Guten Morgen, es geht um ein Alienware Notebook welches nach anstecken des originalen Netzteils keinerlei Leben von sich gibt. Bildschirm, Lautsprecher, Festplatte usw. komplett ohne Lebenszeichen. Stecke ich das Netzteil in die Steckdose kann ich eine Spannung von 19,5V DC daran messen. Stecke ich nun die andere Seite in das Notebook höre ich ein "bratscheln", es stinkt dann am Stecker leicht verbrannt. Danach ziehe ich den Stecker wieder ab und kann die Spannung von 19,5V erst wieder messen wenn ich es kurz vom Netz trenne. Schlussfolgerung: Auf dem Mainboard ist ein Kurzschluss/Überstrom und eine Schutzvorrichtung im Netzteil schaltet es ab. Nun habe ich das Notebook komplett zerlegt, alle Komponenten(RAM, WLAN, Festplatten, Batterie) getrennt und ein erneuter Anschluss des Netzteils zeigt den gleichen Fehler. Also scheint dieser wirklich auf dem Mainboard selbst zu liegen. Eine ausgiebige optische Begutachtung konnte keine fehlerhaften Bauteile ausmachen. Auf dem Mainboard stand eine Bezeichnung mit derer Hilfe ich tatsächlich den kompletten Schaltplan(.PDF) davon gefunden habe: (Link aus dem Internet und nicht von mir!): https://drive.google.com/file/d/1320Gw1baJf73nnaEFizo2VwJpecifP20/view Durch Nachverfolgung diverser Bauteile und Anschlüsse konnte ich auch verifizieren das es wirklich der passende Schaltplan ist. --- Steckdose -> DC Netzteil -> Anschluss hinten am Notebook -> Leitung mit Stecker am Mainboard zu "DC In". "DC In" konnte ich im Schaltplan auf Seite 61 oben Links finden. Dort liegt für mich der Einstiegspunkt in die Schaltung. Da hört es dann aber aufgrund der für mich schier unendlichen Komplexität dieser auch schon auf. Wo würdet Ihr nun den Fehler vermuten, bzw. beginnen zu messen? Mich begrüßen unendlich viele sehr kleiner Bauteile. Spannungen an diversen Stellen überprüfen geht nicht da, wie erwähnt, das Netzteil sofort abschaltet. MfG.
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Verschoben durch Moderator
1. Netzteil mit korrektem Widerstand belasten. Der ergibt sich mit den Daten des Netzteils. 2. Berichten.
Na ja.... eigentlich muss man dafür als Bastler mindestens 1000 Euro für Geräte und Werkzeuge ausgeben. Typische Fehlersuche wäre: Labornetzgerät mit Strombegrenzung anschließen und schauen welches Bauteil heiß wird.
Okay danke :) Netzteil sagt: 19,5V und 9,23A. Der Widerstand den ich benötige wäre dann 2,2 Ohm mit 180 Watt. Gefunden habe ich einen 3,9 Ohm 250 Watt, Ergebnis waren stabile 18,7 Volt am Widerstand und sehr warmer Silberdraht :-D Ich denke das Netzteil selbst ist damit fast als Fehlerquelle ausgeschlossen? Konnte es leider nur mit knapp 100 Watt statt 180 Watt belasten. @Der Opa aus der Muppet Show Ich habe auf der Arbeit eigentlich alle erdenklichen Messgeräte in allen Preisklassen zur Verfügung. Also Labornetzteil und Wärmebildkamera als nächsten Schritt ja? MfG.
Der Opa aus der Muppet Show schrieb: > Typische Fehlersuche wäre: Labornetzgerät mit Strombegrenzung > anschließen und schauen welches Bauteil heiß wird. Nein, das sind dämliche Pfuschermethoden, die nur noch grösseren Schaden anrichten. Ein Kurzschluss einer durchlegierten und damit völlig kurzgeschlossenen Verpol-Schutzdiode wird nicht mehr warm. Dafür alles andere, der Steckbuchsenverbinder, das Netzteil. "Schaut" man dann, weil diese Bauteile/Einheiten "warm werden", so ergibt sich eine klare Fehldiagnose.
Okay, dann lasse ich das erstmal noch mit dem Labornetzteil und dem warm werden lassen, hatte einen ähnlichen Gedanken das dabei noch mehr kaputt gehen könnte. MfG.
Nichtverzweifelter schrieb: > in Kurzschluss einer durchlegierten und damit völlig kurzgeschlossenen > Verpol-Schutzdiode wird nicht mehr warm. Dafür alles andere, der > Steckbuchsenverbinder, das Netzteil. Korrekt. Die Dioden in der Nähe des DC-In durchmessen. Wenn die okay sind zu den Mosfets der Spannungswandler übergehen. Liegen ganz dicht in der Nähe der silbrigen fetten Drosseln. Damit hast du schon eine 80%tige Chance den Fehler zu finden. Mehr als ein Multimeter brauchst Du dazu nicht.
Ich habe auch ein Notebook, welches nach einem Kurzschluss nicht mehr angeht, aber wenn er angeschlossen wird am Kühlkörpern warm wird. Optisch habe ich nichts finden können, wie geht man weiter vor? Kondensatoren sind in Ordnung, dioden prüfen?
Auch die Kondensatoren, besonders die MLCC (Keramik) können einen Kurzschluß haben.
Nichtverzweifelter schrieb: > Nein, das sind dämliche Pfuschermethoden Full ACK, dämlicher geht's nimmer. Mainboard schrieb: > "DC In" konnte ich im Schaltplan auf Seite 61 oben Links finden. Dort > liegt für mich der Einstiegspunkt in die Schaltung. Da hört es dann aber > aufgrund der für mich schier unendlichen Komplexität dieser auch schon > auf. Das ist Standard, keine "schier unendlichen Komplexität". Wenn dir das zuviel ist ist, lass es gleich. Wenn du dich der Herausforderung stellen willst, verinnerliche die Seiten vorher, das gibt erstmal einen Überblick. Mit diesem Überblick suchst du erst mal den Schluss in der Schaltung, neben den üblichen Halbleitern sind defekte Keramik-Cs heiße Kandidaten.
Thomas W. schrieb: > Keramik) können einen Kurzschluß haben. Die zeigen aber Kapazitäten an, oder eine durchgangsprüfung machen?
Dennis T. schrieb: > Thomas W. schrieb: >> Keramik) können einen Kurzschluß haben. > > Die zeigen aber Kapazitäten an, oder eine durchgangsprüfung machen? Ich würde Widerstandsmessung versuchen, wenn 0,00Ohm, dann verdächtig. Manche verfärben sich auch leicht (etwas dunkler), das kann auch manchmal ein Anhaltspunkt sein. Allerdings kann auch ein Chip oder die CPU/GPU kaputt sein, siehe Luis Rossman videos, dann ist es recht aussichtslos.
Wenn Du eine (ggfs. billige Handyzubehör) Wärmebildkamera ausleihen kannst - wirst Du damit vielleicht auch die angesprochene kurzgeschlossene Diode oder sehr sicher einen sehr gern gerissenen und kurzgeschlossenen MLCC Kondensator finden. Die ziehen gern auch hinter den Schaltreglern diese soweit runter, dass diese gleich abschalten. Labornetzteil oder Originalnetzteilkurz dran, wo viel Strom fließt siehst Du sofort als - wennauch- geringe Temperaturerhöhung unter 1Grad. Wenn das dann ein Kondensator oder eine Schutzdiode ist - hast Du wahrscheinlich schon den Übeltäter ohne ewige Mess- und Auslötorgien auf frischer Tat ertappt. Habe ich selbst schon bei teueren und modernen Industrieelektronikkomponenten mit Multilayerplatinen und ohne beschaffbare Schaltpläne erfolgreich gemacht. Geht oft am schnellsten.
Thomas W. schrieb: > Auch die Kondensatoren, besonders die MLCC (Keramik) können einen > Kurzschluß haben. genauso ist das. Das ist die bei weitem wahrscheinlichste Ursache insbesondere bei Dell. Zur Fehlersuche: - Labor Nt auf 2..3 V Strombegrenzung auf 2A..3A und an VIN einspeisen. - schauen was heiss wird. Wenn es die MosFets am Eingang sind testweise hinter den Mosfets einspeisen. Wenn kein Strom fliest langsam die Spannung erhöhen. Das ist übrigens keine Pfuschermethode sondern die übliche Vorgehensweise wenn man Kurzschlüsse auf komplexen Boards sucht. Wichtig ist jedoch dass man mit kleinen Spannungen arbeitet damit man nichts kaputt macht, und die Leistung muss auf ein paar Watt begrenzt sein. Ich hab mal ein Bild angehängt mit einem ev Verursacher. Der C unterscheidet sich in der Farbe von den Nachbarn.
Hinter den Schaltreglerausgängen sind Lötbrücken J4, J5, J6 (siehe Schaltplan). Bei der Erstinbetriebnahme sind die sicherlich offen und die Spannungen werden "unbelastet" überprüft und wenn o.k. erst geschlossen. Ich würde die Lötbrücken also erstmal öffnen und nachmessen, so kann man auch gleich sehen ob das Problem vor oder nach den Schaltregler liegt. Geht das ext.Netzteil ohne die Brücken nicht in die Knie und die Spannungen an der linken Seite (vom Schaltplan betrachtet) sind in Ordnung kann man mit dem Ohmmeter dann die rechten Seiten messen ob da ein Schluss vorliegt. Geht das ext.Netzteil ohne die Brücken weiterhin in den Abschaltmodus, liegt das Problem am Schaltregler oder davor.
Hey Leute danke für die Rückmeldungen. @Gugscht mit den Lötbrücken werde ich ggf. noch machen. ABER KANN ES SEIN DAS ICH DEN FEHLER GEFUNDEN HABE? Ich hab einfach mal zufällig bisschen herum gemessen. Auf dem Board finden sich in nähe von VIN einige N-Channel FETs(Siehe Anhang). Ich habe glaube ich von diesen das richtige Datenblatt gefunden: https://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/1137845/EXCELLIANCE/EMB04N03HR.html Da sieht man auf Seite 1 die Pinbelegung. Wenn ich das Datenblatt des ICs richtig verstehe und wie oben eingezeichnet messe, messe ich ja den Widerstand zwischen Drain und Source? Messergebnis: 0,1 Ohm = Kurzschluss. Im Schaltplan des Mainboards finde ich PQ701 auf Seite 62(oben Links): https://drive.google.com/file/d/1320Gw1baJf73nnaEFizo2VwJpecifP20/view IST DAS DER FEHLER :O?
Thomas Z. schrieb: > Thomas W. schrieb: >> Auch die Kondensatoren, besonders die MLCC (Keramik) können einen >> Kurzschluß haben. > > genauso ist das. Das ist die bei weitem wahrscheinlichste Ursache > insbesondere bei Dell. Richtig. Man kann auch die Bauteile/PCB im vermuteten Bereich leicht mit Isopropylalkohol benetzen umd zu schauen wo er zuerst verdampft, dass ist dann die Stelle die wärmer als die anderen ist. Das kann man dann noch mit der "Autsch-Methode" (Finger) verifizieren. Gecrackte MLCCs hatte ich auch schon öfter. Das mit den Lötbrücken ist auch ein guter Tip, damit kann man es schonmal einkreisen.
Bei den anderen ICs dieser Art messe ich immer >80 kOhm - Nur dieses eine hat <0,1 Ohm
Mainboard schrieb: > ABER KANN ES SEIN DAS ICH DEN FEHLER GEFUNDEN HABE? nein so einfach ist es nicht. Es kann zwar sein dass deine Messung stimmt dann würdest du aber am 2. Mosfet(PQ707) genau das gleiche messen, die sind parallel. Diese Mosfets zusammen mit den 2 anderen Mosfets sind u.A. auch dafür da dass nichts ins Netzteil zurückgespeist werden kann wenn der Laptop auf Akku läuft und der Netzstecker nicht eingesteckt ist. Zusätzlich ist es ja so dass du einen Schluss gegen GND hast. Wenn einer der beiden Fets kaputt wäre würde der Laptop bei abgestecktem immer noch funktionieren. Nimm einen Durchgangsprüfer und miss an den großen MLCs. Da wirst du vermutlich an vielen Stellen 0 Ohm messen. checke den Widerstand von PR702 gegen GND da wirst du vermutlich 0 Ohm haben also einen Schluss gegen GND.
schaut mal bei youtube unter Northridge fix der hat gute Videos zur Mainboardreparatur er nimmt Alkohol, Spannungsinjektion und Wärmebildkamera und findet damit eine große Menge kaputter Keramikkondensatoren welche meißt die Bordspannung kurzschließen Also Video angucken und Vorgehensweise erlernen!
Thomas Z. schrieb: > dann würdest du aber am 2. Mosfet(PQ707) genau das gleiche > messen Der PQ707 war auf der anderen Seite versteckt. Hab dort wie du schon sagtest auch <0.1 Ohm zwischen Drain und Source. Danke für den Hinweis welchen Zweck diese Schaltung hat :) Thomas Z. schrieb: > Nimm einen Durchgangsprüfer und miss an den großen MLCs Du meinst damit die braunen Kondensatoren(MLCCs), richtig? Hab noch nicht alle durch aber bisher hatte noch keiner 0 Ohm. Wenn ich dort 0 Ohm messen würde wäre dieser aber höchstwahrscheinlich defekt ja? Thomas Z. schrieb: > checke den Widerstand von PR702 gegen GND da wirst du vermutlich 0 Ohm > haben also einen Schluss gegen GND Ja zwischen GND von "DC In" und diesem Widerstand sind ~1 Ohm also ja, Kurzschluss. Also kann ich aktuell ohne weitere Schritte noch nichts über den fehler sagen was?
PR702 dient dazu die Stromaufnahme im Netzbetrieb zu messen. Auf welcher Seite der Schluss ist bekommst du raus wenn du den Widerstand auslötest. Bitte nur machen wenn du ordentliches Werkzeug hast. Ansonsten kannst du dort auch gefahrlos 1..3V bei 2A einspeisen und schauen was denn genau warm wird. Edit: Mainboard schrieb: > Du meinst damit die braunen Kondensatoren(MLCCs), richtig? Hab noch > nicht alle durch aber bisher hatte noch keiner 0 Ohm. das kann ich nicht glauben z.b solltest du ab PC727 denn Schluss nachweisen können.
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Bearbeitet durch User
Mainboard schrieb: > Der PQ707 war auf der anderen Seite versteckt. Hab dort wie du schon > sagtest auch <0.1 Ohm zwischen Drain und Source. Ja, also dann sind sie durch. Aber die selbst sind nicht die Ursache dafür, daß gar nix mehr geht. Denn das ist ja nur das Eintrittstor für Vin. Ich würde alles, was an B+ dranhängt, durchchecken. Also auch das B+ auf den nächsten Seiten. Evtl. dabei die Drosseln in den jeweiligen B+-Zugängen runterlöten (PL701, PL100), oder wo vorhanden, die Lötbrücken auftrennen (PJP203, PJP301, PJP802, PJP800), so daß Du die Schaltungsteile separat hast zum messen. Denn meistens ist da bei jedem einzelnen Schaltungsteilen je eine Gegentaktstufe eines jeweiligen Schaltwandlers (mit vielen Cs gegen Masse), die jeweils die Ursache für den Kurzen sein könnte.
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