Hi. Wenn ich eine SMD FF Sicherung verbaue, fliesst IMMER ein hoher Einschaltstrom, denn es findet sich IMMER eine Kapazität hinter der Sicherung. In meinem Fall 10uF. Bei 24V und 0.5 Ohm Gesamtwiderstand fliessen so 50A. Die Sicherung ist für 160mA ausgelegt. In den Grafiken der Auslösecharakteristika findet man natürlich nichts bei 50A für einige us. In den Datenblättern der diversen Hersteller findet man auch sonst dazu nichts, aber die Frage stellt sich trotzdem. In den Testschaltungen funktioniert bisher alles problemlos, aber ich habe vergessen, einen Widerstand in Serie einzubauen und deshalb weiss ich nicht, wie hoch die Gefahr ist, dass die Sicherung nur wenige Einschaltzyklen überlebt... Hat da jemand Erfahrungswerte?
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Verschoben durch Moderator
Steht denn im Datenblatt der Sicherung auch was zum Schmelzintegral?
Hans schrieb: > Wenn ich eine SMD FF Sicherung verbaue, fliesst IMMER ein hoher > Einschaltstrom, Und wenns ne Träge ist fliesst der nicht? Sicherungen sind Leitungsschutz gegen aufbrennen. Für Halbleiter sind die immer zu langsam, also warum FF?
Hans schrieb: > In den Grafiken der Auslösecharakteristika findet man natürlich nichts > bei 50A für einige us. Braucht man auch nicht. In so kurzen Zeit gibt die Sicherung praktisch keine Energie an die Umgebung ab (=Kühlung). Darum ist es dann egal wie hoch der Peak ist. Es kommt auf die Energie an, die insgesamt durch den Strompeak über seine Dauer in das Sicherungselement eingebracht wird -> Schmelzintegral
"Melting I²t 8.0 In typ. [A²s]" = 0.0015 Und was sagt mir das jetzt?
Hans schrieb: > Und was sagt mir das jetzt? Das Schmelzintegral ist proportional zur Energie, die während des Pulses in der Sicherung in Wärme umgesetzt wird, weil P ∝ I², also E ∝ I²t (eigentlich Zeitintegral). Und wenn dieser Wert den für die Sicherung angegebene Grenzwert überschreitet, schmilzt sie durch - ganz einfach.
Und warum wird dann da noch 8.0 In typ. angegeben, wenn es so einfach ist? Wenn ich richtig gerechnet habe, ist das schon recht knapp mit den 10uF bei 24V.... :(
Hans schrieb: > Und warum wird dann da noch 8.0 In typ. angegeben, wenn es so einfach > ist? Wie wärs denn mit den Datenblättern der beteiligten Bauelemente?
Hans schrieb: > 0.5 Ohm Gesamtwiderstand fliessen so gemessen oder geraten? 500mOhm sind schon sehr wenig für Netzteil, Leiterbahnen, Kabel, Sicherung und ggf. noch weitere Bauelemente.
Hans schrieb: > Hat da jemand Erfahrungswerte? Ich habe ein Datenblatt von Littlefuse. https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/C400/CO451-453_DAT_E.pdf Dort wird für eine Sicherung angegeben:
1 | Ampere Rating 160 mA |
2 | Nominal Restistance Cold 1,80 Ohm |
3 | Nominal Melting I²t 0,00306 A²s |
Im Diagramm sieht man unter 1/8 A leider nur Werte bis hinunter 1 ms. Man kann sagen, bei 1 ms wird der erst der 10 fache Strom auslösen. Bei 100 µs sieht es für Dein Anliegen noch besser aus Du siehst aber, die Sicherung hat einen Kaltwiderstand von 1,8 Ohm. Die auftretende Energie kann man mit LTSpice leicht ermitteln. Weiter ist der Kondensator noch ein Kriterium. Die Hersteller liefern inzwischen auch Simulationsmodelle. Auch ein Kerko besteht nicht nur aus einer Kapazität. Es ist ein kleines Netzwerk von RLC. https://www.reichelt.de/smd-sicherungen-melf-6125-superflink-1-0-a-serie-451-litt-0451001-mrl-p228972.html mfg Klaus
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Bearbeitet durch User
Klaus R. schrieb: > Im Diagramm sieht man unter 1/8 A leider nur Werte bis hinunter 1 ms. So schwierig ist es doch nicht, eine quadratische Kennlinie in einer doppelt logarithmischen Darstellung zu kleineren Zeiten zu extrapolieren. ;-)
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