Forum: Ausbildung, Studium & Beruf EIT an der TU Ilmenau Reputation/Spezialisierungen


von Simon W. (simon_w388)


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Moin,

ich beginne im Oktober mit einem EIT-Studium in Ilmenau.

Ich habe sehr viel Gutes uns Schlechtes über die Uni gelesen, einerseits 
sollen dort Informatik und Wirtschaft völlig vernachlässigt werden, 
andererseits soll sie einen exzellenten Ruf in der Elektrotechnik haben.

Mir ist klar dass das nur Marketing-Gekeu ist, und die Uni hier 
allenfalls im oberen Mittelfeld mitspielt, aber ich kann überhaupt nicht 
einschätzen wie Arbeitgeber die Uni sehen.

Gibt es hierzu Erfahrungswerte?

Diese Spezialisierungen stehen zur Auswahl:

Energie- und Automatisierungstechnik
Informations- und Kommunikationstechnik
Mikroelektronik und Nanotechnologie

Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen 
Berufsaussichten am besten?


MfG

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Seit Einführung von Bachelor/Master sind eigentlich alle deutschen Unis 
ziemlich naja....

von Prudentia potentia est (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Seit Einführung von Bachelor/Master sind eigentlich alle deutschen Unis
> ziemlich naja....

Weshalb Ilmenau immer noch 10-semestrige  Diplom-Lehrgänge anbietet:
https://www.tu-ilmenau.de/studium/vor-dem-studium/studienangebot/diplomstudiengaenge

von dummschwaetzer (Gast)


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>Nanotechnologie

von Simon W. (simon_w388)


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Ich würde ja das Diplom machen, allerdings möchte ich nach dem Bachelor 
die Uni wechseln und den Master an einer prestigeträchtigeren Uni 
machen. Die fortgeschrittenen Module die im Master/Diplom vorkommen, 
erscheinen mir in Ilmenau einfach viel zu unstrukturiert und 
unspezialisiert.


https://www.tu-ilmenau.de/modultafeln/ElektrotechnikundInformationstechnik/Master/2021/

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Simon W. schrieb:
> ich beginne im Oktober mit einem EIT-Studium in Ilmenau.

Also schon entschieden. Warum fragst du uns dann noch was wir von der 
Bude halten?

> Diese Spezialisierungen stehen zur Auswahl:

> Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen
> Berufsaussichten am besten?

Hahaha. Wieder einer der das Fell des Bären verteilen will bevor der Bär 
erlegt ist.

Sieh zu dass du die ersten Semester überlebst und deine 
Prüfungsleistungen zusammen bekommst. Wann kommt die Spezialisierung? 
Fünftes Semester? Das ist noch lange hin und bis da hin hast du ganz 
andere Sorgen als die Berufsaussichten.

Beitrag #6812181 wurde von einem Moderator gelöscht.
von michael_ (Gast)


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Hannes J. schrieb:
>> Diese Spezialisierungen stehen zur Auswahl:
>
>> Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen
>> Berufsaussichten am besten?
>
> Hahaha. Wieder einer der das Fell des Bären verteilen will bevor der Bär
> erlegt ist.
>
> Sieh zu dass du die ersten Semester überlebst und deine
> Prüfungsleistungen zusammen bekommst.

Denke ich auch.
Er wird sich erst mal sehr klein vorkommen.
Und sich dort vor dem Eugen Philippow ehrfürchtig verneigen.

von Karl (Gast)


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Simon W. schrieb:
> Die fortgeschrittenen Module die im Master/Diplom vorkommen, erscheinen
> mir in Ilmenau einfach viel zu unstrukturiert und unspezialisiert.

Vielleicht obligt es dort dem Studenten selbst,  Module zu wählen, die 
eine schlüssige Struktur ergeben. Und wie spezialisiert die Module sind, 
kannst du als Abiturient doch nicht wirklich bewerten. Und 10 Semester 
reichen eh nur für die Grundlagen, wenn du dich extrem spezialisieren 
willst, häng eine Promotion dran. Vorteil von Grundlagen ist, das sie 
auch in 40 Jahren noch gelten. Bei Spezialisierungen sterben vielleicht 
Mal aus. Wenn der Quantencomputer Mal läuft kannst du alles vergessen, 
was man so über CPUs heute weiß. Aber 2+2 muss immernoch 4 ergeben.

Beitrag #6812195 wurde von einem Moderator gelöscht.
von OnlyHans (Gast)


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Im Prinzip ists in Deutschland relativ egal wo man den Bachelor macht. 
Wichtiger sind praktische Tätigkeiten in Form von Praktika und 
Werkstudentenjobs. Ein
 (sehr) guter Master-Abschluss an einer TU9 Uni ist dann das 
Sahnehäubchen aber generell vernachlässigbar.

Hab bei mir genug Leute im Studium gehabt, die mit einem Master 
Abschluss von 1.x an einer TU9 die trotzdem zum Dienstleister gegangen 
sind. Einzig ein 3 monatiges Pflichtpraktikum im Lebenslauf schreit 
schon danach dass man entweder keinen Plan oder keinen Bock hat, was 
beides nicht sehr gerne gesehen wird.  Und 1.x im Master sollte für 
jeden gut machbar sein. Hingegen sind viele ehemalige Studienkollegen 
mit "nur" einem FH Abschluss dank wertvoller Praxiserfahrung recht gut 
untergekommen.

Mach dir keine Gedanken um die Spezialisierung, in den ersten 4 
Semestern sind es eh nur Grundlagen und welchen technischen fetisch du 
hast, bekommst du erst raus, wenn du praktisch mal gearbeitet hast und 
ein paar verschiedene Felder gesehen hast. Dachte auch am Anfang des 
Studiums dass ich nur Layouten werde, bin aber tatsächlich dann doch 
Softwareentwickler geworden.

Für einige bestimmte Bereiche (KI, Digitale Bildverarbeitung, etc.) ist 
tatsächlich noch ein Dr. zu empfehlen, aber 5 weitere Jahre waren es mir 
nicht mehr Wert, insbesondere aus Karrieretechnischer Sicht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Simon W. schrieb:
> aber ich kann überhaupt nicht einschätzen wie Arbeitgeber die Uni sehen.
Viel wichtiger sind deine Noten.

> Diese Spezialisierungen stehen zur Auswahl:
Allem voran: lass da mal noch drei Semester ins Land gehen. Speziell, 
wenn du ganz offensichtlich selber noch so absolut keinen Plan hast. 
Denn sonst würdest du niemals(!!!) Informationstechnik und 
Nanotechnologie zur Wahl stellen. Diese beiden Technologien sind sowas 
von diametral, mehr geht gar nicht.

> Energie- und Automatisierungstechnik
Braucht jeder.
> Informations- und Kommunikationstechnik
Macht jeder.
> Mikroelektronik und Nanotechnologie
Sehr speziell.

> Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen
> Berufsaussichten am besten?
Wo (Land, Region) willst du arbeiten? In welchem Betrieb willst du an 
welcher Stelle arbeiten?

: Bearbeitet durch Moderator
von Prudentia potentia est (Gast)


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Simon W. schrieb:
> Die fortgeschrittenen Module die im Master/Diplom vorkommen,
> erscheinen mir in Ilmenau einfach viel zu unstrukturiert und
> unspezialisiert.

Abgesehen, daß du das Pennäler ohne jeder Berufserfahrung überhaupt 
nicht abschätzen kannst, wäre Spezialisierung auch ein Nachteil (für die 
andern Spezialisierung fällst du aus) und in der 'fehlende Struktur' ist 
auch die Anforderung, selbst eine Vorzugeben - was weiss der 
Hochschullehrer was Die Studiosi in 4 Jahren interessiert. Genauswenig 
wie die Nachfrage nach irgendwelchen Spezialisierungen.

von Markus (Gast)


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OnlyHans schrieb:
> Einzig ein 3 monatiges Pflichtpraktikum im Lebenslauf schreit
> schon danach dass man entweder keinen Plan oder keinen Bock hat, was
> beides nicht sehr gerne gesehen wird.

Weiß nicht, im Gegensatz zu anderen Studiengängen scheinen Praktika in 
den Ingenieurstudiengängen wenig verbreitet und beliebt zu sein. Wer 
macht denn schon mehr als die 3 Monate Pflichtpraktikum?
Besser ein halbes Jahr eher fertig werden, früher ins Berufsleben 
starten und dementsprechend eher Geld verdienen.
Ob Du 3 Monate oder 12 Monate Praktika gemacht hast, ist vollkommen 
unerheblich - als Berufsanfänger mußt du so oder so eingearbeitet 
werden.

von Prudentia potentia est (Gast)


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Markus schrieb:
> Ob Du 3 Monate oder 12 Monate Praktika gemacht hast, ist vollkommen
> unerheblich - als Berufsanfänger mußt du so oder so eingearbeitet
> werden.

Nein, nur di,e die es verpasst haben während oder vor dem Studiums in 
einen Job zu starten und Erfahrungen zu sammeln, müßen groß und lang auf 
Firmenkosten eingearbeitet werden.

Deshalb schaut man ja, das man vor dem Abschluß 'Berufsluft schnuppert' 
und sei es auf den letzten Drücker indem man seine Abschlussarbeit in 
einer Firma schreibt.
OK, in Zeiten von Fachkräftemangel wird auch mal der einzige Bewerber 
eingestellt, der auch nur gerade so die Minimalanforderungen erfüllt.

von moep (Gast)


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Simon W. schrieb:
> Welche ist eurer Meinung nach in Hinblick auf die damit verbundenen
> Berufsaussichten am besten?

Ich kann mich den Anderen nur anschließen. Wichtiger als der Name der 
Uni sind berufliche Erfahrungen als Werkstudent/Praktika. Du wirst ca. 
80% der Sachen, die du an der Uni lernst im Beruf nicht mehr brauchen. 
Dafür sind dort viele Dinge gefragt, die du an der Uni eben nicht lernst 
und diese Fähigkeiten zählen. Die kannst du (mit Glück) in einem 
Unternehmen als Werksstudent lernen.

Ansonsten mach nicht zu viele Pläne für die Zukunft und du bist noch 
sehr jung. Kann auch sein, dass du in ein paar Jahren ganz andere Prios 
hast.

von Karl (Gast)


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moep schrieb:
> Du wirst ca.
> 80% der Sachen, die du an der Uni lernst im Beruf nicht mehr brauchen.

Ich weiß immer nicht, ob die Leute das falsche Studiert haben oder den 
falschen Job machen. Bei mir ist es ehr so, dass ich mir heute bei 
einigen Themen sage: "Hättest du an der Uni mal besser aufgepasst".

von Thomas1 (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Seit Einführung von Bachelor/Master sind eigentlich alle deutschen Unis
> ziemlich naja....


In Sachsen gibt es noch das Diplom an FHs und Unis.

von moep (Gast)


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Karl schrieb:
> Ich weiß immer nicht, ob die Leute das falsche Studiert haben oder den
> falschen Job machen. Bei mir ist es ehr so, dass ich mir heute bei
> einigen Themen sage: "Hättest du an der Uni mal besser aufgepasst".

Also wie oft löst du im Alltagsgeschäft Differentialgleichungen, 
berechnest die Kapazität von irgendwelchen exotischen Leiteranordnungen 
oder programmierst den Viterbi-Algorithmus nach?

von Senf D. (senfdazugeber)


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Karl schrieb:
> Bei mir ist es ehr so, dass ich mir heute bei einigen Themen sage:
> "Hättest du an der Uni mal besser aufgepasst".

So einen Moment hatte ich in all meinen Jahren an Berufserfahrung noch 
nie.

von Voodoopriester (Gast)


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Ich kenne zwei Personen, die sagen wir mal aus einem Hause kommen wo 
Geld absolut keine Rolle spielt. Die wurden dort mit viel extra 
zugekaufter  Betreuung durchs Studium geschleust. Sowas geht prinzipiell 
an jeder Uni aber auffallend ist es dann doch dass die beiden in Ilmenau 
waren, vielleicht haben da die externen Betreuer gute Kontakte in die 
Uni.
Klingt jetzt alles vage und nach viel Vermutung aber ich habe solche 
Geschichten auch von anderen gehört, da waren die gestützräderten 
Studenten auch in Ilmenau.

von OnlyHans (Gast)


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Markus schrieb:
> Ob Du 3 Monate oder 12 Monate Praktika gemacht hast, ist vollkommen
> unerheblich - als Berufsanfänger mußt du so oder so eingearbeitet
> werden.

Oft ist der Einstieg entscheidend. Und da macht es langfristig ein 
Unterschied, ob du mit 50k auf einer Stelle einsteigst oder mit 70k, vor 
allem in der Lohnentwicklung. Da ist 1 Jahr länger studieren vollkommen 
ok.


Auch in weiteren beruflichen Laufbahn sehen es die Arbeitgeber, wenn 
jemand zu den besten x % nach dem Studium gehörte und einen gelungen 
Einstieg hatte oder eher das genommen hatte was man kriegen konnte.

Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen, welche doch noch eine gute 
Karriere hingelegt haben nach einem schlechten Einstieg, aber nach 
Möglichkeit wettet man nicht gegen die Statistik.

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