Forum: Offtopic Produktherstellung, was ist zu beachten?


von Markus B. (mbo_ap)


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Hallo Forum,

Ich bin seit einiger Zeit nebenberuflich an der Entwicklung eines 
Produkts dran. Anfangs war es erst als Spaßprojekt für den Eigenbedarf 
gedacht, nach einigem Feedback hat sich daraus jetzt aber was ernsteres 
entwickelt - kurzum ich will das auf den Markt bringen.

Ich will nicht sagen für welchen Anwendungszweck das Produkt ist, jedoch 
ist es ein Temeperaturregler mit
- LiIon Akku und integrierte Ladeschaltung
- Motor und Encoder
- Temperaturmessung
- Display und Touchinput Buttons
- Mechanisches Getriebe

Das Gerät wird Stand-alone betrieben und mit USB (Kabel) geladen.

Der Machbarkeitstest ist soweit fertig und als nächster Schritt starte 
ich eine Crowdfundingkampagne um
a) zu verifizieren ob wirklich mehr als Friends und Family das kaufen 
würden und
b) Startkapital für die Serienentwicklung zu haben

Wo ich mir eure Hilfe erhoffe ist zu erfahren was es alles für die 
Serienentwicklung an zusätzlichen Investment braucht um für die Kampagne 
einen realistischen Zielpreis angeben zu können.

Was ich bisher sehe ist: (Bzgl der Kosten bitte ich um eure Erfahrung)
 - Bedienungsanleitung (in lokalen Sprachen)
 - CE Zertifizierungssupport
 - EMV Test
 - Montagemaschinen
 - (EOL) Test
 - ....?

Danke!

von Cyblord -. (cyblord)


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Markus B. schrieb:
> Ich will nicht sagen für welchen Anwendungszweck das Produkt ist

Immer das gleiche hier...

> ist es ein Temeperaturregler mit
> - LiIon Akku und integrierte Ladeschaltung
> - Motor und Encoder
> - Temperaturmessung
> - Display und Touchinput Buttons
> - Mechanisches Getriebe

Klingt echt nach dem next big thing, welches es bereits bei Aliexpress 
zu kaufen gibt.

Und Crowdfunding darf natürlich auch nicht fehlen. Bei so einem 
(angenommenen) Nischenprodukt bringt dir das nichts. Weil das ja kein 
Invest für jemanden darstellt. Sondern Crowdfunding geht nur wenn viele 
das Produkt selbst wollen.
Wie viele Leute denkst du wollen unbedingt so ein Ding da oben?

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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Was ist der Zielmarkt ? Ein Gadget ? Industrie ? Haushalt ? Von den 
Stichworten her ein Gadget. Also jetzt haben wollen, dann ist es ein 
halbes Jahr spannend, und nachher fliegt es in die Tonne. Also 
preissensitiv, schnell skalierbar, hohe Stueckzahlen.

von Markus B. (mbo_ap)


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Cyblord -. schrieb:
> Klingt echt nach dem next big thing, welches es bereits bei Aliexpress
> zu kaufen gibt.

Danke für deine Antwort. Hab ich auch nicht behauptet, dass es das next 
big thing wird. Ich bin der Meinung wenn du nur next big things/Einhorn 
Projekte verfolgst wirst nie was auf die Beine stellen.
Ich will aber mal sehen wohin das Ganze führt, wenns was wird ist es gut 
wenn nicht ist es eine gute Erfahrung.

Tipp fürs nächste mal: Musst auch nicht Antworten wenn du keinen Inhalt 
beitragen kannst oder die Frage umsonst findest.

von Markus B. (mbo_ap)


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Pandur S. schrieb:
> Was ist der Zielmarkt ? Ein Gadget ? Industrie ? Haushalt ? Von den
> Stichworten her ein Gadget. Also jetzt haben wollen, dann ist es ein
> halbes Jahr spannend, und nachher fliegt es in die Tonne. Also
> preissensitiv, schnell skalierbar, hohe Stueckzahlen.

Hallo Pandur S., ein Gadget für den Haushalt. Mit sehr spezifischer 
Anwendung. Hoffe nicht das es in die Tonne kommt, aber kann schon sein, 
dass es in der einen oder anderen Lade verstaubt.
Definitiv Preissensitiv, nicht patentierbar und auch keine Rocket 
Science.

: Bearbeitet durch User
von Pandur S. (jetztnicht)


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USB und Batterie bedeutet begrenzte Lebensdauer.
Die Anzahl Stueck fuer das Crowdfunding muessen genuegend hoch angesetzt 
werden, denn es gibt immer Schwierigkeiten und Verzoegerungen, und es 
waere schade, wenn das Geld ausgeht.
Den zweiten, oder dritten Prototypen solltet ihr schon haben, Feedback 
auch. Und die angefragten Punkte sollten schon geloest sein.

Egentlich muesst ihr das Nullserieprodukt einstellen, und die 
Vorarbeiten zeigen, sonst wird das nichts.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich habe mich mit dem Thema auch herumgeschlagen, da ich einige Projekte 
in der Schublade zu liegen habe, die man auch verkaufen könnte. Für 
einige weiß ich auch schon, daß es dafür Käufer geben würde. CE/EMV sehe 
ich dabei nicht als Problem, aber mir hat's beim Thema 
EU-Verpackungsrecht und WEEE/EAR gereicht, was für einen 
Kleinunternehmer mit kleinen Stückzahlen einfach nur 'ne Frechheit ist. 
Es gibt auch keinen "Test-Bereich", sondern ab dem ersten verkauften 
Produkt - und sei es nur eine Blink-LED für einen Euro - hängt man 
rechtlich voll drin.

Jeder will zuerst mal an dir verdienen, bevor du selbst irgendwas 
verdienst. Steuern, Vertriebskosten (nimmt man ebay der Einfachheit 
halber sinds etwa 10%), WEEE/EAR, Teile- und Produktionskosten, Spesen 
für sowas wie Garantieleistungen (vor allem lustig bei betrügerischen 
Käufern, die ein Produkt selbst beschädigt haben, dann ein neues kaufen 
und das defekte zurückschicken - kennt man ja). Was da von dem Euro für 
die Blinke-LED übrigbleibt kann man sich ausrechnen. Und davon soll man 
dann leben. Viel Glück.

Mir kommt's so vor, als will die deutsche Politik das nicht. Scheinbar 
soll man lieber Hartz4 beantragen als daß man Hilfe bekommt, eine eigene 
Sache auf die Beine zu stellen. Da hat's der China-Mann wesentlich 
einfacher und wird das Produkt auch nach spätestens 6 Monaten kopieren 
wenn es sich um ein erfolgreiches Projekt handelt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ben B. schrieb:
> Was da von dem Euro für
> die Blinke-LED übrigbleibt kann man sich ausrechnen. Und davon soll man
> dann leben. Viel Glück.

Das Problem ist eben genau DAS: Die Vorstellung man könne mit einem 
trivialen Produkt mal eben schnell Geld verdienen. Wenn jeder Chinese 
das Ding zu einem zehntel von deinem Preis anbieten kann, dann hast du 
halt keine Chance.
Also muss es etwas nicht triviales sein. Oder eine Nische besetzen.

von Markus B. (mbo_ap)


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Pandur S. schrieb:
> Die Anzahl Stueck fuer das Crowdfunding muessen genuegend hoch angesetzt
Full ack

> Egentlich muesst ihr das Nullserieprodukt einstellen, und die
> Vorarbeiten zeigen, sonst wird das nichts.
Genau das will ich mir aber ersparen, da bis dato alles Eigenfinanziert 
ist, ist mir das Risiko dafür zu hoch soweit in Vorleistung zu gehen. 
Der aktuelle Stand ist ein Prototyp mechanisch ausgelegt auf 
Spritzgussfertigung jedoch erst im 3D Druck gefertigt und elektrisch mit 
Eval Boards bzw kleinen selbst gebauten Zusatzschaltungen. Das die 
Chancen im Crowdfunding eher schlechter als besser sind mit dem Status 
ist mir bewusst. Jedoch sehe ich es als einzigen Weg ohne zig-tausende 
Euros vorab zu investieren und nicht einmal zu wissen ob es dafür einen 
Markt gibt. Leider lässt sich da ein reales elektrisches Produkt nicht 
so gut skalieren wie bspw eine App.

von Markus B. (mbo_ap)


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Cyblord -. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Was da von dem Euro für
>> die Blinke-LED übrigbleibt kann man sich ausrechnen. Und davon soll man
>> dann leben. Viel Glück.
>
> Das Problem ist eben genau DAS: Die Vorstellung man könne mit einem
> trivialen Produkt mal eben schnell Geld verdienen. Wenn jeder Chinese
> das Ding zu einem zehntel von deinem Preis anbieten kann, dann hast du
> halt keine Chance.
> Also muss es etwas nicht triviales sein. Oder eine Nische besetzen.

Vielleicht haben Wir uns zu Beginn falsch verstanden, ich will nicht 
schnell reich werden. Ich habe eine Idee, einen Protypen und will damit 
mit minimalen Investeinsatz auf den Markt. Wenn es nichts wird dann ist 
das eben so, ich bin in der glücklichen Lage einen guten Automotive Tier 
1-Job zu haben und muss daher nicht von einem möglichen Erfolg aus dem 
Produkt leben. Mein Ziel für das Ganze ist primär praxisnah zu verstehen 
was es bedeutet ein Unternehmen zu gründen und ein Produkt auf den Markt 
zu bringen abseits der eigentlichen technischen Entwicklung.
Als Geld- Gewinn ergeben sich daraus aus meiner Sicht zwei Optionen:
1) Das eigentliche Produkt wirft genug Profit ab um davon zu leben und 
die Marke weiter aufzubauen
2) eine Referenz im Lebenslauf zu haben um als Angestellter in die 
nächsten Ebenen zu kommen.

von Markus B. (mbo_ap)


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Dann auch für deine Erfahrung Ben!

Ben B. schrieb: > > aber mir hat's beim Thema
> EU-Verpackungsrecht und WEEE/EAR gereicht, was für einen
> Kleinunternehmer mit kleinen Stückzahlen einfach nur 'ne Frechheit ist.
Vielleicht suche ich das komplett falsch bzw. übersehe da was eklatantes 
aber hab mir das Ganze mit dem Rechner berechnet 
https://www.weee-full-service.com/de/kostenrechner-fuer-2021

Das Produkt wiegt 200g und Ware in der Kategorie Kleingeräte mit 
Kantenlänge <50cm, angenommen man hat eine jährliche Stückzahl von 1000 
Stk - was ja schon echt wenig wäre und auf keinen Fall für eine 
Hauptberuflichkeit reicht - belaufen sich die Kosten auf 122€ jährlich 
und 200€ einmalig für WEEE.
Die EAR Registrierung belauft sich im ersten Jahr auf ca. 500€. Was noch 
dazu kommt sind Insolvenzgarantie Nachweis und Entsorgungskosten. Da ich 
das Unternehmen ohnehin aber in Österreich anmelden werde muss ich die 
Kosten noch finden, hab nur die Deutschen Kosten gefunden.
Generell klingt das aber nicht als Showstopper oder übersehe ich da 
gerade was sehr Wesentliches?

> Jeden will zuerst mal an dir verdienen, bevor du selbst irgendwas
> verdienst. Steuern, Vertriebskosten (nimmt man ebay der Einfachheit
> halber sinds etwa 10%), WEEE/EAR, Teile- und Produktionskosten, Spesen
> für sowas wie Garantieleistungen (vor allem lustig bei betrügerischen
> Käufern, die ein Produkt selbst beschädigt haben, dann ein neues kaufen
> und das defekte zurückschicken - kennt man ja).
Genau deshalb will ich jetzt wissen was da alles auf eine zukommt, die 
Kosten in der Kampagne berücksichtigen und dann sehen ob Leute dafür 
(noch immer) bereit wären Geld auszugeben.

von Dieter H. (kyblord)


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du musst die ganzen normen und zertifikate erfüllen bevor dein gerät auf 
den markt kommt.

Temeperaturregler hört sich jetzt nicht gerade innovativ an.
Lass mich raten, ein einfacher PI-Regler? woohoo. Mit Crowdfunding 
kriegste vermutlich nicht mal die Kohle zusammen um die ganzen 
Zertifikate zu bezahlen.

von Markus B. (mbo_ap)


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Dieter H. schrieb:
> du musst die ganzen normen und zertifikate erfüllen bevor dein gerät auf
> den markt kommt.
Das ist soweit klar, aber was sind die ganzen Normen? Kannst du mal 
benennnen was dir so einfällt bzw kennst du Leitfäden die ihr teilen 
könnt zB von Vereinen/Unis/Wirtschaftskammern die das Thema aufgreifen?

> Temeperaturregler hört sich jetzt nicht gerade innovativ an.
> Lass mich raten, ein einfacher PI-Regler? woohoo. Mit Crowdfunding
> kriegste vermutlich nicht mal die Kohle zusammen um die ganzen
> Zertifikate zu bezahlen.
Mag sein wie bereits oben geschrieben. Wo ich aber darauf Wetten würde 
ist, dass die Kaufentscheidung zu nahezu 100% nicht anhand der 
verwendeten Reglerarchitektur getroffen wird...

von Bernd G. (Gast)


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Mach das WEEE- und das Verpackungsding. Das sind die Punkte, die dich 
angreifbar machen können.
Dann fängst du einfach an und beobachtest, wie schlimm es wird.
Das ganze Zerquatsche hier im Forum bringt dich nicht weiter.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Investoren wollen sehen wieviel noch an Arbeit fehlt, und wie gross die 
Chancen sind diese fehlenden Aufwaende zeit-und budgetgerecht zu 
erfuellen. Du kannst da mit Informationen zurueckhalten oder nicht, das 
ist eine Frage der zielgruppe.

von Michael B. (laberkopp)


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Markus B. schrieb:
> Da ich das Unternehmen ohnehin aber in Österreich anmelden werde

Vergiss alles was bisher geschrieben wurde, in Österreich ist das viel 
einfacher weil es dort kein 'Stiftung EAR' Kommitee etablierter 
Elektronikfirmen gibt, die sich aufkeimende Konkurrenz mit kruder 
Bürokratie vom Halse halten wollen.

Neulich waren es dort für WEEE noch 160 EUR für Kleinmengen bis 1.6 
Tonnen/Jahr.

Markus B. schrieb:
> als nächster Schritt starte ich eine Crowdfundingkampagne

Vergiss es. Das einzige, was du damit tust, ist eine eventuell gute Idee 
bereits etablierten (Chinesen) zur Verfügung zu stellen. Und taugt deine 
Idee nicht, kommt auch kein Geld zusammen. Du musst dein Produkt schon 
alleine (mit privat bekannten Geldgebern) stemmen.

Wenn es ein PLastikgehäuse sein muss, 3d-CAD bei protolabs.de hochladen 
für einen maximalen Preis (alle anderen müssten billiger sein).

> was es alles für die Serienentwicklung an zusätzlichen Investment braucht

Immerhin hast du kein Funk, damit ist die CE Zertifizierung viel 
einfacher, und du hast keine Netzspannung, auch das vereinfacht vieles. 
Wenn du dich zur Überzeugung daß dein (hoffentlich funkentstörter) Motor 
und uC nicht stört, dann sollte ein Labor das mit unter 1000 EUR nach 
den anzuwendenen Normen schaffen. Uff, hoffentlich ist es kein 
Medizinprodukt.

Die Fertigung, ja, wird wohl noch Handarbeit sein, das Getriebe kommt 
hoffentlich komplett, also geht es nur noch um zusammenschrauben und 
eventuell anlöten, denn die Platine wird wohl bestückt geliefert.

von Markus B. (mbo_ap)


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Danke Michael für deine Input!

Michael B. schrieb:
> Markus B. schrieb:
>
>> Da ich das Unternehmen ohnehin aber in Österreich anmelden werde
>
> Vergiss alles was bisher geschrieben wurde, in Österreich ist das viel
> einfacher weil es dort kein 'Stiftung EAR' Kommitee etablierter
> Elektronikfirmen gibt, die sich aufkeimende Konkurrenz mit kruder
> Bürokratie vom Halse halten wollen.
> Neulich waren es dort für WEEE noch 160 EUR für Kleinmengen bis 1.6
> Tonnen/Jahr.
Das erklärt warum ich dazu auf den Österreichischen Seiten (zB WKO) 
nichts ähnliches zu EAR fand. Danke!

> Wenn es ein PLastikgehäuse sein muss, 3d-CAD bei protolabs.de hochladen
> für einen maximalen Preis (alle anderen müssten billiger sein).
Kenne ich und habe ich dort schon für das Projekt gemacht. Vor allem 
sagen die einem auch was beim Modell geändert werden muss um es 
fertigungsgerecht zu designed.

> Immerhin hast du kein Funk, damit ist die CE Zertifizierung viel
> einfacher, und du hast keine Netzspannung, auch das vereinfacht vieles.
> Wenn du dich zur Überzeugung daß dein (hoffentlich funkentstörter) Motor
> und uC nicht stört, dann sollte ein Labor das mit unter 1000 EUR nach
> den anzuwendenen Normen schaffen.
Nehme ich mal so mit

> Uff, hoffentlich ist es kein
> Medizinprodukt.
Nein ;)

> Die Fertigung, ja, wird wohl noch Handarbeit sein, das Getriebe kommt
> hoffentlich komplett, also geht es nur noch um zusammenschrauben und
> eventuell anlöten, denn die Platine wird wohl bestückt geliefert.
Korrekt Platine soll bestückt sein, händische Arbeitsschritte sind:
- uC flashen
- Platinen mit Gehäuse verbinden und Steckverbindungen herstellen
- Motor und Getriebe einbauen
- Encoder einbauen
- Gehäuse verschrauben
- Verpacken (Gerät/ Manual/ Wandwarze)
- Labelling und Versenden

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wir können gerne einen Beratervertrag machen...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Markus B. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Markus B. schrieb:
>>
>>> Da ich das Unternehmen ohnehin aber in Österreich anmelden werde
>>
>> Vergiss alles was bisher geschrieben wurde, in Österreich ist das viel
>> einfacher weil es dort kein 'Stiftung EAR' Kommitee etablierter
>> Elektronikfirmen gibt, die sich aufkeimende Konkurrenz mit kruder
>> Bürokratie vom Halse halten wollen.
>> Neulich waren es dort für WEEE noch 160 EUR für Kleinmengen bis 1.6
>> Tonnen/Jahr.

Preislich bist Du in DE aber fast auch dort, bspw. über BitCom mit knapp 
über 200€, auch mit "Rundumsorglos-Paket". DE-Bashing ist da also 
unangebracht.

Zumal der Markt in DE eben um ein vielfaches größer ist als im kleinen 
AT.

> Das erklärt warum ich dazu auf den Österreichischen Seiten (zB WKO)
> nichts ähnliches zu EAR fand. Danke!

Dir ist aber klar, dass Du dann auch nur in AT verkaufen darfst?
Du benötigst in jedem EU-Land eine Registrierung, in das Du liefern 
möchtest!

von Markus B. (mbo_ap)


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Chris D. schrieb:
> Dir ist aber klar, dass Du dann auch nur in AT verkaufen darfst?
> Du benötigst in jedem EU-Land eine Registrierung, in das Du liefern
> möchtest!
Nicht dein Ernst?!? Jetzt mal ehrlich, was kostet das für den  EU Raum, 
ich hab das bei dem WEEE Zeugs in Ö so verstanden, dass ich denen 
zyklisch die abgesetzten Mengen melden muss und auf der Basis wird 
abgerechnet.
Was bedeutet das dann wenn man in andere Länder innerhalb der EU 
exportiert, muss das dann immer dem entsprechenden Zielland gemeldet 
werden und dort eine Registrierung bestehen? Ich denke dabei primär an 
AT/DE/NL/IT/FR

von Bernd G. (Gast)


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> Was bedeutet das dann wenn man in andere Länder innerhalb der EU
> exportiert, muss das dann immer dem entsprechenden Zielland gemeldet
> werden und dort eine Registrierung bestehen?

Genau, jetzt hast du es erfasst.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Markus B. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Dir ist aber klar, dass Du dann auch nur in AT verkaufen darfst?
>> Du benötigst in jedem EU-Land eine Registrierung, in das Du liefern
>> möchtest!
> Nicht dein Ernst?!?

Doch, (leider) mein voller.

> Jetzt mal ehrlich, was kostet das für den  EU Raum,
> ich hab das bei dem WEEE Zeugs in Ö so verstanden, dass ich denen
> zyklisch die abgesetzten Mengen melden muss und auf der Basis wird
> abgerechnet.

Ja, aber eben nur für Österreich.

> Was bedeutet das dann wenn man in andere Länder innerhalb der EU
> exportiert, muss das dann immer dem entsprechenden Zielland gemeldet
> werden und dort eine Registrierung bestehen? Ich denke dabei primär an
> AT/DE/NL/IT/FR

Ja, so ist es. Du musst sogar vor Ort (also im jeweiligen Land) quasi 
eine ladefähige Adresse/Person haben, die im Zweifel greif- und haftbar 
ist.

Schau mal hier, das ist der Anbieter von BitCom:

https://www.weee-full-service.com/de/weee-full-service

Dort kannst Du Dir auch mal ein Angebot für die ganze EU erstellen 
lassen.
(ohne Werbung machen zu wollen)

: Bearbeitet durch Moderator
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Irgendwie sind das immer die gleichen oder ähnlichen Fragen, die hier 
zum Thema "Produkt auf den Markt bringen" aufschlagen. Leider ist das in 
den letzten 10-20 Jahren tatsächlich immer komplizierter geworden und 
für Kleinunternehmen kaum noch zu stemmen.

Gerade bei einfachen bzw. preiswerten Produkten sind die 
"Bürokratiekosten", wenn man alle Regelungen und Vorgeben korrekt 
einhalten will", deutlich höher als die reinen Entwicklungs- und 
Herstellungskosten. Das Marketing und der Vertrieb sind weitere Hürden, 
wenn man nicht den Großteil seiner Marge an eBay, Amazon, Paypal etcl. 
abtreten will. Im Gegensatz zu chinesischen Anbietern kommt man als 
Markteinsteiger in der Regel also auch nicht auf die Stückzahlen, die 
nötig wären, um die Kosten vernünftig umlegen zu können.

Daher wäre es Eigentlich sinnvoll, wenn sich mehrere Leute mit ihren 
Produkten zusammen tun würden, und die organisatorischen Dinge (die o.g. 
Bürokratie-Punkte, aber auch Marketing und Vetrieb(splattform)) 
gemeinsam auf die Beine stellen würden. Das funktioniert aber vermutlich 
nur, wenn die Produkte bzw. Kundenkreise halbwegs zueinander passen. 
Also entweder B2B oder B2C in einem spezifischen Marktsegment...

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Cyblord -. (cyblord)


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Thorsten O. schrieb:
> Daher wäre es Eigentlich sinnvoll, wenn sich mehrere Leute mit ihren
> Produkten zusammen tun würden

Dann kommen zum ganzen Bürokratieaufwand auch noch die Streitereien und 
anschließende Gerichtsprozesse mit dazu.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Thorsten O. schrieb:
> Daher wäre es Eigentlich sinnvoll, wenn sich mehrere Leute mit ihren
> Produkten zusammen tun würden, und die organisatorischen Dinge (die o.g.
> Bürokratie-Punkte, aber auch Marketing und Vetrieb(splattform))
> gemeinsam auf die Beine stellen würden.

Du musst für jedes Produkt schon seine eigene
"Zertifizierungs-Linie" fahren.

wenn ein Sample klein genug ist, kannst Du evtl mehrere
in ein Paket packen und Porto sparen, um das zum Prüflabor zu schicken.

Ja, das mag sein.

drei8zig. und dann?

: Bearbeitet durch User
von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo,

● Des I. schrieb:
> Thorsten O. schrieb:
>> Daher wäre es Eigentlich sinnvoll, wenn sich mehrere Leute mit ihren
>> Produkten zusammen tun würden, und die organisatorischen Dinge (die o.g.
>> Bürokratie-Punkte, aber auch Marketing und Vetrieb(splattform))
>> gemeinsam auf die Beine stellen würden.
>
> Du musst für jedes Produkt schon seine eigene
> "Zertifizierungs-Linie" fahren.

Das ist schon klar. Aber die anderen Themen wie EAR, 
Verpackungsverordnung usw. usf. könnte man schon bündeln. Und der 
Erfahrungsaustausch beim Thema Zertifizierungen wäre auch nicht zu 
verachten.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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