Moin, ich beginne im Oktober mit einem EIT-Studium in Ilmenau. Ich habe sehr viel Gutes uns Schlechtes über die Uni gelesen, einerseits sollen dort Informatik und Wirtschaft völlig vernachlässigt werden, andererseits soll sie einen exzellenten Ruf in der Elektrotechnik haben. Mir ist klar dass das nur Marketing-Gekeu ist, und die Uni hier allenfalls im oberen Mittelfeld mitspielt, aber ich kann überhaupt nicht einschätzen wie Arbeitgeber die Uni sehen. Gibt es hierzu Erfahrungswerte? Diese Spezialisierungen stehen zur Auswahl: Energie- und Automatisierungstechnik Informations- und Kommunikationstechnik Mikroelektronik und Nanotechnologie Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen Berufsaussichten am besten? MfG
Seit Einführung von Bachelor/Master sind eigentlich alle deutschen Unis ziemlich naja....
Stefan H. schrieb: > Seit Einführung von Bachelor/Master sind eigentlich alle deutschen Unis > ziemlich naja.... Weshalb Ilmenau immer noch 10-semestrige Diplom-Lehrgänge anbietet: https://www.tu-ilmenau.de/studium/vor-dem-studium/studienangebot/diplomstudiengaenge
Ich würde ja das Diplom machen, allerdings möchte ich nach dem Bachelor die Uni wechseln und den Master an einer prestigeträchtigeren Uni machen. Die fortgeschrittenen Module die im Master/Diplom vorkommen, erscheinen mir in Ilmenau einfach viel zu unstrukturiert und unspezialisiert. https://www.tu-ilmenau.de/modultafeln/ElektrotechnikundInformationstechnik/Master/2021/
Simon W. schrieb: > ich beginne im Oktober mit einem EIT-Studium in Ilmenau. Also schon entschieden. Warum fragst du uns dann noch was wir von der Bude halten? > Diese Spezialisierungen stehen zur Auswahl: > Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen > Berufsaussichten am besten? Hahaha. Wieder einer der das Fell des Bären verteilen will bevor der Bär erlegt ist. Sieh zu dass du die ersten Semester überlebst und deine Prüfungsleistungen zusammen bekommst. Wann kommt die Spezialisierung? Fünftes Semester? Das ist noch lange hin und bis da hin hast du ganz andere Sorgen als die Berufsaussichten.
Beitrag #6812181 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hannes J. schrieb: >> Diese Spezialisierungen stehen zur Auswahl: > >> Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen >> Berufsaussichten am besten? > > Hahaha. Wieder einer der das Fell des Bären verteilen will bevor der Bär > erlegt ist. > > Sieh zu dass du die ersten Semester überlebst und deine > Prüfungsleistungen zusammen bekommst. Denke ich auch. Er wird sich erst mal sehr klein vorkommen. Und sich dort vor dem Eugen Philippow ehrfürchtig verneigen.
Simon W. schrieb: > Die fortgeschrittenen Module die im Master/Diplom vorkommen, erscheinen > mir in Ilmenau einfach viel zu unstrukturiert und unspezialisiert. Vielleicht obligt es dort dem Studenten selbst, Module zu wählen, die eine schlüssige Struktur ergeben. Und wie spezialisiert die Module sind, kannst du als Abiturient doch nicht wirklich bewerten. Und 10 Semester reichen eh nur für die Grundlagen, wenn du dich extrem spezialisieren willst, häng eine Promotion dran. Vorteil von Grundlagen ist, das sie auch in 40 Jahren noch gelten. Bei Spezialisierungen sterben vielleicht Mal aus. Wenn der Quantencomputer Mal läuft kannst du alles vergessen, was man so über CPUs heute weiß. Aber 2+2 muss immernoch 4 ergeben.
Beitrag #6812195 wurde von einem Moderator gelöscht.
Im Prinzip ists in Deutschland relativ egal wo man den Bachelor macht. Wichtiger sind praktische Tätigkeiten in Form von Praktika und Werkstudentenjobs. Ein (sehr) guter Master-Abschluss an einer TU9 Uni ist dann das Sahnehäubchen aber generell vernachlässigbar. Hab bei mir genug Leute im Studium gehabt, die mit einem Master Abschluss von 1.x an einer TU9 die trotzdem zum Dienstleister gegangen sind. Einzig ein 3 monatiges Pflichtpraktikum im Lebenslauf schreit schon danach dass man entweder keinen Plan oder keinen Bock hat, was beides nicht sehr gerne gesehen wird. Und 1.x im Master sollte für jeden gut machbar sein. Hingegen sind viele ehemalige Studienkollegen mit "nur" einem FH Abschluss dank wertvoller Praxiserfahrung recht gut untergekommen. Mach dir keine Gedanken um die Spezialisierung, in den ersten 4 Semestern sind es eh nur Grundlagen und welchen technischen fetisch du hast, bekommst du erst raus, wenn du praktisch mal gearbeitet hast und ein paar verschiedene Felder gesehen hast. Dachte auch am Anfang des Studiums dass ich nur Layouten werde, bin aber tatsächlich dann doch Softwareentwickler geworden. Für einige bestimmte Bereiche (KI, Digitale Bildverarbeitung, etc.) ist tatsächlich noch ein Dr. zu empfehlen, aber 5 weitere Jahre waren es mir nicht mehr Wert, insbesondere aus Karrieretechnischer Sicht.
Simon W. schrieb: > aber ich kann überhaupt nicht einschätzen wie Arbeitgeber die Uni sehen. Viel wichtiger sind deine Noten. > Diese Spezialisierungen stehen zur Auswahl: Allem voran: lass da mal noch drei Semester ins Land gehen. Speziell, wenn du ganz offensichtlich selber noch so absolut keinen Plan hast. Denn sonst würdest du niemals(!!!) Informationstechnik und Nanotechnologie zur Wahl stellen. Diese beiden Technologien sind sowas von diametral, mehr geht gar nicht. > Energie- und Automatisierungstechnik Braucht jeder. > Informations- und Kommunikationstechnik Macht jeder. > Mikroelektronik und Nanotechnologie Sehr speziell. > Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen > Berufsaussichten am besten? Wo (Land, Region) willst du arbeiten? In welchem Betrieb willst du an welcher Stelle arbeiten?
:
Bearbeitet durch Moderator
Simon W. schrieb: > Die fortgeschrittenen Module die im Master/Diplom vorkommen, > erscheinen mir in Ilmenau einfach viel zu unstrukturiert und > unspezialisiert. Abgesehen, daß du das Pennäler ohne jeder Berufserfahrung überhaupt nicht abschätzen kannst, wäre Spezialisierung auch ein Nachteil (für die andern Spezialisierung fällst du aus) und in der 'fehlende Struktur' ist auch die Anforderung, selbst eine Vorzugeben - was weiss der Hochschullehrer was Die Studiosi in 4 Jahren interessiert. Genauswenig wie die Nachfrage nach irgendwelchen Spezialisierungen.
OnlyHans schrieb: > Einzig ein 3 monatiges Pflichtpraktikum im Lebenslauf schreit > schon danach dass man entweder keinen Plan oder keinen Bock hat, was > beides nicht sehr gerne gesehen wird. Weiß nicht, im Gegensatz zu anderen Studiengängen scheinen Praktika in den Ingenieurstudiengängen wenig verbreitet und beliebt zu sein. Wer macht denn schon mehr als die 3 Monate Pflichtpraktikum? Besser ein halbes Jahr eher fertig werden, früher ins Berufsleben starten und dementsprechend eher Geld verdienen. Ob Du 3 Monate oder 12 Monate Praktika gemacht hast, ist vollkommen unerheblich - als Berufsanfänger mußt du so oder so eingearbeitet werden.
Markus schrieb: > Ob Du 3 Monate oder 12 Monate Praktika gemacht hast, ist vollkommen > unerheblich - als Berufsanfänger mußt du so oder so eingearbeitet > werden. Nein, nur di,e die es verpasst haben während oder vor dem Studiums in einen Job zu starten und Erfahrungen zu sammeln, müßen groß und lang auf Firmenkosten eingearbeitet werden. Deshalb schaut man ja, das man vor dem Abschluß 'Berufsluft schnuppert' und sei es auf den letzten Drücker indem man seine Abschlussarbeit in einer Firma schreibt. OK, in Zeiten von Fachkräftemangel wird auch mal der einzige Bewerber eingestellt, der auch nur gerade so die Minimalanforderungen erfüllt.
Simon W. schrieb: > Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen > Berufsaussichten am besten? Ich kann mich den Anderen nur anschließen. Wichtiger als der Name der Uni sind berufliche Erfahrungen als Werkstudent/Praktika. Du wirst ca. 80% der Sachen, die du an der Uni lernst im Beruf nicht mehr brauchen. Dafür sind dort viele Dinge gefragt, die du an der Uni eben nicht lernst und diese Fähigkeiten zählen. Die kannst du (mit Glück) in einem Unternehmen als Werksstudent lernen. Ansonsten mach nicht zu viele Pläne für die Zukunft und du bist noch sehr jung. Kann auch sein, dass du in ein paar Jahren ganz andere Prios hast.
moep schrieb: > Du wirst ca. > 80% der Sachen, die du an der Uni lernst im Beruf nicht mehr brauchen. Ich weiß immer nicht, ob die Leute das falsche Studiert haben oder den falschen Job machen. Bei mir ist es ehr so, dass ich mir heute bei einigen Themen sage: "Hättest du an der Uni mal besser aufgepasst".
Stefan H. schrieb: > Seit Einführung von Bachelor/Master sind eigentlich alle deutschen Unis > ziemlich naja.... In Sachsen gibt es noch das Diplom an FHs und Unis.
Karl schrieb: > Ich weiß immer nicht, ob die Leute das falsche Studiert haben oder den > falschen Job machen. Bei mir ist es ehr so, dass ich mir heute bei > einigen Themen sage: "Hättest du an der Uni mal besser aufgepasst". Also wie oft löst du im Alltagsgeschäft Differentialgleichungen, berechnest die Kapazität von irgendwelchen exotischen Leiteranordnungen oder programmierst den Viterbi-Algorithmus nach?
Karl schrieb: > Bei mir ist es ehr so, dass ich mir heute bei einigen Themen sage: > "Hättest du an der Uni mal besser aufgepasst". So einen Moment hatte ich in all meinen Jahren an Berufserfahrung noch nie.
Ich kenne zwei Personen, die sagen wir mal aus einem Hause kommen wo Geld absolut keine Rolle spielt. Die wurden dort mit viel extra zugekaufter Betreuung durchs Studium geschleust. Sowas geht prinzipiell an jeder Uni aber auffallend ist es dann doch dass die beiden in Ilmenau waren, vielleicht haben da die externen Betreuer gute Kontakte in die Uni. Klingt jetzt alles vage und nach viel Vermutung aber ich habe solche Geschichten auch von anderen gehört, da waren die gestützräderten Studenten auch in Ilmenau.
Markus schrieb: > Ob Du 3 Monate oder 12 Monate Praktika gemacht hast, ist vollkommen > unerheblich - als Berufsanfänger mußt du so oder so eingearbeitet > werden. Oft ist der Einstieg entscheidend. Und da macht es langfristig ein Unterschied, ob du mit 50k auf einer Stelle einsteigst oder mit 70k, vor allem in der Lohnentwicklung. Da ist 1 Jahr länger studieren vollkommen ok. Auch in weiteren beruflichen Laufbahn sehen es die Arbeitgeber, wenn jemand zu den besten x % nach dem Studium gehörte und einen gelungen Einstieg hatte oder eher das genommen hatte was man kriegen konnte. Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen, welche doch noch eine gute Karriere hingelegt haben nach einem schlechten Einstieg, aber nach Möglichkeit wettet man nicht gegen die Statistik.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.