Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Epoxy fördern und mischen


von Tobias P. (hubertus)


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Hallo,
ich würde gern eine grössere Menge Epoxy (Harz und Härter getrennt!) 
fördern (dosiert!) und dann mischen - im richtigen Verhältnis, versteht 
sich.
Ich habe gesehen, dass es da durchaus kommerzielle Anlagen dafür gibt, 
aber die kosten mehrere 10k. Bevor ich in so etwas investiere, würde ich 
lieber das erst im kleinen Rahmen möglichst günstig testen - Frage also, 
könnte man so etwas selber bauen? ich habe gelesen, dass da 
Zahnradpumpen gut geeignet sein sollen. Was gibt es noch? wo sollte man 
suchen, um sowas für Experimentierzwecke zu finden, ohne gleich zu 
verarmen?
einzige Anforderung: das Mischverhältnis muss genau eingehalten werden. 
Bedarf höchstens um die 4 l/h (!).
Gibt es ausser den Zahnradpumpen noch andere Möglichkeiten?
ich dachte mir, die Komponenten mit 2 Schläuchen einzeln zu fördern und 
dann am Verbrauchsort erst mit einem statischen Einwegmischer zu 
vermischen - dann braucht man auch nicht so viel zu putzen.

von Jochen A. (lok01)


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Schau doch mal unter dem Begriff Schlauchpumpe nach.
Da muss auch nicht hinterher alles gesäubert werden.

von Johannes S. (Gast)


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Bei diesem 2k Mörtel wird das in getrennten Kartuschen geliefert und 
über eine passende Kartuschenpresse durch eine Mischdüse gepresst. Nur 
in der Düse härtet das ja schnell aus.

fischer Hochleistungsmörtel FIS V 360 S - Injektionsmörtel für 
Verankerungen in gerissenem Beton und Mauerwerk - Kartusche mit 360 ml 
und 2 Statikmischern FIS MR Plus - 3 Teile - Art.-Nr. 41834 
https://www.amazon.de/dp/B000UW4XKG/ref=cm_sw_r_cp_api_glt_i_7H7HV92634HE3J8WG1SM?_encoding=UTF8&psc=1

von Schlaumaier (Gast)


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Das Zeug gibt es auch in dicken Spritzen die zusammengeklebt sind.

Aber ich halte nix davon. Lieber 2 einzelne Spritzen mit Dosieranzeige, 
und auf ein Kunststoff-Döschen (Ich nehme welche aus den Supermarkt die 
ich reinige) und mische die darin selbst.

Als Alternative empfehle ich mein Lidl die Creme-Brule (akt. im Angebot 
2 Stück = 1 Paket für ca. 1.30 Euro) und die 2 Gläser dabei sind prima 
zum mischen von allen möglichen. ;)

von Tobias P. (hubertus)


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Jochen A. schrieb:
> Schau doch mal unter dem Begriff Schlauchpumpe nach.
> Da muss auch nicht hinterher alles gesäubert werden.

jup die kenne ich auch. Ich befürchte aber, dass diese zu schwach für 
Epoxy sind - selbst in warmem Zustand ist es ziemlich viskos, aber 
attraktiv wär so eine Schlauchpumpe schon. Könnte man auch mit wenig 
Aufwand basteln, aber ich befürchte mein Medium ist zu zähflüssig.

Johannes S. schrieb:
> Bei diesem 2k Mörtel wird das in getrennten Kartuschen geliefert und
> über eine passende Kartuschenpresse durch eine Mischdüse gepresst. Nur
> in der Düse härtet das ja schnell aus.

genau solch eine Mischdüse möchte ich verwenden. Harz und Härter 
getrennt fördern, dann in ein Y-Stück leiten und dann ab in die 
Mischdüse!

von Schlaumaier (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> Harz und Härter
> getrennt fördern, dann in ein Y-Stück leiten und dann ab in die
> Mischdüse!

Das könnte aber ein Problem werden. !!!!

Da die Verbindung durch eine Chemische Reaktion erfolgt, sind 
Restbestände in der Mischdüse ein Problem. Ich empfehle deshalb KEINE 
Mischdüse = Hosenstück zu verwenden sonder 2 schräge Düsen, die in der 
Luft ca. 5 mm unter der mischen. Also den flüssigen Strang 
zusammenführen.

Also das selbe Verfahren wie bei einer Softeis-Maschine. Da gibt es auch 
KEINE Mischdüse sondern das Eis wird durch die aktiven Düsen gedrückt 
und UNTER der Düse im Becher gemischt.

Weshalb man i.d.R. keine Spuren von Schokoladen-Eis im 
Vanille-Waldmeister findet. ;)

von Einer (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> Frage also, könnte man so etwas selber bauen?

Klar, kommt halt drauf an, wie bastelig oder professionell das Ergebnis 
sein soll.

Das einfachste werden zwei Kartuschen sein, wo Du den Stempel 
kontrolliert reinfahren lässt, per Schrittmotor und Getriebe oder so. 
Das hat den Vorteil, dass das Mischverhältnis passen wird.
Förderlich dabei wäre ein Harz-Härter-System mit 
Volumen-Mischungsverhältnis 1:1.

Ein Problem könnte halt die Menge sein, da dieses System immer nur im 
Batch funktioniert. Auf der anderen Seite, pro Komponente zwei 
(Rückschlag-)Ventile und mit einer Rückwärtsfahrt frische Komponente in 
die Kartusche zu saugen, müsste man mal testen, wie gut das 
funktioniert.

Mischen ist einfach: Irgendein Einweg-Statikmischer-System suchen, bei 
dem man "mitfährt". Das wird dann eine Einweg-Komponente, so wie das 
T-Stück auch, wo die beiden Komponenten zusammengeführt werden. Also:

   Komponente A --- Schlauch -- Kupplung -- Schlauch ---
                                                       +--- Mischer
   Komponente B --- Schlauch -- Kupplung -- Schlauch ---


Die beiden (kurzen) Schlauchstücke nach der Kupplung sind auch 
Einweg-Teile.

So bekommst Du keine Probleme mit Verunreinigungen etc.

von MaWin (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> dann braucht man auch nicht so viel zu putzen.

Eben.

Das ist das Hauptproblem, nicht die Pumpe.

Also kurze Wege vom Kanister zur (auswechselbaren, Wegwerf) Mischdüse.

Zahnradpumpen werden mit dem irgendwann doch aushärtenden Material 
unbrauchbar.

Schlauchpumpen auch, aber der billige Schlauch ist austauschbar.

von malsehen (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Weshalb man i.d.R. keine Spuren von Schokoladen-Eis im
> Vanille-Waldmeister findet. ;)

Wie soll das funktionieren?
Schlaumaier eben...

von Klaus W. (mfgkw)


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Öfter oder nur einmalig/ein paar Male?

Wenn letzteres würde ich einfach wiegen (Achtung, die beiden Komponenten 
haben unterschiedliche Dichte).
Dann kann man sich den Zirkus mit Dosierpumpe sparen.

von Bernd (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> ich würde gern eine grössere Menge Epoxy (Harz und Härter getrennt!)
> fördern (dosiert!) und dann mischen - im richtigen Verhältnis, versteht
> sich.

Ab dem mischen ist der Vorgang exotherm. D.H. Ausgangstemperatur und 
Verarbeitungszeit sind wichtig für die offene Zeit der Verarbeitung, ab 
einem bestimmten Temperaturanstieg gerinnt die Sache und kann furchtbar 
heiß werden , evtl. sich entzünden.

Tobias P. schrieb:
> einzige Anforderung: das Mischverhältnis muss genau eingehalten werden.
> Bedarf höchstens um die 4 l/h (!).

Nicht nur das Mischungsverhältnis ist wichtig sondern auch WIE gemischt 
wird. Bootsbauer empfehlen Umtopfen, d.h. die Harzmischung nach dem 
Mischen in ein zweites Gefäß umfüllen und nochmal mischen um 
ungemischtes Harz an den Gefäßwänden und später im Werkstück zu 
vermeiden weil das zu Härtefehlern führen würde.

Tobias P. schrieb:
> die Komponenten mit 2 Schläuchen einzeln zu fördern und
> dann am Verbrauchsort erst mit einem statischen Einwegmischer zu
> vermischen - dann braucht man auch nicht so viel zu putzen.

Kann man so machen, fange an mit genauem abwiegen der Komponenten mit 
einer Feinwaage und Einwegbehältnissen, so kannst entspannt vorbereiten 
und maulgerecht weiterarbeiten. Wenn das hinhaut kannst du für den 
großen Yacht oder Blade- Bau immer noch einen 2K Mischer anschaffen. Für 
alles dazwischen gibt es Fass- Eimer- Senf- und Ketchup Pumpen wie das 
Herz begehrt.

Tip, im Toplichtverlag gibt es für gratis das Buch der Gugeon Brothers 
"moderer Holzbootsbau" da steht alles drin zum Thema Epoxidharz. Das 
sind die Gründer von "West Systems" - wird hier vertrieben von Rainer 
zur Linde,
die haben auch viele gute Videos zum Thema bei Youtube
Gruß, Bernd

von MaWin (Gast)


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Bernd schrieb:
> sondern auch WIE gemischt wird.

Üblicherweise mit Mischdüsen.

Kennst du nicht ?

Da wird das Material x mal gekreuzt (leider nicht so gut erkennbar):

https://shop.saegenspezi.de/Spitze-Mischduese-fuer-Wiko-2-K-Epoxy-Kleber

Das funktioniert.

von Schlaumaier (Gast)


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malsehen schrieb:
> Wie soll das funktionieren?
> Schlaumaier eben...

Was ist so schwer zu verstehen.

2 Ausflussdüsen stehen im 45 Grad Winkel zueinander. Da die Masse 
zähflüssig ist, wie das Eis auch, fällt die wegen der Schwerkraft im 
Bogen nach unten.

Wenn beide Düsen nah genug beieinander stehen, vermischen die sich IN 
DER LUFT. Also jede Düse sondert ihre Zeug in den Strahl der anderen 
Düse.

Unten kommt dann wie beim Waldmeister (Düse 1) und Vanille (Düse 2) ein 
Gemisch heraus was das Schönen Muster erzeugt. Das selbe Prinzip 
benutzen auch Zahnpasta mit 2 Farben-Zeug.

Da die Mischung aber AUSSERHALB irgend einer Düse erfolgt, muss man die 
Düse vielleicht mal reinigen, ABER sie ist nicht mit ein FESTEN Kleber 
zugemüllt und muss entsorgt werden.

Achja, Softeis-Automaten findet man aktuell nur hin+wieder auf der 
Kirmes. Der Grund ist, das diese wegen des Milchprodukt sehr sorgfältig 
gereinigt werden müssen und die faulen Betreiber das nicht gern getan 
haben. Wo drauf sich besonders im Sommer viele Infektionen und 
Vergiftungen zurückzuführen lässt.

ABER DAS PRINZIP ist das selbe.

von Tobias P. (hubertus)


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Schlaumaier schrieb:
> Da die Mischung aber AUSSERHALB irgend einer Düse erfolgt, muss man die
> Düse vielleicht mal reinigen, ABER sie ist nicht mit ein FESTEN Kleber
> zugemüllt und muss entsorgt werden.

das ist bei Epoxy unkritisch - das funktioniert zumindest bei 
kommerziellen Mischern problemlos. Wenn man nur immer ein wenig 
Durchfluss durch die Düse hat, kommt da immer frisches Material rein, da 
sollte eigentlich nichts verklumpen.

von Einer (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Wenn beide Düsen nah genug beieinander stehen, vermischen die sich IN
> DER LUFT.

Wieviel Epoxy hast Du schon verarbeitet?

von malsehen (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
Mist, wie immer.
Das Zeug ist dann aber NICHT GEMISCHT!

von Armin X. (werweiswas)


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Schlaumaier schrieb:
> Unten kommt dann wie beim Waldmeister (Düse 1) und Vanille (Düse 2) ein
> Gemisch heraus was das Schönen Muster erzeugt. Das selbe Prinzip
> benutzen auch Zahnpasta mit 2 Farben-Zeug.

Das ist doch keine für Epoxy geeignete Mischung bzw Mischerei!
Dann kannst Du das Zeugs gleich so drauf leeren und ein wenig verreiben.
Das Ergebnis ist ziemlich gleich beschissen.

von Helge (Gast)


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Ich kenne Klebstoffpumpen so, daß zuerst eine Folgeplatte ins Faß 
gedrückt wird. Die temperiert den Kleber und der Druck sorgt für Kleber 
in einer Kolbenpumpe. Diese kann dann mit hohem Druck über ggf. geheizte 
Schläuche einen Dosierer befüllen.

Dosierer kenne ich als Einkomponentensystem oder auch für vorgegebene 
Mischungsverhältnisse fix gekoppelt mit 2 gleichzeitig betätigten 
Dosierzylindern, die in den Mischer drücken.

von Schlaumaier (Gast)


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Helge schrieb:
> mit 2 gleichzeitig betätigten
> Dosierzylindern, die in den Mischer drücken.

KORREKT !!

ABER in diese Mischer wird gemischt, vermutlich durch eine 
Bewegungseinheit (Rührstab o.w. auch immer)

Hier aber wird über ein Hosenstück etwas raus gedrückt. Und ob ich das 
draußen umrühre oder im Hosenstück ist das selbe. Denn in beiden Fällen 
wird nix gemischt sondern nur zusammengeführt.

Also im Prinzip wie hier auch .

https://www.amazon.de/UHU-KLEBSTOFF-EPOXY-Widerstand-Extreme/dp/B00CBJO7ES

Bloß mit viel größeren Tank ;)

von Helge (Gast)


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Bei Mischerdüsen ist häufig eine Fräsung, die für eine Durchmischung 
sorgt.

von MaWin (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Was ist so schwer zu verstehen.

Wir haben schon verstanden, dass du keine Ahnung hast.

Schlaumaier schrieb:
> Das selbe Prinzip benutzen auch Zahnpasta mit 2 Farben-Zeug

So so, da mischt sich rot und weiss aus 2 Düsen in der Luft. Du hast 
noch nie so eine Zahnpastatube geöffnet. Meine hat genau 1 Schraubeckel 
und mischt intern, nicht in der Luft.

Schlaumaier schrieb:
> Da die Masse zähflüssig ist, wie das Eis auch, fällt die wegen der
> Schwerkraft im Bogen nach unten.

Würde es tun, wunderbare Welt der Schwerkraft, aber nicht mischen.

Schlaumaier schrieb:
> Und ob ich das draußen umrühre oder im Hosenstück ist das selbe. Denn in beiden 
Fällen wird nix gemischt sondern nur zusammengeführt.

Also im Prinzip wie hier auch .

Falsch, UHU liefert da eine ordentliche Mischdüse, die vermischt schon 
richtig bevor es unzen raus kommt, übriens ganz ohne 'Bewegungseinheit' 
, ABER: in der Mischdüse entsteht die Mischung und da UHU nur genau 1 
Mischdüse mitliefert und das Ding zu nichts anderem kompatibel ist, kann 
man den ganzen Klebstoff nach der ersten Anwendung wegwerfen, weil die 
Düse aushärtet. Super Marketingtrick.

von Schlaumaier (Gast)


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MaWin schrieb:
> kann
> man den ganzen Klebstoff nach der ersten Anwendung wegwerfen, weil die
> Düse aushärtet. Super Marketingtrick.

Genau DESHALB will ich das draußen mischen. Lieber 1 Zahnstocher 
entsorgen und die Pampe von Hand umrühren als jedes mal die "Düse" 
entsorgen.

Ich drücke gleichzeitig alles auf ein Haufen. Und muss 2 x umrühren mit 
den Zahnstocher. Fertig zum verarbeiten.

von Johannes S. (Gast)


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Das Fischersystem das ich verlinkt hatte, das hat Mischerdüsen die man 
einzeln kaufen kann.
Da haben sich die Konstrukteure schon was bei gedacht, die ist lang und 
hat innen eine Spirale um eine gute Durchmischung zu gewährleisten. Das 
ist natürlich auf die Viskosität der Fischer Komponenten abgestimmt, für 
Epoxy muss man testen ob diese passen. Auch in scheinbar einfachen 
Dingen steckt oft verdammt viel know how drin.

Bigbong, schöner Name:
Bigbong Mischdüse mit Epoxidharz-Mischdüse + 50 ml 10: 1 
Epoxid-Klebstoff, Acryl, Silikon-Applikator, Klebespender, Dosierpistole 
+ 50 ml 1:10 Kartusche leer 
https://www.amazon.de/dp/B07VX4RH11/ref=cm_sw_r_cp_api_glt_i_TNT9ZQ87FPTDKCREHQCF

Mischdüse oder Statikmischer sind Suchbegriffe. Wie sich Harz und Härter 
ohne sowas in der Luft vermischen sollen möchte ich auch gerne mal 
sehen.

von butsu (Gast)


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Grundsätzlich kommen drei Möglichkeiten in Betracht:
1. Zahnradpumpen oder Zahnringpumpen. Evtl. kannst du Hydraulikpumpen 
verwenden. Deine Fördermenge ist dafür aber sehr klein. Alternativ 
könnten Schmiermittelpumpen passen. Dioe sind auch für hohe Viskositäten 
ausgelegt.

2. Kolbenpumpen. Das umfasst z.B. das Dosieren aus Kartuschen. Wenn das 
Material nicht kontinuierlich gefördert werden muss, z.B. beim Vergießen 
von einzelnen Gehäusen mit festem Volumen, können auch zwei Kolben mit 
unterschiedlichem Durchmesser, die zusammen das entsprechende 
Schussvolumen ergeben, und deren Zylinder gemeinsam bewegt werden, 
verwendet werden.

3. Exzenterschneckenpumpen. Diese Lösung ist teuer, aber sehr schön, 
weil genau, reproduzierbar, regelbar. Wenn du solche kleinen Pumpen in 
bezahlbar findest, wäre ich auch interessiert :-)

Alle drei Lösungen werden in der Industrie angewand.

Die anderen Lösungen gehen nicht:
Schlauchpumpen: Das Harz ist zu zäh, die Rückstellkraft der Schläuche 
wird nicht reichen. Falls doch, sind die erforderlichen Drücke eh zu 
hoch.
Mischen extern (Schlaumeier): Absurd. ..

Allgemein müssen die Komponenten durch Teflon- oder PE-Schläuche aus 
einem druckbeauschlagten Behälter gefördert werden. Bei den 
erforderlichen Drücken sind die Pumpen nicht selbstansaugend.

Das Mischen erfolgt nmit einem handelsüblichen (einweg-) Statik-Mischer. 
Wenn die Pumpen korrekt funktionieren, erfolgt keine Mishcung außerhalb 
des Mischers. Sollte es doch zum Verschleppen kommen, können Schläuche 
und Mischerträger leicht ausgetauscht werden.

von Thomas G. (thomas_g18)


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Hallo Zusammen

Ich habe das gleiche Problem gehabt und konte es mit 2 Schlauchpumpen 
perfekt lösen.Ich brauche sehr viel Epoxy-Harz in der Schreinerei und 
das ewige Mischen war uns zu blöde.
Ich habe 2 Schlauchpumpen im 3D Printer gedruckt welche sogar mit einen 
Planetengetriebe auf der gleichen Welle montiert sind.Durch das Getriebe 
wird gleich das Mischungsverhältnis eingehalten.
In den Pumpen sind 5mm Silikonschläuche und vor und nach der Pumpe sind 
normale Billigschläuche verbaut.
Angetrieben durch einen alten Akkuschrauber sind variable Fördermengen 
möglich. Auf die 4 Liter in der Stunde kommst du so locker.
Alles geht dann durch einen Statikmischer durch zum Punkt der 
Verwendung.
Der Mischer und das T-Stück muss ich täglich wechseln aber die 
restlichen Schläuche halten schon eine Woche durch.Es ist darauf zu 
achten dass das System immer einwenig Flow hat sonst ist der Mischer zu.
Mein Harz ist von Epodex und es ist so von der Konsistenz wie 
Honig....also kein Problem für die Schlauchpumpen.
Aktuell im Bau...Fusspedal mit variabler Geschwindigkeit oder 
Steppermotor mit Planetengetriebe...was dann besser passt.
Gruess

von Bernd (Gast)


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MaWin schrieb:
> Bernd schrieb:
>> sondern auch WIE gemischt wird.
> Üblicherweise mit Mischdüsen.
> Kennst du nicht ?
> Da wird das Material x mal gekreuzt (leider nicht so gut erkennbar):
> https://shop.saegenspezi.de/Spitze-Mischduese-fuer-Wiko-2-K-Epoxy-Kleber
> Das funktioniert.

Das mag ja sein, dass das funktioniert, aber die Mischdüsen die du 
verlinkt hast gehören zu den Doppelspritzen, so dass die Volumen der 
Komponenten durch die Spritze gegeben sind.
Das WIE habe ich deshalb großgeschrieben weil es beim Mischen des Harzes 
eben auf einiges mehr ankommt als auf das portionsmäßige Zusammenkippen 
zweier Füssigkeiten. Z.B. wie inniglich gemischt wird, Genauigkeit des 
Verhältnisses der Komponenten, Füllung des Harzes, Viskosität. Es gibt 
Anwendungen da ist das wichtig. Bei einem Jagdbogen oder den Prothesen 
der Paralympics-Läufer, dem Mast der Regattajacht sind solche Sachen im 
Leimprozess schon zu bedenken.
D.h. geht es um das Herstellen einer endlichen Menge an Werkstücken, der 
TE  sagte so 4 l/h, vlt.Paddelbord, Surfbrett, Gitarrenkoffer, so die 
Dimension,  empfehle ich Abwiegen in Einwegbecher, So kann er auch in 
Klein- Klein zu prima Ergebnissen kommen; ein Prozess mit fördern, 
mischen, zumischen, temperieren, entlüften, auftragen kann er dann immer 
noch entwickeln wenn er das Harz im IBC- Container bestellt. Dann weiß 
er auch was da auf ihn zukommt.

Gruß, Bernd

von butsu (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Ich habe das gleiche Problem gehabt und konte es mit 2 Schlauchpumpen
> perfekt lösen.

Das ist interessant! Meine Versuche mit Schlauchpumpen damals waren sehr 
unbefriedigend. Welchen Durchmesser haben deine Schläuche? Hast du mal 
gewogen, wie genau die Komponenten gefördert werden, und ob das über die 
Lebensdauer der Silikonschläuche konstant bleibt?

von butsu (Gast)


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butsu schrieb:
> Welchen Durchmesser haben deine Schläuche?

Äh, okay. 5mm. Hast du geschrieben :-)

von Tobias P. (hubertus)


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Hallo,

also das mit dem Mischen in der Luft klappt natürlich niemals. Da muss 
schon so ein statischer Mischer oder eine Art Rührwerk sein, sonst wird 
das nichts.
Bis jetzt wurden diese Epoxysachen halt immer von Hand in einem 
Wegwerfbecher gemischt. Das ist ganz OK, aber ich finde es nicht 
besonders professionell, weil halt die Qualität des Mischens sich nicht 
beurteilen lässt und sicher variabel ist. Manchmal rührt man 5 min, ein 
andermal wird man kurz unterbrochen (Telefon, Kollege fragt etwas, ...) 
und dann hat man nur 2 min gerührt usw. Und auch wie schnell und wie 
kräftig man rührt ist nicht immer gleich. Damit ist sicher der Mischgrad 
nicht immer gleich. Wir fräsen von dem gepotteten Epoxy dann noch ein 
Stückchen weg, um es schön plan zu bekommen, dann sieht man, dass im 
Material drin manchmal Einschlüsse von weichen Stellen sind, wo eben der 
Härter nicht gut genug mit dem Harz vermischt worden ist. Das ist 
natürlich sehr sehr schlecht.
Dann das abwiegen immer ist auch so eine Sache - man giesst aus dem 
Vorratsbehälter (welcher im Ofen vorgewärmt wurde damit die Viskosität 
sinkt) in eine Kanne, und aus der Kanne giesst man dann in einen Becher 
auf einer Waage. Manchmal kommt dann noch ein letzter Tropfen mit, 
manchmal nicht (der geht dann auf die Tischplatte ...) und damit hat man 
auch nicht perfekt immer das selbe Mischverhältnis. Irgendwie aushärten 
tut die Sache ja immer, aber ich finde es einfach nicht gut. Eine 
kommerzielle Misch- und Dosieranlage würde diese Probleme sicher alle 
lösen, aber ich frage mich halt ob das 70k wert ist. Das scheint mir 
dann doch etwas viel, und ich hätte gedacht, dass, wenn man eine 
geeignete Pumpe findet, sowas doch selbeer bauen können müsste.

von Thomas G. (thomas_g18)


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butsu schrieb:
> Thomas G. schrieb:
>> Ich habe das gleiche Problem gehabt und konte es mit 2 Schlauchpumpen
>> perfekt lösen.
>
> Das ist interessant! Meine Versuche mit Schlauchpumpen damals waren sehr
> unbefriedigend. Welchen Durchmesser haben deine Schläuche? Hast du mal
> gewogen, wie genau die Komponenten gefördert werden, und ob das über die
> Lebensdauer der Silikonschläuche konstant bleibt?

Hallo

Ich habe trotz allen miesen Vorzeichen die Schlauchpumpen gewählt und 
für meine Anwendung funktioniert es perfekt. Die Silikonschläuche 
wechsle ich quasi so alle 4-5 Stunden. Keiner davon hatte 
Verschleisserscheinungen oder einen Riss. Die Genauigkeit ist mit einer 
Abweichung von ca 5% für mich akzeptablen Rahmen. Es sind quasi immer 
beide Gefässe gleichzeitig leer!
Bei schneller Förderung passieren mehr Dosierungsungenauigkeiten was auf 
die verschiedene Viskosität der Flüssigkeiten zurückzuführen ist.
Bei gleichbleibender Extrusion kann man die zähflüssigere Flüssigkeit 
etwas über die Pumpenwelle hochheben und kann so trotz festen 
Mischverhältnis immer noch etwas nachjustieren.
Noch was zur Pumpe....Meine Schläuche (innen 5 und Aussen 8mm) sind 
schön exakt in einer Nut geführt und werden mit einem Rad mit 6 
gefederten Kugellager gepresst.Der Durchmesser der Schlauchmitte in der 
Pumpe ist 100mm.Beim Versuch mit kleineren Pumpen hatte ich stets 
Probleme mit dem Schlauch.

Gruss

von Johannes S. (Gast)


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hast du das Modell der Pumpe irgendwo hochgeladen? Thingiverse?

von Thomas G. (thomas_g18)


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Johannes S. schrieb:
> hast du das Modell der Pumpe irgendwo hochgeladen? Thingiverse?

Nein das habe ich noch nicht gemacht...
Ich müsste es noch quasi freizeichnen da ich in den Grundkörper gleich 
aus das Getriebe eingearbeitet habe....dies ist aber aus Metall und ein 
einzelnes Bauteil.
Es hat ja viele Pumpen auf Thingverse...

Der begriff peristaltic bring dich zu einer guten Auswahl.

Ich müsste dann ja auch noch die Lager und alles andere genau 
angeben...aber so eine Pumpe ist ja nun auch kein Hexenwerk zum Bauen.

Gruss

von Henrik V. (henrik_v)


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Das EPODEX-Zeug ist dafür auch gut geeignet, hab auch gerade 20l in drei 
Chargen verarbeitet.
Das gibt es auch mit extra langer Härtungszeit (~2 Tage, 7-8 Tage bis 
'Endfest' ) wenn in der Richtung Zeit dafür da ist, hat man locker 4h 
zum Verarbeiten (die ich auch schon mal gebraucht habe ;) ).

Wenn da 'nen µC dran hängt, kann man ja, je nach Verarbeitungszeit, erst 
einen Wecker starten und dann etwas später der Mischer einmal 
durchspülen....
Kann dann aber teuer werden, das Zeug ist ja nicht gerade ein 
Schnäppchen.

@Thomas: Welchen Umschlingungsgrad hast Du bei Deinen Pumpen? 180°?

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Der begriff peristaltic bring dich zu einer guten Auswahl.

ja, bei Thingiverse hatte ich schonmal durchgesucht, es sind 
mittlerweile einige Entwürfe zu finden, aber ob die was taugen weiss man 
erst hinterher.
Ein Versuch mit einem Selbstbau ist mal gescheitert, das Rad hatte die 
Schläuche immer in den Pumpenkörper (POM aufgebohrt) reingezogen. Ist 
schon länger her, da hatte ich noch keinen 3D-Drucker. Damit wäre ein 
Rad mit federnden Rollen einfacher zu bauen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Ich kenne solche Teile vom Windmühlenflügel- und Bootsbauer.
4..5 kg/h kommen da auch vor.
Die haben Pumpen die der Chemielieferant empfiehlt und liefert. Dann 
passt das auch mit der Dosierung.
Das sind Zahnrad- oder Schneckenpumpen.
Nein, güstig sind die nicht.

Wenn das aber nur Hobby ist, reicht doch auch eine 
Doppelkatuschenpresse. Manuel, Akku oder Pressluft.
Das richtige Mischungsverhältnis gibt der Chemielieferant vor. Die 
Durchmischung dessen Tülle.

: Bearbeitet durch User
von Uli S. (uli12us)


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Wenn das jetzt keine Arbeit ist, die täglich mehrmals gemacht werden 
muss würde ich ganz auf irgendwelche genauen Dosierpumpen und ähnliches 
verzichten. Sondern das ganze einfach abwiegen und dann mit nem 
grösseren Küchenquirl durchmischen. Also dieses Dingens mit den 2 
Rührkörben, das mischt vielfach besser, als nur mit einem Rührer. 
Sinnvoll wär aber, wenn man Epoxy mit ner längeren Topfzeit verwendet, 
damit man ausreichend Zeit hat, die Werkzeuge wieder sauber zu machen. 
Eventuell sogar im Vakuum entgasen.

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