und_Kataloge/VS_Main-Cat_Standard-2021_DE.pdf

2x 15W ist ungeeignet. Wenn Du einen Stelltrafo hast, kannst Du den 
Strom einer ähnlichen Drossel genau einstellen. Eine Glühlampe würde ich 
nicht als Vorschaltgerät verwenden wegen der PTC-Charakteristik.

von H. H. (Gast)


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Ich würde die mit einem EVG betreiben, da lässt sich die Drossel 
nötigenfalls leicht anpassen.

von Harald W. (wilhelms)


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Helmut H. schrieb:

> Für mein Polarimeter möchte ich diese abgebildete Lampe (die auch genau
> für sowas vorgesehen ist) als Lichtquelle verwenden.
> Was mir fehlt ist ein passender Ballast oder Streufeldtrafo.

Ich kenne mich zwar mit Natriumdampflampen nicht aus, sie werden aber
vermutlich ähnlich wie Leuchtstofflampen funktionieren. Das heisst.
das für die Dimensionierung der Drossel der Nennstrom der Lampe
bekannt sein muss. Der müsste irgendwo im Datenblatt stehen. Man
nimmt dann eine Drossel mit passendem Nennstrom. Die Leistung der
Lampe spielt dabei keine Rolle.

von Hp M. (nachtmix)


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Helmut H. schrieb:
> Die beiliegende Anleitung/Datenblatt benennt die Lampe mit 15V  15W
> 1A. Gehe ich richtig dass es die 1A sind auf die es im Endeffekt
> ankommt, also dass der Maximalstrom ausschlaggebend ist ähnlich wie bei
> LEDs?

Ja, ich würde es mal mit der Drossel einer Leuchtstofflampe versuchen 
und den sich einstellenden Strom messen.

Werner H. schrieb:
> Die Lampen laufen überwiegend mit Vorschaltdrosseln an 230 V. Diese
> 1-A-Drosseln kann man auch in Straßenlaternen mit Quecksilberdampflampen
> finden.

Spektrallampen sind keine Hochdruck oder Mitteldruckbrenner wie in 
Strassenlaternen, denn durch hohen Druck würde man zuviel Kontinuum 
bekommen. Zu niedriger Druck hingegen dürfte zuviel Intensität des 
Hilfsgases (meist Ar oder Ne) verursachen.

Ausserdem ist hier das Rohr viel kürzer, was auch eine niedrige 
Brennspannung zur Folge hat. Eine Brennspannung um 20V könnte hinkommen, 
zumal Na ja viel leichter zu ionisieren ist als Hg.

Aufpassen: Anders als LED haben Gasentladungslampen einen ausgeprägten 
negativen Widerstand. Deshalb ist ein Vorwiderstand (Drossel) oder eine 
Konstantstromquelle unbedingt erforderlich.
Der Betrieb an einer leistungstarken niederohmigen Spannungsquelle 
(Netz) führt i.d.R. zur sofortigen Zerstörung.

Früher hat man sogar simple (Schiebe)widerstände zum Einstellen des 
Stromes von derartigen Lampen verwendet. Der Wirkungsgrad ist dann 
natürlich unter aller Kanone.

von H. H. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Die Leistung der
> Lampe spielt dabei keine Rolle.

Die Brennspannung spielt durchaus eine Rolle.

von Hp M. (nachtmix)


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Helmut H. schrieb:
> Aufgrund der hohen Temperaturentwicklung (>300°C) muss es ein
> Keramiksockel sein.

Na ja, eine 15W Lampe wird schon nicht so irrsinnig heiss werden, wie 
ein 125W-Quecksilberbrenner.

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

> Ja, ich würde es mal mit der Drossel einer Leuchtstofflampe versuchen
> und den sich einstellenden Strom messen.

Der Nennstrom ist bei Drosseln aufgedruckt. Allerdings sind
1A-Drosseln bei Standardleuchtstofflampen eher unüblich. Das
einfachste wird sicherlich sein, einfach bei entsprechenden
Versendern eine genau für diese Lampe passende Drossel zu
bestellen.

von Serge W. (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Der bisher einzige Ballst den ich gesehen habe der 15 W abgibt ist mit 1
> x 30W oder 2 x 15W angegeben. Kann ich diesen benutzen also nur 1 x 15
> anschließen oder würde das negative Auswirkungen auf Ballast oder Lampe
> haben?

Nein das geht nicht so einfach.

Du kannst ein gewöhnliches 18W* Leuchtstofflampen-VG nehmen, und 
wahrscheinlich den Starter sogar weglassen (daher ist er gestrichelt 
eingezeichnet). Wahrscheinlich reicht die Netzspannung zum Zünden der 
kurzen Entladungsstrecke, falls nicht, dann den Starter verwenden.
Ich denke, der Starter wird bei 115V Netzen gebraucht, bei 230V nicht.

* Eines für 15W wäre besser, aber schwerer zu bekommen und in der Praxis 
machen die 3W nichts aus, das geht in den Toleranzen unter.

Grüße, Serge

von Harald W. (wilhelms)


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Serge W. schrieb:

> Du kannst ein gewöhnliches 18W* Leuchtstofflampen-VG nehmen,
> * Eines für 15W wäre besser, aber schwerer zu bekommen und in der Praxis
> machen die 3W nichts aus, das geht in den Toleranzen unter.

Wie bereits gesagt: Der Nennstrom der Lampe muss bei der Dimen-
sionierung der Lampe benutzt werden und nicht die Leistung!

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

> Aufpassen: Anders als LED haben Gasentladungslampen einen ausgeprägten
> negativen Widerstand. Deshalb ist ein Vorwiderstand (Drossel) oder eine
> Konstantstromquelle unbedingt erforderlich.
> Der Betrieb an einer leistungstarken niederohmigen Spannungsquelle
> (Netz) führt i.d.R. zur sofortigen Zerstörung.

Aber genau wie bei LEDs gilt auch hier: Geregelt oder eingestellt
werden muss der Strom. Die Spannung "stellt sich ein".

> Früher hat man sogar simple (Schiebe)widerstände zum Einstellen des
> Stromes von derartigen Lampen verwendet. Der Wirkungsgrad ist dann
> natürlich unter aller Kanone.

Naja, bei >200W wirds dann schon ganz schön warm in der Bude.

von Serge W. (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Wie bereits gesagt: Der Nennstrom der Lampe muss bei der Dimen-
> sionierung der Lampe benutzt werden und nicht die Leistung!

Hast Recht, gerade erst gesehen, dass die Lampe 15V und 1A benötigt. Da 
fällt mir jetzt kein gängiges VG ein, dann eher nach einer KSQ suchen.

von Hp M. (nachtmix)


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Harald W. schrieb:
> Hp M. schrieb:
>
>> Ja, ich würde es mal mit der Drossel einer Leuchtstofflampe versuchen
>> und den sich einstellenden Strom messen.
>
> Der Nennstrom ist bei Drosseln aufgedruckt. Allerdings sind
> 1A-Drosseln bei Standardleuchtstofflampen eher unüblich.

Der Nennstrom gilt aber bei der der dafür typischen Brennspannung von 
z.B. 80V, also 150V Spannungsabfall.
Bei 210V Spannungsabfall wird  einiges mehr fliessen, aber zum Glück 
sind m.W. die Dinger kurzschlussfest.

von Resistance (Gast)


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Werner H. schrieb:
> hier kann man auch einen
> passenden Vorwiderstand verwenden, an dem der Rest verheizt wird

Bloß wie zündet dann die Lampe? Die braucht doch den Starter + Drossel
für den Spannungsstoß zum Zünden?

Der einfachste gangbare Weg dürfte das dedizierte Vorschaltgerät sein.

von Serge W. (Gast)


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Das Problem ist ja, er braucht 15V und 1A, was auch für 15W plausibel 
ist.

KSQ und Labornetzteil mit Strombegrenzung scheiden aus, weil die die 
Zündspannung nicht liefern können.
Da weiß ich auch nicht weiter, außer eben einen passenden Trafo/VG 
irgendwo zu besorgen oder wickeln zu lassen.

Grüße, Serge

von Harald W. (wilhelms)


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Hp M. schrieb:

> Der Nennstrom gilt aber bei der der dafür typischen Brennspannung von
> z.B. 80V, also 150V Spannungsabfall.
> Bei 210V Spannungsabfall wird  einiges mehr fliessen, aber zum Glück
> sind m.W. die Dinger kurzschlussfest.

Man darf hier nicht wie mit ohmschen Widerständen rechnen. Durch
die Phasenverschiebung ist der Stromunterschied deutlich kleiner
als der von 210 zu 150.

von Hp M. (nachtmix)


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Helmut H. schrieb:
> Wäre dieser (ECC83 EL84)
> Ebay-Artikel Nr. 310374758133
> oder dieser (B9A

Ja.
Die Bezeichnung Pico9 für die 80er Röhren war mir nicht mehr 
erinnerlich, Meist nannte man diesen Sockel Noval, aber ein Blick ins 
Datenblatt der ECC83 nennt den Sockel wirklich B9A und den Kolben N1.

Hab genug gebrauchte davon, auch Keramik.

von Resistance (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Der Nennstrom gilt aber bei der der dafür typischen Brennspannung von
> z.B. 80V, also 150V Spannungsabfall.

Das ist leider richtig.

> Bei 210V Spannungsabfall wird  einiges mehr fliessen, aber zum Glück
> sind m.W. die Dinger kurzschlussfest.

Möglich wäre prinzipiell wohl noch, eine für mindestens 1A ausgelegte
LSR Drossel mittels Trafo (Sparschaltung, also nicht groß) davor auf
die etwas veränderten Relationen anzupassen, also die Speisespannung
um den nötigen Betrag zu verringern.

Müßte man halt sauber (wissen oder messen und) ausrechnen.

Außer, man wollte sich mit einem Stelltrafo "von unten annähern" -
irgendwann würde sie zünden, und man könnte hochdrehen, bis genau
1A durchfließen.


Ob es mit einem passenden Serienwiderstand zum KVG dazu ginge...
kann ich grade nicht beurteilen. Weil ich nicht weiß, ob der nicht
zu viel der Zündenergie "fressen" würde.


Das dedizierte KVG wäre echt am einfachsten (und v. a. gefahrlos,
man könnte ja kaum irgend etwas falsch machen dabei).

von Hp M. (nachtmix)


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Helmut H. schrieb:
> Aber unter Pico9 habe ich keine Bezugsquelle gefunden,
> Wäre dieser (ECC83 EL84)
> Ebay-Artikel Nr. 310374758133
> oder dieser (B9A)
> Ebay-Artikel Nr. 284408229321
> kompatibel?

Ja aber das ebay Zeug ist viel zu teuer, und die angebotenen Fassungen 
sind für Platinen.
Für Chassismontage nimm lieber welche mit "Ohren": 
https://www.reichelt.de/de/de/roehrenfassung-noval-9-pol-draht-chassis-tube-s-9-dc-01-p258605.html

von Hp M. (nachtmix)


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Resistance schrieb:
> Das dedizierte KVG wäre echt am einfachsten (und v. a. gefahrlos,
> man könnte ja kaum irgend etwas falsch machen dabei

...und am teuersten.
Hereus, Leybold und Osram dürften sich hinsichtlich ihrer 
Preisgestaltung nicht viel tun.

Einfach mal den Kurzschlusstrom von einer 60W oder 80W 
Leuchtstofflampendrossel messen.
Die 15V Spannungsabfall an der Spektrallampe machen den Kohl dann auch 
nicht mehr fett und liegen  sowieso im Toleranzbereich der Netzspannung.

Ich habe leider keine so grossen Drosseln mehr zur Hand.

von Resistance (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Einfach mal den Kurzschlusstrom von einer 60W oder 80W
> Leuchtstofflampendrossel messen.
> Die 15V Spannungsabfall an der Spektrallampe machen den Kohl dann auch
> nicht mehr fett und liegen  sowieso im Toleranzbereich der Netzspannung.
>
> Ich habe leider keine so grossen Drosseln mehr zur Hand.

Mach ich morgen, mein Kumpel sagte grad, er habe da noch einige.
Ich messe den gleich mal an 215V, dann weiß ich's noch genauer.

@Helmut H.: Falls sich da was passendes ergibt...

von Harald W. (wilhelms)


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Resistance schrieb:

> Ich messe den gleich mal an 215V, dann weiß ich's noch genauer.

Phasenverschiebung nicht vergessen. Wenn Du an 230V mit einem
15 Ohm-Widerstand in Reihe die Teilspannungen an Widerstand
und Drossel misst, ist die Summe dieser Teilspannungen > 230V.

von Resistance (Gast)


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Stelltrafo auf 215V eingestellt meinte ich, sorry.

von Harald W. (wilhelms)


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Resistance schrieb:

> Stelltrafo auf 215V eingestellt meinte ich, sorry.

Mach es mal so, wie von mir beschrieben. Vielleicht lernst Du dann
ja mal was neues. :-)

von Hp M. (nachtmix)


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Harald W. schrieb:
> Wenn Du an 230V mit einem
> 15 Ohm-Widerstand in Reihe die Teilspannungen an Widerstand
> und Drossel misst, ist die Summe dieser Teilspannungen > 230V.

Ja, aber die Lampe ist kein ohmscher Widerstand und steuert noch ein 
paar Oberwellen bei. Dadurch sinkt der Strom dann wieder.
Also nicht katholischer sein wollen als der Papst. Es geht ja nur darum, 
ob man damit in etwa den richtigen Strom hinkriegt.
Wenn die Drossel warm wird, werden sich ihre Eigenschaften sowieso noch 
ändern.

von Resistance (Gast)


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Helmut H. schrieb:
> Für mein Polarimeter

Findet die Anwendung eigentlich ausschließlich in geschlossenen
(und im Winter beheizten) Räumen statt?

Verflixt, daran hatte ich gar nicht gedacht gehabt, aber die
Bedingungen sind evtl. ganz anders als bei LSR (die man ja evtl.
auch in winterlicher Kälte betreiben möchte).


In dem Fall wären die Zündbedingungen ja erleichtert - was auch
die thematisierte Speisung über ohmsche Vorwiderstände erlauben
könnte (Drossel nicht zwingend benötigt).


Dies aber nur, um meine obige Behauptung zu relativieren - die
besagten Drosseln sollte ich wohl abends in Händen halten.

Und ein Kollege versprach mir sogar noch weitere Meßkandidaten.
Die Chancen steigen weiter. ;)

von Werner H. (werner45)


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Habe nachgesehen:
Die Na/10 hat eine nominelle Brennspannung von 10 V und zündet tadellos 
auch ohne Starter an 220 V. Die zugehörige Drossel ist die selbe wie bei 
den Hg-Spektrallampen (50 V) für 1 A.
Parallelschalten von TL-Drosseln bis zu einem Gesamtstrom von 1 A 
funktioniert problemlos.
Für Polarimeter spielt die Intensitat bzw. deren Stabilität gar keine 
Rolle, es kommt nur auf den Drehwinkel an und der ändert sich mit der 
Intensität gar nicht.

Beitrag #6796255 wurde vom Autor gelöscht.
von Resistance (Gast)


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Bißchen Verspätung durch WLAN-Probleme, aber nun:

Erhalten habe ich eine nominal 36 Watt (leider durchgangsbefreit)
und zwei nominal 100W (beide aus Solarium, falls sich wer wegen
der für LSR etwas ungewönlichen 100W wundert) Drosseln, aufgedruckt
"0,98A bei 230V~".

Beide lassen an 215V~ kurzgeschl. praktisch exakt 1,3A durch.

Hp M. schrieb:
> Wenn die Drossel warm wird, werden sich ihre Eigenschaften sowieso noch
> ändern.

Na ja, haupts. würde wohl der ohmsche Widerstand steigen, so daß
sich der Strom noch etwas verringerte. Aber wärmer als geplant
würde sie dabei ja schon werden - deutlich wärmer sogar.


Meine zweite Messung war eine Annäherungsmessung zur Ermittlung
der möglichen nominalen Sekundärspannung eines passenden Vorschalt-
(spar-)trafos, also langsame Verringerung der Spannung:

Es wären ziemlich genau 42V Reduktion nötig, um auf exakt 1A zu
kommen mit der 100W-Drossel - wäre also sogar ein Standardwert,
es gibt z.B. solche Steuertrafos.

(Ob so einer irgendwo rumliegt, weiß ich grade nicht auswendig.)

von Werner H. (werner45)


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Die Drossel wird immer warm, das ist normal, auch bei TL-Drosseln.
Wenn man beginnt, sich die Finger zu verbrennen, sind es gerade mal 40 
°C - (durch Nachmessen der Temperatur ausprobieren, das 
Finger-Thermometer geht ziemlich falsch).

von Helmut H. (Firma: GuB) (ublala_pung)


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Erstmal vielen Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben mir bei der 
Lösung meines Problems zu helfen, besonders freut mich dass es so 
friedlich von statten ging.

Die Vorschläge irgendein "so ungefähr" Teil zu nehmen und dann einfach 
mal probieren, ja das hätte ich so gemacht wenn diese Lampen nicht mit 
ca. 500.- € im Katalog der Anbieter stehen würden, "günstig" wäre dann 
wohl 300.- € und das wär mir immer noch zu heftig. Dass ich die zwei für 
3.- € das Stück ergattert habe ist wohl ein echter Glücksfall gewesen, 
die kommen aus der Grabbelkiste von einem kleinen Chemie und Labor Laden 
in Berlin.


Werner H. schrieb:
> Habe nachgesehen:
> Die Na/10 hat eine nominelle Brennspannung von 10 V und zündet tadellos
> auch ohne Starter an 220 V. Die zugehörige Drossel ist die selbe wie bei
> den Hg-Spektrallampen (50 V) für 1 A.
> Parallelschalten von TL-Drosseln bis zu einem Gesamtstrom von 1 A
> funktioniert problemlos.

Danke Werner fürs nachsehen , das ist die Information die ich brauche, 
von da werde ich jetzt mal weiterarbeiten, mal sehen wie weit ich komme 
bevor ich wieder hier bin zum nachfragen.

........

Hp M. schrieb:
> Helmut H. schrieb:
>> Wäre dieser (ECC83 EL84)
>> Ebay-Artikel Nr. 310374758133
>> oder dieser (B9A
>
> Ja.
> Die Bezeichnung Pico9 für die 80er Röhren war mir nicht mehr
> erinnerlich, Meist nannte man diesen Sockel Noval, aber ein Blick ins
> Datenblatt der ECC83 nennt den Sockel wirklich B9A und den Kolben N1.

Und Danke Hp  das wäre geklärt und ich schreib dir gleich auch noch eine 
PM.



Wenns mal fertig ist oder zumindest grob funktionsfähig werde ich mich 
hier nochmal melden und ein paar Bilder zu posten, auch wie sich der 
blaue Laser (pointer) im Vergleich zum originalen Natrium Spektrallicht 
so macht und wie einfach oder kompliziert die Umrechnung dann wirklich 
ist.


Gruss & Dank
/Helmut

von Tippgeber (Gast)


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Ein Beispiel:
Vossloh Schwabe verlustarmes Vorschaltgerät VVG (energieeffiziente 
Drossel)
LN30.801 Ref.-No. 169645 low loss ballast
Nenndaten:
1x 30W  0,365A   Lambda 0,47
2x 15W  0,340A   Lambda 0,51
230V~ 50Hz
tw 130  delta t 55  110   EEI=B2
Made in France   EN61347/60921

mit reiner Sinusspannung gemessen:
der Wattwert ist die Verlustleistung des Vorschaltgerätes
1
Vac  A  W  VAr  cosPhi
2
50  0,094  0,63  5  0,130
3
100  0,185  2,4  19  0,130
4
150  0,283  5,6  42  0,130
5
170  0,323  7,0  54  0,130
6
180  0,343  7,9  61  0,130  Nennstrom 2x 15W
7
190  0,365  8,9  69  0,130  Nennstrom 1x 30W
8
200  0,390  10,0  77  0,130
9
215  0,428  11,9  90  0,133
10
230  0,477  15,1  108  0,136
Warm-DC-Widerstand  53,9 Ohm

Da eine Entladungslampe eine nichtlineare Last darstellt,
kann der 230-15=215V nur bedingt verwendet werden.
Der Strom zweier solcher Drosseln parallel dürfte schon gut hinkommen.
Sie werden dann gut warm, weil mit 0,4xx A leicht überlastet (gut 
kühlen, Luft vorbeiströmen lassen).

Bei den 100W-KVG oder -VVG muss man aufpassen:
Bei manchen Typen muss man zwei in Reihe schalten!
Auf den aufgedruckten Schaltplan achten.

von Moses (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Wenn man beginnt, sich die Finger zu verbrennen, sind es gerade mal 40
> °C

[OT: Jetzt steht ein °C ganz allein in einer Zeile.  Wie beim Plenk.

@ Plenk-Mod

?]

zum Thema: Zuckerbäcker die mit heißem Bonbonteig hantieren haben stets 
hochrote Hände - IMO verträgt eine Hand viel mehr.

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