Forum: Offtopic Kleinster Hochofen selber herstellen


von …———… (Gast)


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Hallo, gibt es eine vorgegebene Größe ab der ein Hochofen sinnvoll 
betrieben werden kann?

Wenn man die beliebig verkleinern kann und sie immer noch funktionieren, 
dann würde ich mir einen bauen wollen.

Habt ihr sinnvolle Tipps für mich?

: Verschoben durch Moderator
von atzem (Gast)


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Troll.

von Malte _. (malte) Benutzerseite


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von ZF (Gast)


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Kannste machen. Nicht hoch sondern tief, aber ähnliches Prinzip und 
klein: 
https://kinder.wdr.de/tv/die-sendung-mit-der-maus/av/video-sachgeschichte-eisengewinnung-100.html

von Fpgakuechle K. (Gast)


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…———… schrieb:

> Habt ihr sinnvolle Tipps für mich?

Schau nach Cina im Jahre 1958, Stichworte: "Großer Sprung nach vorn" und 
Hinterhofhochofen.  https://en.wikipedia.org/wiki/Backyard_furnace

Ein von Mao's 40% Schnappsideen.

siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=HIuwLQ-9hYE

Beitrag #6812962 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Der Opa aus der Muppet Show (Gast)


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"Hydrogen blast furnace" -- Zur Zeit laufen verschiedene Experimente, 
Eisenoxyd mit Wasserstoff statt Kohle reduzieren. Aber auch diese 
kleinen experimentellen Anlagen passen nicht in eine Garage.

von Schlaumaier (Gast)


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Ist alles eine Frage der Temperatur.

Damals konnte man Emaile-Öfen kaufen die mit Strom funktionierten. Hatte 
jedes Bastelgeschäft.

z.b. https://www.ebay.de/itm/231987551699

Das Teil da geht bis 1100 °C

Habe ich aber auch schon bis 2000 °C gesehen. Aber dann war der Preis 4 
Stellig.

von Teo D. (teoderix)


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Such mal nach Rennoffen.
Mit den richtigen Materialien und Elektrisch belüftet, kann man damit 
auch sicher Eisen verhüten.

von Harald W. (wilhelms)


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…———… schrieb:

> Wenn man die beliebig verkleinern kann und sie immer noch funktionieren,
> dann würde ich mir einen bauen wollen.

Du solltest auch daran Denken, das aus einem Hochofen kein Stahl,
sondern nur Roheisen herauskommt.

von Ronny (Gast)


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Im Mao-China zu Zeiten des Großen Sprungs nach vorn wurden massenhaft 
(vorsicht: Wortspiel) Hinterhof-Hochöfen mit 3 bis 4 Metern Höhe 
betrieben.

Vor 40 Jahren hätte dir im Pott jeder Erstklässler erklären können, dass 
ein Hochofen keinen Stahl erzeugt.

von MaWin (Gast)


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Schlaumaier schrieb:
> Damals konnte man Emaile-Öfen kaufen die mit Strom funktionierten. Hatte
> jedes Bastelgeschäft. Das Teil da geht bis 1100 °C

Oh Mann, der vollkommen Ahnungslose gibt wieder sein Unwissen zum 
Besten.

Bei den Öfen sind die Heizwendeln selber aus Eisen, die können sicher 
kein Eisen schmelzen.

> Habe ich aber auch schon bis 2000 °C gesehen. Aber dann war der Preis 4
> Stellig.

Grad Fahrenheit.

Ja, im Hochofen hat es um 2000 GradC. Nicht mal 
Siliziumcarbid-Heizelemente halten das aus. Daher funktioniert kein 
Widerstandsheizen. Entweder klassisch als chemischer Prozess (neben Koks 
mit Heissluft auch Acetylenflamme), oder Induktionsheizen oder 
Elektro(Siemens-Martin) mit dem Eisen als Heizwiderstand, oder 
gebündeltes Sonnenlicht.

https://www.enargus.de/pub/bscw.cgi/d4926-2/*/*/Hochofen.html?op=Wiki.getwiki

Aber der sos-Troll ist sicher derselbe der glaubt mit geschmolzenem 
Gusseisen 3d-drucken zu können in vollkommener Ahnungslosigkeit der 
chemisch-physikalischen Grundlagen.

von Schlaumaier (Gast)


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MaWin schrieb:
> Ja, im Hochofen hat es um 2000 GradC. Nicht mal
> Siliziumcarbid-Heizelemente halten das aus. Daher funktioniert kein
> Widerstandsheizen.

Ich weiß was ich gelesen habe.

https://german.alibaba.com/product-detail/1kg-2000-degree-c-easily-operational-induction-melting-furnace-1600129976108.html


Aber ich habe weder ihn noch das 1200°C oben aus den 1. Link jemals 
gemessen.

ABER damals mal in der Bastelstunde in der Schule mit den aus den 1.Link 
gearbeitet.

Allerdings gebe ich zu, das ich 0 Ahnung habe wie die Teile innen 
aussehen. Ich hatte die das Vergnügen mal einen auf zu schrauben.

von roehrenvorheizer (Gast)


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"Wenn man die beliebig verkleinern kann "

War dafür nicht Pan Tau die führende Fachkraft der 60er Jahre? Er dürfte 
mittlerweile im Ruhestand sein.

Mfg

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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…———… schrieb:
> Wenn man die beliebig verkleinern kann und sie immer noch funktionieren,
> dann würde ich mir einen bauen wollen.

Es wird mit abnehmender Größe schnell immer schwieriger, da die 
Oberfläche im Vergleich zum Volumen drastisch zunimmt. Und damit auch 
die Wärmestrahlungsverluste.

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn, dann wie die Vorvorfahren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenverh%C3%BCttung_bei_den_Germanen

P.S. Teo D. hatte es schon angesprochen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Teo D. schrieb:
> kann man damit
> auch sicher Eisen verhüten.

Das geht auch mit kalten Öfen. ;-)

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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…———… schrieb:
> sinnvoll
Welchen Sinn soll das haben?

Der WDR fand das mal sinnvoll so zu bauen:
https://kinder.wdr.de/tv/die-sendung-mit-der-maus/av/video-sachgeschichte-eisengewinnung-100.html

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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So eine Metallverhüttung nach Bronzezeitart war gerade in einer 
TV-Sendung zu sehen. Mehrere bunt bemalte Vorfahren saßen um das Feuer 
und bliesen mit Blasrohren in die Flammen, die Spitze aus Ton geformt. 
Das soll dann mehrere Stunden so gedauert haben und das Ergebnis sah aus 
wie ein kleiner Kartoffelpfannkuchen. Daraus mussten dann einzelne 
Metallkrümel herausgesucht werden und nochmal eingeschmolzen. Ich meine, 
es ging nur um Kupfer.

von Teo D. (teoderix)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Mehrere bunt bemalte Vorfahren

Ähhämm, Fantasievoll bemalte Schauspieler....
Und die haben das sicher nur ein, zweimal gemacht, bis einer aus 
Tierhäuten nen simplen Blasebalg gebastelt hat. Ich mein, wer will schon 
alle 5min. halb bewusstlos umkippen.....

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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So wollte ich meine Formulierung auch verstanden wissen.
So ist das mit "historical re-enactment"
https://en.wikipedia.org/wiki/Historical_reenactment
das spielt keiner aus eigener Erfahrung.

von Richard H. (richard_h27)


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Teo D. schrieb:
> Ähhämm, Fantasievoll bemalte Schauspieler....

Wahrscheinlich haben sie nur noch tätowierte Hipster in der Datenbank.

von Teo D. (teoderix)


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Richard H. schrieb:
> Wahrscheinlich haben sie nur noch tätowierte Hipster in der Datenbank.

Nee, den Wissenschaftlern geht gerne mal die Fantasie durch und 
vergessen zu erwähnen, das es nur Vermutungen sind. Der Rest wird dann 
von scheinbar völlig bildungsfernen, arg Künstlerisch angehauchten 
Filmschafenden "erledigt".
Zusammen schaffen sie es sogar, aus einem handtellergroßen Bruchstück 
eines Rückenwirbels, nicht nur die Fellfärbung, sonder auch die 
detaillierte Lebensweise eines Dinosauriers herauszulesen. Da waren die 
echt mächtig stolz drauf! :DDD

von Klaus W. (mfgkw)


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Richard H. schrieb:
> Wahrscheinlich haben sie nur noch tätowierte Hipster in der Datenbank.

Die gehen gut als Picten durch!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe vergeblich die TV-Sendung gesucht, erst ein paar Tage her, 
könnten Lesch oder Terra X gewesen sein.
Aber auf Youtube gibt es mehrere Videos zur "experimentellen 
Archäologie" zur Kupferverhüttung. Die blasen alle mit Holzrohren in die 
Glut, die vorn durch Ton geschützt sind. Das scheint möglich zu sein, 
ohne nach kurzer Zeit ohnmächtig zu werden.

https://www.youtube.com/results?search_query=kupferverh%C3%BCttung
Cu-Schmelzpunkt laut Wikipedia 1084,62 °C"

PS. da hat youtube gedacht, ich hätte ein t zu viel geschrieben
"Hormonfrei - Das Wichtigste zur Kupferspirale"

von Michael B. (laberkopp)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Kupferverhüttung

Noch einer, der den Unterschied zwischen Stahl und Kupfer nicht 
versteht, und nicht weiss, warum nach der Bronzezeit die Eisenzeit noch 
1500 Jahre auf sich warten liess.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Drum habe ich den Schmelzpunkt von Kupfer angegeben, wir hatten es schon 
weiter oben davon. Wikipedia sagt "Der Schmelzpunkt von reinem Eisen 
liegt bei 1536 °C...liegt bei 2 % Kohlenstoff nur noch bei 1400 °C."

Die ersten Metalle der Geschichte waren Gold und Meteor-Eisen, beide 
liegen in gediegener Form vor. Kupfer war eines der nächsten, noch vor 
der Bronzezeit. Da Bronze aus zwei Metallen legiert wird, musste man für 
beide eine Lagerstätte kennen, damit begann gleichzeitig der Fernhandel.

Vielleicht könnte der TO auch etwas kleiner anfangen und es mit Kupfer 
und Bronze versuchen.
So einen Emaillierofen hatte ich auch mal. Innen weiße 
Schamottsteinauskleidung, da legte man ein Stück Kupferblech hinein, das 
man zuvor mit Emaillepulver bestreut hatte. Das schmolz dann auf und 
wurde zu buntglänzender Emaillierung.

Zur frühen Stahlherstellung noch ein Stichwort
https://de.wikipedia.org/wiki/Puddelverfahren
das muss eine fürchterlich schweißtreibende Arbeit gewesen sein, das 
flüssige Eisen mit langen Stangen umzurühren.

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