Mir kommt gerade eine Änderung von MODBUS.ORG unter die Augen, wo es mich wieder einmal in den Fingern juckt. Man hat dort aus Gründen der Entfernung "offensiver" Worte den MASTER-SLAVE-Passus heraus genommen und durch "Client-Server" ersetzt. Nach meiner Meinung ist das aber falsch! In der Elektrotechnik hat sich ein Architekturmodell etabliert, welches bei viele Bus-Systemem zu finden ist: Einer steuert, andere führen aus oder antworten, wenn sie gefragt werden. Benannt wurde es Master-Slave. An verschiedenen Stellen beginnen nun Personen, die dem Wahn verfallen sind, alle Anlehnungen von Begriffen zu entfernen, die auf Sklaverei hindeuten aus der Technik zu entfernen, obwohl technische Bauelemente keine Persönlichkeitsrechte besitzen, die geschützt werden müssten. Dies ist um so unsinniger, da es sich um keinen schützenswerten Begriff handelt, denn er soll ja aus dem soziologischen Umfeld entfernt werden, oder sagen wir: Nicht mehr auf Beziehungsgeflechte angewendet werden. Abgesehen davon, dass es nicht wirklich sinnvoll ist, für Computersysteme Begriffe abzuschaffen, nur weil sie in anderem Zusammenhang für menschliche Beziehungen misbraucht worden sind und sich damit rein gar nichts verbessert, ist diese Übersetzung logisch falsch: Ein Client (Kunde) kann in einer Bus-Architektur bekanntlich aktiv anfragen und ein Slave kann das selber nicht sondern antwortet nur, wenn der Master anfragt. Beim Client ist es aber genau anders herum: Er hat Bedarf für Information und eine Aufgabe, die der Server ausführt. Da stimmt es also doppelt nicht. Theoretisch wären der Client natürlich ein Master und der Server sozusagen der Slave, also der Ausführende, aber von der Verteilung her stimmt es nicht: Ein Master hat mehrere Slaves. Ein Client aber nicht mehrere Server, die ihn "bedienen".
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Nicht aergern, nur wundern... So ist es nunmal in den geistfernen Zeiten der zartbesaiteten Schneefloeckchen und rosa Einhoernchen... -> Dumm und reaktionaer hoch 10.
Ich verstehe zwar auch nicht ganz, warum man "Master/Slave" nicht mehr verwenden sollte. Ich verstehe aber auch das Problem nicht, das du mit dem Ersatzbegriff "Client/Server" zu haben scheinst. Der Master heißt jetzt eben Client und aus dem Slave wir ein Server. Harald E. schrieb: > Ein Master hat mehrere Slaves. Ein Client aber nicht mehrere Server, > die ihn "bedienen". Wieso nicht?
Yalu X. schrieb: > Der Master heißt jetzt eben Client Das ist aber sprachlich bisher das Gegenteil: Master= einer in einem Beziehungsgeflecht, Client = einer oder mehrere. > und aus dem Slave wir ein Server. > Harald E. schrieb: > >> Ein Master hat mehrere Slaves. Ein Client aber nicht mehrere Server, >> die ihn "bedienen". > > Wieso nicht? Weil Client/Server ein bestimmtes Konzept beschreibt. Die gleichen Begriffe für ein entgegengesetztes Konzept führt zur Verwirrung. Für Master könnte man ja sowas wie Commander sagen, für Slave servant.
A. S. schrieb: > Für Master könnte man ja sowas wie Commander sagen, für Slave servant. Man kann auch Anfragender und Antwortender sagen. Oder man verwendet einfach weiter die bisherig verwendeten Begrifflichkeiten und das mit voller Absicht. Viel schlimmer finde ich, das wegen solcher Genderspinnereien, sog. sprachlichen Korrektness oder teilweise auch dem Drang Dinge zwangweise auf englisch bennenen zu müssen, dann teilweise Normen umgeschrieben werden und die Anwender diesen Mist dann bezahlen. So z.B. bei der VDE, wo man Begriffe für Netzwerk und Antennentechnik so umbenannt hat, das man erstmal in der Legende schauen muss, was mit der neuen Abkürzung überhaupt gemeint ist.
Harald E. schrieb: > Theoretisch wären der Client natürlich ein Master und der Server > sozusagen der Slave, also der Ausführende, aber von der Verteilung her > stimmt es nicht: Ein Master hat mehrere Slaves. Ein Client aber nicht > mehrere Server, die ihn "bedienen". Also viele Indianer, ein Häuptling. :)
Bei PCI hat man ja schon vor knapp 30 Jahren das mit Master und Slave weggelassen. Da heisst es Initiator und Target. Völlig klar, wer da anfängt und wer das Ziel ist, kein "inverses" Gehampel wie bei Client und Server.
Harald E. schrieb: > Man hat dort aus Gründen der > Entfernung "offensiver" Worte den MASTER-SLAVE-Passus heraus genommen > und durch "Client-Server" ersetzt. Die Hüter der Political Correctness werden damit ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht. "Server" kommt von "to serve", was im Englischen soviel bedeutet wie "dienen" und auf das lateinische Wort "Servus" zurückgeht, das für "Knecht", "Diener" oder auch -tataa- "Sklave" steht! https://www.bedeutungonline.de/was-bedeutet-servus-bedeutung-wortherkunft-erklaerung/ In diesem Zusammenhang ergibt sich ein weiterer unfaßbarer Skandal, denn in Österreich und Bayern scheint der Rassismus ganz besonders verbreitet zu sein. Dort grüßen sich die Leute doch tatsächlich mit "Servus". Unglaublich!
So einfach ist das nicht! Bevor man den Begriff "Master" kritisiert muß man erst einmal den Kontext definieren. Einige Beispiele folgen: 1) Master - Sklavenhalter Person oder Organisation 2) Master - Ein Meister seines Fachs 3) Master - Herausstehendes Objekt 4) Master(ing) - etwas lernen zu beherrschen! Wie ein Musikinstrument oder Sprache 5) Master/Slave Flip-Flop - Technischer Gebrauch 6) MISO/MOSI - Wiederum exklusiv technisch. 7) Eine Furcht zu meistern ("To master ones fear") 8) Namen oder Titel - "Meistersinger" 9) zahllose technische Anwendungen Da das Wort "Master" in Deutsch als "Meister" übersetzt, ist dann der deutsche Berufsbegriff "Meister" auch zu verteufeln? Wenn fast 90% des Gebrauchs "Master" nichts mit Punkt 1 zu tun hat ist es unverständlich so viel Aufhebens zu machen. Was hat also Master wirklich mit Punkt 1 viel zu tun? Punkt 1 hat mehr mit religiöser Doktrine zu tun wie sie in den USA u.a. deutlich zum Ausdruck gekommen ist. Auch andere Länder haben viel Dreck am Stecken. Viele westlichen Länder praktizierten Sklaverei. Diese "Lösch" Bewegung ist idiotisch. Lasst es Euch nicht gefallen.
Irgendwann fliegt irgendwas in die Luft, stürzt ab oder geht unter, weil irgendeiner das, was bisher jeder Vollidiot verstanden hat, falsch herum zusammengebaut hat. Gibt es eigentlich schon Bestrebungen gegen den Sexismus bei Steckern und Buchsen vorzugehen?
Thomas E. schrieb: > Gibt es eigentlich schon Bestrebungen gegen den Sexismus bei Steckern > und Buchsen vorzugehen? Bring die Schwachmaten doch nicht noch auf Ideen... Neues Steckerformat: 'Divers'?
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Johannes U. schrieb: >> Gibt es eigentlich schon Bestrebungen gegen den Sexismus bei Steckern >> und Buchsen vorzugehen? > > Bring die Schwachmaten doch nicht noch auf Ideen... Bestimmt hat mindestens ein links orientiertes Forenmitglied längst eine einschlägig "wissenschaffende" Person auf die "Problematik" hingewiesen.
Johannes U. schrieb: > Neues Steckerformat: 'Divers'? Gibts. https://en.wikipedia.org/wiki/GR_connector
Richard H. schrieb: > Bestimmt hat mindestens ein links orientiertes Forenmitglied längst eine > einschlägig "wissenschaffende" Person auf die "Problematik" hingewiesen. Das ist typisch rechtskonservativer Blödsinn. Du hast offensichtlich immer noch nicht verstanden, dass es bei der Definition männlich/weiblich/x nicht um das biologische Geschlecht, sondern um das tatsächlich gefühlte (im Hirn "erzeugte") Geschlecht geht. Das bestimmt die soziale Interaktion, nicht das Zipfelchen oder Döschen. Die sind höchstens für den "passenden" Arzt relevant.
Georg A. schrieb: > Du hast offensichtlich > immer noch nicht verstanden, dass es bei der Definition > männlich/weiblich/x nicht um das biologische Geschlecht, sondern um das > tatsächlich gefühlte (im Hirn "erzeugte") Geschlecht geht. Das mag sein. Dennoch hat auch das gefühlte Geschlecht, unabhängig vom biologischen, so gut wie immer eine klare Ausrichtung zu entweder männlich oder weiblich. Die Anzahl Personen, die sich weder dem einen noch dem anderen zugehörig fühlen, also "divers" sind, bewegt sich den Anträgen nach allenfalls im dreistelligen Bereich. https://www.welt.de/vermischtes/article221852696/In-deutschen-Staedten-So-viele-Geschlechtseintraege-divers-gibt-es-wirklich.html Und nur wegen dieser Randgruppe wird das Gendertheater veranstaltet. Angesichts des beträchtlichen Aufwandes stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit. Nein, eigentlich stellt sich die Frage nicht, denn Verhältnismäßigkeit ist hier nicht ansatzweise gegeben.
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Harald E. schrieb: > Ein Client (Kunde) kann in einer Bus-Architektur bekanntlich aktiv > anfragen und ein Slave kann das selber nicht sondern antwortet nur, wenn > der Master anfragt. Beim Client ist es aber genau anders herum: Er hat > Bedarf für Information und eine Aufgabe, die der Server ausführt. Da > stimmt es also doppelt nicht. Dreimal gelesen und es macht immer noch keinen Sinn. Und wer hat die Begrifflichkeiten eigentlich in Stein gemeißelt ? Wer hat bestimmt das ein Slave nicht aktiv bei seinem Master anfragen darf. Wer bestimmt das ein Client nicht nur auf eingaben Wartet vom Server ?
Gerhard O. schrieb: > Diese "Lösch" Bewegung ist idiotisch. Auf der anderen Seite gibt es auf die NIEMALS VERGESSEN Fraktion. Gendern spielt eine ähnliche Rolle. Ene Gesellschaft beginnt sich selbst zu zerstören.
Yalu X. schrieb: > Ich verstehe aber auch das Problem nicht, das du mit dem Ersatzbegriff > "Client/Server" zu haben scheinst. Der Master heißt jetzt eben Client > und aus dem Slave wir ein Server. Das wäre noch logisch, denke ich, aber viele machen das falsch. Sie sehen einen Server und viele Clients.
Harald E. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> Ich verstehe aber auch das Problem nicht, das du mit dem Ersatzbegriff >> "Client/Server" zu haben scheinst. Der Master heißt jetzt eben Client >> und aus dem Slave wir ein Server. > Das wäre noch logisch, denke ich, aber viele machen das falsch. Sie > sehen einen Server und viele Clients. Wenn ich Essen gehe, gibt es einen Server und viele Clients.
> Hinweis: der ursprüngliche Beitrag > ist mehr als 6 Monate alt. Solange läuft dir Diskussion schon, dabei ist noch nix in der technischen Alltagssprache angekommen. SPI, 1-wire, I2C, LIN, MODBUS usw. Vorschläge meinerseits: Lehrer/Schüler? Hauptknoten/Nebenknoten? Primary/Secondary? Steuernder/Folgender? Controller/Follower? ... sucht euch was aus. mfg mf
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Mombert H. schrieb: >> Das wäre noch logisch, denke ich, aber viele machen das falsch. Sie >> sehen einen Server und viele Clients. > Wenn ich Essen gehe, gibt es einen Server und viele Clients. Dann sind die Clients die Essensbesteller = Anforderer Beim Master Slave aber gibt es wenige Master, die anfordern und viele Slaves.
Marc D. schrieb: > Wer hat bestimmt das ein Slave nicht aktiv bei seinem Master anfragen > darf. Weil er dann selber zum Master wird. Nenne mir ein einziges Busprotokoll, das nach M-S funktioniert bei dem der Slave aktiv anfragen darf. Gibt es nicht. Im Begriff M-S steckt die Fragehierarchie drin. Bei Client Server nicht unbedingt. Auch deshalb ist es nicht equivalent und schon gar nicht so, wie es oft benutzt wird.
Harald E. schrieb: > Mir kommt gerade eine Änderung von MODBUS.ORG unter die Augen, wo es > mich wieder einmal in den Fingern juckt. Man hat dort aus Gründen der > Entfernung "offensiver" Worte den MASTER-SLAVE-Passus heraus genommen > und durch "Client-Server" ersetzt. Was für eine schöne Welt muß das sein, die solche Probleme hat. ;-)
Der Threadtitel lautet "Master-Slave-Deklaration sinnvoll ersetzen". Was ich (hauptsächlich) lese ist jede Menge Aufregung darüber, dass sich andere über den Begriff "Master-Slave" in der Technik aufregen. Also noch mehr Wind um Wind statt "sinnvoll".
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