Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Volvo Luftmengenklappe Luftmengenregler


von Bernhard S. (bernhard)


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Wer kennt den Aufbau und Funktionsweise dieses Luftmengengebers eines 
Volvos?

Nach einer Autopanne tauschte mir meine Werkstatt diese defekte 
Luftmengklappe gegen eine neue aus.

Seltsam, an das defekte Teil legte ich 12V an den Gleichstrommotor an 
und die Klappe bewegte sich problemlos.

In der schwarzen Abdeckkappe befindet sich ein merkwürdiges Teil,

ist das etwa ein Sensor?

Wie funktioniert er?

von Micha E. (Gast)


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Hallo Bernhard,

ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Luftmengenmesser funktionieren 
nach dem Heizdrahtaneometerprinzip.
Hierbei wird ein Heizelement (Widerstand) aufgeheizt. Die 
vorbeiströmende Luft wird erwärmt und überträgt die Wärme auf einen 
Sensor (zB. PT1000-Widerstand). Aus der Temperaturdifferenz ergibt sich 
die Luftmenge.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das ist kein Luftmassenmesser oder -regler, sondern ein 
Drosselklappensteller mit [lufthol] Drosselklappenpotentiometer. Also 
zumindest kein "Luftmassenregler" was über den Leerlauf hinausgeht bevor 
irgendjemand meckert.

Wenn kaputt, dann kaputt. Meistens nutzen sich die Schleifbahnen des 
Potis ab und dann ist's vorbei mit Drosselklappenstellung.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6797480 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Patrick (Gast)


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Schau dich mal in Autoforen um. Es gibt Anbieter, die die Geräte für um 
die 200 Euro reparieren. Eine Schwachstelle ist, wie bereits geschrieben 
wurde, die Positionsgeberpotis mit abgenutzten Schleifbahnen. Diese 
sollten sich rein theoretisch tauschen lassen, aber ob du die richtigen 
Bauteile rankriegst und sie dann auch ohne weiteres richtig montiert 
bekommst, ist fraglich. Ein andere Ursache sind kalte bzw. durch 
Vibration geschädigte Lötstellen, meist in Richtung Steckverbinder. 
Letzteres hatte ich beim ABS-Steuergerät an meinem 99er V70 auch - hier 
hat vollständiges Entlöten und Einsatz von neuem Lot das Problem 
beseitigt. Ich hab bei meinem glücklicherweise noch den 2,4l 10V drin, 
der hat noch einen ehrlichen Bowdenzug für die Drosselklappe (und 
ehrliche Euro 2...).

von Xaver M. (priapos)


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Das ist kein Luftmengenmesser.
Luftmenge wurde früher über den Mengenstrom gemessen, dann gab es 
Massenstrommessungen, mit dem oben erwähntem Draht im Luftstrom, danach 
(vor ca 10 Jahren) Heißfilmmesser, und danach sieht es mir nicht aus, 
weil die keine beweglichen Teile mehr haben, im Gegensatz zu der 
Mengenmessung.Sieht  eher nach einer Klappensteuerung aus, für .... mit 
dem Getriebe.

Wäre hilfreich:
- die andere Seite zu sehen
- was es für ein Volvo ist; Modell, Typ, Motorisierung

Nur drehen reicht nicht aus, sondern es muss z.b. auch eine 
Positionsrückmeldung erfolgen, um Regeln zu können.

von Stefan L. (stefan_l134)


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Der Sensor sieht für mich nicht nach Potentiometer, sondern eher nach 
einer Art magnetischem Sensor aus (Hall, Induktiv, o.ä.). Meines Wissens 
nach verbaut die Automobilindustrie heutzutage kaum noch Potentiometer, 
eben wegen der Verschleißanfälligkeit.
Von wann ist das Auto? Sind in dem Kunststoffzahnrad Magnete 
eingelassen?

Siehe auch hier: https://www.youtube.com/watch?v=adHKvh03YyY

: Bearbeitet durch User
von Olaf (Gast)


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> Vibration geschädigte Lötstellen, meist in Richtung Steckverbinder.
> Letzteres hatte ich beim ABS-Steuergerät an meinem 99er V70 auch - hier

Das ist ja auch beim V70 pillepalle. Aber hast du schon die 45234523234 
Loetstellen deines Tachos durch? Also falls er mal wirres Zeug anzeigt, 
das Geblaese einfach so angeht? Der Blinker nicht mehr richtig blinkt?

Olaf .-)

von Xaver M. (priapos)


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Olaf schrieb:
> Also falls er mal wirres Zeug anzeigt,
> das Geblaese einfach so angeht? Der Blinker nicht mehr richtig blinkt?

Nee, an meinem bisher noch nicht, dafür hat das Schaltermodul für die 
Fensterheber den Geist aufgegeben, zum Glück war es trocken, weil des 
Fenster letzte Arbeit -öffnen- war.
Sind trotzdem tolle Autos, und die Sitze sind ein Traum.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das Poti ist in der schwarzen Plastik drin, deswegen gibts da auch viel 
mehr Kontakte als die beiden, die zum Stellmotor durchgeführt sind.

Und glaub mir, die Autoindustrie baut auch heute noch
solchen Mist - denn was lange hält, bringt kein Geld!

von Xaver M. (priapos)


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Ben B. schrieb:
> Und glaub mir, die Autoindustrie baut auch heute noch
> solchen Mist - denn was lange hält, bringt kein Geld!

Ich war ein paar Jahre bei einem Bayerischen "Premiumlieferanten" und 
kann dir sagen, das die Zulieferer genaue Vorgaben haben, wie viele 
Teile in welcher Zeit ausfallen dürfen. Aufgrund gewachsener 
Testmöglichkeiten und Statistik wird nicht mehr mit "Haltbarkeit" 
gebaut, sondern nach Preis, und wenn es nach 10 Jahren rostet oder 
auseinander fällt ist die Garantie schon lange vorbei, und diesen 
Ausfall im Feld kann der Hersteller mit seinen Daten genau hochrechnen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Das ist doch genau passend für diese Potis. Man kann ja ziemlich genau 
berechnen wieviele Zyklen die Schleifer-Bahnen durchhalten und wieviele 
Kilometer das ungefähr sind. Den Herstellern kann es schließlich nur 
recht sein, wenn ihr teurer Schrott nach möglichst nur 100.000km 
auseinanderfällt.

von Zeno (Gast)


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Bernhard S. schrieb:
> Wer kennt den Aufbau und Funktionsweise dieses Luftmengengebers eines
> Volvos?

Was ist es denn für ein Volvo?

Der Motor wird nur selten defekt sein. Für die Detektion der Stellung 
der Klappe wird ein simples Poti verbaut sein. Das könnte 
Kontaktprobleme haben und so eine falsche Klappenstellung zurückmelden.

Bei meinem 850'ziger TDI war mal beim Luftmengenmesser ein ähnliches 
Problem. Der hat die Luftmenge über eine schwenkbare Klappe gemessen. 
Die Stellung der Klappe wurde mit einem Poti ermittelt. Das Poti selbst 
war auf einer Leiterplatte montiert, die ihrerseits über Kontaktfedern 
mit dem Anschlußstecker verbunden war. Eine der Kontaktfedern hatte 
nicht mehr richtig Kontakt gegeben. Ich hatte seinerzeit das Problem 
gelöst, indem ich das Teil komplett zerlegt, die Kontaktflächen 
gereinigt und die Federn etwas nach gebogen habe. Der Fehler trat damals 
so bei 250Tkm auf. Nach der Reparatur ist das Auto immerhin noch 330Tkm 
gelaufen - er hat dann nach einer unsachgemäßen Reparatur des 
Zahnriemens bei 580Tkm und 15 Jahren den Geist aufgegeben.

von Xaver M. (priapos)


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Zeno schrieb:
> Was ist es denn für ein Volvo?

Das wird ein neueres Modell sein, ich nehme an irgendwas ab Bj. 2010, 
und so wie es aussieht, ist das die elektronische "Drosselklappe", 
soetwas wie Stefan_l134 oben in seinem Beitrag auf Youtube verlinkt hat, 
wobei ich denke das der Beitrag  hier 
https://www.youtube.com/watch?v=7DvGZDDzPxY  es besser trifft.
Wenn ich bedenke was "früher" für Laufleistungen möglich waren... bei 
Saab, was Benziner waren, gab es noch "millionäre" 
https://www.skandix.de/de/aktuell/eine-millionen-meilen-mit-dem-saab/1090/

: Bearbeitet durch User
von Stefan L. (stefan_l134)


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Auch auf die Gefahr hin, dass es den Glauben mancher hier erschüttert, 
dass die bösen Autobauer ihre Produkte mit möglichst kurzer Lebensdauer 
entwickeln: Ich behaupte weiterhin, dass es sich um einen Hallsensor 
handelt. Ich habe dazu auch das folgende Bild in einem Volvo-Forum 
gefunden:
https://www.motor-talk.de/bilder/drosselklappe-war-defekt-auto-laeuft-immer-noch-nicht-rund-g77160026/volvo-drosselklappe-anlernen-i208930182.html

von Xaver M. (priapos)


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Natürlich ist das ein Hallsensor, Schleifpotis sind meiner Meinung nach 
zu ungenau für eine solche Anwendung. Das ist wahrscheinlich der Grund, 
warum in den 80ern an den Drosselklappen auch Microschalter an den 
Drosselklappen verbaut wurden, um eine "geschlossene" Drosselklappe zu 
erkennen für die Schubabschaltung, trotz Schleifpoti für die 
Drosselklappenstellung. Außerdem braucht es weniger Bauteile, 
Verkabelung, Programmierarbeit und im Fehlerfall ist es nur ein Bauteil 
was als Ganzes getauscht und verwaltet wird, am Ende verdient man damit 
auch deutlich mehr.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Natürlich ist das ein Hallsensor, Schleifpotis sind meiner Meinung
> nach zu ungenau für eine solche Anwendung.

Nunja, dann sind manche Autobauer (z.B. auch VW) wohl einer anderen 
Meinung, aber Du weißt natürlich alles besser als die, wer würde es 
wagen, das in Abrede zu stellen.

Die Mikroschalten sind einfach eine zusätzliche Orientierung für das 
Steuerteil. Einmal Leerlauf und einmal Vollgas, gabs vor allem an 
mechanischen Einspritzanlagen, die später elektronisch geregelt werden 
sollten, aber noch gar kein Drosselklappenpotentiometer hatten. Und wenn 
sie eines haben, kann man dieses prima automatisch kalibrieren wenn man 
mit den Mikroschaltern die Grenzwerte ausmessen kann. Also ich weiß 
nicht was daran schlecht sein soll, aber auch das weißt Du bestimmt 
wieder besser.

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