Forum: Fahrzeugelektronik Suche nach vermisster Person mit Keyless Entry Schlüssel


von Johannes L. (nxtrailer)


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Liebe Community von mikrocontroller.net,

vorab schonmal: ich bin aus einer völlig fachfremden Berufsgruppe 
kommend ziemlich unbedarft gegenüber technischen Dingen.

Aufgrund einer Suche nach einer mir nahestehenden Person in einem 
dichten Waldgebiet trete ich nun mit einer (ungewöhnlichen) 
Fragestellung an euch. Die vermisste Person trägt einen Autoschlüssel 
für einen Nissan Xtrail (BJ 2018) mit dem Keyless Entry System bei sich. 
Mir ist bewusst, dass die Keyless Entry Systeme passiv arbeiten, also 
von sich aus "in Ruhe" kein Signal abgeben (eine Suche mit einer Art 
Wanzenfinder für 433.92 MHz erscheint daher nicht sinnvoll). Sobald der 
Schlüssel in die Nähe des entsprechenden Fahrzeugs kommt erhält der 
Schlüssel ein Signal vom Auto (Signal 1) und sendet dann ein Signal 
(Signal 2) an das Auto zur Entriegelung zurück. Über welche Entfernung 
ließe sich ein solches Signal 2 tracken? Über verschiedene 
Kundenhotlines von Nissan sowie von mehreren Händlern höre ich nur als 
Antwort "1 Meter" - mir ist schon bewusst, dass sich das Auto nur öffnen 
lässt, wenn der Schlüssel mit den Signal auf diese Entfernung ran kommt. 
Mir geht es aber darum, dass Signal überhaupt aufzufangen um einen 
Radius für den Aufenthaltsort bestimmen zu können.
Eine Suche würde in diesem Fall aus meiner Sicht 2 Kompenenten 
beinhalten: Zum einen müsste ein aktiver Sender das Signal 1 des Autos 
für den Schlüssel emulieren (mit den entsprechenden Codes). Zum anderen 
müsste ein Empfänger das Signal 2 des Schlüssels empfangen.

Folgende Informationen über den Keyless Entry Schlüssel habe ich in der 
Betriebsanleitung gefunden:

. Operating frequency band: 433.92 MHz
. Maximum radio-frequency power: <10 dBm

Habe ich in meinen Schilderungen Fehler? Ist eine solche Konstruktion 
möglich - und wenn ja, an wen müsste man sich wenden? Bevor die Frage 
kommt: eine polizeiliche Suchaktion inkl. Hundertschaft, Suchhunden, 
Hubschrauber und Drohne mit Wärmebildkamera ist bereits gelaufen. Zudem 
befinde ich mich mit der Polizei in engem Austausch. Ich wollte nur 
weitere Kanäle der Informationssuche nutzen.

Über Rückmeldungen freue ich mich sehr! Beste Grüße und vielen Dank im 
Voraus.

von Hmmm (Gast)


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Johannes L. schrieb:
> mir ist schon bewusst, dass sich das Auto nur öffnen lässt, wenn der
> Schlüssel mit den Signal auf diese Entfernung ran kommt. Mir geht es
> aber darum, dass Signal überhaupt aufzufangen um einen Radius für den
> Aufenthaltsort bestimmen zu können.

Da gibt es keinen Unterschied. Die Begrenzung der Distanz beim Öffnen 
resultiert daraus, dass der Schlüssel erst sendet, wenn er vom Fahrzeug 
angesprochen wird, und das funktioniert maximal über ein paar Meter.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Hmmm schrieb:
> und das funktioniert maximal über ein paar Meter.

Sorry wenn ich da widerspreche.
Mit normalem RX/TX ja da ist nach ca 3m-5m Schluss.
Wir bauen aber sogenannte Frequenzecho-Scanner (Für Delphin, Wahl und 
Meeresforschung) die sehr wohl auf weite Distanzen Funktionieren.

Das Prinzip ist ähnlich der verbotenen Radarwarngeräte.
Die Senden ein Signal aus und schauen das Echo an.
Wird dies durch ein Radar gestört, wird das Detektiert und Ausgewertet.

Genau so geht das mit Langzeit-aktiv-Sendern.
Da wird ein Starkes Signal ausgesendet, das den Kleinen Sender 
aktiviert,
Dieser sendet nun mit Schwacher Leistung, (das die Batterie auch lange 
genug hält) und Stört so das Echo des Senders.
(Ist nun nur ganz grob erklärt, ohne Dr. Arbeit hier zu schreiben)
Der Empfänger des Scanner's, wertet das Echo aus und kann so den 
Schwachen Sender finden und dies sogar recht Position's-genau.

Klar reden wir hier nicht mehr von Billig 08:15 Technik, den die Dinger 
sind Aufwendig und Empfindlich, somit auch sehr teuer.

Aber Prinzipiell, wäre das mit dieser Technik möglich.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


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Interessant, Frequenzecho...erstmal wäre es wichtig den Radius 
einzugrenzen. Willst du auf 100m messen oder 5km? WER soll es bauen, 
sind 5000€ ein grdstzl Problem?

Klaus.

von Hmmm (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Wir bauen aber sogenannte Frequenzecho-Scanner (Für Delphin, Wahl und
> Meeresforschung) die sehr wohl auf weite Distanzen Funktionieren.

Die Strecke vom Auto zum Schlüssel ist eher mit der Kommunikation mit 
passiven RFID-Tags vergleichbar, das passiert induktiv bei 125kHz.

Patrick L. schrieb:
> Das Prinzip ist ähnlich der verbotenen Radarwarngeräte.
> Die Senden ein Signal aus und schauen das Echo an.

Normalerweise arbeiten die passiv und empfangen das Signal der (aktiven) 
Radarfalle.

von Oliver S. (oliverso)


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Klaus R. schrieb:
> llst du auf 100m messen oder 5km? WER soll es bauen,
> sind 5000€ ein grdstzl Problem?

Und vor allem, sind ein paar Jahre Entwicklungszeit ein Problem? Denn 
die Person scheint ja jetzt schon verschwunden zu sein.

Oliver

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Klaus R. schrieb:
> Interessant, Frequenzecho...erstmal wäre es wichtig den Radius
> einzugrenzen. Willst du auf 100m messen oder 5km? WER soll es bauen,
> sind 5000€ ein grdstzl Problem?

Ja Klaus du liegst da gar nicht so Falsch,
Nur der Betrag stimmt nicht.
Aber wir haben tatsächlich schon Anlagen gebaut die bis auf 500km ein 
nur 10mW Sender finden können.
Aber das (Komma) ist im Betrag weiter Hinten und das Ding ist auf einem 
Boot montiert.

Du brauchst also schon ein Ordentlicher Kleinbus für den Scanner.

Dan auch beachten, das der gesuchte Key, irgend wann lehre Batterien hat 
und nicht mehr gefunden werden kann.

Oliver S. schrieb:
> Und vor allem, sind ein paar Jahre Entwicklungszeit ein Problem?

Nein das Geht schneller wir greifen da auf Bestehende Design zurück.

Aber der Code RX/TX Decoder müsste man tatsächlich auf den Key anpassen 
und auch die Frequenz.
Aber möglich wäre das.

Hmmm schrieb:
> Normalerweise arbeiten die passiv und empfangen das Signal der (aktiven)
> Radarfalle.

Ja die billigen Chinadinger, aber da blitzt es bereits bis du gewarnt 
wirst...;-)
Es sei den du meinst den teuren von "Scheich Abtul ben Nemsi"(Name von 
der Red geändert) der kann sogar Laserfallen auf die Weise detektieren.
:-D

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Patrick L. schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Und vor allem, sind ein paar Jahre Entwicklungszeit ein Problem?
>
> Nein das Geht schneller wir greifen da auf Bestehende Design zurück.

Ändert nichts daran, daß die Person laut TO schon im Wald ist.

Eigentlich gibst da nur zwei Varianten:

Person ist in (Lebens-)Gefahr, kann sich nicht selber helfen, und muß 
gefunden werden: Volles Programm. Hundertschaft Polizei, 
Hundesuchstaffel, Hubschrauber mit Wärmebildkamera.

Person ist nicht in Gefahr, kann sich selber helfen, und will somit 
nicht gefunden werden: "Bin dann mal weg" akzeptieren.

Oliver

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Oliver S. schrieb:
> Person ist in (Lebens-)Gefahr, kann sich nicht selber helfen, und muß
> gefunden werden: Volles Programm. Hundertschaft Polizei,
> Hundesuchstaffel, Hubschrauber mit Wärmebildkamera.

Hat ja der TO geschrieben wurde gemacht und Erfolglos.

Oliver S. schrieb:
> Person ist nicht in Gefahr, kann sich selber helfen, und will somit
> nicht gefunden werden: "Bin dann mal weg" akzeptieren.

Ja dann wird der Key wohl in einer Tonne liegen :-(

Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Wie gesagt es ging ja um die Machbarkeit,
Und technisch gesehen ist die möglich.

Nur wie Schnell das umgesetzt werden müsste steigt natürlich auch der 
Preis Logarithmisch an, weil immer mehr Ing zusammengezogen werden 
müssten und deren Arbeiten liegen bleiben würden.

In so fern,
Technisch machbar, aber wohl kaum Finanzierbar.
Edit:

Hmmm schrieb:
> Die Strecke vom Auto zum Schlüssel ist eher mit der Kommunikation mit
> passiven RFID-Tags vergleichbar, das passiert induktiv bei 125kHz.

Nein der TO hat hier glücklicherweise die Daten schon gepostet (Also mal 
kein Salamischeiben Thread)
Zitat:

. Operating frequency band: 433.92 MHz
. Maximum radio-frequency power: <10 dBm

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klaus2)


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Patrick L. schrieb:
> Nur der Betrag stimmt nicht

War ja an den TO gerichtet, nicht unbedingt auf deine Lsg bezogen.

Patrick L. schrieb:
> irgend wann lehre Batterien hat

Regen ist auch ein Problem.

Klaus.

von Thomas (kosmos)


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Ein Fahrzeug BJ 2018 sollte schon ein Notrufsystem dein haben darüber 
könnte man den Wagen orten lassen, hat die Person ein Handy dabei?

Eine Vermisstenanzeige bei der Polizei und diese Möglichkeiten dürften 
recht schnell ausgeführt werden.

von Hmmm (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> Nein der TO hat hier glücklicherweise die Daten schon gepostet (Also mal
> kein Salamischeiben Thread)
> Zitat:
> . Operating frequency band: 433.92 MHz
> . Maximum radio-frequency power: <10 dBm

Informier Dich doch erstmal, bevor Du schreibst.

Auto zum Schlüssel: 125kHz, induktiv, sehr kurze Reichweite.

Schlüssel zum Auto: 70cm-ISM-Band, einige 100m Reichweite, aber nur 
aktiv, wenn angesprochen.

von Chris (Gast)


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Dazu braucht es aber noch die 134.2 kHz LF aktivierungs Sequenz damit 
das Teil mit 433.92 mhz auf Sendung geht, und dies bereitzustellen auf 
+1mt ist nicht ohne.
Denn dies ist der Trick damit eine 120mA Batterie über ein Jahr hält. 
Weiters ist die Sendung kurz und es wird ein 40bit challenger erwartet, 
damit die Übertragung länger dauert.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Chris schrieb:
> Denn dies ist der Trick damit eine 120mA Batterie über ein Jahr hält.
> Weiters ist die Sendung kurz und es wird ein 40bit challenger erwartet,
> damit die Übertragung länger dauert.

Alles Klar, ist bekant.
Dazu brauchst du ein 134.2 kHz "Maser" ist auch richtig.
und von Einfach hat hier niemand geschrieben.
Aber nach wie vor ist es Möglich. bzw technisch Realisierbar.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Das Problem ist, dass Du fuer 50m einen 100...500W Sender benoetigst, 
wenn Du nicht Richtantennen arbeitest. Auf der Empfaengerseite musst Du 
mit Richtantenne arbeiten. Dh du wirst noch eine 2...3m grosse Antenne 
bewegen muessen.
Fuer ein Waldstueck von 1km^2 wirst Du ungefaehr 4h benoetigen.

von Johannes L. (nxtrailer)


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Vielen Dank schonmal für die Antworten.

1) Auto ist bereits gefunden, es geht jetzt nur darum den Schlüssel mit 
den menschlichen Überresten zu finden.

2) Als Reichweite würde mir schon ein Radius von 30-50 m reichen. Das 
Waldgebiet ist im Kern ca. 10x5 km groß. Die Sichtbarkeit im Wald ist 
teilweise auf 2 Meter begrenzt, daher die Idee mit dem Tracker.

3) Bezüglich der zeitlichen Machbarkeit: Die Batterie des Schlüssels 
sollte 1-2 Jahre halten, Inspektion mit Batterietausch war erst vor 
wenigen Wochen. Die Suche ist über die nächsten Monate geplant.

4) Finanzierung im 5-stelligen Bereich ist kein Problem.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Dan technisch Machbar aber dennoch ein Aufwand den man nicht 
Unterschätzen sollte.

von Percy N. (vox_bovi)


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Patrick L. schrieb:
> Hmmm schrieb:
>
>> Normalerweise arbeiten die passiv und empfangen das Signal der (aktiven)
>> Radarfalle.
>
> Ja die billigen Chinadinger, aber da blitzt es bereits bis du gewarnt
> wirst...;-)

Ich wusste bisher nicht, dass Verkehrsüberwachungsradarsysteme als 
Transponder aufgebaut sind ...

Man kann natürlich auch Jammer verwenden; die arbeiten tatsächlich 
aktiv.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6798277 wurde vom Autor gelöscht.
von Michael (Gast)


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Johannes L. schrieb:
> 1) Auto ist bereits gefunden, es geht jetzt nur darum den Schlüssel mit
> den menschlichen Überresten zu finden.
>
> 3) [...] Die Suche ist über die nächsten Monate geplant.
>
> 4) Finanzierung im 5-stelligen Bereich ist kein Problem.

Nur zum Verständnis: Man geht davon aus, dass von jemand nur mehr 
"Überreste" zu finden sind. Dennoch will man Monate lang danach suchen 
und solch eine riesige Summe Geld aufwenden?

Darf man fragen, was man sich davon verspricht? Hatte der etwa Diamanten 
in der Hosentasche?

Das wirkt auf mich eher so, als wollte man krampfhaft schlechtem Geld 
noch gutes Geld hinterwerfen...

Macht einen Haken dran, das Leben geht weiter!

von Conti-Insider (Gast)


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Besorg dir ein Eval Board von dem Teil hier

http://ww1.microchip.com/downloads/en/devicedoc/Atmel-9374-Car-Access-ATA5291-PEPS-Driver-and-Immobilizer-Base-Station_Datasheet.pdf

da hast du alles, was man braucht um den Schlüssel wecken zu können. Nur 
musst du noch das richtige Wake Up Pattern wissen. Das kriegst du raus, 
wenn du das Fahrzeug hast und es nach dem Schlüssel suchen lässt. Daten 
sind Manchester Codiert, nix wildes kann man einfach mit dem Ozilloskop 
am Fahrzeug abgreifen, wenn man den Türgriff triggert.

Das muss dann das Eval Board senden. Kann mit nem 12V Akku betrieben 
werden. Kann man also auch Problemlos mit im Wald rumlaufen. Die Sache 
hat nur drei Probleme.

1. Die 125 kHz Reichweite ist mit der LF Antenne aus dem Eval Kit nicht 
größer als 2 bis 3 Meter. Musst also sehr kleines Raster absuchen.

2. Neuere Keyless Schlüssel haben einen Bewegungssensor zum Schutz gegen 
Relais Angriffe. Wenn der Schlüssel schon einen solchen hat, wird er 
nicht antworten, da zu lange in Ruhe.

3. Selbst wenn der Schlüssel keinen Bewegungssensor hat, kann es sein, 
dass die Batterie schon leer ist. Keyless Schlüssel schaffen so 2 bis 4 
Jahre. Die müssen ja immer auf Empfang sein und das nuckelt langsam die 
Batterie im Schlüssel leer, auch wenn man ihn nicht benutzt.

Die Antwort vom Schlüssel bekommst du am schellsten mit einem SDR oder 
Spektrumanalysator aufgezeichnet. Wenn man noch den Zweitschlüssel und 
das Fahrzeug hat, kann man sich auch mit einem ATA5831 einen passenden 
Empfänger basteln, bei dem dann eine LED oder ein Summer anschlägt, wenn 
der Schlüssel sendet.

Alternativ zu diesem Ingenieuransatz würde es aber vielleicht mit dem 
Einsatz eines Leichenspürhundes schneller gelöst sein.

von Gustl B. (gustl_b)


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Michael schrieb:
> Nur zum Verständnis: Man geht davon aus, dass von jemand nur mehr
> "Überreste" zu finden sind. Dennoch will man Monate lang danach suchen
> und solch eine riesige Summe Geld aufwenden?

In manchen zivilisierten Kulturen will man die Überreste seiner 
Verstorbenen bestatten und von ihnen Abschied nehmen.
Was glaubst du was ein normales Grab kostet? Auch das sind sehr viele 
bereit zu bezahlen und pflegen es sogar.

von Michael (Gast)


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Gustl B. schrieb:
> Was glaubst du was ein normales Grab kostet? Auch das sind sehr viele
> bereit zu bezahlen und pflegen es sogar.

Das ist ja wohl kaum vergleichbar. Außerdem weiß ich, was so etwas 
kostet, hatte schon mehrfach damit zu tun.

Das ist aber einerseits eine überschaubare Summe und andererseits käme 
das ja noch "oben drauf" wenn man bei so einer Suche erfolgreich wäre. 
Das heißt, es würde ein Vielfaches der Kosten anfallen, die bei einer 
normalen Bestattung fällig werden. Ich behaupte gar, die Kosten, die 
hier anfallen würden, würden mindestens reichen um zehn Leute zu 
bestatten.

Ganz abgesehen davon, dass "zivilisierte" Leute selbst vorsorgen und man 
sie nicht erst monatelang suchen muss. Hier wollte ja wohl jemand nicht 
gefunden werden - "zivilisierte" Leute berücksichtigen den letzten 
Willen der Verstorbenen, wenn jemand in ein "normales Grab" will, 
schafft er sich nicht in einem kilometergroßen Waldstück weg...

von Percy N. (vox_bovi)


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Michael schrieb:
> "zivilisierte" Leute berücksichtigen den letzten Willen der
> Verstorbenen,

Das ist hierzulande eher unüblich, was Du schon daran erkennen kanbst, 
dass das Recht auf Suizid erst mühsam eingeklagt werden musste.

Auf die causa "Armin Meiwes" will ich erst gar nicht im Detail eingehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Armin_Meiwes

Beitrag #6798324 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6798341 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter (Gast)


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Je nach Gegend vom Wolf oder vom Baeren gefressen. Ist erst vor kurzem 
wieder eine Hochzeitsgästin uebernaechste oestliche Nachbarland, die 
schnell mal im Wald ihren Freund zamschimpfte, verlangte er solle ja 
nicht wagen vor 15min wieder zurueck zu kommen, bossy halt, und sich 
verlief auf dem Rueckweg, gefressen worden. Vielleicht will der TO dort 
suchen.

Beitrag #6798374 wurde von einem Moderator gelöscht.
von René F. (Gast)


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Unabhängig von der technischen Debatte möchte ich mein Beileid 
ausdrücken, ich stelle es mir sehr schwer vor, sich von der nahestanden 
Person nicht verabschieden zu können. Ich hoffe natürlich das es ihm 
doch noch gut geht und er noch lebendig aufgefunden wird, auch wenn die 
Hoffnung umso länger es dauert schwindet.

von Manfred (Gast)


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Conti-Insider schrieb:
> 2. Neuere Keyless Schlüssel haben einen Bewegungssensor zum Schutz gegen
> Relais Angriffe. Wenn der Schlüssel schon einen solchen hat, wird er
> nicht antworten, da zu lange in Ruhe.

Habe ich noch nicht gehört, das klingt fast zu einfach für einen 
deutschen Ingenieur :-)

> kann es sein,
> dass die Batterie schon leer ist. Keyless Schlüssel schaffen so 2 bis 4
> Jahre. Die müssen ja immer auf Empfang sein und das nuckelt langsam die
> Batterie im Schlüssel leer, auch wenn man ihn nicht benutzt.

Mir wäre neu, dass diese 'Schlüssel' einen aktiven Empfänger haben. 
Bislang habe ich da nur eine große Spule gesehen, die zu den hier 
genannten 125kHz passend aussieht.

von Hmmm (Gast)


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Manfred schrieb:
> Habe ich noch nicht gehört, das klingt fast zu einfach für einen
> deutschen Ingenieur :-)

Wurde in den letzten Jahren eingeführt, als Diebstähle per 
Keyless-Entry-System sich häuften.

Hilft zwar nicht gegen Diebe, die mit einem technikbestückten Koffer 
neben Dir herlaufen, aber zumindest das Ansprechen von Schlüsseln in 
Haustürnähe hat sich damit erledigt.

Manfred schrieb:
> Mir wäre neu, dass diese 'Schlüssel' einen aktiven Empfänger haben.
> Bislang habe ich da nur eine große Spule gesehen, die zu den hier
> genannten 125kHz passend aussieht.

Ja, das dürfte nicht viel mehr als ein Schwingkreis sein, der den 
schlafenden Controller wecken kann.

Der höhere Stromverbrauch liegt eher daran, dass das Fahrzeug während 
der Fahrt regelmässig den Schlüssel anspricht, um sich im Fehlerfall 
lauthals zu beschweren.

von Conti Insider (Gast)


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Nope, sind in den neusten ICs sogar Super HET Empfänger für die 125 kHz 
integriert. Brauchen trotzdem nur um die 5 bis 6 uA für den permanenten 
Empfang.

von Achim M. (minifloat)


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Conti Insider schrieb:
> Super HET

Superheterodyn-Empfänger. "Het" ist kein TLA, wie sonst so vieles im der 
Autoindustrie... Guck mal:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberlagerungsempf%C3%A4nger

mfg mf

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Michael schrieb:
> Darf man fragen, was man sich davon verspricht? Hatte der etwa Diamanten
> in der Hosentasche?

Wenn man einen Leichnam hat, egal in welchem Zustand, kann man auch 
einen Totenschein bekommen. Ist für ein evtl. Erbe sehr vorteilhaft. Für 
Tod erklären ist eine langwierige Sache und dauert Jahre.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (phetty)


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Spürhunde sind zu einfach?
Am Fahrersitz schnuppern lassen und dann den Wald durchkämmen.

von Walter K. (walter_k488)


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Riesige Reichweite ist gar nicht notwendig - wenn Volumen und Masse im 
Rahmen bleiben - und man den Wald mittels einer Drohne scannen kann

von Hp M. (nachtmix)


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Conti-Insider schrieb:
> Das muss dann das Eval Board senden. Kann mit nem 12V Akku betrieben
> werden. Kann man also auch Problemlos mit im Wald rumlaufen. Die Sache
> hat nur drei Probleme.
>
> 1. Die 125 kHz Reichweite ist mit der LF Antenne aus dem Eval Kit nicht
> größer als 2 bis 3 Meter. Musst also sehr kleines Raster absuchen.

Oder eben mit wesentlich mehr Leistung auf der 125kHz arbeiten.

Johannes L. schrieb:
> polizeiliche Suchaktion inkl. Hundertschaft, Suchhunden,
> Hubschrauber und Drohne mit Wärmebildkamera ist bereits gelaufen. Zudem
> befinde ich mich mit der Polizei in engem Austausch

Die könnten ja mal den Funkstörmessdienst um Amtshilfe bitten.
Technisch sollten die in der Lage dafür sein, und juristisch dürfen sie 
auch die Frequenzen nutzen.


Klaus R. schrieb:
> Regen ist auch ein Problem.

Ja, und Feuchtigkeit überhaupt (feuchtes Laub, Erde) dämpft die 
Abstrahlung des Schlüssels sehr stark.

: Bearbeitet durch User
von N. A. (bigeasy)


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