Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik wie Temperatursensor manipulieren?


von Steffen (Gast)


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Hallo,

ich muss einen Temperatursensor "manipulieren".

Dieser ist an einem Pufferspeicher montiert.
(sind 2 Pufferspeicher mit Umschichtung vorhanden, Fühler ist am 2. 
Speicher montiert)

Leider springt die Rückumschichtung vom 2. in den 1. Puffer erst ab 
einer Differenz von 10 Kelvin an, was in meinem Fall zu viel ist. Ich 
würde das gern auf 2-3 Kelvin senken wollen.

Laut Heizungshersteller (Windhager) sind diese 10 Kelvin fest hinterlegt 
und in der Heizungssteuerung nicht änderbar. Man hat mir allerdings eine 
Tabelle mit "Temperatur-zu-Widerstand" für den verbauten Fühler bereit 
gestellt.
Damit soll ich der Heizung eine höhere Temperatur des 2. Puffers 
vorgaukeln.
So weit so gut. Leider bin ich messtechnisch ziemlich blind.

Daher meine Frage an die Auskenner:
Was muss ich verwenden, um die gemessene Temperatur um 6-7 K zu erhöhen?
Cool wäre eventuell ein Drehregler, damit man das noch feinjustieren 
kann.
Welche Werte müsste das Teil haben? Nen (Bestell)Link dazu wäre so 
richtig Zucker ;-)

In der Heizungssteuerung habe ich die Möglichkeit, die "gemessene" 
Temperatur zu sehen, am Puffer selbst ist auch noch ein Thermometer. 
Damit sollte man da noch was nachregeln können...

Danke und Gruss!
Steffen

von Hubert G. (hubertg)


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Du hast das Problem das das Verhältnis Temperatur zu Widerstand nicht 
linear ist. Der Sprung von 25° auf 30° ist etwa 1k, von 35° auf 40° sind 
es nur 600 Ohm. Du kannst das also nur in deinem gewünschten 
Temperaturberreich machen.
Mit einem Spindelpoti mit etwa 20 bis 50k kannst du den Bereich 
anpassen.
Beim Händler deiner Wahl nach Mehrgangpotentiometer suchen.
Wenn du es klein haben willst dann Spindeltrimmer.

: Bearbeitet durch User
von HildeK (Gast)


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Hubert G. schrieb:
> Mit einem Spindelpoti mit etwa 20 bis 50k kannst du den Bereich
> anpassen.

Jetzt muss du ihm nur noch sagen, wo er den Trimmer anschließen soll 😀.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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HildeK schrieb:
> Jetzt muss du ihm nur noch sagen, wo er den Trimmer anschließen soll

Können wir ja mal vorwegnehmen, der Widerstand/das Poti müsste parallel 
zum Sensor geschaltet werden. Schlaue Köpfchen oder Besitzer von 
Taschenrechnern können sogar einen Festwiderstand verbauen, wenn der 
grundlegende Temperaturbereich bekannt ist. Dann brauchts nämlich nur 
die o.a. Tabelle, die aus Gründen der Nachdrücklichkeit sogar 2 mal 
vorhanden ist :-P

von Helfer (Gast)


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Als Alternative den Widerstandswert des "zweiten" Sensors um 5-7 Kelvin 
erhöhen.

Spielen kann man mit der beigefügten Excel-Tabelle.

von C. Fahren Heit (Gast)


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Hallo

entschuldigung wenn ich mich an deine Frage ranhänge:

Das mit der unlinearität ist ja nichts neues bzw. war ein ganz reales 
Problem als es all diese genialen elektronischen Temperatursensoren (die 
eigentlich richtige ICs mit vielen internen Funktionen sind) noch nicht 
zu bezahlbaren Preisen gab - bzw- es für die Sensoren die wegen des 
Temperaturbereichs nicht als IC realisiert werden können noch nicht 
diese schönen Wandler und Linearisierungs ICs gab.

Die Linearisierung wurde "Damals" (in einen eingeschränkten aber doch 
realtiv großen Bereich) mit Parallel und und Serie geschalteten 
Widerstandkombinationen vorgenommen - zur der es fertige Tabellen (wohl 
aus guten Grund...) aber auch verschiedene Formeln gab die auch in den 
Datenblättern dann "zum Frass" vorgeworfen wurden.

Und genau diese Formeln (die ja immer wieder in den Datenblättern von 
NTC und PTC auftauchten und es deutlich seltener auch aktuell noch 
"tun") möchte ich rein aus Interesse verstehen und anhand eines 
Beispiels (NTC, PTC) aus der (ehemaligen) Realität Stück für Stüch mit 
erklärung was da in jeden Schritt, und natürlich auch warum Mathematisch 
gemacht wird,vorgerechnet bekommen.
Ja recht viel Wünsche auf einmal -wer es kann aber keine Lust dazu hat 
kann es einfach sein lassen - was ich garantiert aber nicht brauche sind 
die typischen Sprüche der verhinderten Lehrer und in welchen Schuljahr 
entsprechendes angeblich gelehrt wird...

Wer hat Lust dazu oder kennt einen Link (und teilt ihn auch mit...) wo 
so was schon mal jemand vorgemacht hat?

C. Fahren Heit

von Wolfgang (Gast)


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C. Fahren Heit schrieb:
> Und genau diese Formeln (die ja immer wieder in den Datenblättern von
> NTC und PTC auftauchten und es deutlich seltener auch aktuell noch
> "tun") möchte ich rein aus Interesse verstehen und anhand eines
> Beispiels (NTC, PTC) aus der (ehemaligen) Realität Stück für Stüch mit
> erklärung was da in jeden Schritt, und natürlich auch warum Mathematisch
> gemacht wird,vorgerechnet bekommen.

An der Formel gibt es nichts zu verstehen - oder welche meinst du. Das 
ist ein empirisches Modell mit ein bisschen Thermodynamik.

von Thomas (kosmos)


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Mit einem zusätzlichen Widerstand in Reihe erhöhst du den 
Gesamtwiderstand da sich diese Widerstände addieren.

Mit einem zusätzlichen Widerstand parallel verringerst du den 
Gesamtwiderstand da nun der Strom über beide Pfade fließen kann.

von Josef L. (Gast)


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Meine Antwort: Es geht so nicht!

Grund: Egal ob Serien- oder Parallelschaltung, die 
Temperaturabhängigkeit wird geringer, wenn der zusätzliche Widerstand 
keine Temperaturabhängigkeit hat.

Beispiel seriell: Serienschaltung mit 1x R=5kΩ hat bei 25°C einen 
Widerstand von 10kΩ, die Auswerteelektronik glaubt, es wären 10°C. Bei 
tatsächlich +30°C sind es 9.03kΩ, und obwohl 5K mehr, glaubt die 
Elektronik, es wären nur 12°C, also nur 2K mehr, also grade der 
umgekehrte Effekt.

Beispiel parallel: Parallelschaltung mit 3x R=5kΩ hat bei 25°C einen 
Widerstand von 1.25kΩ, die Auswerteelektronik glaubt, es wären 60°C. Bei 
tatsächlich 30°C wären es 1.18kΩ, die Auswerteelektronik glaubt, es 
wären 61°C, also nur +1K statt +5K.

Beispiel Serienschaltung zweier gleicher Sensoren: Haben bei 25°C einen 
Widerstand von zusammen 10kΩ, das entspricht 10°C, bei 30°C 8.03kΩ, das 
entspricht knapp 15°C, beidemale +5K - es ändert also praktisch gar 
nichts (liegt an der in etwa exponentiellen Kurvenform).

Es geht nur mit einem Sensor mit stärkerer Temperaturabhängigkeit!

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