Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sollwert mit Labornetzteil


von heinz (Gast)


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Hallo,

wie der Betreff schon sagt. Ich will einen Servoverstärker abgleichen 
und muss dazu auf den Sollwerteingang einen Sprung von 0 auf 1,5V 
schalten.

Plan ist. Taster in die Verbindungsleitung vom Labornetzteil zum 
Sollwerteingang. Netzteil auf 1,5V einstellen. Taster betätigen. 
Sprungantwort aufzeichnen.

Ich kann mich aber dunkel daran erinnern, daß das wegen dem 
Ausgangskondensator im Netzteil den Sollwerteingang zerstören kann.

Dumme Idee?

Gruß
Heinz

von Günni (Gast)


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Warum nicht einfach das Netzgerät auf 1,5 V fest einstellen und mit 
einem sehr niederohmigen FET das Signal durchschalten? Oder habe ich die 
Frage irgendwie falsch verstanden?

von Rainer D. (rainer4x4)


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Sollte kein Problem darstellen, Du stellst ja eine zulässige Spannung 
ein.
Anders sieht das aus wenn Du eine höhere Spannung einstellst, um zB ein 
Bauteil mittels Strombegrenzung zu betereiben. Dann wird der Kondensator 
erstmal über das Bauteil entladen, woraus eine höhere Stromspitze 
resultiert.

von MaWin (Gast)


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heinz schrieb:
> Dumme Idee?

Welche Spannung liegt am Sollwerteingang, wenn der Taster noch nicht 
gedrückt ist ?

Nein, ein lose rumliegendes Kabel hat genau so wenig 0V wie es 0.1V hat.

Also: Grundlagen der Elektrik studieren.

von Dyson (Gast)


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heinz schrieb:
> Ich kann mich aber dunkel daran erinnern, daß das wegen dem
> Ausgangskondensator im Netzteil den Sollwerteingang zerstören kann.

Dann kauf dir ein vernünftiges Netzteil. Ein Labornetzteil, das den 
Namen verdient, macht sowas nicht.

von Stefan F. (Gast)


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heinz schrieb:
> Ich kann mich aber dunkel daran erinnern, daß das wegen dem
> Ausgangskondensator im Netzteil den Sollwerteingang zerstören kann.

Nein, da kann nichts passeiren.

Du verwechselst das vermutlich mit Dioden und Strombegrenzung. Wenn man 
die Spannung höher einstellt und darauf hofft, dass sie wegen 
Strombegrenzung runter geht, dann dauert das eine Weile wegen des 
Kondensators.

von Lukas T. (tapy)


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Dyson schrieb:
> Dann kauf dir ein vernünftiges Netzteil. Ein Labornetzteil, das den
> Namen verdient, macht sowas nicht.

Im beschriebenen Fall macht auch das billigste Labornetzteil das eben 
nicht.

Das Labornetzteil stellt 1,5V. Genau übrigens, wie eine simple Batterie. 
Der Kontakt zwischen Eingang und 1,5V wird hergestellt. Der fließende 
Strom ist der, der auch bei einem anderweitigen Schalten dieses Eingangs 
fließt, wenn nicht größere Teile des Projekts bei der Beschreibung 
unterschlagen wurden.

von Udo S. (urschmitt)


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Nimm eine AAA Batterie. Tuts genauso.

von heinz (Gast)


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Ihr seid ganz schön schnell

>Nein, ein lose rumliegendes Kabel hat genau so wenig 0V wie es 0.1V hat.

Der Eingang hat einen Pulldown zu 0V. Das ist eigentlich bei jedem 
Servoverstärker den ich kenne so. Der würde ansonsten bei Sollwertbruch 
irgendwas machen.

>Nimm eine AAA Batterie. Tuts genauso.
Das hab ich auch schon überlegt. Währe Plan B.

Hätte ich gleich schreiben sollen. Eingangswiderstand ist 50 KOhme laut 
Handbuch.

Tendenz ist - wird schon gut gehen. Dann werde ich das mit dem 
Labornetzteil testen. Melde mich dann morgen wieder.

Gruß und Danke
Heinz

von Achim B. (bobdylan)


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heinz schrieb:
> (leider nicht) wegen des Ausgangskondensators

Ist doch ganz einfach: Wenn dein Netzteil auf 1,5V eingestellt ist, kann 
sich der Kondensator auch nur mit 1,5V aufladen. Das Problem ist: keins!

von Udo S. (urschmitt)


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heinz schrieb:
> Tendenz ist - wird schon gut gehen.

Das geht gut.
Nochmal: Das Problem mit dem Ausgangskondensator besteht dann, wenn das 
Netzteil auf Konstantstrom von z.B. 10mA gestellt ist und die 
Ausgangsspannung auf z.B 10V steht.
Hängst du da jetzt eine Led mit Durchlassspannung von 3,2V an, dann 
würde sie eigentlich normal leuchten. Dadurch dass aber bei Netzteilen 
am Ausgang ein Kondensator sitzt und der jetzt auf 10V aufgeladen ist 
entlädt er sich mit hohem Strom durch die Led und zerstört sie ggf. bis 
die Spannung auf die 3,2V zurückgegangen ist.

Du hast aber keinen Stromeingang und keine zunächst höhere Spennung an 
deinem Servosollwerteingang.
Die am Netzteil eingestellten 1,5V machen nichts kaputt, zumindest wenn 
das Sertvosystem vorher eingeschaltet ist.

: Bearbeitet durch User
von Otto (Gast)


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Hallo,

der echte Profi nimmt dafür einen (selbstgebauten) Batteriekasten, 
welcher eine 9V-Batterie, einen Einschalter ein Poti, ein 10V 
Drehspulinstrument sowie einen Polaritätsumschalter enthält .
Vorteil: galvanisch getrennt und absolut brummfrei.

Gruß Otto

von Stefan F. (Gast)


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Otto schrieb:
> Vorteil: galvanisch getrennt und absolut brummfrei.

Nachteil: Lastabhängig und nicht stabil (Batterie entlädt sich).

von Netzzerteiler (Gast)


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Dyson schrieb:
> heinz schrieb:
>> Ich kann mich aber dunkel daran erinnern, daß das wegen dem
>> Ausgangskondensator im Netzteil den Sollwerteingang zerstören kann.
>
> Dann kauf dir ein vernünftiges Netzteil. Ein Labornetzteil, das den
> Namen verdient, macht sowas nicht.

Ähm - Nö. Das (was Udo beschrieb) macht jedes gängige Labornetzteil, 
unabhängig vom Preis, weil doch auch in jedem so ein Ausgangs-C sitzt.

(Der wird auch - vor allem bei CV-Betrieb, und dort wiederum vor allem
bei schnellen Sprüngen zu hoher Last (hohem Ausgansstrom), weil nämlich
die Spannungsregelung nicht unendlich schnell reagiert - gebraucht. ;-)

Was es gibt, sind LNGs mit wegschaltbarem C_aus. Und dann gibt's noch
dedizierte (feste sowie auch variable (also einstellbare) Stromquellen,
ohne jeden (weil auch ohne jeden Bedarf für einen) Ausgangs-C.

Von mir aus kann man auch diese "Labornetzgerät" nennen - immerhin:
Netzgeräte die im Labor stehen und dort diversen Zwecken dienen (wenn
auch nur CC/KSQ-Betrieb möglich) ist sind es ja ebenfalls.

Jedoch ist es nicht das, was die_Allgemeinheit unter Labornetzteil
versteht: Nämlich ein Netzteil, das CC sowie CV jew. variabel "kann" -
also einstellbar ist, dazu i.A. als Linearregler ausgeführt.

Wieso nahezu "ideale" Spannungen und/oder Ströme herauskommen dabei,
also praktisch ein perfektes CV + CC Rechteck auf der I/U (U/I) Skala.

(Bis auf unvermeidliche Unter- und Überschwinger bei Lastsprüngen,
und halt gewisse Arten der Fehlbedienung, wie von Udo eine genannt.)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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heinz schrieb:
> Ich kann mich aber dunkel daran erinnern, daß das wegen dem
> Ausgangskondensator im Netzteil den Sollwerteingang zerstören kann.
Warum? Hast du mal überlegt, was da passieren könnte, wenn du dein 
Netzteil auf 1,5V einstellst und diese Spannung auf den hochohmigen 
Eingang (ich tippe auf 5...10k) deines Umrichters schaltest?
Für das Netzteil wird also die Last von 0mA auf 1,5V/5k = 300µA steigen. 
Ich würde streng vermuten, dass ihm das nicht nennenswert irgendetwas 
ausmacht. Und um absolute sicherheit zu erlangen würde ich nachmessen. 
Und diese Messung ist dann eh' ein Abfallprodukt, denn für die 
Sprungantwort brauche ich ja den auslösenden Sprung ebenfalls auf dem 
Oszi.

von Blechbieger (Gast)


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heinz schrieb:
> Plan ist. Taster in die Verbindungsleitung vom Labornetzteil zum
> Sollwerteingang. Netzteil auf 1,5V einstellen. Taster betätigen.
> Sprungantwort aufzeichnen.

Macht da das unvermeidliche Tasterprellen keine Probleme? Ich würde eher 
elektronisch schalten, z.B. so wie schon in der ersten Antwort mit einem 
FET. Bessere Labornetzgeräte haben den sogar schon eingebaut.

von Andrew T. (marsufant)


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heinz schrieb:
> Ich kann mich aber dunkel daran erinnern, daß das wegen dem
> Ausgangskondensator im Netzteil den Sollwerteingang zerstören kann.
>
> Dumme Idee?

Dem Netzteil wird da nichts passieren.
Wenn D uaber noc hvorsichtiger sein willst, schaltest Du vom Ausgang des 
Netzteils eine 10 Ohm widerstand in die Plusleitung,
und setzt den Taster erst NACH dem Widerstand sodass  die 1.5V über 10 
Ohm gegne GND belastet werden.
Dann muß der Taster nicht den (hohen) Strom des Ausgangskondnestors bei 
Kurzschluß tragen.
die 10 Ohm machen bei 50 kOhm Eingangswiderstand der Folgeschaltung: 
einen vernachlässigbaren Fehler von ca. 0.02%.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Andrew T. schrieb:
> Dann muß der Taster nicht den (hohen) Strom des Ausgangskondnestors bei
> Kurzschluß tragen.

Der TO hatte aber garnicht vor, den Taster gegen Masse zu schalten, 
sondern:

heinz schrieb:
> Taster in die Verbindungsleitung vom Labornetzteil zum
> Sollwerteingang.

Also ist dein Vorschlag hier nicht relevant.

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