Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Erdung an Gerät prüfen


von Kein_Plan (Gast)


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Hallo,

ich habe ein E-Gerät aus China...

We kann ich mittels Multimeter prüfen (Im ausgesteckten Zustand), ob 
dort die Erdung ordentlich angeschlossen ist?
Also was sollte ich da messen und mit welchem (Ziel) Ergebnis?

Ich Danke euch!

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Geh zu einem Elektriker, der E-Check anbietet und lass dort eine 
Schutzleiterprüfung gemäß VDE 701/702 durchführen. Ist das sicherste.

Ansonsten kööööönte man den Schutzleiterwiderstand auch mit einem 
Labornetzteil und einem Multimeter bestimmen.

von Michael B. (michael_b528) Flattr this


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Sebastian R. schrieb:
> Ansonsten kööööönte man den Schutzleiterwiderstand auch mit einem
> Labornetzteil und einem Multimeter bestimmen.

Stichwort Vierleiter-Messung, der Grenzwert dürfte 0,3 Ohm sein wenn ich 
mich recht erinnere, da hast du mit einer normalen Widerstandsmessung 
mit dem Multimeter zu viele Messfehler.

Eine Sichtprüfung sollte auch obligatorisch sein, einfach mal 
aufschrauben und schauen ob die Querschnitte Verbindungen 
vertrauenserweckend sind, so wie alle leitfähigen Teile auf 
Durchgängigkeit prüfen...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Kein_Plan schrieb:
> Also was sollte ich da messen und mit welchem (Ziel) Ergebnis?

Durchgang vom metallischen Gehäuseteil zur Erdklemme im Schukostecker.

Die Qualität der Verbindung lässt sich entweder professionell
mit einem entspr. Messgerät, z.B. "Secutest" messen

oder man bastelt sich selbst etwas ganz verwegenes,
um z.B. den Strom einer Kochplatte über diesen Weg laufen zu lassen.
Dann laufen bei 'ner 1kW-Platte schlapp 4,5Ampere darüber.

...wie immer man halt so drauf ist :-]

von Kein_Plan (Gast)


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Ok, Danke euch, das heißt ich kann einfach vom Erdkontakt im Stecker zum 
metallischen Gehäuse durchpiepsen...

von Kein_Plan (Gast)


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Ich möchte kein zu großes "Geschiss" machen. Es ist für Privat und ich 
möchte nur sicher gehen, dass es zumindest geerdet ist. Deshalb möchte 
ich dafür keine offizielle Prüfung anstoßen ;)

von Michael B. (michael_b528) Flattr this


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Kein_Plan schrieb:
> einfach durchpiepsen

Jein, der Piepser bringt meist positive Rückmeldung bis hin zu mehreren 
kOhm, das hat hier keine ausreichende Aussagekraft über die Qualität der 
Schutzleiterverbindung

Dann schau was dein Multimeter für einen Wert liefert wenn du bei der 
Widerstandsmessung deine Prüfspitzen kurzschließt, ziehe den Wert vom 
Egebnis der Schutzleitermessung ab und wenn das Ergebnis bei jedem 
berührbaren leitfähigen Teil unter 0,2...0,3 Ohm liegt alles OK, 
ansonsten genauer anschauen.

von Kein_Plan (Gast)


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Ok, Danke dir. Kannst du mir noch ganz kurz sagen was ich dann an meinem 
Multimeter für eine Prüfung einstellen soll?

von Michael B. (michael_b528) Flattr this


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Michael B. schrieb:
> Widerstandsmessung

Eine stinknormale Widerstandsmessung, oft gekennzeichnet durch das 
Omega-Zeichen für Ohm (Einheit des el. Widerstands).
Sollten dazu noch Fragen offen sein schau mal in die Anleitung deines 
Gerätes, auch das Netz ist voll mit Infos dazu ;D

von Gunnar F. (gufi36)


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Kein_Plan schrieb:
> Ich möchte kein zu großes "Geschiss" machen

widerspricht :
> möchte nur sicher gehen

Das wirkt etwas beratungsresistent.

Pieps durch und bleib unsicher.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Achtung: Eine einfache Widerstandsmessung mit einem Multimeter ist nicht 
aussagekräftig, ob ein Schutzleiter in Ordnung ist und wirklich schützt!

Selbst wenn nur ein einzelnder Draht des Schutzleiters das Gehäuse 
berührt, würde die Messung mit einem Multimeter keinen Fehler finden, 
auch wenn natürlich keine ausreichend sichere Verbindung vorhanden ist.

Ein Multimeter hat wenige Mikroampere bis 1 oder 2 Milliampere für die 
Widerstandsmessung. Die Norm für VDE-Messgeräte schreibt mindestens 
200mA vor. Denn durch einen höheren Messtrom können Kontaktprobleme und 
schlecht verarbeitete Verbindungen erst wirklich gefunden werden.

Eine optische Inspektion (Kabelschuhe okay, Schrauben okay, 
Zugentlastung okay,...) braucht es natürlich dennoch, wenn man sich 
100%ig sicher sein will.

Wenn ich den Widerstand einer solchen Verbindung messen will, dann nutze 
ich ein Labornetzteil, das ich auf einen Konstantstrom von 1A einstelle.
Ein Pol geht an den Kontakt im Stecker, der andere Pol an die 
entfernteste Stelle des Gehäuses vom Anschluss (eine offene Schraube 
oder ein anderes offenes Metallteil). Dann misst man die Spannung, die 
über der Strecke Stecker -> Schraube abfällt. Die Spannung ist dank 
R=U/I bei 1A direkt das Messergebnis in Ohm. Also wenn bei 1A Strom 
300mV abfallen, beträgt der Widerstand 0.3 Ohm.

Damit kann man sich dann sehr sicher sein, dass der Schutzleiter okay 
ist.

tl;dr: Eine einfache Multimeter-Messung ist nicht ausreichend und kein 
sicheres Indiz!

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6811686 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl B. (gustav)


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Kein_Plan schrieb:
> ich habe ein E-Gerät aus China...

Hi,
bei eloxiertem Kochkesselgehäuse wird's schwieriger.
Sonst hätte ich gesagt, eine Taschenlampenbatterie mit einem Pol an die
Schutzleiter"fahne" des Schukosteckers dazwischen eine Birne, anderer 
Pol  an das berührbare Metall.
Dann sieht man zumindest, ob da der Strom der Birne fließen kann.
Aber bei eloxiert oder so?
Hmmm. Gelten andere Werte. Laut Tabelle sogar bis 0,25% oder weniger vom 
zu erwartenden Strom.

Fazit:
E-check vom Profi machen lassen.

ciao
gustav

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Man könnte natürlich auch einen Strom bei Niederspannung
über die Geräteerdung schicken.
Da bekommt man schnell ein paar mehr Ampere zusammen.
(Der Secutester schickt 25Ampere rüber...)

Sofern aber am Einsatzort die Steckdose FI-gesichert ist,
müssten das aber eigentlich keine 25Ampere sein.
Ein FI spricht bekanntlich erheblich früher an.

von MaWin (Gast)


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Kein_Plan schrieb:
> We kann ich mittels Multimeter prüfen (Im ausgesteckten Zustand), ob
> dort die Erdung ordentlich angeschlossen ist

Gar nicht, das Multimeter liefert zu wenig Strom.

Wenn du ein potentes Labornetzteil hast, lass es seinen Gleichstrom vom 
Schutzleiter zu jedem berührbaren grösseren Metallteil fliessen und miss 
mit deinem Multimeter den Spannungsabfall zwischen Schutzleiterkontakt 
und Metallteil in 4-Leiter-Messung. Bei 1A Messstrom muss der 
Spannungsabfall unter 0.3V liegen, und das auch, wenn du die 
Spannungsquelle andersrum polst.

Der Prüfstrom muss zumindest 0,2 A betragen, besser 5A.

https://www.elektrofachkraft.de/pruefung/messung-des-schutzleiterwiderstands

von Wolfgang (Gast)


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Kein_Plan schrieb:
> Ok, Danke dir. Kannst du mir noch ganz kurz sagen was ich dann an meinem
> Multimeter für eine Prüfung einstellen soll?

Wenn du schon so fragst, muss man dir besser raten, die Finger davon zu 
lassen.
Bist du im Besitz eines Netzgerätes mit einstellbarer Strombegrenzung, 
das einen Konstantstrom durch den Prüfling schicken kann?

von …———… (Gast)


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Kein_Plan schrieb:
> Ok, Danke euch, das heißt ich kann einfach vom Erdkontakt im
> Stecker zum
> metallischen Gehäuse durchpiepsen...

Nein!

Beitrag #6811718 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kein_Plan (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Wenn du schon so fragst, muss man dir besser raten, die Finger davon zu
> lassen.
> Bist du im Besitz eines Netzgerätes mit einstellbarer Strombegrenzung,
> das einen Konstantstrom durch den Prüfling schicken kann?

Ja, habe ich. Ein Labornetzteil mit bis zu 30V 5A.

5 gegen Willy schrieb im Beitrag #6811686:
> lass lieber die finger davon bevor du alles kaputt machst du idiot!!

Junge, hast du zu oft ans offene Kabel gefasst, dass du jemanden sofort 
beleidigst? Was hast du denn für eine Kindheit gehabt?

von Manfred (Gast)


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Kein_Plan schrieb:
> Ja, habe ich. Ein Labornetzteil mit bis zu 30V 5A.

Du sagtest "Ich möchte kein zu großes "Geschiss" machen.", tue ich auch 
nicht.

Wenn sich das "E-Gerät aus China" aufschrauben lässt, gucke ich erstmal 
rein, ob das anständig gemacht wurde.

Zur Messung schiebe ich mit dem Labornetzteil 5 Ampere vom Schukostecker 
zum Gehäuse und gucke, wie weit die Spannung einbricht. Das ist keine 
zertifizierte Messung gemäß VDE, aus meiner Sicht aber in der privaten 
Praxis ausreichend.

Präziser wäre, weiter oben genannt, eine Vierpolmessung: Strom schieben 
und zwischen Stecker und Gehäuse die Restspannung messen.

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