Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Linear oder Schaltznetzteil


von Elec T. (elec_t)


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: Verschoben durch Moderator
von Olaf (Gast)


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Nein, das ist ein Schaltnetzteil. Das kannst du netterweise
an dem Ferritrafo unten im Bild sehen.

Olaf

von Prokrastinator (Gast)


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Das erkennst Du schon an der Größe.
Ein 300W Linearnetzteil hätte einen Kühlkörper von erheblichem Ausmaß 
und würde ungefähr das 10fache wiegen.

Was ist Dein Problem mit einem Schaltnetzteil?

von Elec T. (elec_t)


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Ich habe einen auf youtube gesehen, der meinte, dass man sich am besten 
ein lineares Netzteil holen soll. Er repariert elektronische Sachen. Ich 
habe nicht verstanden warum.

von Kevin M. (arduinolover)


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Elec T. schrieb:
> Ich habe einen auf youtube gesehen, der meinte, dass man sich am besten
> ein lineares Netzteil holen soll. Er repariert elektronische Sachen. Ich
> habe nicht verstanden warum.

Das ist sinnvoll, ja da war jemand der hat das gesagt aber verstanden 
habe ich nichts also mache ich es einfach mal.

Es mag Gründe für Linearnetzteile geben, ich lehne mich mal weit aus dem 
Fenster und sage deine gehört sicherlich nicht dazu.

von Jack V. (jackv)


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Allerdings ist dieses Netzteil nicht mehr „State of the art“: um den 
Strom einzustellen, muss man es kurzschließen – im Vorfeld einstellen, 
wie’s heute eigentlich üblich und überaus praktisch ist, geht da nicht. 
Hab so’n ähnliches Ding auch noch rumstehen – für grobe Sachen durchaus 
okay, aber zum Basteln würde ich es nicht nehmen wollen.

Edit, fast vergessen: für die, die nicht so drauf stehen, getrackt und 
profiliert zu werden → 
https://www.amazon.de/Kungber-Labornetzger%C3%A4t-Labornetzteil-Strommessger%C3%A4te-Kurzschlussfest/dp/B08DJ1FDXV 
– wär’ schon schön, wenn die Leute selbst mal drauf achten könnten.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Elec T. schrieb:
> Ich habe einen auf youtube gesehen, der meinte, dass man sich am
> besten
> ein lineares Netzteil holen soll. Er repariert elektronische Sachen. Ich
> habe nicht verstanden warum.

Bei analogen Schaltungen sind lineare Netzteile manchmal vorteilhafter. 
Sie liefern in der Regel eine saubere Spannung. Ein Schaltnetzgerät kann 
man in jedem Fall bei digitalen Schaltungen einsetzen. Ein 
Schaltnetzgerät zerhackt die Gleichspannung und transfomiert sie mit 
meist sehr hohem Wirkungsgrad.

Hier ein Merkmal von Linearnetzteilen:

Prokrastinator schrieb:
> Das erkennst Du schon an der Größe.
> Ein 300W Linearnetzteil hätte einen Kühlkörper von erheblichem Ausmaß
> und würde ungefähr das 10fache wiegen.

Das Linearnetzteil muß die nicht benötigte Spannung in Wärme umwandeln. 
Dafür wird eine entsprechende Kühlung notwendig.

Es kommt also darauf an was Du machen willst.

Wenn Du wirklich sauberen Gleichstrom benötigst, so könnte man auch 
Batterien nehmen. Oder man setzt hinter dem Schaltnetzgerät ein LDO ein.

Beispiel:
- Gegeben sind 24 V Gleichspannung.
- Benötigt werden 3,3 V Gleichspannung.

Ich würde dann aus 24 V zunächst 5,0 V machen, die Dir mit dem 
Schaltnetzgerät fast verlustfrei zur Verfügung stehen. Für sehr saubere 
3,3 V setzt man dann einen LDO Linearregler für 3,3 V ein.
mfg Klaus

von Olaf (Gast)


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> Bei analogen Schaltungen sind lineare Netzteile manchmal vorteilhafter.

Sie sind vorteilhaft wenn man selbst analoge Schaltungen entwickelt.
Ich moechte mich naemlich nicht fragen wenn ich Stoerungen in einer 
Schaltung von mir sehe ob die von meiner Schaltung kommen oder vom 
externen Netzteil.

Wenn etwas fertig entwickelt ist, dann sollte es so robust sein das es 
auch mit Versorgung aus einem Schaltnetzeil klar kommt. Meine 
Schaltungen werden in den Geraeten z.B fast immer mit lokalen 
Schaltnetzteilen betrieben und das geht auch. Allerdings wird da 
gelegentlich auch ein nicht unerheblicher Aufwand betrieben um diese 
kleinen Wandler zu entstoeren.
Und hier sehe ich ein weiteres Problem von Schaltnetzteilen als 
Labornetzteile. Sie werden ja ueblicherweise gekauft weil sie so billig 
sind. Hier z.B 70Euro fuer ein Labornetzteil. Was kann man da erwarten? 
Vermutlich so gut wie nichts. Da wird man zum kauf noch kostenlos einen 
Kurzwellensender dabei bekommen.
Aber klar um irgendeine Arduinoplatine aus China zu betreiben wird es 
wohl reichen.

Olaf

von Prokrastinator (Gast)


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Olaf schrieb:
> Was kann man da erwarten?
> Vermutlich so gut wie nichts.

Schaltnetzteile sind eben billig im Aufbau, im Materialverbrauch und im 
Transport.
Natürlich kannst Du Dir auch eines von R&S besorgen, wenn ein hoher 
Preis für Dich ein Qualitätskriterium ist.
Ist im wesentlichen das gleiche drin. Kochen alle nur mit Wasser.
Auch die billigen Korad für deutlich unter 70€, die unter einem dutzend 
Namen vertrieben werden, machen aber einen guten Job.

Schaltnetzteile gibt es wie Sand am Meer und alle kommen durch die EMV 
Prüfungen. Die Regelbaren treiben nur etwas mehr Aufwand, aber das ist 
doch heute alles kein Hexenwerk mehr.
Früher, als die Schaltnetzteile noch niedrig getaktet waren, oft diskret 
aufgebaut und schlecht entstört, die daran betriebenen Geräte garnicht 
entstört, da war das noch ein Thema bei empfindlichen Messschaltungen.
Seit dem aber im 20m Umkreis geschätze 20 SNTs in Steckernetzteilen, LED 
Leuchten, Laptopnetzteilen etc. vor sich hintakten, muss sich ohnehin 
jeder darum kümmern das die eigene Schaltung das aushält.

Ob das SNT ein Kurzwellensender ist, kann mir auch egal sein.
Ist nicht mein Ärger, wenn die Bundesnetzagentur dem Importeur aufs Dach 
steigt. Ausserdem macht das Powerline Modem meines Nachbarn so 
dramatische Störungen, das ein SNT da erstmal mithalten muss.
Wenn ich den Speki einschalte, sehe ich ein paar heftige Nadeln bei den 
UKW Sendern und im ISM Band.
Mit viel Aufwand irgendwann auch ein paar SNTs im Umkreis.

Ich habe gerade eine EMI Precompliance Messung für 28VDC (Luftfahrt) an 
einen linearem Statron und einem R&S Schaltnetzteil gemacht.
Da war überhaupt kein Unterschied.
Hab jetzt grad keines von den billigen SNTs hier, sonst würde ich mir 
das mal ansehen.

Das Linearnetzteil macht vielleicht die Störungen nicht selbst (auch die 
Regelung kann schwingen), aber die Störungen aus dem Netz leiten die so 
durch, gerade weil bei denen nichts entstört wird, weil die das für 
einen erfolgreichen Test nicht brauchen.

Selbst wenn ich empfindliche Analoge Messschaltungen betreibe, muss ich 
mich um Schwingungsneigung und Störungen kümmern, die darauf einwirken.

Ich behaupte das diese billigen Gurken für 99% der Anwender völlig 
ausreichen.
Machen die Probleme, ist das eher ein Zeichen das ich in der Schaltung 
noch nicht fertig bin, denn damit muss die umgehen können.

Wenn man empfindliche Audio Schaltungen mit dem SNT betreibt, hört man 
auch nicht die Schaltfrequenz (wer hört 250Khz?), sondern die 
Regelzeitkonstante.
Auch das ist kein Problem wenn man mal den ollen Analogkram hinter sich 
läßt und sowas volldigital aufbaut.

Ich habe gerade einen 1KW Sinus 6Kanal Class-D Verstärker entwickelt und 
durch den EMI Test gebracht, der mit einem handelsüblichen Meanwell SNT 
gespeist wird. Nach DO-160 Luftfahrnorm, die erheblich strenger ist als 
das Consumerzeug und auch die abgehenden Leitungen den gleichen 
Grenzwerten für CM und DM Störungen unterwirft.
Ist schon geil, das man bei max. Verstärkung und gemutetet Eingang 
absolut garnichts hört. Nichts, wirklich absolut nichts, und das obwohl 
die Class-D Brücken dabei mit 50/50 im Leerlauf takten.
Da ist nichts analgoges mehr im Audio Pfad.
Input Unmute und es haut einem den Kitt aus der Brille.

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