Forum: Offtopic Wassertemperatur schwankt extrem


von Dieter H. (kyblord)


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Hallo,

in meiner Wohnung schwankt die Temperatur in der gesamten Wohnung 
erheblich.
Beim Duschen oder Geschirrspülen kann von einem Moment auf den anderen 
das Wasser extrem heiß werden, so dass man sich wirklich die Haut 
verbrennt.
Dieser Zustand hat sich eingestellt seitdem ein neuer Wohnblock 
hochgezogen wurde. Ich vermute die wurden an unser Wassernetz 
angeschlossen. Das Problem tritt auf, weil komischerweise die 
Kaltwasserleitung zu wenig "hergibt". Manchmal wenn ich auf voll kalt 
drehe, kommt nur ein minimaler Wasserstrahl raus... Bei heißem Wasser 
ist aber immer "reichlich" vorhanden. Sobald halt ein Nachbar etwas 
kaltes Wasser laufen lässt, bricht bei den anderen der Wasserdruck beim 
kalten Waser zusammen und es kommt Wasser, dass so heiß ist, dass es 
dampft. Man kann bei so vielen Mietparteien nicht mehr vernünftig 
duschen... Habe ich ein Recht auf "normales" Wasser als Mieter? Ich 
möchte mir ebenfalls beim Händewaschen nicht ständig die Hände brutzeln 
lassen. Ich vermute, dass das Problem eher bei der Stadt und der 
Zuleitung liegt?
Muss ich dann überall temperatugeregelte Mischbatterien verbauen oder 
was kann ich da tun?

von Ralf X. (ralf0815)


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Dieter H. schrieb:
> Muss ich dann überall temperatugeregelte Mischbatterien verbauen oder
> was kann ich da tun?

Als erstes könntest Du bessere Daten liefern.
Z.B. ob Ihr da an einer zentralen Warmwasserversorgung hängt oder über 
Boiler/Durchlauferhitzer.

von Dieter H. (kyblord)


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Ralf X. schrieb:
> Dieter H. schrieb:
>> Muss ich dann überall temperatugeregelte Mischbatterien verbauen oder
>> was kann ich da tun?
>
> Als erstes könntest Du bessere Daten liefern.
> Z.B. ob Ihr da an einer zentralen Warmwasserversorgung hängt oder über
> Boiler/Durchlauferhitzer.

Im Keller steht ein Boiler für 10 Mietparteien.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Ich kenn das Problem andersrum, wenn bei uns in der Küche jemand den 
Hahnen auf macht, wird das Wasser unter der Dusche schlagartig kalt. Ist 
auch nicht angenehm, aber zumindest verbrüht man sich nicht. Was etwas 
hilft, ist die Dusche nicht voll aufzudrehen. Oder den Hahnen, aber 
derjenige spürts ja nicht.

Also ja, vermutlich kommt es zum plötzlichen Druckabfall, wenn an 
anderer Stelle gezapft wird.

von Ralf X. (ralf0815)


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Dieter H. schrieb:
> Im Keller steht ein Boiler für 10 Mietparteien.

Vor dem Boiler aus Kaltwassersicht muss vorschriftsmässig ein 
Rücklaufverhinderer verbaut sein und zwischen diesem und dem Boiler ein 
Druck-Ausgleichsbehälter.
Wenn also der Kaltwasserdruck plötzlich stark nachlässt, bleibt der 
Druck in den Warmwasserleitungen (je nach Verbrauch) noch länger auf dem 
ursprünglichen Wert.

Frage ist jetzt, warum der Kaltwasserdurchfluss nicht mehr stimmt.
Möglichkeiten sind z.B., dass jemand mal das Wasser im/vorm Haus 
abgedreht, aber nicht wieder genügend aufgedreht hat.
Oder dass im Haus ein Wasserfilter verbaut ist, der reichlich zugesetzt 
ist.
Oder ein Druckminderer verbaut ist, der seine Lebenszeit hinter sich 
hat.
Ebenso, dass der Wasserdruck schon vor dem Haus starken Schwankungen 
unterworfen ist.
Erster Ansprechpartner wäre der Vermieter/Verwalter.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Thorsten M. schrieb:
> Ich kenn das Problem andersrum, wenn bei uns in der Küche jemand
> den
> Hahnen auf macht, wird das Wasser unter der Dusche schlagartig kalt. Ist
> auch nicht angenehm, aber zumindest verbrüht man sich nicht. Was etwas
> hilft, ist die Dusche nicht voll aufzudrehen. Oder den Hahnen, aber
> derjenige spürts ja nicht.
>
> Also ja, vermutlich kommt es zum plötzlichen Druckabfall, wenn an
> anderer Stelle gezapft wird.

Dein "Problem" unterscheidet sich extrem von dem des TE, dass es bei Dir 
wahrscheinlich "seit ewig" besteht, also keinen Fehler im eigentlichen 
Sinne darstellt, sondern an der Dimensionierung/Anordnung (hydraulischer 
Abgleich) der Verrohrung und/oder der Heizleistung (bei 
Durchlauferhitzern) liegt.
Teilweise wird so ein "Mangel" auch bauseitig eingeplant, was nicht 
einmal verkehrt sein muss.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wenn also der Kaltwasserdruck plötzlich stark nachlässt, bleibt
> der Druck in den Warmwasserleitungen (je nach Verbrauch) noch
> länger auf dem ursprünglichen Wert.
Das ist Quark mit Soße. Der Druck im Heißwasser-System muß natürlich vom 
Kaltwasser-System nachgespeist werden. Wenn der Druck im Kaltwasser dann 
aber stark nachlässt, fließt das heiße Wasser zwar nicht zurück und man 
hat auch noch den ganzen Boiler voll mit heißem Wasser - aber es steht 
trotzdem kein Druck mehr zur Verfügung, damit es aus dem Hahn raus 
kommt.

Vermutlich ist die Anschlussleitung für alle Blöcke zusammen zu klein 
und da das Heißwasser-System durch mehr Gerätschaften oder auch nur 
durch andere Einstellung/Öffnung der Wasserhähne mehr Widerstand bietet, 
kommt bei Druckabfall eben mehr kaltes Wasser.

von Jörg K. (joergk)


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Ben B. schrieb:
>> Wenn also der Kaltwasserdruck plötzlich stark nachlässt, bleibt
>> der Druck in den Warmwasserleitungen (je nach Verbrauch) noch
>> länger auf dem ursprünglichen Wert.
> Das ist Quark mit Soße. Der Druck im Heißwasser-System muß natürlich vom
> Kaltwasser-System nachgespeist werden. Wenn der Druck im Kaltwasser dann
> aber stark nachlässt, fließt das heiße Wasser zwar nicht zurück und man
> hat auch noch den ganzen Boiler voll mit heißem Wasser - aber es steht
> trotzdem kein Druck mehr zur Verfügung, damit es aus dem Hahn raus
> kommt.
>
> Vermutlich ist die Anschlussleitung für alle Blöcke zusammen zu klein
> und da das Heißwasser-System durch mehr Gerätschaften oder auch nur
> durch andere Einstellung/Öffnung der Wasserhähne mehr Widerstand bietet,
> kommt bei Druckabfall eben mehr kaltes Wasser.

Doch, genau das passiert. Das Druckausdehnungsgefäß einer 
10-Parteien-Warwasserversorgung ist sehr groß und kann locker mal eben 
25l ohne merklichen Druckabfall Nachspeisen- ganz ohne Hilfe der 
Kaltwasserleitung.

Jörg

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Toll, und was sind 25L Warmwasser für zwei Wohnblöcke?
Der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Edit: Möglicherweise ist da auch gar kein Druckhalter verbaut oder er 
ist defekt.

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Wenn der Kaltwasserzufluss stark schwankt, kann man das ja relativ 
einfach dokumentieren und verfolgen.

Messen (litermaß und Stoppuhr), filmen, Nachbarn fragen, etc.

Zu heißes Wasser ist übel und wohl legionellen und co geschuldet. 
Trotzdem übel.
.

von Ralf X. (ralf0815)


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Ben B. schrieb:
>> Wenn also der Kaltwasserdruck plötzlich stark nachlässt, bleibt
>> der Druck in den Warmwasserleitungen (je nach Verbrauch) noch
>> länger auf dem ursprünglichen Wert.
> Das ist Quark mit Soße. Der Druck im Heißwasser-System muß natürlich vom
> Kaltwasser-System nachgespeist werden. Wenn der Druck im Kaltwasser dann
> aber stark nachlässt, fließt das heiße Wasser zwar nicht zurück und man
> hat auch noch den ganzen Boiler voll mit heißem Wasser - aber es steht
> trotzdem kein Druck mehr zur Verfügung, damit es aus dem Hahn raus
> kommt.

Was hast Du daran nicht verstanden, dass ein Warm-/Heisswassersystem mit 
Speicher und Rückflussverhinderer an sich zwingend einen 
Druckausgleichsbehälter (Membran-Ausdehnungsgefäß) braucht?
Und der sollte zwischen 0°C und ~90°C + Reserve funktionieren.
Dafür werden i.d.R. um 10% vom Systeminhalt angesetzt, wobei der Kessel 
bei niedriger/kalter Systemtemperatur auf mehr als Betriebsdruck (an 
sich mit Stickstoff) aufgepumpt wird, aber da gibt es unterschiedliche 
Annahmen und Berechnungen.

In einem Mietshaus mit 10 Wohneinheiten denke ich, dass dort der 
WW-Speicher schon locker in Richtung 1000l gehen kann, das 
Ausgleichsgefäss also um die 100l Inhalt hat.
Nun nehme ich weiter an, dass man da unten im Keller einen Betriebsdruck 
der Hauswasserversorgung von 5-6 bar eingestellt hat, der sich im 
WW-System je nach Umständen sogar noch erhöhen kann, solange das System 
geschlossen ist und vorher im abgekühlten System auf maximalen Druck 
nach Druckminderer aufgeladen wurde.

Es ist doch absolut logisch, dass dann das WW je nach Entnahmemege noch 
lange unter Druck steht, auch wenn die Speisung nachlässt oder ausfällt.
Jeder primitive Hauswasserwerk arbeitet nach diesem Prinzip...

> Vermutlich ist die Anschlussleitung für alle Blöcke zusammen zu klein

Nach den bisherigen Schilderungen des TE sieht es gerade danach nicht 
aus, ist aber auch nicht ausgeschlossen.

> und da das Heißwasser-System durch mehr Gerätschaften oder auch nur
> durch andere Einstellung/Öffnung der Wasserhähne mehr Widerstand bietet,
> kommt bei Druckabfall eben mehr kaltes Wasser.

Jetzt liegst Du völlig daneben!
Der TE beklagt den sporadischen Druckabfall und damit Mindermenge beim 
Kaltwasser , weswegen dann bei Mischwasser die Temperatur steil 
ansteigt.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Okay, dann funktioniert die Druckhaltung in diesem Fall halt zu gut - 
was aber nichts am Kernproblem ändert.

von Ralf X. (ralf0815)


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Ben B. schrieb:
> Toll, und was sind 25L Warmwasser für zwei Wohnblöcke?
> Der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Wie kommst Du auf die absurde Idee, dass ein "neuer" Wohnblock über den 
WW-Speicher eines benachbarten "Altbaus" mit WW versorgt werden könnte?
Und deswegen verbrüht sich der TE, wenn plötzlich woanders ein 
Kaltwasserhahn aufgedreht wird?
Hast Du das Eingangsposting überhaupt gelesen, oder mal wieder nur nicht 
verstanden?

> Edit: Möglicherweise ist da auch gar kein Druckhalter verbaut oder er
> ist defekt.

So eine Idiotie passt zu Dir.
Du glaubst, dass ein defektes Ausdehnungsgefäß im WW-System für einen 
Überdruck im WW-System sorgen kann, wenn jemand den KW-Hahn aufdreht?
Hast Du auch einen Modellbauclub? :-)

von Dieter H. (kyblord)


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dann werd ich mal den vermieter kontaktieren. wenn er es nicht repariert 
geh ich zum anwalt.

von Serge W. (Gast)


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Dieter H. schrieb:
> dann werd ich mal den vermieter kontaktieren. wenn er es nicht repariert
> geh ich zum anwalt.

Wie wäre es mit Nachbarn fragen und dann höflich den Vermieter (der 
davon evtl. gar nichts weiß) kontaktieren. Ohne gleich mit dem Anwalt zu 
drohen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Dieter H. schrieb:
> . Habe ich ein Recht auf "normales" Wasser als Mieter?
Ja, du hast Recht auf eine Warmwasserversorgung nach Norm.
DIN  1988-200  und  DIN  EN  806-2 jeweils Abschnitt 3.6


> Ich vermute, dass das Problem eher bei der Stadt und der
> Zuleitung liegt?
Vermuten hilft nicht. Es ist Evidens zu schaffen. Dazu muss man die 
Installation und Versorgung kennen und überwachen.

Wechsler oder Behälter (dessen Grösse), Versorgungsdruck, Druckminderer, 
Druckpumpe etc pp.

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